Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Friedrich
    antwortet
    Hätte es damals genaue Standesamtsregister und das Guinessbuch der Rekorde gegeben...

    Moin zusammen,

    in Elsoff starb 1612 eine Frau, die angeblich 120 Jahre alt war:

    Den 17t martij des nachts ist gestorben Haiderichs Engen, das älteste weib hie im ganzen Land, welche über 120 jahr alt geweßen: nach deme sie noch kurz hiebevor zu weg und steg hatt gehen können u. viell essen mögen.


    Wenn sie noch so mobil war und mit gutem Appetit versehen... Hoffentlich war sie nicht dement, dann hatte sie doch einen wirklich guten Lebensabend... Und das große Elend des 30jährigen Krieges ist ihr erspart geblieben. Das traf Elsoff nämlich mit voller Härte. Überfälle, zwei Pestwellen...

    Friedrich

    Einen Kommentar schreiben:


  • Araminta
    antwortet
    Ich habe eine Sterbeurkunde von einem Urahn bekommen. Der Pfarrer hat nebenbei ein Anmerkung gemacht:
    "Von diesem Mann kann nichts besonderes gesagt werden. Er war nicht der arbeitsamste, und nicht friedfertig".

    Dafür, dass man über den Mann nichts sagen kann, war das schon sehr viel, denn sonst hat der Pfarrer über keinen anderen Verstorbenen auf der Seite einen Vermerk gemacht.

    Stolz kann man darauf nicht sein, aber wir haben hier viel darüber gelacht. Vielleicht hatte er ja einen kleinen Streit mit dem Pfarrer gehabt.

    Wenn ich demnächst mal keine Lust auf Arbeit habe (Urlaubsreif bin) oder mich jemand ärgert, kann ich es ja auf die Gene schieben

    Einen Kommentar schreiben:


  • Andrea1984
    antwortet
    Das ist ein tragischer Zufall, irgendwie.

    Einen Kommentar schreiben:


  • HuiBuh
    antwortet
    Gerade entdeckt:

    Johann Gerstner, Posthauptschaffner a. D.
    * 09.06.1900
    + 24.12.1986 "um 10 Uhr 00 Minuten in Laufen, im Neuen Friedhof, Feld 04, Reihe 05, vor dem Grab Nr. 15 und 15 a"

    Schon ein trauriger Zufall, wobei man sich fragt wer dort beerdigt war, seine Frau starb bereits 10 Jahre zuvor...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Matthias Möser
    antwortet
    Deshalb auch die Mahnung, nicht auf Obstbäume zu klettern......

    Gruß
    Matthias

    Einen Kommentar schreiben:


  • Xtine
    antwortet
    Hallo Friedrich,

    vom Gebot "du sollst nicht töten" hatte der Herr Pfarrer wohl auch nicht gehört
    Mal ganz abgesehen davon, ob er es auf den Geliebten abgesehen, aber die Tochter getroffen hatte, oder ob er es direkt auf sie abgesehen hatte

    Und zur "Buße" wurde er Soldat??
    Naa naa naa (Hochdeutsch: nein, nein, nein)! Erbarme, die Hesse komme!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Posamentierer
    antwortet
    Hallo Friedrich,

    vielleicht viel simpler:

    er hätte einen jungen Gesellen bey ihr im Bette funden, nach dem er hätte gestochen und sie getroffen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Friedrich
    antwortet
    Zur Abschreckung für fremdgehende Pastorentöchter

    Und hier ein wirklich heftiger Fall aus dem KB Vöhl von 1631. Zur Info: Der Vater war der amtierende Pfarrer Rapp[ius].

    Zunächst der Eintrag aus einer Pfarrerliste zu Beginn des Buches:
    In Anno p. 1631 den 5ten Februarij des Abends zwischen 9 und 10 Uhren, ist obg[enannter] Herr Rapp[ius] mit seiner Hausfr[au] auß Jost Bocks Haus zu Voehl kommen, da seiner Schwester Gerdraudt Weinkauf in sein Haus gehalten, und alß g[enannter] Pfarrer heimkommen hat er einen jungen Gesellen bey seiner Tochter Regina im Bette gefunden wie er sagt, und nach demselben mit einem Messer gestochen und seiner Tochter das Herz im Bett abgestochen, daß sie alsbald gestorben. Und deswegen der Pfarrer die Nacht ausgewichen und flüchtig worden und vom Dienst kommen, hat sich demnach zu Cassel vor einen Soldaten annehmen lassen u. eine zeitlang eine Musquet getragen.

