Keine Allerwelts-(Familien-)Namen
Einklappen
Das ist ein wichtiges Thema.
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Zitat von Verano Beitrag anzeigenSommerlatten sind besonders solche junge zarte Weiden vom ersten Wuchse.
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Zitat von Laurin Beitrag anzeigenBedeutet „Frühlings-Sproß“ und deutet z.B. auf einen Gärtner (als Spottname) hin.
Ein Schelm, der bei „Latte“ einen anderen Zusammenhang herstellt - aber so weit entfernt liegt er damit wohl nicht -> einfach mal „Morgen“ davorsetzen.
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Mit Müller, Schneider oder Schmidt kann ich bei meinen Vorfahren bis jetzt nicht dienen, allerdings ist „Brandes“ hier in der Gegend nicht besser und führt quasi ins nirgendwo oder auch ins überall, zumal, wenn der Vorname Friedrich oder Maria ist .... *genervt*
Aber so richtig nerven mich die Hirnsteins, die Ahnen meiner Uroma, die locker drei Ehefrauen pro Sohn verschlissen haben, die allesamt Ferdinands in die Welt setzten und wo ich mich nun nicht mehr durchfinde ...
Also, wer bitte Hirnsteins oder Spaniers aus dem schönen Arnsberg sein eigen nennt, bitte gern melden !Zuletzt geändert von magic70; 25.02.2019, 20:28.
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Zitat von Zima1986 Beitrag anzeigenEiner meiner DNA-Matches bei MyHeritage hat den Nachnamen "Sommerlatte".
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Zitat von Zima1986 Beitrag anzeigenEiner meiner DNA-Matches bei MyHeritage hat den Nachnamen "Sommerlatte"
Verwandt mit Sylvia von Schweden?
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenHallo August,
nein, es gab lange nicht in jedem Ort eine Mühle! Auch habe ich festgestellt, daß vor 500 Jahren die Einnamigkeit schon lange Geschichte war. Einige Müller habe ich in der Zeit auch angetroffen, aber von denen hieß keiner mit Familiennamen Müller. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden vor 500 Jahren gesehen, der tatsächlich Müller mit Familiennamen hieß. Meinetwegen "Tileke Brandes, der Müller", aber da war der Familienname schon fix. Müller war dann nur noch die Berufsbezeichnung. Meyer habe ich gaaaanz selten erlebt. Smed oder Schmidt ebenfalls. Etwas häufiger dann schon Scrader, also Schneider.
Viele Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
Stimmt schon, nicht in jedem Ort stand eine Mühle.
Ich bin auch nicht im 14. oder 15. Jahrhundert, sondern viel früher.
Hier ein lesenswerter Artikel:
5. Teil der WELT-Serie über Namenforschung: Kein Beruf war häufiger und keiner außer dem des Bauern so wichtig - Aber warum war der Müller "ehrlos"?
Dass ein Müller sich nicht selbst so genannt hat, kann ich mir kaum vorstellen.
Mal angenommen, Hans, der Müller, wäre in eine größere Stadt zum Jahrmarkt gegangen. Dort kannte ihn keiner. Um sich vorzustellen, könnte er doch gesagt haben: „Ich bin Hans, der Müller“. Und schwupps, war er der Hans Müller.
Vereinfacht gesagt.
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Zitat von Laurin Beitrag anzeigendieser Ansatz zur Namensetymologie ist nicht ganz richtig.
Beispiel - der heutige Familienname Müller, der übrigens der häufigst vorkommende in Deutschland ist.
Menschen, die von Beruf Müller (Schmied, Schneider ...) waren, haben sich im Zeitraum der Herausbildung der Familiennamen wohl niemals selbst nach ihrem Beruf einen Beinamen = Familiennamen gegeben. Dies erfolgte stets von dritter Seite aus. Wohnten im Dorf mehrere Menschen mit dem Rufnamen Hans, von denen einer den Beruf des Müllers hatte, unterschied man "Hans, der Müller" von "Hans, der Schneider" usf.
Befanden sich aber im gleichen Ort mehrere Mühlen und zwei der Müller hießen zufällig Hans, wurde entweder die Mühle für den Familiennamen näher spezifiziert (Obermüller, Wiesenmüller ...) oder der Müller erhielt seinen Familiennamen gleich nach dem Namen der Mühle.
