Hallo Gudrun und Renate
Auf dieser Seite http://www.burggen.de/12866.0.html findet man zuunterst einen
Totenzettel der besagt, dass 7 Kinder einer Schmiedemeistersfamilie in Tannenberg
"sämmtliche vom 21. bis 30. Januar 1891 im zarten Alter von 2 bis 14 Jahren an Diphtheritis gestorben sind".
Gruss
Svenja
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Hallo,
was war denn da los? Kaum zu glauben, daß Alle Kinder gestorben sind.
Daß etliche Kinder an Kinderkrankheiten (Masern, Keuchhusten usw.) gestorben sind ist ja fast normal. Aber 7 Kinder ist schon sehr selten.
Viele Grüße
Gudrun
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Hierbei handelt es sich nicht um eine seltsame Todesursache oder einen
"interessanten" Sterbefall sondern um eine doch sehr traurige Anmerkung
des Pfarrers im KB von Daber/Krs. Naugard aus dem Jahr 1847
"Die Eltern haben nun ihre sieben Kinder verloren"
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"Christian galt als ein Mann von kräftiger körperlicher Erscheinung und gutmütigen Charakter, war aber intellektuell kaum in der Lage die Staatsgeschäfte zu führen und dabei völlig von Beratern abhängig. Der Kurfürst ging in der Jagd und seiner Leidenschaft für Essen und Trinken auf. Auf Grund seiner mangelhaften Wirtschaftspolitik mehrten sich die Staatsschulden beträchtlich. Er starb kinderlos und bereits im Alter von 27 Jahren, nachdem er überhitzt eine große Menge kalten Bieres getrunken hatte, vermutlich an einem Schlaganfall."
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Von der HP des ORF:
Im Moment des Schreckens
Die Welt der vorletzten Jahrhundertwende ist uns heute nur in Schlagworten ein Begriff: der Vorabend des Ersten Weltkriegs; die Monarchie in ihren letzten Zügen. Aber wie Millionen von Menschen damals lebten - und starben -, darüber erzählt das Buch „Spektakuläre Unglücksfälle“ aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
Von 1872 bis 1928 erschien in Wien das boulevardeske Kleinformat „Illustrirtes Wiener Extrablatt“. Und der Name war Programm - die Illustrationen auf dem Titelblatt fehlten fast nie. Selbst als die Fotografie sich ab der Jahrhundertwende immer weiter ausbreitete, verdrängte sie die gezeichneten Bilder nicht.
Atzgersdorf, 1897, ein besonders tragischer Unfall: Aus Spaß will ein Bursch sich außen an eine hochschießende Luftschaukel hängen - und spießt sich an einem Eisenhaken auf. Er verstarb noch an der Unfallstelle.
Ein wild gewordener, entlaufener Stier stieß einen Bahnmitarbeiter 1890 über das Geländer der Hetzendorfer Brücke. Der Mann erlag seinen Verletzungen.
„Bengalische Riesenzündhölzer“ ließ ein Apotheker von jungen Arbeiterinnen in seiner Privatwohnung herstellen. Ein Feuer brach aus, drei Mädchen sprangen brennend aus dem Fenster. Zwei von ihnen verstarben.
Der Eisenbahnmitarbeiter wurde vom entlaufenen Stier über ein Brückengeländer gestoßen. Jugendliche kippten eines der ersten Autos von der Straße auf das Trottoir. Häuser stürzten ein, weil auf der Baustelle gegeizt wurde. Die Unfälle im Wien vor 150 Jahren waren anders als heute - und sagen viel über die Gesellschaft und den Alltag ihrer Zeit aus. In einem Buch werden nun Zeitungscover-Illustrationen von damals gezeigt und die spektakulären Geschichten erzählt, die dahinter stehen.
Noch mehr Bilder:
Der Eisenbahnmitarbeiter wurde vom entlaufenen Stier über ein Brückengeländer gestoßen. Jugendliche kippten eines der ersten Autos von der Straße auf das Trottoir. Häuser stürzten ein, weil auf der Baustelle gegeizt wurde. Die Unfälle im Wien vor 150 Jahren waren anders als heute - und sagen viel über die Gesellschaft und den Alltag ihrer Zeit aus. In einem Buch werden nun Zeitungscover-Illustrationen von damals gezeigt und die spektakulären Geschichten erzählt, die dahinter stehen.
