Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
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Ausgefallene und außer Gebrauch gekommene Vornamen
Ganz einfach: ich habe mich auf Deutschland bezogen, weil ich nur für diesen geographischen Bereich eine Information über Namenshäufigkeit vorliegen hatte. Dass es den Namen "Strauss" in Österreich gibt, dürfte zumindest jeder wissen, der sich für Musik interessiert...
Diese Familie ist in Wien gewesen, meine Vorfahrin hingegen in dem kleinen Dorf Ebensee in Oberösterreich, weit weg von Wien.
Wie "exotisch" ist der Name Aloisia ? Meine Großmutter väterlicherseits und ihre Großmutter haben diesen Namen getragen, ebenso auch eine weitere Verwandte von mir über eine andere Seitenlinie.
in meinen Gefilden (Baden-Württemberg) war es wohl auch üblich, dass der Pfarrer den unehelichen Kindern die Namen gab. So erzählte es meine Mutter.
Auf diese Art kam mein Großvater zum Namen Medardus, denn er wurde am 8. Juni geboren, dem Tag des Hl. Medardus.
Sozusagen eine Form der lebenslänglichen Brandmarkung....
@Frank: Kunigund(a, e) und Kreszenz(ia) waren im süddeutschen Sprachraum ziemlich verbreitet, ebenso wie Ignaz(ius) und Veit (Vitus). Heute verursachen diese Namen eher ein Naserümpfen.
Das gilt auch für Thekla und Thusnelda, die auch einmal sozusagen eine Blütezeit erlebt haben.
Modeerscheinungen, gestern wie heute.
@Friedrich: Ein "Medard" hätte sich hier allerdings auch nicht schlecht ausgemacht...
in meinen Gefilden (Baden-Württemberg) war es wohl auch üblich, dass der Pfarrer den unehelichen Kindern die Namen gab. So erzählte es meine Mutter.
Auf diese Art kam mein Großvater zum Namen Medardus, denn er wurde am 8. Juni geboren, dem Tag des Hl. Medardus
dann kann ich ja froh sein, daß mein Opa nicht unehelich war und zudem in Westfalen geboren. Bei dem Gedanken, mein Opa hätte den Namen Medardus gehabt: O Gott!!!
Friedrich, der seines Opas Namen geerbt hat, und daher Gottseidank auch nicht Medardus heißt
Ganz einfach: ich habe mich auf Deutschland bezogen, weil ich nur für diesen geographischen Bereich eine Information über Namenshäufigkeit vorliegen hatte. Dass es den Namen "Strauss" in Österreich gibt, dürfte zumindest jeder wissen, der sich für Musik interessiert...
Nun ja, Rosa war eine Zeit lang ein sehr üblicher Frauenname (in meinem mütterlichen Zweig bis zu meiner Mutter hin vergeben), und Strauss/Strauß ist deutschlandweit auch nicht allzu selten. Da konnte sich schon diese Kombination ergeben.
Und was uns heute sonderbar anmutet, war in den entsprechenden Zeiten womöglich ganz normal. Gewohnheiten ändern sich!
Warum Deutschland ? Die Frau hat in Österreich gelebt und ist imho nie in Deutschland gewesen.
Eine etwaige Verwandtschaft zur Musikerfamilie Strauß und/oder zur Schauspielerin Ursula Strauß ist vermutlich ausgeschlossen.
Bei der Verwandtschaft mütterlicherseits kommen zwei kuriose Namen vor: Frieda und Martha.
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Osanna (16. Jhdt. im Harz) und Ortheia (18. Jhdt.). Die Ursprünge dieser Namen habe ich werder im Vornamenbuch gefunden noch googlen können. Mein allerliebster Lieblingsvorname aber ist die aus der Euphrosine verkürzte Rosine. Sie war im Beidermeier für kurze Zeit sehr beliebt, aber nur für zwei Generationen, danach war die Rosine wohl was anderes.
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Osanna: zum FN Osann sagt der Familiennamen-Duden sinngemäß:
1. geht zurück auf den im Mittelalter verbreiteten weiblichen VN Osann, von hebr. Hosianna "Herr hilf ihm!", = latinisiert "hosanna"
2. Herkunftsname, hier nicht relevant.
Ortheia = Orthey, Orthei = Dorothea, beliebte Form bis ca. ins 17. Jhdt.
Eine versprengte Rosine habe ich als Großtante, *1874
Nun ja, Rosa war eine Zeit lang ein sehr üblicher Frauenname (in meinem mütterlichen Zweig bis zu meiner Mutter hin vergeben), und Strauss/Strauß ist deutschlandweit auch nicht allzu selten. Da konnte sich schon diese Kombination ergeben.
Und was uns heute sonderbar anmutet, war in den entsprechenden Zeiten womöglich ganz normal. Gewohnheiten ändern sich!
Rosa Strauss - ja, die Dame hat tatsächlich so geheißen und von 1928-1995 gelebt. Name und Daten sind auf dem Grabstein für jedermann öffentlich zugänglich.
Wie spricht man den Namen Tizian in Franken aus ? Tischian ?
Mir fallen ein paar Witze über Franken ein, doch die verkneife ich mir.
Da möchte ich auch gerne meinen Senf dazugeben. Mich faszinieren die Vornamen der Vorfahren ebenfalls.
Ich habe folgendes festgestellt bei uns: Über die Jahrhunderte gleich beliebt sind die vier Evangelisten für die Herren, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes in jedweder Form und Schreibweise. Dazu kommen noch Benjamin und Max und Moritz (ja, wir haben ein Geschwisterpaar, das so hieß). Seinerzeit Modenamen, aber nun nicht mehr so en vogue: Leberecht, Erdmann und Balthasar. Ganz selten: Jodokus. Lt meinem Vornamensbuch ist der Jodokus keltischen Ursprungs und bedeutet Krieger. Immer beliebt damals wie heute: Christian und Christoph und was man daraus abwandeln kann.
Bei den Damen war es eine Zeit lang Mode, männliche Namen in weibliche umzuformen (Pauline, Wilhemine, Ottilie ...). Eine besondere Perle ist die Mauretania, von Mauritius (Maurits, Moritz). Gleich beliebt damals wie heute: Sophie, Anna und Maria, wie auch immer abgewandelt.Sehr selten: Osanna (16. Jhdt. im Harz) und Ortheia (18. Jhdt.). Die Ursprünge dieser Namen habe ich werder im Vornamenbuch gefunden noch googlen können. Mein allerliebster Lieblingsvorname aber ist die aus der Euphrosine verkürzte Rosine. Sie war im Beidermeier für kurze Zeit sehr beliebt, aber nur für zwei Generationen, danach war die Rosine wohl was anderes.
Aus meiner Lebenszeit, die ich in Bayern verbracht habe, weiß ich, dass alle Heiligen immer auch gebräuchliche Vornamenspaten dort sind. Was das Heiligenlexikon hergibt, wurde den Kindlein bei der Taufe verpasst. Heute ist das nicht mehr so, aber bis mindestens in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts feierte man weniger den Geburts- als den Namenstag dort.(Später ist mir in Franken ein kleiner Tizian begegnet. Wer des Fränkischen mächtig ist, weiß, wie man das dort ausspricht.)
Vielen Dank für Eure Beiträge, die mir gezeigt haben, dass es nicht nur Modenamen gibt, sondern auch sehr eigene landsmannschaftliche Bräuche.
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