Zitat von AnNo
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Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Hallo,
ich kann noch nicht wieder mit solch seltsamen Todesursachen aufwarten. Kurios finde ich aber durchaus manche, die auf den damaligen medizinischen Wissensstand zurückzuführen sind, als da wären: Seitenstechen, Zahnen, Schnupfen, Kopfschmerz und Ebulition des Geblüthes oder Gliederreißen.
Was mir aber völlig schleierhaft ist, ist ein Tod aufgrund der "Folgen der weggefallenen Menstruation".Was könnte das denn gewesen sein?
LG Angela
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Hallo zusammen,
beim Absägen eines Baumes von den Erdwurzeln zerquetscht wurde der Müller Friedrich Fuchs, und starb dann Tage später am +10.04.1816 insbesondere an einer „Zerrüttung des Gehirns“.
Hierzu aus dem OSB Affoldern:
dataurl512791.png
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
da ich Urlaub habe, habe ich heute einmal Tourist in München gespielt und war im lten Südfriedhof. Dort liegen nicht nur viele Maler wie Carl Spitzweg begraben, sondern auch zahlreiche Architekten und Gestalter Münchens (von Gärtner, Klenze etc.) sowie alle wichtigen Brauereibesitzer.
Ein Grabmal hatte einen langen Text, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Der Verstorbene kam bei dem durch ein schweres Hochwasser verursachten Einsturz der Schwanenbrücke am 13. September 1813 um. Er wurde von seiner Familie sehr betrauert, vermutlich aber war er einer der vielen Schaulustigen, die voller Sensationsgier dem Einsturz eines Wirtshauses zusehen wollten:
Es ist die schlimmste Hochwasser-Katastrophe, die München erlebt hat. Am 13. September 1813 stürzt die Schwanenbrücke ein und reißt über 100 Menschen in die reißenden Fluten der Isar. Autorin: Birgit Magiera
Ich kann da nicht urteilen, vielleicht war es so...
Viele Grüße
BienenköniginAngehängte DateienZuletzt geändert von Bienenkönigin; 14.08.2025, 17:53.
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Moin,
im OSB Affoldern fand ich folgende Angabe nach dem Todesdatum der kleinen Anna Catharina Sölzer (14.9.1802-28.10.1804):
Dieser doppelte Sterbefall trug sich auf eine traurige Art zu. Die Mutter trocknete Flachs auf einer Horde über dem Ofen, legt sich neben dem Ofen nebst 2 Kinder aufs Bette. Der Flachs entzündet sich, sie wacht auf, sucht das Feuer zu löschen, vergißt in der Angst das kleine Kind wegzutragen. Das größere Kind entgeht dem Feuer, verbrennt sich aber Gesicht und Hände. Das kleinere Kind wird vom Feuer verbrannt und stirbt am Morgen.
Tragisch. Aus dem Eintrag im Kirchenbuch geht hervor, dass auch die Mutter bei diesem Brand ihr Leben verlor.
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Hallo zusammen,
ein übereifriges Arbeiten und sorgloses Nichtbeachten von Warnsignalen ist zweifelsohne risikobehaftet und kann tödliche Konsequenzen haben; auch bei der als relativ sicher geltenden Wuppertaler Schwebebahn.
Barmer Zeitung und Handelsblatt vom 15.06.1906:
„Elberfeld, 15. Juni. [Ein schrecklicher Unglucksfall) ereignete sich gestern Abend kurz vor 6 Uhr auf der Schwebebahn zwischen den Haltestellen Varresbeck und Westende. Dort war der 19jährige Friedrich Kremp damit beschäftigt, die obere Eisenkonstruktion zu untersuchen. Es wird nun angenommen, daß er zwischen den Pfeilern 148 und 149 eine schadhafte Stelle gefunden hat, die seine Aufmerksamkeit so in Anspruch nahm, daß er darüber den von Vohwinkel kommenden Wagen überhörte. Er wurde von den Rädern erfaßt und in dem Zwischenraum, welcher zwischen Rädern und Pfeiler bleibt, so grausam gequetscht, daß er in einigen Minuten starb. Das Rückgrat war ihm gebrochen, er hatte ferner eine 22 Centimeter lange und 10 Centimeter breite und ebenso tiefe Wunde davongetragen. Die Bergung der Leiche war mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Da man mit den von den Farbenfabriken entliehenen Tragbahren nicht unter den einzelnen Pfeilern hergelangen konnte, mußte man die Leiche bis zur Privatbrücke der Farbenfabriken tragen und dort herunter lassen, wo sie sofort in den Totenwagen gelegt und zur Leichenhalle des städtischen Krankenhauses gebracht wurde. Der Fall ist um so beklagenswerter, als der junge Mann seine betagten Eltern, Anilinstr. 11, unterstützte.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/24831228?query=%22Kremp%22
Barmer Zeitung und Handelsblatt vom 16.06.1906:
„[Ueber den tödlichen Unglücksfall auf der Schwebebahn], worüber gestern berichtet wurde, schreibt uns die Betriebsleitung der Schwebebahn: Der Bahnarbeiter Kremp war zusammen mit einem zweiten Arbeiter mit Prüfung der Gleisschrauben zwischen den Farbenfabriken beschäftigt. Als ein Zug auf ca. 150 m herrannahte, rief der dem Zuge zunächst arbeitende entsprechend der Vorschrift dem K. zu, die Arbeit einzustellen. K. unterbrach aber seine Arbeit nicht, sondern antwortete noch angeblich: „Der Zug ist noch weit, mir passiert nichts." Sein Mitarbeiter, der etwa 10 m von ihm entfernt war, erkannte aber die drohende Gefahr und lief sofort auf K. zu, um ihn zurückzuziehen, kam aber zu spät. K. hatte von einem Radgestelle des Wagens im Rücken einen so starken Stoß erhalten, daß die Wirbelsäule schwer verletzt war. Ein sofort herbeigerufener Arzt der Farbenfabriken stellte den inzwischen eingetretenen Tod des K. fest.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/24831234?query=%22Kremp%22
Viele Grüße
Ralf
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Nachdem Christoffel Hasert alias Schüchel aus Mihla/Türingen an der Pest 1620 eine Tochter; 1622 einen Sohn verlor, starb 1626 im Kindbett seine Frau mit dem tot geborenen Töchterlein. 6 Monate später holte die Pest weitere 2 KInder von ihm. Das war zuviel für ihn. Er drehte durch und voller Wahnsinn sprang er in die Werra und ertränkte sich.
