Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Ausgefallene und außer Gebrauch gekommene Vornamen
beim Namen Fürchtegott muß ich Dir widersprechen. Es gab eine Zeit, in der man Namen aus dem lateinischen oder Griechischen ins Deutsche versuchte zu übertragen. Da wurde aus Philipp z. B. Marhold und aus Timotheus eben Fürchtegott. Das hatte aber mit der NS-Zeit nichts zu tun.
Friedrich
Einen Kommentar schreiben:
Ein Gast antwortete
Da passen hier doch die zur NS-Zeit in den Familienstammbüchern "beworbenen" germanischen Vornamen wunderbar rein.
Fraglich ist nur, ob die dann wirklich so vergeben wurden.
Scan eines solchen Familienstammbuches, siehe die beiden letzten Seiten:
hallo zusammen,
ich fand in meinen pommerschen KBs einige Einträge mit dem weiblichen
Vornamen Lindenblatt, und das nicht etwa als Zweitnamen.
Viele Grüße
Waltraud
der Wenzel war früher durchaus häufig, vor allem in den böhmisch/sudetendeutschen Kirchenbüchern ist er oft zu finden; der Name ist eine Kurzform des Wenzeslaus.
Mir sind zwar schon häufig, vor allem im süd-deutschen Sprachraum, Namensbeifügungen begegnet, die festlegen sollten, wer denn nun der zutreffende Namenspatron sei. Das ist beim Franz der Fall, der dann z.B. den Beinamen "von Sales" oder Xaverius erhielt (von Javier), oder auch beim Johannes (Evangelista, Baptista). Ein Joseph Villirus (bezeichnenderweise ja auch aus Böhmen) war aber bisher noch nicht unter den Fundstücken.
Einige dieser Beinamen haben sich dann als Vornamen verselbständigt, wie Xaver und Baptist.
Apollonia war früher häufig, auch andere Vornamen wie Petronilla. Die Rosina verschwand als Vorname, womöglich nachdem man dazu übergegangen war, die Weinbeeren Rosinen zu nennen.
@ fps: Von all diesen Namen habe ich auch noch nie was gehört
Lifmodis hört sich irgendwie keltisch an...
Ich habe noch Wenzel zu bieten, glaub so nennt man heutzutage auch keine Kinder mehr. Mir ist auch ein Joseph Villirus aus Böhmen untergekommen. Zu Villirus spuckte Google irgendwie nichts aus. Apollonia kommt auch bei mir vor, 1x.
Bei uns im Dorf ist ein Ignaz geboren worden, mein Mann sagte nur, wie kann man ein Kind heutzutage nur so nennen? Ich find's schön
Na, der Elias feiert gerade ein grandioses Comeback. Ich habe gelesen, dass nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache "Elias" der beliebteste männliche Vorname 2016 in Deutschland gewesen sei.
Der älteste Sohn meines engl. Cousins in den USA heißt auch so, finde ist ein schöner Vorname...
Biblische Vornamen sind wieder im Kommen, mein eigener Sohn heißt Matteo (dt. Matthäus).
Gruß
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias Möser; 19.04.2017, 23:52.
Grund: zusatz
Na, der Elias feiert gerade ein grandioses Comeback. Ich habe gelesen, dass nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache "Elias" der beliebteste männliche Vorname 2016 in Deutschland gewesen sei.
Unter meinen Vorfahrinnen habe ich die Vornamen "Genovefa" und "Apolonia" gefunden, die mir vorher ganz unbekannt waren. Der Name "Theresia" ist mir zwar geläufig, aber ich kenne keine Frau, die so heißt, während der Name in manchen Kirchenbüchern, die ich durchgeschaut habe, massenhaft vorkommt. Die Kirchenbücher stammen aber aus dem damals noch zur Donaumonarchie gehörenden Böhmen, und der volle Name ist da auch regelmäßig "Maria Theresia". Da war die Kaiserin offensichtlich in lebhafter guter Erinnerung (oder eben sogar noch die Kaiserin), während die Gegenden, in denen ich Leute kenne, höchstens mal zu Vorderösterreich gehört haben. Auch "Rosalia" scheint mir sehr ungebräuchlich geworden zu sein.
An heute ungebräuchlichen Männernamen in meinen Aufzeichnungen biete ich einen "Ambros" und einen "Wendelin". Auch "Baltzer" ist in dieser Form heute sicher völlig ungebräuchlich - "Balthasar" eher, aber auch da kenne ich keinen persönlich. Ende des 18. Jahrhunderts finde ich haufenweise "Elias" und kenne den Namen sonst nur aus der Bibel.
ich denke denke das gerade bei den Mädchen alte Namen wieder in Mode kommen, wohingegend alte Männernanmen (Guntram, Adalbert, ....) eher nicht in Mode gekommen sind - so mein Empfinden.
mir fiel auf, dass es, insbesondere bei Frauennamen, eine Reihe von Namen gibt, die offensichtlich nicht mehr in Gebrauch sind. Schon vor einiger Zeit bin ich über den Namen einer Liveradis "gestolpert", die im Rheinland, in der Gegend von Zülpich gelebt hat, Zeitraum ist das 14. Jahrhundert.
Suchmaschinen liefern für diesen Namen nicht gerade viele Ergebnisse, und auch als ich die Endung -is bei der Suche wegließ, wurden es nicht viel mehr. Immerhin war "Liverad" deutlich häufiger zu finden.
Nun war im Rheinland die Verwendung lokaler Varianten von (Vor-)Namen in früheren Zeiten an der Tagesordnung, aber unter die Kategorie der "Dreudt" (für Gertrud-is) oder "Bela" (für Sybilla) fällt die Liverad-is nicht.
Heute bin ich bei einer Suchaktion auf eine Reihe weiterer Namen gestoßen, die mir unbekannt waren:
Uda
Frideswid/-is
Alverad/-is
Cunitza
Werenbirge
Richitza
Lifmod/-is
Blitild/-is
Godestu
um nur einige zu nennen, die ich in einem Buch über das Kloster Rolandswerth bei Bonn fand.
Vielleicht gibt es ja in anderen Regionen weitere Namen, die inzwischen nicht mehr verwendet werden.
Übrigens habe ich den Eindruck, dass die Anzahl mittlerweile ungebräuchlicher Namen bei den Männernamen geringer ist. Woran das liegen mag, wenn mein Eindruck zutrifft?
Zuletzt geändert von Laurin; 27.04.2017, 19:45.
Grund: Moderiert für Themenverschiebung
Weiterhin: Mansuetus, Bischof von Toul im 4. Jhd. Dessen Name bedeutet "der Sanftmütige".
@Laurin
Danke für die Info bzw. Ergänzung. Ich freue mich sehr darüber. Nun weiß ich, dass es den Namen Mansuet sicher gibt und zumindest zwei Namensträger - Vater und Sohn - .
nun habe ich den relativ seltenen Vornamen Raik (friesisch: Reiko) entdeckt.
Raik leitet sich von den althochdeutschen Wörtern ragin (= der Rat, der Beschluss) und beraht (= strahlend, glänzend) ab und bedeutet: „strahlender Berater“.
Raik ist eine Kurzform bzw. Variante von Richard und eine friesische Kurzform von Namen mit dem ersten Element ragin, wie. z.B. Reinhold oder Raimund.
Bei meiner Ahnenforschung ist mir ein Mansuet untergekommen. Keine Ahnung, woher der Name kommt und was er bedeutet.
Im Taufbuch steht die Version: Mansuetus eingetragen, also die lateinische Form.
Einen Kommentar schreiben: