Einfach mal schreien ... oder so

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von Ysabell Beitrag anzeigen
    Bei meinen Mecklenburgern (wobei da sicher auch jede Ecke ihre eigenen Bräuche hatte ist eigentlich die einzige Regel, dass bei einem Sohn zwei Männer und eine Frau und bei einer Tochter zwei Frauen und ein Mann Pate wurden.
    Das ist im Fst. Wolfenbüttel in schätzungsweise 99,9% der Fälle ebenso gehandhabt worden.

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  • Ysabell
    antwortet
    Bei meinen Mecklenburgern (wobei da sicher auch jede Ecke ihre eigenen Bräuche hatte ist eigentlich die einzige Regel, dass bei einem Sohn zwei Männer und eine Frau und bei einer Tochter zwei Frauen und ein Mann Pate wurden. Aber ob die Paten nun enge Verwandte waren oder einfach nur Nachbarn und welchen Stand sie hatten spielte scheinbar überhaupt keine Rolle. Meist waren es auch bei jedem Kind andere Paten. Gerade in den kleinen Dörfern war sowieso jeder mit jedem verhandelt. Oft wurden auch über jahrzehnte die Paten gar nicht namentlich erwähnt.

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    Aber in anderen Gegenden (Hessen-Kassel und ich glaube auch Harzvorland) war es Gebrauch, bei jedem Kind einen anderen Paten zu haben.
    Das war die Regel. Aber es gibt auch Ausnahmen. Gerade beschäftige ich mich mit einem Familienzweig, deren einer Vertreter bei seinen zehn getauften Kindern fünfmal selbst als Pate auftritt. Und zwar er, der Vater, ganz allein! Keine Nottaufen, falls jetzt jemand in diese Richtung denkt.

    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    Zumindest in Hessen-Kassel (und auch in den evangelischen Gegenden um Würzburg herum) wurde der Täufling dann nach dem Paten benannt.
    Hier im Harzvorland sieht das auf den ersten Blick auch so aus. Ich bin aber im Laufe der Jahre zu der Überzeugung gekommen, dass es sich sehr häufig genau umgekehrt verhalten hat. Vor allem bei Söhnen. Es ist ja in dieser Ecke so, dass bestimmte männliche Vornamen sehr typisch für bestimmte Familien sind. Man kann anhand der Vornamen in vielen Fällen schon sagen, zu welcher Familie oder zu welchen Familien jemand gehört (den Namen Hans wollen wir mal außen vor lassen). Da es nun einmal relativ wahrscheinlich ist, dass die Söhne eines Mannes die für die Familie typischen Vornamen erhalten, werden die Paten ganz offensichtlich danach ausgesucht.

    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    Besonders für die ersten Kinder wurden dann vorzugsweise die noch lebenden Grosseltern oder die ältesten Onkel/Tanten des Täuflings als Paten herangezogen - weshalb die Analyse der Paten sehr aufschlussreich sein kann.
    Kann ich nur unterstreichen! Die schönsten Forschungserfolge habe ich bei der Patenanalyse erzielt.

    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    Und sowohl in Waldeck wie auch in Anhalt hatte es normalerweise 3 Taufzeugen für einen Täufling gegeben - bei jedem Kind eines Ehepaars drei verschiedene, und auch ohne Zusammenhang zum Namen des Täuflings.
    Im Fst. Wolfenbüttel hat man die Zahl der Paten in den frühen 1620er Jahren auf drei begrenzt. Vermutlich um die Landbevölkerung vor einem zu ausschweifenden Leben, speziell vor teuren Tauffeiern zu bewahren. Die Zeit war ja auch eigentlich nicht so lustig. Diese Begrenzung wurde erst im 19. Jahrhundert aufgehoben. Manchmal finde ich diese Beschränkung gut. Im benachbarten Halberstädtischen war der Zahl der Paten keine Grenze gesetzt. Ich kann mir vorstellen, dass man da auch wahlloser irgendwelche Nachbarn gebeten hat. Macht die Patenanalyse tendenziell nicht leichter. Interessant im Wolfenbüttelschen war, dass sich auch die höheren Stände mit drei Paten begnügen mussten. Da war man recht konsequent.

    Viele Grüße
    consanguineus
    Zuletzt geändert von consanguineus; 31.10.2025, 21:38. Grund: Fehler verbessert

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Sind sie denn nicht jeweils die Gleichen? Oder ändern sie sich bei jedem Kind?
    In verschiedenen Gegenden Deutschlands gab es verschieden Gebräuche zu den Paten.

