Humoris causa

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  • Andrea1984
    antwortet
    Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
    Liebe Mitleute, Forscher, Leidende und Fundmachende.

    ich habe lange überlegt, ob meine heute in einem ganz harmlos daherkommenden Kirchenbuch entdeckte Tatsache denn auch einen ausreichenden Grund für einen Post im "humoris causa" - Thread darstellt.
    Aber nach einer Ladung Genealogamin (wer es nicht kennt, möge es hier suchen) zu Tee und Plätzchen war es mir klar: diese Genugtuung kann ich nur mit Euch teilen.

    Mein Mann hat garnichts-hoch-drei mit Ahnenforschung am Hut. Trotzdem tue ich ihm (oder der nachwachsenden Verwandschaft in Form einer einjährigen Großnichte) den Gefallen, seinen Stammbaum zu erarbeiten.

    Bisher hatten wir noch keine Vorfahren - Überschneidungen; aber als sich die Herkunftsorte seiner Ahnen generationsweise nach Norden bewegten und meine nach Süden, noch mit 15 km Abstand, posaunte ich in regelmäßigen Abständen hinaus "Wir sind bestimmt verwandt - so um 74 Ecken".
    Nie wurde ich damit ernstgenommen. Ich erlitt Schmach und Schande ob dieser geradezu prophetischen Aussage.

    Nun ist es soweit! Mein Triumpf ist unermeßlich; die Ungläubigen werden im Staube kriechen und sich winden angesichts der unwiederlegbaren Tatsachen.
    Mein Mann und ich sind durch eine Heirat von 1687 "verwandt". Geschwister von unseren direkten Vorfahren haben geheiratet. Noch dazu evangelisch-katholisch gemischt, aber katholische Heirat.

    Gottseidank haben wir keine Kinder!. Das gäbe ja heftigste Inzucht.



    Cornelia
    Hallo.

    Wobei: Wenn Geschwister von euch geheiratet haben, seid ihr bestenfalls verschwägert.

    Oder ist das ein Denkfehler meinerseits?

    Herzliche Grüße

    Andreas

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  • Andrea1984
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Hallo Andrea, wie wär's damit:

    "Caspar Seeman, Caspar Seemans, Seemeisters, Sohn" (1584)
    Das ist super.
    Gilt.

    Ein Seemann namens Seemann oder so.

    Schade, um Jäger-Fink, doch es hat ein Wiesauer dazwischen gefunkt.

    Pech für den Wiesauer, dass er jung gestorben ist.
    Dafür gehört auch ein Bruder von ihm zu meinen Vorfahren, über eine andere Linie.

    Die Tochter des Wiesauer, Katharina geborene Jäger, legitimierte Wiesauer, verehlichte Fink.

    Jäger und Fink und Strauss gehören leider zu unterschiedlichen Linien.

    Herzliche Grüße

    Andrea

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  • Andrea1984
    antwortet
    Gerade in einer Zeitung gelesen: Ein Holzschnitzer namens Hammer.

    Passt doch irgendwie.

    Gratuliere euch zu den Ahnenschwunden.

    So schlimm wie im Alten Ägypten kann es nicht mehr werden.
    Da haben Bruder und Schwester untereinander geheiratet und Kinder gehabt.

    Herzliche Grüße

    Andrea
    Zuletzt geändert von Andrea1984; 11.12.2024, 20:12.

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  • fps
    antwortet
    Willkommen im Club, Cornelia!

    Vor einiger Zeit fand ich heraus, dass meine Tochter und mein Schwiegersohn über eine meiner Vorfahrenlinien gemeinsame Ahnen haben, etwa in dem von Dir genannten Zeitraum beginnend. Zu einer Dispensbeantragung hat das allerdings nicht geführt, da dieser Befund erst nach Eheschließung bekannt wurde.
    Und nun tummeln sich in der Welt zwei muntere Enkel.....

    Aber das ist noch nicht alles: in ähnlicher Weise wie von Dir beschrieben standen meine Eltern zueinander: Auch da gab es eine Verbindung in den Vorfahrenlinien des 17. Jh., die zu gemeinsamen entfernten Verwandten führen.

    Man sieht: nicht nur "in Trinidad there was a family".....

