Einfach mal schreien ... oder so

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  • consanguineus
    antwortet
    Guten Morgen zusammen!

    Ich muß mal schreien, während ich mir mit der flachen Hand vor den Kopf schlage.

    Der Grund dafür ist eine meiner 9xUrgroßmütter. Aus irgendwelchen Gründen taucht sie auch in anderen Internet-Stammbäumen auf, was nicht von vielen meiner Vorfahren zu berichten ist. Sie ist eine ganz normale Bauerntochter und heiratet einen Bauern. Nach dessen Tod einen anderen. Nichts, was irgendwie aufsehenerregend ist. Aber offenbar ist sie die Vorfahrin mehrerer genealogisch interessierter Menschen und deswegen so präsent.

    Vielleicht ist es aber einfach nur so, daß da wieder und wieder voneinander abgeschrieben wurde und die Ahnin sich auf diese Weise so stark verbreitet hat. Weit davon entfernt zu behaupten, daß die Frau nicht auch wirklich die Vorfahrin all der anderen Menschen ist, in deren Stammbaum sie auftaucht, muß ich aber feststellen, daß hier im Detail tatsächlich nur stumpf abgekupfert wurde. Ich habe nämlich gestern sog. Smart Matches zu besagter Vorfahrin angezeigt bekommen und, entgegen meiner Gewohnheit, diese auch angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, daß in sämtlichen Stammbäumen der Geburtstag falsch angegeben wurde.

    Die Frau wurde vor Beginn der Kirchenbücher geboren. Es gibt also keinen Taufeintrag. Folgerichtig hat der Ersteller eines Online-OFB darauf hingewiesen,daß er das von ihm angegebene Geburtsdatum aus dem Sterbedatum (07.07.1706) und der sehr konkreten Altersangabe ("52 Jahr weniger 10 Wochen undt einen Tag") errechnet hat. So weit prinzipiell völlig in Ordnung. Dieses Geburtsdatum hat nun aber jemand aus besagtem OFB übernommen, allerdings ohne die Anmerkung, daß es sich nur um eine Berechnung handelt. Und ganz offensichtlich haben wieder andere von dieser Person abgeschrieben. Im Internet wurde die Vorfahrin also am 28.04.1654 geboren.

    Wäre ein Taufeintrag überliefert, was nicht der Fall ist, so würde man am oder kurz nach dem 28.04.1654 die Taufe der Vorfahrin ohnehin nicht finden. Es ist nämlich so, daß, um auf dieses Datum zu kommen, die Altersangabe im Sterbeeintrag "52 Jahr und 10 Wochen" hätte lauten müssen, was jedoch nicht der Fall ist. Da hat sich dem Anschein nach der Ersteller des OFB also verrechnet bzw. einen Denkfehler gemacht. Daraus ist ihm kein Strick zu drehen. Das kann jedem passieren und das ist sicherlich schon jedem passiert. Die "Doofen" sind halt die Plagiatoren, die stumpf abgeschrieben haben. Ich werde sie nicht auf ihren Fehler hinweisen. Anders den Ersteller des besagten OFB, der ein tolles Werk hingelegt hat und ein feiner Kerl ist. Dem werde ich in aller Bescheidenheit mitteilen, daß das errrechnte Geburtsdatum besagter Frau der 16.09.1654 ist.

    In diesem Sinne viele Grüße
    consanguineus

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich habe heute gleich zwei Gründe, zu schreien:

    1. habe ich wochenlang vergeblich nach einem Uniform-Foto meines Großvaters gesucht, das ich mal abfotografiert oder gescanned hatte, habe dann, nachdem ich die Suche aufgegeben hatte, meine Tante kontaktiert, die das Original besitzt - und bin dann doch noch in einer uralten Sicherungskopie der Inhalte meines alten Computers darauf gestoßen (ich hatte das Bild damals völlig anders benannt, als ich mich erinnert habe, was die Suche nochmal zusätzlich erschwert hatte;

    2. habe ich auf der Suche nach Forschungsmöglichkeiten in Kirchenbüchern auf Sizilien nicht nur von knapp der Hälfte der für mich interessanten Pfarreien online keine Kontaktinformationen gefunden (in einem Fall, Itala, war es sogar schon alleine aufgrund der Einstellungen der Suchmaschinen unmöglich: wenn mir da sämtliche Kirchengemeinden in "Italia" angeboten werden, bringt mir das gar nichts), sondern habe auch von den vier Pfarrämtern, die ich schließlich doch anmailen konnte, nur von einer einzigen (!!!) überhaupt eine Rückmeldung bekommen...
    Doppelt frustrierend, weil ich bei meinem letzten Besuch der Insel an einen der nicht antwortenden Kontakte im direkten Gespräch mit dem Pfarrer gekommen war und weil "natürlich" die für meine direkte Vaterlinie zuständige Pfarrei zu denen gehörte, die auf meine Anfrage nicht geantwortet haben.