Einige Jahrgänge des Illustrierten Wiener Extrablattes sind auf ANNO schon digitalisiert online:
LG Martin
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Hallo,
an einigen Orten im alten Churfürstenthum Sachsens war es früher gebräuchlich, am Sonntage Laetare den Tod auszutreiben.
Die Knaben machten nämlich aus Stroh eine menschliche Figur, behingen sie mit Lumpen, steckten diesen Popanz an eine Stange und trieben ihn so mit großen Geschrei und unter Absingung eines besondern Reims durch die Stadt, warfen ihn dort in eine Grube und liefen dann eiligst zurück, indem der Aberglaube besagte, daß, wer von den Austreibern zurückbliebe, dieser in demselben Jahr noch sterben müsse.
Am 28. März des Jahres 1745 haben nun aber an diesem sogenannten Todtensonntage 9 Knaben in der Stadt Radeberg den Tod mit großen Geschrei ausgetrieben und bei einem sumpfigen Orte vor der Stadt in eine Grube geworfen, weil sie aber daselbst ein Kraut und Wurzel, die man Schirling nennt, angetroffen, und einer der Knaben, sonder Zweifel mit Eingebung des Satans, diese Wurzel ausgezogen, für eine Möhre gehalten, davon gegessen, auch einigen andern etwas gegeben mit dem Beifügen, daß, wer von der Wurzel esse, wacker laufen könne*);
allein da, wie bekannt, der Schirling reines Gift ist und die Menschen tödtet, so sind alsbald 8 dieser Knaben daran erkrankt (der 9.te hatte gar nichts davon genossen), auf der Gasse umgefallen, haben stark geblutet, auch einen heftigen Anfall von Epilepsie gehabt.
Vier von denselben, die von der Wurzel wirklich gegessen, sind noch diesem Abend verstorben, einer hat noch bis den andern Tag gelebt, drei andere aber, denen man sogleich mit dienlichen Medicamenten beigesprungen, haben zwar lange krank gelegen, sind aber am Leben erhalten worden.
Merkwürdig ist es übrigens, daß alle diese Knaben an dem erwähnten Todtensonntag Mittags um 1 Uhr mit Samuel Gläntzels Leiche zu Grabe gegangen waren, dann haben sie gegen 4 und 5 Uhr den Unfug vorgenommen und Abends um 8 Uhr sind die ersten vier schon todt gewesen.
*) Doping?
Aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen (SLUB Dresden)
Hätte vor 14 Tagen besser gepaßt. Habe es aber erst jetzt wieder gefunden.
Beste Grüße
Artsch
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aus dem Kirchenbuch Schurow/Pommern von einer einzigen Seite aus dem Jahre 1914
"Sie (49) starb, nachdem sie Essigessenz getrunken, wahrscheinlich aus Liebeskummer. Der Arzt bescheinigte, daß möglicherweise die freie Willensentscheidung bei der Tat ausgeschaltet gewesen sei."
"Der Knabe wurde durch den einige Jahre älteren Bruder, der in unvorsichtiger Weise mit einem Jagdgewehr spielte, erschossen."
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In der Chronik der Gemeinde Weissach fand ich ein interessantes Ereignis bei Bauarbeiten im Jahr 1614.
14. Mai 1614. Als man die Kirche aufschagen wollte, ist das Gerüst gebrochen, wobei 25 Mann in die Tiefe stürzten, darunter Wendel Arzet
genannt Flock, der gleich tot war, die übrigen sind schier alle geschädigt worden. Es ist ein großer Jammer gewesen.
Gott wöll uns auch hinfüro alle vor ein solch Jammer und Zustand gnediglich behüten und bewaren.
"vom Gerüst gestürzt" kann man auch heute noch oft lesen.