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  • Xtine
    antwortet
    Hallo Cornelia,

    Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
    .
    Mein Mann und ich sind durch eine Heirat von 1687 "verwandt".
    Na hoffentlich habt ihr auch eine ordentliche Dispens vorgelegt bei eurer Hochzeit! Bei dieser engen Verwandschaft ist das ja dringend notwendig. Nicht, daß eure Ehe noch annulliert wird

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  • Friedrich
    antwortet
    Liebe Cornelia,

    ob dieser unglaublichen Erkenntnis beglückwünsche ich dich! Solltest du Befürchtungen haben, dass in deinem Fall Inzucht vorläge, darf ich dich beruhigen: Ich bin der beste Beweis dagegen! Davon ab: Ich arbeite an einer Versuchsreihe zum Genealogamin, ob es nicht auch gegen unangenehme Folgen eventueller Inzucht schützt. Ich informiere, wenn es soweit ist.

    Friedrich

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  • Cardamom
    antwortet
    Liebe Mitleute, Forscher, Leidende und Fundmachende.

    ich habe lange überlegt, ob meine heute in einem ganz harmlos daherkommenden Kirchenbuch entdeckte Tatsache denn auch einen ausreichenden Grund für einen Post im "humoris causa" - Thread darstellt.
    Aber nach einer Ladung Genealogamin (wer es nicht kennt, möge es hier suchen) zu Tee und Plätzchen war es mir klar: diese Genugtuung kann ich nur mit Euch teilen.

    Mein Mann hat garnichts-hoch-drei mit Ahnenforschung am Hut. Trotzdem tue ich ihm (oder der nachwachsenden Verwandschaft in Form einer einjährigen Großnichte) den Gefallen, seinen Stammbaum zu erarbeiten.

    Bisher hatten wir noch keine Vorfahren - Überschneidungen; aber als sich die Herkunftsorte seiner Ahnen generationsweise nach Norden bewegten und meine nach Süden, noch mit 15 km Abstand, posaunte ich in regelmäßigen Abständen hinaus "Wir sind bestimmt verwandt - so um 74 Ecken".
    Nie wurde ich damit ernstgenommen. Ich erlitt Schmach und Schande ob dieser geradezu prophetischen Aussage.

    Nun ist es soweit! Mein Triumpf ist unermeßlich; die Ungläubigen werden im Staube kriechen und sich winden angesichts der unwiederlegbaren Tatsachen.
    Mein Mann und ich sind durch eine Heirat von 1687 "verwandt". Geschwister von unseren direkten Vorfahren haben geheiratet. Noch dazu evangelisch-katholisch gemischt, aber katholische Heirat.

    Gottseidank haben wir keine Kinder!. Das gäbe ja heftigste Inzucht.



    Cornelia

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  • Sbriglione
    antwortet
    Mir ist ein sehr lustiger bzw. interessanter Brief aus einem Gerichtsbuch des Amtes Harzburg unter gekommen, bei dem leider der Name des Absenders zu ausgeblichen ist, um wirklich lesbar zu sein und das Datum ebenfalls. Die Zeit dürfte aber um das Jahr 1750 herum gewesen sein.

    Kurz zusammengefasst: der Briefeschreiber fürchtet, einen seiner besten Knechte mitten in der Erntezeit für eine Vorladung vor das Gericht Harzburg zu verlieren und lässt fragen, ob die die Sache nicht noch ein wenig warten könne.
    Als Hintergrund für die Vorladung vermutet er, dass die Sache "etwa wegen meiner abgeschafften liederlichen Französin herrühret" und er wolle nur schon im Voraus melden, "dass dieses Mensch ein solches ärgerliches Leben hier geführet, dass mich zum höchsten verwundere, warumb die Geistlichkeit zusambt der Obrigkeit, da ich es doch gemeldet, solche hier im Gericht dulden können, da sie
    1. einen meiner Knechte quo Modo (ist Gott bekannt) an sich gezogen un ihn auf solche Weise zur fleischligen Vermmischung persuadiret, er solte sich nur nicht fürchten - in 24 Stunden könnte sie schon alles wieder abtreiben. Zeugen sind da, gegen welche es der Knecht also gesagt.
    2. da sie also besagtem Kerl dies so viel vor ihm als einem armen Teufel incediret und gebeten habe, ihn zu perderieren. Dieser Bursche ist schon so unglücklig, daß ihn seine Vormünder um das betgen Verläßenschaft seiner Eltern betrogen haben, welchen Trost er vor ohngefehr 19 Tagen erfahren, als er nach Blankenburg gewesen und etwas Geld holen wollen. Ich habe dann vor ihn geschrieben, ob nicht etwas noch zu erben, es wird aber hart halten, zu geschweigen was an Unkosten noch herkommen werde".