    Besonders im Süden Deutschlands gab es Gegenden, wo das gleiche Paar Pate zu jedem Kind eines anderen Ehepaars war.

    Aber in anderen Gegenden (Hessen-Kassel und ich glaube auch Harzvorland) war es Gebrauch, bei jedem Kind einen anderen Paten zu haben. Zumindest in Hessen-Kassel (und auch in den evangelischen Gegenden um Würzburg herum) wurde der Täufling dann nach dem Paten benannt. Besonders für die ersten Kinder wurden dann vorzugsweise die noch lebenden Grosseltern oder die ältesten Onkel/Tanten des Täuflings als Paten herangezogen - weshalb die Analyse der Paten sehr aufschlussreich sein kann.

    Und sowohl in Waldeck wie auch in Anhalt hatte es normalerweise 3 Taufzeugen für einen Täufling gegeben - bei jedem Kind eines Ehepaars drei verschiedene, und auch ohne Zusammenhang zum Namen des Täuflings.

    VG

    --Carl-Henry

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Ich meine, wenn es ein kleiner Ort ist, kann es doch nicht viele verschiedene Paten geben?
    Warum nicht? Was spricht gegen die Annahme, dass auch Menschen aus den benachbarten Orten ein Patenamt übernehmen können?

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Zitat von Ysabell Beitrag anzeigen
    ... Die Paten geben auch keinen aufschlussreichen Hinweis ....
    Sind sie denn nicht jeweils die Gleichen? Oder ändern sie sich bei jedem Kind?

    Ich meine, wenn es ein kleiner Ort ist, kann es doch nicht viele verschiedene Paten geben?

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  • Ysabell
    antwortet
    Die Sterbeeinträge habe ich alle, aber auch die geben nichts her. Der Pastor zu der Zeit war leider nicht sehr auskunftsfreudig, egal worum es ging. Überflüssig zu erwähnen, dass sie natürlich auch beide noch einen Sohn namens Peter bekamen. Ich habe also gleichzeitig 4 lebende Peter Rüß im Dorf.
    Meine einzige Hoffnung ist jetzt wirklich das Archiv. Aufgeben tu ich noch nicht. Es ist eigentlich so ein schöner Familienzweig, weil er schon vorm 30jährigen Krieg bis heute dort vertreten ist und die Aufzeichnungen sehr vollständig knapp 400 Jahre zurück reichen.

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  • hessischesteirerin
    antwortet
    Zitat von Ysabell Beitrag anzeigen
    ich versuche gerade ein paar letzte Lücken in einem Zweig meines Stammbaums zu schließen.
    Und jetzt stehe ich vor einem schier unlösbaren Puzzel
    in einem kleinen Dorf mit weniger als 20 Familien heiraten am
    8.11.1715 Peter Rüß und Greth Krey
    12.11.1715 Peter Rüß und Liese Dobbertin

    Inzwischen habe ich 10 Taufeinträge für Kinder von Peter Rüßens und in keinem macht sich der gute Herr Pastor die Mühe die Väter mit einem Beinamen oder Beruf zu versehen (was er bei anderen Familien zumindest hin und wieder tut) . Die Paten geben auch keinen aufschlussreichen Hinweis. Manchmal taucht sogar die Frau des anderen Peter als Patin auf. Aber wo bei anderen Paten meist sowas beisteht wie "Peter Rüßens Frau Liese" heißt es hier immer nur Peter Rüßens Frau. Und sie bekommen ihre Kinder natürlich immer so, dass beide Paare als Eltern in Frage kommen.
    Hast du dir die Sterbedaten angeschaut ?

    ich hatte das mit Johannes Bohrmann - der eine ein Jahr älter wie der andere. natürlich haben beide geheiratet, ohne dass der Name des Vaters genannt wurde und natürlich hatten die Ehefrauen den gleichen Vornamen
    allerdings wurde das ganze dann vereinfacht, weil einer der beiden ins Elsass auswanderte, leider findet man solche Angaben nur in den Amtsakten und nicht in den Kirchenbüchern - vielleicht findest du dort ja einen Hinweis