Juanita
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Zitat von GiselaR Beitrag anzeigenSiehe da, sie wurden nicht
etwa von morschem Gemäuer erschlagen,
Meine Knochen - ächz! - enteilen in Sachen Morschheit grad rasend schnell dem Gemäuer, in dem sie hausen.
Always look at the ...
LG JensZuletzt geändert von jebaer; 05.07.2025, 01:52.
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Ich habe gerade in einem Kirchenbuch aus dem 18. Jhdt. von mehreren Menschen gelesen, die an Baufälligkeit gestorben sind. Das kam mir merkwürdig vor und ich habe im Grimm nachgeschaut. Siehe da, sie wurden nicht
etwa von morschem Gemäuer erschlagen, sondern Grimm sagt zu Baufälligkeit kurz und knapp: Labes Infirmitas
Caducitas, was sich übersetzen lässt: Gebrechlichkeit, Schwäche, Hinfälligkeit. War also doch nichts mit
außergewöhnlich.
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Es gibt viele traurige Ereignisse aus der Zeit, als die Pest in Dt. wütete. Hier ein Auszug aus dem KB Lauterbach 1635, die mich sehr berührte.
" 1635 Am 22. September war 8 Zutage vor Michaelis, dom: 18 Trin. begraben 6 Bersohnen miteÿnander , nemlich Clauss trömpern den älteren, seines alters 60 jahr
2. Seinen Sohn Hansen einen feinen fromen jungengesellen, seines alters 30 jahr.
3. Sein tochter kind, nemlich Hanss Harseims Söhnlein Philippum so der gross Vater beÿ sich gehabt, seines alters 3 1/2 jahr, Diesse 3 waren in einem Hauss gestorben.
4. 1 junge Magd, so beim Schultheissen Hanss Görg Steffan Diente, Anna N. genandt, von Herda bürtigk.
Zum 5. 1 junges Megdlein, 9 jahr und 14 Tage alt, Nemlich Hombert Möllers eltest töchterlein Barbara.
Und fuer 6, Hans trömpers des jüngeren kindlein, Margreta genant, seines alters 21 Wochen, Deme die Mutter vor 2 tagen abgestorben.
Gott Verleÿhe allen eine fröliche aufferstehung
Die Trömpers sind meine VFen..Juanita
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Moin consanguineus,
danke für deine Info. Ich kann's mir ungefähr vorstellen.
Friedrich
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
Hallo Friedrich,
das ist nicht leicht zu beschreiben. Stell Dir einen Stiel aus Eschenholz vor, mit einem Querholz oben. Genau wie bei einem Spaten. Aber der Stiel ist meistens etwas kürzer als ein Spatenstiel und gerade. Unten ist ein Eisen angebracht, etwas schmaler als ein Spatenblatt und deutlch kürzer. Also mehr breit als hoch. Und gerade statt gewölbt. Dieses sinnreiche Ding diente beispielsweise dazu, den Pflug von anhaftender Erde zu befreien. Wohl dem, der noch einen Rühl zur Hand hat! Man kann ihn eigentlich zu ganz vielen Dingen gebrauchen. Auch heute noch.
In diesem Sinne wünscht frohes Schaffen
consanguineus
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Zitat von Friedrich Beitrag anzeigenWas ist denn ein Rüdel oder Rühl?
das ist nicht leicht zu beschreiben. Stell Dir einen Stiel aus Eschenholz vor, mit einem Querholz oben. Genau wie bei einem Spaten. Aber der Stiel ist meistens etwas kürzer als ein Spatenstiel und gerade. Unten ist ein Eisen angebracht, etwas schmaler als ein Spatenblatt und deutlch kürzer. Also mehr breit als hoch. Und gerade statt gewölbt. Dieses sinnreiche Ding diente beispielsweise dazu, den Pflug von anhaftender Erde zu befreien. Wohl dem, der noch einen Rühl zur Hand hat! Man kann ihn eigentlich zu ganz vielen Dingen gebrauchen. Auch heute noch.
In diesem Sinne wünscht frohes Schaffen
consanguineus
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Moin consanguineus,
für diejenigen, die nicht in der "hiesigen mundartlichen" Region: Was ist denn ein Rüdel oder Rühl?
Für sachdienliche Hinweise dankt
Friedrich
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