    (...)

    "So ersuche dann auch zum Inständigsten, das gartige Mensch von hier wegschaffen zu lassen, damit das noch währende ärgerliche Leben mit meinem Knecht aufhören möge. Ich habe Todeseifer davon und würde ihn schon fortgejaget haben, wenn es nicht in der größten Arbeitszeit wäre" (...).

    So weit dazu.

    Ich fand den Text sehr witzig und werde mir insbesondere das Wort "Todeseifer" ganz bestimmt merken!


    P.S.: die Quelle: niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel, 21 Alt Nr. 1134, S. 342)
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 04.12.2024, 09:32.

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
    Habt ihr schon einmal interessante Kombinationen gefunden ...
    Hallo Andrea, wie wär's damit:

    "Caspar Seeman, Caspar Seemans, Seemeisters, Sohn" (1584)

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  • Horst von Linie 1
    antwortet
    Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
    Habt ihr schon einmal interessante Kombinationen gefunden z.B. Herr Jäger wohnhaft in der Adresse Wald oder eine Frau Fischer wohnhaft in der Adresse Am See etc.
    Ja, wir haben.
    Links oben Mein Vorfahre Sebastian Fischer ("Vischer"), gestorben an 6.4.1653 am (Hallstätter-)See:

    Bereits er, aber auch mehrere Generationen seiner Nachkommen im Mannesstamm (also Fischer mit Nachnamen), lebten von der Fischerei.

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  • Andrea1984
    antwortet
    Habt ihr schon einmal interessante Kombinationen gefunden z.B. Herr Jäger wohnhaft in der Adresse Wald oder eine Frau Fischer wohnhaft in der Adresse Am See etc.

    Ich leider nicht.

    Herzliche Grüße

    Andrea

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  • Ysabell
    antwortet
    Da war der Herr Pfarrer wohl sprachlos

    1668
    [...]daß in diesem Jahr d 26 Sontag nach Trinitatis, zwar der 15. Novembr Claus Kluver, Jost Sohn aus Wanteroh mit Dorothea Stahls sel. Osias Stahls zu Cabelhorst, Tochter die grob schwanger nach Rensefelde gelaufen, und sich daselbst trauen lassen. Waß davon zu halten?

    leider beginnen die Aufzeichnungen in Rensefeld erst ca 100 Jahre später. Ich wüßte ja gern, wie der dortige Pfarrer die Trauung notiert hat.
    Zuletzt geändert von Ysabell; 28.11.2024, 08:56.

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    FN Bleifuß und Oppel beieinander


    Dieser Cotta (+1692 Tübingen) ist übrigens derjenige, der den bekannten Verlag gegründet hat.


    Bleifuß.jpg

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich wusste noch gar nicht, dass in älteren deutschen Zeitungen so häufig über das Pabstorf in der Region Halberstadt berichtet wurde...
    Hier ein durchaus typischer Artikel aus den "Halleschen Neuesten Nachrichten" vom 29.04.1928:

    "Pabstorf. Zu welchen Grotesken der Grenzwirrwar infolge der deutschen Kleinstaaterei führt, zeigt die Tatsache, dass hier in Pabstorf die preussisch-braunschweigische Grenze mitten durch das Haus des Kaufmanns Ziegenberg geht. In dem Haus wohnten zwei betagte Schwestern, die kurz nach einander starben. Der Tod der älteren Schwester musste dem preußischen Gemeindevorsteher gemeldet werden, der Tod der anderen Schwester, die in der braunschweigischen Hälfte des Hauses gestorben war, nach Braunschweig. Es geht oft seltsam zu im deutschen Vaterland".

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  • OlliL
    antwortet
    Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
    Wurde etwa zum 30. Todestag ein Gedenkgottesdienst abgehalten? Und daher der Tod nochmal vermerkt???
    War er eine "Persönlichkeit" des Ortes?
    Ne - die Eintragungen zu der Zeit bestehen im Grunde aus einer handvoll Wörtern... meist fehlen Tode generell, pro Jahr 3-5 Tode im Schnitt - sowas wie Gedenkgottesdienste finden keinerlei Erwähnung.

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