Zitat von Laurin Beitrag anzeigenZur Häufigkeit des FN Müller:
Dieser Beruf war nun einmal der häufigste im Zeitraum der Herausbildung von Familiennamen. Wie Verano bereits andeutete, gab es in den meisten Ansiedelungen - sowohl ländlich als auch später städtisch - nicht nur eine Mühle. Man denke hier bitte nicht nur an die Verarbeitung von Getreide zu Mehl, sondern an die vielfältige Anwendung sowohl der Wind- als auch der Wasserkraft. Das englische Wort mill drückt das wohl auch heute noch am Umfassendsten aus.
Zitat von Laurin Beitrag anzeigenDas Handwerk des Müllers war somit neben dem Schmied (->FN Schmidt u.a.) und dem Schneider das Wichtigste für den Lebenserhalt. So ist auch die Reihenfolge der Namenshäufigkeit erklärbar. Der FN Meyer belegt übrigens "nur" Platz 6 - erklärbar an der geringeren Häufigkeit ländlicher Verwalter gegenüber den vorgenannten Berufsgruppen. Platz 4 gebührt übrigens dem FN Fischer und Weber auf Platz 5.
Viele Grüße
Matthias
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Zitat von Verano Beitrag anzeigenEine Mühle gab es in jedem Ort. Die Siedlung war überschaubar, und viele Einwohner waren noch einnamig. Außer dem Müller! Der Name wurde vererbt.
Hallo August,
nein, es gab lange nicht in jedem Ort eine Mühle! Auch habe ich festgestellt, daß vor 500 Jahren die Einnamigkeit schon lange Geschichte war. Einige Müller habe ich in der Zeit auch angetroffen, aber von denen hieß keiner mit Familiennamen Müller. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden vor 500 Jahren gesehen, der tatsächlich Müller mit Familiennamen hieß. Meinetwegen "Tileke Brandes, der Müller", aber da war der Familienname schon fix. Müller war dann nur noch die Berufsbezeichnung. Meyer habe ich gaaaanz selten erlebt. Smed oder Schmidt ebenfalls. Etwas häufiger dann schon Scrader, also Schneider.
Viele Grüße
Matthias
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenIch kann mir auch gar nicht vorstellen, daß es so viele Menschen gab, die von Beruf Müller waren. Selbst wenn die sich sämtlich nach ihrem Beruf genannt haben sollten, wovon kaum auszugehen ist, so rechtfertigt das doch noch lange nicht die heutige Häufigkeit dieses Namens. Wie lässt sich das erklären?
dieser Ansatz zur Namensetymologie ist nicht ganz richtig.
Beispiel - der heutige Familienname Müller, der übrigens der häufigst vorkommende in Deutschland ist.
Menschen, die von Beruf Müller (Schmied, Schneider ...) waren, haben sich im Zeitraum der Herausbildung der Familiennamen wohl niemals selbst nach ihrem Beruf einen Beinamen = Familiennamen gegeben. Dies erfolgte stets von dritter Seite aus. Wohnten im Dorf mehrere Menschen mit dem Rufnamen Hans, von denen einer den Beruf des Müllers hatte, unterschied man "Hans, der Müller" von "Hans, der Schneider" usf.
Befanden sich aber im gleichen Ort mehrere Mühlen und zwei der Müller hießen zufällig Hans, wurde entweder die Mühle für den Familiennamen näher spezifiziert (Obermüller, Wiesenmüller ...) oder der Müller erhielt seinen Familiennamen gleich nach dem Namen der Mühle.
Zur Häufigkeit des FN Müller:
Dieser Beruf war nun einmal der häufigste im Zeitraum der Herausbildung von Familiennamen. Wie Verano bereits andeutete, gab es in den meisten Ansiedelungen - sowohl ländlich als auch später städtisch - nicht nur eine Mühle. Man denke hier bitte nicht nur an die Verarbeitung von Getreide zu Mehl, sondern an die vielfältige Anwendung sowohl der Wind- als auch der Wasserkraft. Das englische Wort mill drückt das wohl auch heute noch am Umfassendsten aus.
