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Ausgefallene und außer Gebrauch gekommene Vornamen
Stellt Euch mal vor, die Johanna Spyri hätte eine Elke auf die Alm geschickt...
Läßt sich bestimmt auch gut singen: "Elke, Elke, komm Ziege melke ..."
Friedrich wird's noch vertonen und landet damit in der Volkstümlichen Hitparade!
...und aus der Aleke entstand wiederum der Vorname Elke, wobei heute bei diesem Vornamen wohl keiner mehr auf den Gedanken käme, daß es genau genommen eine Adelheid ist. Da würde man wohl eher die Heidi nehmen. Stellt Euch mal vor, die Johanna Spyri hätte eine Elke auf die Alm geschickt...
nachdem ich in dem Beitrag von @Scherfer (vgl. https://forum.ahnenforschung.net/sho...=1707&page=122) den Namen „Averadis (Hessen, ca. 1000)“ gelesen habe, welcher heute offenbar nicht mehr gebräuchlich ist, möchte ich die damalige Nutzung und Bedeutung erläutern:
Der weibliche Vorname Alveradis wird manchmal Averadis (evt. fehlerhaft) geschrieben und ist ein Name, welcher häufig von hochadeligen Geschlechtern benutzt wurde und wohl insbesondere im 12. Jhdt. relativ beliebt war.
Bekannt ist Alveradis von Krickenbeck (*um 1155; +nach 1220), die spätere Ehefrau des Grafen Friedrich von Berg-Altena (+um 1198/99), des Stammvaters der Grafen von der Mark.
Es gab auch eine Alveradis (Averadis) von Saffenberg, welche mit Graf Wilhelm II. von Jülich (+um 1207) verheiratet war.
Alverada (Averadis) von Arnsberg-Cuyk war eine Tochter des Grafen Gottfried I. von Arnsberg-Cuyk (+nach 1168), welche mit Graf Otto I. von Bentheim-Holland (*um 1145; +um 1208) verheiratet war. Dessen zweite Ehefrau war Alveradis von Cappenberg.
Alveradis ist ein althochdeutscher Vorname und bedeutet „die das Geheimnis der Elfen weiß“.
Das männliche Gegenstück könnte Alberad sein, was bedeutet „der von den Elfen Beratene“. Da ein Albert oder Adalbert aber nur „einer von edler Abstammung“ war, ist dieser Name wohl unabhängig von Alberad entstanden, so dass aus einer Alveradis wohl auch keine Albertine geworden ist und der Vorname heute praktisch (außer vielleicht bei Elfen-Fans) in Vergessenheit geraten ist.
Enke, Trinke und Aleke sind wiederum etwas weiter nördlich angesiedelte Verkleinerungsnamen für Anna, Catharina und Adelheid.
und aus der Aleke entstand wiederum der Vorname Elke, wobei heute bei diesem Vornamen wohl keiner mehr auf den Gedanken käme, daß es genau genommen eine Adelheid ist. Da würde man wohl eher die Heidi nehmen. Stellt Euch mal vor, die Johanna Spyri hätte eine Elke auf die Alm geschickt...
@Peter Riedl:
Viele der genannten Vornamen kenne ich aus rheinischen Verzeichnissen, Apollonia und Petronella findet man dort in früheren Jahrhunderten häufig - ebenso die Aleit/Alheit, die eine verkürzte Adelheid ist.
Ever(d)t war dort früher ebenfalls häufig (heute wohl in dieser Form nur noch aus den daraus abgeleiteten Familiennamen Evertz, Effertz, etc. bekannt) und entspricht dem Everhard/Eberhard.
Bela als Männername - das überrascht mich. Ansonsten kennen ich Bela als rheinische Variante für Sybille. Allerdings ist Bela im Ungarischen ein Männername.
Enke, Trinke und Aleke sind wiederum etwas weiter nördlich angesiedelte Verkleinerungsnamen für Anna, Catharina und Adelheid.
In früheren Jahrhunderten wurden eben vielerorts die regional verwendeten Rufnamen eingetragen. Das kam der Schreibbequemlichkeit vieler Pfarrer entgegen, da die Rufnamen meist kürzer sind als das Original, und die Pfarrer verkürzten gerne - wie eben auch den Jo(h)annes zu Joes oder Joan. Auch trug niemand einen Christian ein, das war zu lang. Xtian ist kürzer.
... "Arno", ist eher ein Norddeutscher Vorname. Der in meinem Stammbaum ist aber Bayer mit bayerischen Eltern. Vielleicht ist er in Norddeutschland dann auch häufiger. Bei uns in Bayern habe ich den Vornamen ansonsten noch nie
Eher norddeutsch - na ja, west- und südwestdeutsch sowie Franken und Thüringen nicht zu vergessen.
Daß Arno im "bayerischen" Bayern recht selten ist, bestätigt die beigefügte Verbreitungskarte.