Gruß didirich
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Hallo, aus der Chronik von Mönsheim
Am 1. Febr.1845 verunglückte auf dem Weg von Weissach hieher nachts nach 8. Uhr bei einem heftigen Schneegestöber der Schuhmacher Stöffler von Deckenpfronn. Er wollte von einen Besuch in Stuttgart in jener Nacht zu seiner hier weilenden Ehefrau, verlor wahrscheinlich im Schneegestöber den Weg, erlag endlich vor Müdigkeit und wurde vom Schnee, der in Masse fiel, zugedeckt und erst am 28. Febr. nach eingetretenem Tauwetter wieder aufgefunden am Saum des Schellenbergs.
Gruß didirich
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Brunichild wird 613 von Pferd zu Tode geschleift
Zitat von Dominik Beitrag anzeigen@ ralf
wow da hast du ja ein schmankerl ausgegraben! die armen kerls...das zeitliche so zu segnen hätte mir gewaltig gestunken ^^
Ja, es hat bestimmt zum Himmel gestunken. Aber die Menschen damals waren wohl auch nicht so geruchsempfindlich. (Völlig anderes Thema; ich denke da gerade an die „architektonische Meisterleistung, dass in dem ansonsten vor Luxus strotzenden Schloss Versailles Toiletten Mangelware waren oder völlig fehlten).
Nun, da ich mich sehr für Geschichte (und Geschichten) interessiere, insbesondere im Mittelalter (Früh-, Hoch- und Spät-) sowie die frühe Neuzeit (als Ende wird zumeist 1789/1799 genannt) und in diesen „wilden Zeiten“ auch viele aus heutiger Sicht gräusliche Vorfälle mit merkwürdigen Ereignissen und seltsamen Todesfällen stattfanden (welche für die zeitgenössischen Menschen manchmal ziemlich alltäglich waren), habe ich mir einige außergewöhnliche Fälle soweit grob (nicht in allen Details und Facetten) gemerkt, dass ich sie im Internet schnell wiederfinden und recherchieren kann.
Da aber ein spaßhaftes Interesse an historischen Schicksalsschlägen zu bestehen scheint, will ich gerne in aller Kürze noch einen historisch spannenden und seltsamen Todesfall „liefern“.
In Kürze schon deshalb, weil ich die sehr spannende Vorgeschichte des Machtkampfes und der Feindschaft zwischen den Merowingerköniginnen Fredegunde (+597) und Brunichild (+613) auch nicht ansatzweise hier darstellen kann, da es den Rahmen des Forums sprengen würde.
Die Fredegunde hat einen außergewöhnlichen Lebenslauf, da sie eine unfreie Magd von niedrigster Herkunft war und zunächst Geliebte des Chilperich I., König von Neustrien wurde. Dieser war mit Gailswintha verheiratet, welche auf Veranlassung Fredegundes ermordet wurde. Chilperich I. heiratete Fredegunde. Das Problem war, dass Chilperichs Bruder Sigibert I., König von Austrasien mit Brunichild, einer Schwester der ermordeten Gailswintha verheiratet war. Auch auf Betreiben von Gailswintha hin begann der militärisch überlegene Sigibert I. 575 von Paris aus einen durchaus erfolgreichen Feldzug gegen Chilperich I., bis er von zwei Mördern im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Dolchen erstochen wurde. Daraus resultierte eine lebenslange Totfeindschaft der beiden Frauen, welche als Königinnenwitwen die Regentschaft und Macht für ihre minderjährigen Söhne (und später Enkel) ausübten. Die Nachkommen starben zumeist in den Schlachten oder wurden umgebracht.
Dieses Schicksal ereilte die Brunichild im Jahre 1613, als sie die Macht für ihren Urenkel Sigibert II. gegen Chlothar II., den einzig überlebenden Sohn der Fredegunde sichern wollte.
Aber Brunichild war nicht nur mächtig, sondern auch sehr unbeliebt. Der Adel rebellierte, verbündete sich mit Chlothar II. und Sigibert II. wurde getötet. Brunichild konnte erst fliehen, wurde aber ergriffen und an Chlothar II. ausgeliefert.
Dieser ließ sie 613 foltern und dann von einem Pferd zu Tode schleifen.
Damit war der Tod der Brunichild sogar noch etwas spektakulärer als das Leben ihrer Erzfeindin Fredegunde.
Nun aber genug für heute mit mittelalterlichen Schicksalsschlägen und seltsamen Todesfällen.