Das Handwerk des Müllers war somit neben dem Schmied (->FN Schmidt u.a.) und dem Schneider das Wichtigste für den Lebenserhalt. So ist auch die Reihenfolge der Namenshäufigkeit erklärbar. Der FN Meyer belegt übrigens "nur" Platz 6 - erklärbar an der geringeren Häufigkeit ländlicher Verwalter gegenüber den vorgenannten Berufsgruppen. Platz 4 gebührt übrigens dem FN Fischer und Weber auf Platz 5.
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, daß es so viele Menschen gab, die von Beruf Müller waren. Selbst wenn die sich sämtlich nach ihrem Beruf genannt haben sollten, wovon kaum auszugehen ist, so rechtfertigt das doch noch lange nicht die heutige Häufigkeit dieses Namens. Wie lässt sich das erklären?
Viele Grüße
consanguineus
Hallo consanguineus,
erstmal danke für deine ausführliche Antwort.
Zu deiner Frage.
Meine Theorie:
Eine Mühle gab es in jedem Ort. Die Siedlung war überschaubar, und viele Einwohner waren noch einnamig. Außer dem Müller! Der Name wurde vererbt.
Ich gebe die Frage gerne weiter.
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Hallo August,
nein, die Entwicklung des Namens konnte ich nicht weiterverfolgen. Es handelt sich hier um die Schulden, die Heyse mit der Hasenscharte bei Hinrik Dammann, einem Braunschweiger Bürger hatte. Heyse selbst wohnte in Gevensleben, also nicht in Braunschweig. Ich habe den Namen nicht mehr entdeckt.
Hinrik Dammann lieh auch zahlreichen anderen Bewohnern umliegender Dörfer, vermutlich Bauern, Geld. Man trifft dabei auf viele Namen, die auch heute noch typisch für die Gegend sind (Schliephake, Vornkahl etc.) Teilweise auch noch in denselben Dörfern ansässig! Das finde ich sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen, daß viele dieser Familien gar nicht wissen, wie alteingesessen sie sind.
Grundsätzlich finde ich es mehr als bemerkenswert, daß die heutigen Spitzenreiter Meyer, Müller, Schmidt vor 500 oder 600 Jahren fast gar nicht vorkommen. Viele damalige Namen, vor allem in den Städten, beziehen sich auf den Herkunftsort des Trägers, manchmal auch auf den Beruf. Seltener auf Eigenschaften. Auf den Dörfern ist es noch einmal etwas anders. Da spielt die Herkunft nicht so sehr eine Rolle, denn die Menschen stammten ja ohnehin meistens aus dem Dorf, in dem sie lebten. Mich würde mal interessieren, ab wann die Menschen beschlossen haben, daß sie lieber Meyer, Müller und Schmidt heißen würden als so, wie sie vorher hießen. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, daß es so viele Menschen gab, die von Beruf Müller waren. Selbst wenn die sich sämtlich nach ihrem Beruf genannt haben sollten, wovon kaum auszugehen ist, so rechtfertigt das doch noch lange nicht die heutige Häufigkeit dieses Namens. Wie lässt sich das erklären?
Viele Grüße
consanguineus
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenGuten Morgen!
Hier habe ich einen Familiennamen, der einmal mehr beweist, daß man vor 560 Jahren einen robusten Humor gepflegt und auf eventuelle Befindlichkeiten der Mitmenschen wenig Wert gelegt zu haben scheint....
Viele Grüße
consanguineus
Hallo consanguineus,
das war auch noch in meiner Schulzeit so.
Zwei Jungen mit gleichem Vornamen. Zur Unterscheidung wurde einer immer „der mit der Hasenscharte“ und nicht mit dem FN genannt.
Ein schöner Fund.
Hast du die Namenbildung weiter verfolgen können?
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Heyse myd dem Hasenscharde
Guten Morgen!
Hier habe ich einen Familiennamen, der einmal mehr beweist, daß man vor 560 Jahren einen robusten Humor gepflegt und auf eventuelle Befindlichkeiten der Mitmenschen wenig Wert gelegt zu haben scheint....
Viele Grüße
consanguineusAngehängte Dateien
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