Ich habe einen Vornamen "Bela" in meinem Stammbaum. Das ist eigentlich ein ungarischer Vorname. Es ist aber ein Deutscher Mann. Seine Vorfahren habe ich nicht weiter erforscht, da er nur der Ehemann einer Tante 2. Grades ist, also eigentlich nicht mehr verwandt mit mir (die Ehepartner von Verwandten trage ich auch im Stammbaum ein).
Dann habe ich noch eine Apollonia - ein Vorname griechischen Ursprungs. Bei der weiß ich aber, dass zumindest die Eltern auf jeden Fall Deutsche sind.
Dann noch "Petronella" bzw. in einem Fall (noch lebende Person - daher zu 100% sicher) sogar eine "Petranella". Der Name ist italienischen Ursprungs.
Dann einen "Arno". ist eher ein Norddeutscher Vorname. Der in meinem Stammbaum ist aber Bayer mit bayerischen Eltern. Vielleicht ist er in Norddeutschland dann auch häufiger. Bei uns in Bayern habe ich den Vornamen ansonsten noch nie gehört.
Dann eine "Lydwina"
Zwei Brüder namens "Gisbert" und "Sigurt". "Gisbert" war wohl im 19. Jahrhundert mal sehr häufig. Es handelt sich aber bei den zwei Männern um lebende Personen, die mitte des 20. Jahrhunderts auf die Welt gekommen sind.
Dann einen "Robin" (dürfte in den 1990er Jahren geboren sein). Den Namen kenne ich ansonsten nur von "Batman und Robin". ^^ Ich denke, dass er vielleicht im englischsprachigen Raum häufiger ist. In Deutschland habe ich ihn ansonsten noch nie gehört.
Dann noch zwei "Everdt" als männlichen Vornamen aus dem 16. Jahrhundert. Das waren Vater und Sohn. Von denen stammt dann auch noch eine "Geise" ab, die im 17. Jahrhundert geboren wurde.
Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert eine "Enneke" mit Töchter namens "Anna Aleke" und "Aleit".
Auch aus dem 17. Jahrhundert: Eine "Trinke" und ein "Joes". Im 18. Jahrhundert ebenfalls nochmal drei "Joes". Also der "Joes" scheint in dieser Zeit nichtmal selten zu sein - habe ich aber außerhalb meiner Ahnenforschung noch nie gehört. Die "Joes" sind aus NRW. Vielleicht ist da der Name häufiger als in Bayern.
Aus dem 18. Jahrhundert ein "Jodokus". Hat so nicht diese eine Zeichentrick-Ente mit zweitem Vornamen geheißen? ^^ Ansonsten habe ich diesen Namen eigentlich auch noch nie gehört.
Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert: Fünf "Joan" (für die gilt dasselbe wie für meine "Joes") , eine "Alheid"
Dann eine "Geisina" aus dem 17. Jahrhundert mit einem Bruder namens "Lambert".
Bei lebenden Verwandten dann noch ein "Tino" und eine "Gina".
Mein Lieblingsname aus meinem Stammbaum: "Feodora" aus dem frühen 20. Jahrhundert und deren Neffe namens "Feodor". Das ist ein russischer Name. Da es sich bei der Feodora um meine Urgroßmutter handelt, weiß ich da auch, dass die keine russischen Vorfahren hat. Meine Großmutter hat gesagt, dass meine Ururgroßeltern halt den Namen irgendwo aufgeschnappt haben und den so schön fanden. Wie ich auch. Irgendwie gefällt mir der total gut. ^^ Der Spitzname meiner Urgroßmutter war "Fee". Eine Tante von mir trägt den Namen "Feodora" noch als dritten Vornamen.
Ein Onkel von mir hat drei Töchter mit einer Ungarin. Die haben die ungewöhnlichen Namen "Elissa", "Adona" und "Yara". Vielleicht sind die ja in Ungarn recht verbreitet.
Ein Cousin von mir hat zwei Töchter mit einer Italienerin. Die heißen "Nina Amelia" und "Marissa". Diese Namen habe ich zuvor auch noch nie gehört (bzw. "Nina" schon, aber nicht den zweiten Vornamen "Amelia").
Die Vornamen von meinen ausländischen Verwandten lasse ich alle weg. Die sind natürlich fast alle für mich als Deutschen sehr ungewöhnlich und ich kann da schlecht beurteilen, ob die in den jeweiligen Ländern häufig oder selten sind.
Als Familienname ist Christel vor allem im Bereich in / um Bamberg anzutreffen.
Kann ich aus Erfahrung bestätigen.
Ich könnte mir vorstellen, dass der männliche Vorname, ebenso wie der Familienname, aus einer "Verkleinerungsform" von Christian oder Christoph resultierte.
Früher wurden eben oft die landläufig verwendeten Namen eingetragen, und so wird es zu den "Christeln" gekommen sein.
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