der vorangegangene Eintrag hat mich dazu gebracht, etwas umzusetzen, das ich schon einmal begonnen und nicht vollendet hatte. Hier kommt es nun:
Des Ahnenforschers Klagelied
Ach, was muss man oft von bösen
Schreibern eingetragen lesen,
welche mit den ganzen Daten,
die sie zur Verfügung hatten,
aufs Liederlichste umgegangen,
so dass heut dort Fehler prangen,
wo wir Auskunft uns erhofft.
Und auch leider allzu oft
ist es mit dem Lesen schwierig.
Schaut man auch noch so begierig
auf die Zeichen und die Glyphen
welche oft von Tinte triefen
mussten, als man sie geschrieben -
Struktur ist da nicht viel geblieben.
Rückseitig sie sich dann vermischen
durchscheinend spiegelnd mit den Strichen
der Einträge, die zu finden
dort man hoffte. Zum Erblinden
ist dann so manch andre Zeil,
wo die Feder hinflog wie ein Pfeil.
Dann wär da noch gar manche Tinte,
die man sparsamst so verdünnte,
dass sie einsank ins Papier. -
Heut sieht man nichts mehr von ihr.
Dann gibt es noch die Lückentexter,
und ihren Vorsatz, gleich bei nächster
Gelegenheit die offnen Stellen
mit Informationen zu erhellen -
wozu es dann niemals kam.
Auch denen bin ich richtig gram,
die unter Blitzideen litten
und dann gleich zu Buche schritten,
um Einträge, die schnöd vergessen,
noch irgendwo hinein zu pressen.
Klauen wie die Sauen, Hühnerkrakel auf Papier,
Durchgestrichnes und Vermischtes – alles findt man hier.
Doch ist der Frust mal wieder groß,
denkt Euch dieses Eine bloß:
Andern geht es ebenso.
Prösterchen! Lest und bleibt froh!
Zuletzt geändert von fps; 22.02.2023, 16:55.
Grund: ....kleine Korrekturen verbessern den Leserhytmus....
tja, warum sind die Eintragungen in Kirchenbüchern oft so ungenau?
Und warum kann man sich nicht einmal hundertprozentig auf Standesamtseintragungen verlassen?
Wie sang doch Cliff Richard: "Das ist die Frage aller Fragen".....
(weitergehen müsste der Text, genealogiebezogen: "und niemand kann die Antwort sagen!")
ich gebe Dir vollkommen recht. wenn die Geburtsdaten zusammenpassen würden hätte ich keinerlei Bedenken. Aber ich habe Zweifel gehabt, dass z.B. aufgrund eines zu erstellenden Ariernachweises da einfach das passende Geburtsdatum eines Namensgleichen dazugeschrieben wurde. Zwischenzeitlich habe ich aber auch einen Sterbeeintrag gefunden. 06.02.1833 mit 53 1/2 Jahren. Das würde schon wieder auf den Johannes hindeuten mit dem nachträglich erfassten Geburtsdatum. Warum allerdings die Eintragung im Heiratsmatrikel nicht stimmt ?
Liebe Grüße Petra
Moin,
bei "Elisabeth Margareth" und "Margaretha" würde ich nicht lange überlegen: das ist ein und dieselbe Person.
Selbst wenn bei der Geburt die Mutter "Maria" hieße, würde ich das noch so sehen.
Für solche Kleinigkeiten findest du hier haufenweise Beispiele im Forum.
Da gibt es ganz andere Namensabweichungen - und es ist doch dieselbe Person.
Unsere Vorfahren waren oft gar nicht so pingelig und viel kreativer als uns heute lieb sein kann.
In Kurzform: 1) Adolph Steven oo1802 2) Gertrud Leiser ---> Sohn: 3) Anton Steven 4) Johannes Müller oo1798 5) Gertrud Kriner ---> Tochter: 6) Anna Maria Müller 3) Anton Steven oo1828 6) Anna Maria Müller 4) Johannes Müller oo1818 2) Gertrud Leiser.
Manmanman... Ahnenforschung hält so einige Überraschungen parat!
Viele Grüße
-Jens[/QUOTE]
Das ist ja eine ganz spannende Geschichte. So was kompliziertes ist mir noch nicht untergekommen. Aber ich knoble auch gerade an einem Fall. Im KB Wallenfels ist beim Heiratseintrag des Bräutigams Joannes Wolf als Geburtsdatum nur "Geußer 1778" (Geußer ist ein Ortsteil von Wallenfels) eingetragen und als Mutter Elisabeth Margareth Spindler. Man findet aber im Jahr 1778 den Joannes Wolfs nicht im KB unter Geußer. Beim Hochzeitseintrag hat aber jemand später (ganz andere Schrift) 11 VI 1781 dazugeschrieben. Unter diesem Datum finde ich unter Geußer einen Joannes Wolf. Aber da heißt die Mutter nur noch Margaretha Spindler.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich den am 11.6.1781 geborenen Joannes als meinen Vorfahren ansehen soll oder ob es da eine Namensgleichheit gibt. Ich werde noch etwas überlegen und erstmal den Sterbeeintrag raussuchen, falls ich diesen finde.
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