Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • assi.d
    antwortet
    Vater hält eigene Tochter für eine Bären und erschießt sie



    Letzter Eintrag linke Seite ganz unten

    ...hat Matthias Henrich, Schütz(e) in Pern seine eigene Tochter in seinem Acker solche für einen Bären ansehent erschoß und ist den 5 darauf mit einer gesungenen Mess in Krips begraben worden, ihres Alters 20 Jahr.



    Astrid

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    im Ruhrbergbau haben sich viele Bergunfälle ereignet, welche in der damaligen Presse auch sehr ausführlich beschrieben wurden.

    So steht z.B. in der Dortmunder Zeitung vom 22.07.1884 auf S. 2:
    Aplerbeck, 21. Juni. [Grubenunglücksfall]
    Auf der hierselbst belegenen Zeche „Margaretha“ kam am 19. d. M. in der Morgenschicht der Fahrhauer Adolf Topp aus Sölde zu Tode. Der Genannte wurde beim Fahren in einem sogenannten Maschinenabhauen unter der vierten Bausohle – 296 – Meter von dem aufgehenden Gestell erfaßt und sodann eine weite Strecke, zirka 150 Meter, bis in die Nähe des unter der vierten Bausohle aufgestellten Lufthaspels fortgeschleppt, woselbst er von seinen Kameraden aufgefunden worden ist. Der c. Topp, ein langjähriger und pflichttreuer Beamter, stand seit nunmehr 19 Jahren in den Diensten der Zeche „Margaretha“, war verheiratet und hinterläßt Frau mit 6 Kindern.

    Aus den standesamtlichen Nachrichten in der Dortmunder Zeitung vom 3.8.1884, S. 2 ergibt sich:
    Standesamt Aplerbeck. Anmeldungen vom 20. bis 26. Juli 1884: Fahrhauer Adolf Topp, Sölde, 43 J. 6 M.

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    am 21.12.1882 gab es gegen 3:00 Uhr auf der Zeche Fürst Hardenberg in Lindenhorst (erst am 10.06.1914 eingemeindet zur Stadt Dortmund) ein schweres Unglück bei der Seilfahrt.

    Als sich der nördliche Förderkorb beim Auffördern von Bergleuten der Morgenschicht höchstens noch 5 Fuß unter der Hängebank befand riß das Förderseil und der Förderkorb mit den darauf befindlichen 25 Bergleute stürzte in rasender Geschwindigkeit in den 472 Meter tiefen Schacht. Zwar hatte die Fangvorrichtung funktioniert, blieb aber wegen des erheblichen Gewichts des Förderkorbes und des darunter hängenden Unterseils wirkungslos. Der Aufprall des Förderkorbes erfolgte mit derart großer Wucht, dass alle Lampen am Auffüllort erloschen und die untere Anschlagsbühne durch den Luftdruck in die Höhe gehoben wurde. Der zertrümmerte Förderkorb lag im Schachtsumpf und die Körper wurden bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert.
    Hierüber und zum Stand der Untersuchung zur Ursache des Unglücks berichtet die Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 22.12.1882 auf Seite 2 mit vollständiger Nennung der Namen der 25 tödlich verunglückten Bergleute im Alter von 19 bis 54 Jahren, welche nur aufgrund der Marken, welche nicht zurückgegeben worden sind, identifiziert werden konnten.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...351%2022121882
    Folgeberichte in Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 23.12.1882 auf Seite 6 (keine Schuld des Maschinisten);
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...352%2023121882
    und in Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 27.12.1882 auf Seite 2 (zur Beerdigung am Sonntagnachmittag, 24.12.1882 in einem Massengrab mit 12 Särgen);
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...354%2027121882

    Als Unglücksursache wurde letztendlich Überladung angenommen, da nur maximal 20 Personen in dem Förderkorb hätten transportiert werden dürfen.

    Am 07.10.1911 gab es auf der Zeche Fürst Hardenberg ein ähnliches Unglück. Erneut stürzte ein Förderkorb nach dem Riss des Förderseils in den Schacht; dabei gab es 9 Tote.

    Besonders schicksalhaft war, dass sogar die drei Brüder Theodor, Johann und Wilhelm Leidag aus Mengede bei der Seilfahrt zusammen in den Tod gestürzt sind.

    Aber dies war nicht das einzige familiäre Mehrfachschicksal. Denn nach der Rückkehr von der Beerdigung des ebenfalls bei dem Unglück verstorbenen Camener Bergmanns Wilhelm Brandt ist sein Bruder einige Tage später nach heftigen Kopfschmerzen und häufigem Erbrechen verstorben, wobei er wohl den Wunsch geäußert hatte, mit seinem Bruder sterben zu wollen, wie die Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 9.1.1883 auf Seite 2 schreibt.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...ame=9%20911883

    Viele Grüße
    Ralf

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  • mumof2
    antwortet
    Ein Vorfahr lebte 15 Jahre in einem Versorgungsheim und starb 1879 an Marasmus. Da das zusätzliche 'sensilis' fehlt, was auf einen natürlichen Altersvorgang schließen würde, kann ich den Auslegungen zufolge, nur auf eine chronische Unterernährung schließen, die schließlich zum Tod führte. Wie traurig!