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  • Lerchlein
    antwortet
    @Xtine danke, das macht Hoffnung... allerdings schaue ich in die original Kirchenbücher... In dem Moment denkt man nur noch man träumt. Denn das war Mitte 1800 und nicht 1500.

    Aber nun habe ich wenigstens gerade meinen Jiří/ Georg gefunden... puha ein ganzer Tag und nur 2 Funde. Da würde selbst ein Eichhörnchen verhunger. - Aber ich bin stur und gebe noch nicht auf!
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 07.10.2023, 20:08.

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  • Xtine
    antwortet
    Zitat von fajo Beitrag anzeigen
    In einer Zeit wo es Josef und Anna nur so hagelte ist der Index nach Vornamen sortiert….
    Das hatte ich letzte Woche auch. Da stand bei Archion in der Beschreibung des KB sogar schon dabei: mit Namensregister (unbrauchbar! )
    Zum Glück für mich hatte sich später nochmal jemand an ein brauchbares Register gemacht.

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  • Lerchlein
    antwortet
    GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR…
    Hört ihr mich knurren? –
    So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt, wow.- Alle Knüppel die ich mir bisher nicht vorstellen konnte bekomme ich nun zwischen die Beine. Wenn noch einer einen störenden hat, immer her damit, stolpere so oder so nur vor mich hin.
    Suche im Tschechischen Bereich, natürlich ohne Sprachkenntnisse. Noch dazu in einem Archiv, mit dem ich noch nicht ganz so klarkomme. Natürlich gibt es dort etliche Varianten von dem einem Ort den anderen gibt es gar nicht, auch ok. Nun habe ich wenigstens etwas gefunden…. Und dann … Index auf und am liebsten wieder zu!
    In einer Zeit wo es Josef und Anna nur so hagelte ist der Index nach Vornamen sortiert….
    Ich glaube es einfach nicht! GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
    Nun gibt es erst einmal eine Kanne Kaffee!
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 08.10.2023, 03:34.

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  • Bergkellner
    antwortet
    Die Leute von Riede in Niedersachsen müssen im 18. Jahrhundert ein ganz besonderes Völkchen gewesen sein, das nach seinen eigenen Regeln spielte. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Otto Schumacher(!) 1739 Anna Meyer heiratete, ihre gemeinsamen Kinder aber unter dem Namen Scheele taufen ließ(manchmal mit dem Zusatz Schumacher genannt Scheele) und 1746 als Otto Scheele beerdigt wurde. Seine Frau heiratete als Anna Scheele 1747 zum zweiten Mal.
    Otto Schumacher war laut seinem Taufeintrag der Sohn von Herman Schumacher genannt Otten... usw.usf.
    Beim Einheiraten in den Hof und der Übernahme des Hofnamens verstehe ich das ja noch, denn das war dort gang und gäbe.

    Beispiele: Brüni Kotgen nahm 1693 den Hofnamen seiner Frau Gesche Meier an, sein Sohn Brünning 1733 den seiner Frau Gretje Wülbers.
    1709 wurde durch Hochzeit mit Margaretha Oterßen aus Claus Prien Claus Oterßen...

    Und dann werden die Männer manchmal(aber nicht immer) unter ihrem Geburtsnamen beerdigt, damit die Verwirrung komplett wird. - wenn das nicht zum Schreien ist, weiß ich auch nicht!

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  • Svenja
    antwortet
    Hallo

    Komisch, gestern noch habe ich interessante Listen in den Arolsen Archives Online gefunden, doch heute werden mir diese nicht mehr angezeigt, wenn ich nach dem betreffenden Namen suche. Es gab tatsächlich zwei Personen gleichen Namens aus München, die beide 1938 im KZ Dachau waren. Zudem weiss ich nicht mehr in welchem der vielen Archive in München ich mal Hinweise auf eine Wiedergutmachungsakte nach dem Krieg gefunden habe.

    Gruss
    Svenja

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  • Lerchlein
    antwortet
    Oh nein, oh nein...

    Habe mich nun mal wieder an meinen tschischen Stamm gemacht. Klasse dachte ich gestern, wow gleich 2 Generartionen namendlich und auch ein paar neue Belege gefunden. Suuuper...

    Doch heute Morgen, nachdem ich meine Nase wieder in die Kirchenbücher gesteckt hatte, wurde mir ganz üüübel. Ich ahne Schreckliches. - Oh, oh ein Kadlac heiratet eine Kadlacová und weil das so besonders toll war, ein paar Seiten weiter noch einmal das Gleiche . Hätten die 4 nicht an mich denken können, ich verstehe doch gar kein Tschechisch... Nun hilft nur noch Daumen drücken und hoffen das die 4 nicht auch noch zu meinem Stamm gehören.... denn die Bücher sind auch schon wieder teilweise in einem ganz entsetzlichen Zustand.-
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 04.10.2023, 14:19.