Viele Grüße
Ralf
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Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigenDer Feldzug nach Polen, der dazu diente, um Großherzog Mieszko Hilfe gegen seinen Bruder Kasimir II. zuteilwerden zu lassen, endete ohne große militärische Auseinandersetzungen kurz darauf mit der Huldigung Kasimirs.
Was lernt uns das? Wenn die Mächtigen in der Sch... sitzen, können sie Frieden schließen...
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Moin Dominik,
Zitat von Dominik Beitrag anzeigendas zeitliche so zu segnen hätte mir gewaltig gestunken
Friedrich
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@ ralf
wow da hast du ja ein schmankerl ausgegraben! die armen kerls...das zeitliche so zu segnen hätte mir gewaltig gestunken ^^
lg
Dominik
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Latrinen Sturz zu Erfurt im Jahre 1184
Hallo zusammen,
seltsame Todesfälle gibt es eine Menge und gelegentlich ist auch schon ein Mensch in eine Jauchegrube gefallen und dort erbärmlich ertrunken oder erstickt (wegen Gärgase).
Aber all das ist zu toppen. Da mache ich mal gleich ein ganz großes Fass auf.
Denn historisch bedeutsam und außergewöhnlich seltsam war sicherlich der Erfurter Latrinensturz aus dem Jahr 1184.
Am 26.07.1184 hielt der deutsche König Heinrich VI. zur Vorbereitung eines Feldzuges gegen die Polen und zur Schlichtung eines Streits zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Landgrafen von Thüringen in Erfurt Hof.
Heinrich VI. hatte sich mit großem Gefolge im oberen Stockwerk der Dompropstei des Marienstiftes aufgehalten. Das Gewicht der vielen Menschen führte zum Unglück. Der für diese Last wohl zu schwache und vermutlich auch morsche Boden des zweiten Geschosses brach plötzlich unter der schweren Last zusammen. Die meisten Anwesenden fielen durch die Decke in das darunter gelegene erste Geschoss. Durch die Wucht des Aufpralls brach auch der Boden des ersten Geschosses, so dass die Menschen noch tiefer in eine darunter liegende Abtrittsgrube stürzten.
Zwar war die Landung weich. Aber trotzdem fanden nach zeitgenössischen Quellen etwa 60 Menschen den Tod. Denn ein Teil ertrank oder erstickte in der Abtrittsgrube, andere wurden durch nachfallende Balken und Steine erschlagen oder verletzt.
„Alle, die nicht in den Gitterfenstern saßen, stürzten zwei Stockwerke weit in die Tiefe, viele von ihnen wurden beschädigt, einige verloren sogar das Leben. Mehrere fielen in ein heimliches Gemach, von denen ein Theil kaum mit groer Mühe herausgezogen werden konnte, die anderen erstickten in dem scheußlichsten Unflate, andere wurden von den herabstürzenden Balken erschlagen.“
König Heinrich VI. hatte Glück. Er saß in einer gemauerten Fensternische der steinernen Außenwand und konnte mittels Leitern in Sicherheit gebracht werden. Er reiste umgehend aus Erfurt ab. Der Feldzug nach Polen, der dazu diente, um Großherzog Mieszko Hilfe gegen seinen Bruder Kasimir II. zuteilwerden zu lassen, endete ohne große militärische Auseinandersetzungen kurz darauf mit der Huldigung Kasimirs.
Die Chronik von St. Peter in Erfurt erwähnt unter den Todesopfern namentlich Graf Gozmar III. von Ziegenhain, Graf Friedrich I. von Abenberg, Burggraf Friedrich I. von Kirchberg, Graf Heinrich von Schwarzburg, Burggraf Burchard von der Wartburg und Beringer I. von Meldingen; also hessische und thüringische Grafen.
Das ist wahrlich kein schönes Ende für stolze und edle Ritter und Hochadelige. Anstatt angesichts des geplanten Feldzuges heldenhaft auf dem Schlachtfeld zu Sterben verendeten viele jämmerlich in der von Fäkalien und Unrat gefüllten Latrine.
Also wirklich extrem seltsame Todesfälle der außergewöhnlichsten Art.
Viel Spaß mit der Schilderung und viele Grüße
Ralf
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