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  • Feldsalat
    antwortet
    Danke, darauf wäre ich nicht gekommen!

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  • Horst von Linie 1
    antwortet
    Zitat von Feldsalat Beitrag anzeigen

    Ich kann mir nicht wirklich was unter "Blödigkeit des Gesichts" vorstellen

    Guten Abend,
    er war schwachsichtig (nicht schwachsinnig) und blieb deshalb inhäusig.

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  • Feldsalat
    antwortet
    1707 stirbt ein Vorfahre von mir, Auszug aus seinem Sterbeeintrag:

    ... Christlich Zur Erden bestattet hat ge-
    lebet bey 88. Jahr. 10 Jahr weg[en] blödigkeit des Gesichts Zu
    hauß geseßen.

    Ich kann mir nicht wirklich was unter "Blödigkeit des Gesichts" vorstellen

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  • Cardamom
    antwortet
    Hier wurde die Todesursache auf jeden Fall nicht "political correct" dargestellt. Von der Rechtschreibung ganz zu schweigen.




    Liebe Grüße


    Cornelia
    Angehängte Dateien

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  • Niederrheiner94
    antwortet
    Vielleicht hat sie ihrem Mann ja was zu Essen gebracht. Oder er hatte seine Hose vergessen. Wer weiß.

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    "Anna Barbara Veit Bergschneiders Bürgers und Satlers zu Marpach eheliche Tochter, so von der Sandgruben erschlagen worden - 22 Jahr alt"

    (+ 5.7.1660 Esslingen)
    Was machte eine junge Marbacherin in einer Sandgrube bei Esslingen ???
    Soweit zum Thema Männerarbeit = Frauenarbeit
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 23.01.2019, 19:45.

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  • hotdiscomix
    antwortet
    Im Jahr 1792 fand ich folgenden Eintrag:

    "…gestorben den 22. Mart. nachdem, ein Tages vorher durch unvorsichtige herabwerfung eines Sacks mit Taubenmiste von hiesigen Kirchthurme tödtlich verwundet worden."

    Nicht immer kommt alles Gute von oben.

    Steffen

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Mein 7xUrgroßvater Lüddecke Hoyer kam zu Tode, als er in das heiße Wasser der Braupfanne fiel. Ich vermute, er war Braumeister auf dem v. Rössing'schen Rittergut in Deersheim, so wie sein Schwiegervater Curdt Sasse. Falls er das nicht war, kann man sich schon denken, was er da im Brauhaus wohl vorhatte. Es ist ihm offensichtlich nicht gut bekommen. Möge der HErr seiner Seele gnädig sein. Prost, ähh Amen!

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • hmw
    antwortet
    Hier das Schicksal eines Vorfahren:

    "Dieser Mann wurde bei der Arbeit in seinem Schiffe durch den umfallenden Mastbaum erschlagen."
    Harburg/Elbe, 14.05.1853

    Der Gute war offenbar nicht vom Glück verfolgt

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo, ich habe gestern im KB von Tepl einen 15 jährigen Lehrbuben gehabt, der 1670 von der "Segemühl zerrissen" wurde...

    Darf gar nicht darüber nachdenken....

    Gruss
    Astrid

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  • Jenenserin
    antwortet
    Bei einem meiner Vorfahren findet sich folgender Eintrag zu einem Unfall im KB:

    Ward den 24ten April vom überhängenden Abraum in
    einem Steinbruch nach Ollendorf zu verschüttet, von
    seinem Sohn, welchen nur Geschwindigkeit gerettet hatte, sogleich wieder aus gegraben und auf einem Wagen herein geschafft. Der Schreck, der Schmerz, das Gefühl der Nähe des Todes, und der Anblick seines Pfarrers, der ihm nach besten Kräften in seiner Noth beystand, obgleich derselbe … (da er ihm hatte auf mehrfache weise widerstehen müssen), seine Feindschaft und seine sehr böse Zunge hatte ertragen müssen, bewirkten Sehnsucht nach Versöhnung mit selbigen um nach dem heiligen Abendmal, was er aus obigem Grunde ebenfalls über Jahr und Tag nicht genossen hatte. Nach dem er von beyden die Nacht hindurch viel gesprochen, erhielt er es auf bitten seines Sohnes, Dominica Missericordias Dom früh 6 Uhr (vor dem Gottes Dienst!)- Obgleich äußerlich nichts obgleich äußer nichts bedeudeutend verletzt schien und nun 8 Tage Später bewirkt ward, daß er seine Arm ausgefallen spürtte er doch am Todestag nemmlich Eiter aus seiner ………Lunge …

    Die letzte Zeile im KB ist leider sehr schlecht lesbar, so daß ich sie nicht mehr ganz transkripieren konnte.

    Jenenserin

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