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  • Ysabell
    antwortet
    ich versuche gerade ein paar letzte Lücken in einem Zweig meines Stammbaums zu schließen.
    Und jetzt stehe ich vor einem schier unlösbaren Puzzel
    in einem kleinen Dorf mit weniger als 20 Familien heiraten am
    8.11.1715 Peter Rüß und Greth Krey
    12.11.1715 Peter Rüß und Liese Dobbertin

    Inzwischen habe ich 10 Taufeinträge für Kinder von Peter Rüßens und in keinem macht sich der gute Herr Pastor die Mühe die Väter mit einem Beinamen oder Beruf zu versehen (was er bei anderen Familien zumindest hin und wieder tut) . Die Paten geben auch keinen aufschlussreichen Hinweis. Manchmal taucht sogar die Frau des anderen Peter als Patin auf. Aber wo bei anderen Paten meist sowas beisteht wie "Peter Rüßens Frau Liese" heißt es hier immer nur Peter Rüßens Frau. Und sie bekommen ihre Kinder natürlich immer so, dass beide Paare als Eltern in Frage kommen.
    Zuletzt geändert von Ysabell; 30.10.2025, 18:44.

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  • Lerchlein
    antwortet
    Hier mal die Feuchte Variant von "Einfach mal schreien" ....

    Ich sitze hier wie der Hund mit knurrenden Magens vor der verschlossenen Dose und bekomme sie einfach nicht auf ...
    Man reiche mir doch bitte einen Dosenöffner! -

    Habe noch ein großartige Möglichkeit entdeckt um evtl. doch noch etwas in Bezug meiner Lerch / Neidhardt und der Beziehung zu Familie Dürer in Nürnberg finden zu können.
    Aber... 312 - evtl. sogar 488 Seiten bestellen um evtl.(?) noch ein "paar" Daten zu finden ...

    Igitt ist das übel . Warum kann man denn nicht einfach kleiner Digitalpakete anbieten... schnief....schnief... schnief... ich brauche doch gar nicht alles!

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  • TG23
    antwortet
    Ich schwanke gerade zwischen himmelhochauchzend und zutodebetrübt.

    Nachdem ich bereits vor einigen Monaten eine noch nicht digitalisierte Akte im Bestand des Rheinischen Landesarchivs gefunden hatte, habe ich sie diese Woche dann endlich bestellt. Gerade kam die Mail dass der Bestand in dem sich die Akte befindet aktuell in der Digitalisierung ist und deshalb nicht zugänglich ist, sie aber bis Ende des Jahres auch online verfügbar sein soll.

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  • Araminta
    antwortet
    Ich könnte schreien, weil ich am Sonntag die seltene Gelegenheit hatte meinen Onkel zu treffen UND das Gespräch auch noch auf meinen Opa zu lenken und dann kam jemand dazwischen und hat ihn wieder abgelenkt.
    Ich habe diesen Onkel schon seit sehr vielen Jahren nicht mehr gesehen, weil mein Vater und er sich leider nicht gut verstehen. Vielleicht sind sie sich zu ähnlich.....
    Mein Großvater ist gestorben als mein Vater 3 Jahre alt war und somit keine Erinnerung an ihn hat. Zwar habe ich mal meine Tante befragt, aber die konnte mit meiner Frage nicht wirklich etwas anfangen und hat nur oberflächlich, fast abweisend reagiert.
    Nun hatte ich die Chance und weg war sie wieder.
    Jetzt habe ich zwar eine Art Treffpunkt gefunden, aber drückt mir bitte fest die Daumen, dass ich den Mut finde, ihn beim nächsten Mal einfach zu fragen.
    Klingt nicht schwer - ist es aber.

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  • Lerchlein
    antwortet
    Zitat von ahnenforinfi Beitrag anzeigen
    Wenn man dreimal Carl Augen schreibt statt Carl Eugen, sollte man dann eine Pause machen? Antwort:
    Hast du auch schon 4 eckige Eugen, mir geht es nicht anders.... ich traue meinen heute nicht mehr so ganz über den Weg, nach dem Scan - Berg.
    Deshalb wünsche ich euch nun allen noch einen schööönen Abend.

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  • ahnenforinfi
    antwortet
    Wenn man dreimal Carl Augen schreibt statt Carl Eugen, sollte man dann eine Pause machen? Antwort:

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  • Andrea1984
    antwortet
    Oh mein Gott.

    Soviele Namenskollegen.

    Viel Spaß beim Stöbern und Suchen.

    Herzliche Grüße

    Andrea

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