Zitat von Ursula
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Hallo Uschi,
ich nehme mir mal die Freiheit zu antworten, da ich es genauso mache wie Sbriglione. Grundsätzlich gehen wir bei der Ermittlung der Ahnen natürlich so vor wie Du und wie wohl alle anderen auch: wir hangeln uns nach hinten durch.
Nun gibt es aber bestimmte Familien, bei denen man anders vorgehen kann oder sollte. Wir reden hier beispielsweise von der legendären Familie Schliephake, die nicht nur zu Sbrigliones Vorfahren gehört, sondern in etlichen Linien auch zu meinen. Diese Familie, hauptsächlich Ackermänner, also "Großbauern", tritt bereits sehr früh in Erscheinung, und zwar zunächst in einem recht eng begrenzten Gebiet. In diesem Gebiet ist die Kirchenbuchsituation teils sehr gut, teils miserabel. Die Situation in den "miserablen" Dörfern, also in denen die Register erst um 1700 einsetzen, kann man nur begreifen, wenn man die Bücher der "guten" Nachbarorte akribisch erforscht. Da die Schliephake, wie auch andere Familien mit ähnlichem Hintergrund, sich in einem recht begrenzten sozialen Umfeld bewegen, also im Prinzip nur mit anderen Ackermannsfamilien Ehen eingehen, kommt man ihnen sehr gut auf die Schliche, wenn man zunächst ALLE Namensträger sammelt, derer man habhaft werden kann. Wenn man dieses Netzwerk aus Schliephakes und verwandter und verschwägerter Familien einigermaßen begriffen hat (hat niemand zur Gänze...), dann kann man Personen viel besser zuordnen. Nicht selten hat man jemanden "auf Verdacht" erfaßt, der sich nachher in einem anderen Zusammenhang als Vorfahre herausstellt. Es ist nämlich so, daß Ackermänner immer wieder Ackermannstöchter heiraten, aus Familien, mit denen sie ohnehin irgendiwe schon über einige Ecken verwandt sind. Der Ahnenschwund in den Ackermannskreisen ist sehr viel größer ist als in irgendeiner anderen sozialen Gruppe. Man tut also wirklich gut daran, bei der Erforschung einer Familie wie den Schliephakes, wirklich JEDEN zu erfassen. Das System funktioniert deswegen so gut, weil sie Schliephake heißen und nicht Meyer, Müller oder Schmidt. Es funktioniert, weil es sich, anders als bei den Meyer, Müller oder Schmidt tatsächlich um EINE FAMILIE handelt. Es funktioniert aber auch, weil man kein großes Suchgebiet hat. Bauern sind nun einmal sehr ortstreu und heiraten selten weiter als ins Nachbardorf (Kleinbauern) oder maximal 30 km weg (Großbauern). Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.
Besser kann ich es nicht erklären....
Viele Grüße
consanguineus
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