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  • ole
    antwortet
    Donnerhack/Dannerhack in Dresden und Altenburg

    Zitat von Der Görlitzer Beitrag anzeigen
    Tag Ole,

    wie es in Dresden ist, kann ich nicht sagen.

    Naja. Eigentlich gut. Gleich auf der ersten Seite vom Stadtarchiv blinken einen die Bürgerbücher an:
    Informationen und Formulare zur Nutzung des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Dresden



    Für mich ist die Familie Donnerhack/Dannerhack interessant. Zum Glück ein prägnanter Name. Ziemlich selten in Dresden, so dass sie zugewandert sein dürften. Und siehe da: Der Sohn der Familie Carl Gottfried Dannerhack (ca. 1751-1810) wollte mal Victualien Händler werden und hat am 19.5.1796 (recht spät) das Bürgerrecht bekommen:
    http://archiv.dresden.de/detail.aspx?ID=2699401 auf Blatt 229b, Scan 638.
    ... und ist demnach von Altenburg gebürtig!


    Weitere Daten aus der Kreuzkirche Dresden:

    Der Vater Ernst Ferdinand (ca. 1713-1788, herrschaftlicher Kutscher).
    Die Mutter Maria Christiane (ca. 1717-1805, Heirat nicht gefunden.)
    Die Schwester Eleonora Christiana (oo Gerlicher, Kreuzkirche 1782) ist leider ein tragischer Fall (geschieden, uneheliche Tochter 1792 (meine Vorfahrin), dabei vielleicht wohnungslos).



    Viele Grüße
    Olaf
    Zuletzt geändert von ole; 28.09.2023, 18:56.

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  • ole
    antwortet
    Danke für deine Antwort. Da werde ich mal im richtigen Unterforum einen Eintrag machen.

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  • Der Görlitzer
    antwortet
    Tag Ole,

    wie es in Dresden ist, kann ich nicht sagen. Ich habe erstmal die Familien aus Dresden nach hinten geschoben, da die Forschung ohne Kirchenbücher schwerer wird. Aus Görlitz weiß ich, dass 2 mal im Jahr ein Geschoßbuch geführt wurde, wie es in Dresden war weiß ich nicht. Dadurch lassen sich die Tode genauer bestimmen. Die Gerichtsbücher sollten dann die Familien vervollständigen. Dort wurden eigentliche alle Kaufverhandlungen aufgenommen, auch von "einfacheren" Leuten, wenn sie jegliche Besitztümer hatten. Ich kenne mich aber in Dresden noch nicht so gut aus, vielleicht kennt sich hier jemand besser aus. Meine Vorfahren kamen Großteils aus Freital und Kreischa, einzelne kamen aber aus Dresden.

    Mit freundlichen Grüßen

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  • ole
    antwortet
    Zitat von Der Görlitzer Beitrag anzeigen
    Sei doch bitte froh darüber, dass die Preußen nicht noch die Gerichtsbücher und weitere wertvolle Dokumente wie Geschoßbücher von Dresden verbrannt haben.

    Hallo Der Görlitzer,
    danke für die Aufmunterung. Die Gerichtsakten sind bei FS zu finden, erschlagen jedoch. Nur Nummern. Da ich es nicht weit zum Stadtarchiv habe: Wäre es dort übersichtlicher?
    Auch wenn es nur ziemlich einfache Leute waren (Kutscher, Bediensteter - immerhin herrschaftlich) haben sie es bestimmt auch mal in die Akten geschafft. Eine Frau mit unehelichem Kind war auch als geschieden bezeichnet. Da müsste es schon was gegeben haben.

    Viele Grüße
    Ole

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  • Der Görlitzer
    antwortet
    Tag Ole, nicht verzweifeln. Das gleiche habe ich mir auch vor einer Weile gedacht 😔. Ich hätte mir die Haare raufen können, dass bei einer Großstadt wie Dresden erst Kirchenbücher ab 1760 existieren. Sei doch bitte froh darüber, dass die Preußen nicht noch die Gerichtsbücher und weitere wertvolle Dokumente wie Geschoßbücher von Dresden verbrannt haben.

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  • ole
    antwortet

    Großformatig, gestochen scharf und in Farbe. Hier irgendwo untendrunter liegen die Kirchenbücher meiner Dresdner Vorfahren vor 1760. Glaube kaum, dass viele das so gut dokumentiert bekommen.

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  • Andrea1984
    antwortet
    Vielleicht sind beide Albert Meyer mit dir verwandt ? Wäre das möglich ?

    Und/oder heißt die Frau des zweiten Albert Mayer auch Maria Adelheid Schmid ?

    Spaß beiseite: Oh, das Problem mit den Namenskollegen/Namenskolleginnen kenne ich nur allzu gut.

    Herzliche Grüße

    Andrea

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