    Im eigentlichen Beerdigungsregister zu Regina Rappius steht dazu folgendes:
    ... Des Abends zwischen 9 und 10 Uhren in ihrem Bette, in die Brust ubers Hertz mit einem Messer gestochen und sie auß dem Bette geschlagen, das sie in der Todtesnacht auß dem Hausse bey Johann Volmars Scheure gelauffen u. Hülff geruffen, der sich als sie im Wege nidergesunken, neben andern, in seine Stube getragen, darin sie uber ein Viertel Stunde gelegen und gestorben. Und hat der Pfarrh[err] ihr Vater gesagt, er hätte einen jungen Gesellen bey ihr im Bette funden, nachdem er hätte gestochen und sie getroffen.

    Wie muß ich den letzten Satz verstehen? Hat er zugestochen, sie getroffen und erst dann gemerkt, daß da der Geliebte lag?
    Oder war da kein Geliebter, und der Pfarrer durch Alkoholgenuß so enthemmt, daß er die Tochter, die vielleicht bei anderer Gelegenheit schon mal "auf ein Stößchen geplaudert hat", loswerden wollte?

    Ein Fall für die Kriminalisten!
    Watson, hol schon mal den Wagen, und Harry, übernehmen Sie!

    Friedrich

    Einen Kommentar schreiben:


  • renatehelene
    antwortet
    Wau, mit 80 Jahren noch auf einen Kirchbaum klettern

    Einen Kommentar schreiben:


  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    zur Abwechslung mal ein Tod, der nicht gewaltsam erfolgte:

    Auis dem KB Vöhl (Tod Merten Dieterich): ... Ist 80 Jahr alt gewesen, und ist den 2ten July an welchem war das Fest der Heimsuchung Mariae auff einen Kirschenbaum gestiegen, und ist ein Ast unter ihm gebrochen das er gefallen, und nur eine Stunde gelebet, und gestorben. ...

    Friedrich

    Einen Kommentar schreiben:


  • Geufke
    antwortet
    Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
    Hallo Weltenwanderer,

    was hat der Pfarrer denn als Todesursache angegeben?
    Moin,
    ich würde auf Diphterie tippen. Das ist mir schon öfter untergekommen und daran sind hauptsächlich Kinder und junge Erwachsene gestorben.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    es wird wieder scharf geschossen:

    Beerdigung am 16. Januar 1674 in Berleburg:
    Johann Rötger Hartenroth, junger Gesell, ist, da er außm Hessenland zurückkommend, zwischen Elsoff und Berlenburg, obig dem Gebach, von einem gottlosen Buben und Soldaten, mit 5., einem großen, und 4 kleinen Kugelen, zu seinem Rück hinein geschoßen, worauf er alsobald nidergefallen, zu Gott geseuffzet, Herr meinen Geist befehl ich dir, mein Gott, mein Gott, weich nicht von mir, etc.: Und anderthalb Stunde hernach, beyseins Mannus Baltens, Bürgers alhir uf der Struht, seinen Geist aufgegeben, mit höchster, herztlicher Betrübniß, als eines eintzigen, frommen, fleißigen und wolgerathenen Sohns, seiner Elteren, Geschwistern, Freund u. Zuwanten [?].

    Friedrich

    Einen Kommentar schreiben:


  • Weltenwanderer
    antwortet
    Hallo,

    keine Ahnung, die Totenbücher der Pfarrei Friedrichshütte sind leider noch nicht online.
    Auch in der Pfarrei Alt Tarnowitz nebenan lässt sich keine Epidemie erkennen.

    LG,
    Weltenwanderer

    Einen Kommentar schreiben:


  • renatehelene
    antwortet
    Hallo Weltenwanderer,

    was hat der Pfarrer denn als Todesursache angegeben?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Weltenwanderer
    antwortet
    Hallo,

    im Standesamt Piassetzna Kreis Tarnowitz bin ich eben über eine Todesserie 1893 gestolpert, die eine halbe Familie dahingerafft hat:
    Nummer | Todesdatum | Alter | Name
    55 | 14.05.1893 | 7,5J | Ignaz LYSCHIK
    56 | 15.05.1893 | 9J8M | Agnes LYSCHIK
    57 | 16.05.1893 | 17J11M | Anna LYSCHIK
    58 | 18.05.1893 | 11J10M | Albina LYSCHIK
    Epidemien sind mir zwar schon früher untergekommen, aber nicht so viele Todesfälle aus derselben Familie in Folge.
    Eltern waren der Johann LYSCHIK und die Karoline geb. SZCZYGIOL aus Rybna Kreis Tarnowitz.

    LG,
    Weltenwanderer

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X