Moin zusammen,
es wird wieder scharf geschossen:
Beerdigung am 16. Januar 1674 in Berleburg:
Johann Rötger Hartenroth, junger Gesell, ist, da er außm Hessenland zurückkommend, zwischen Elsoff und Berlenburg, obig dem Gebach, von einem gottlosen Buben und Soldaten, mit 5., einem großen, und 4 kleinen Kugelen, zu seinem Rück hinein geschoßen, worauf er alsobald nidergefallen, zu Gott geseuffzet, Herr meinen Geist befehl ich dir, mein Gott, mein Gott, weich nicht von mir, etc.: Und anderthalb Stunde hernach, beyseins Mannus Baltens, Bürgers alhir uf der Struht, seinen Geist aufgegeben, mit höchster, herztlicher Betrübniß, als eines eintzigen, frommen, fleißigen und wolgerathenen Sohns, seiner Elteren, Geschwistern, Freund u. Zuwanten [?].
Friedrich
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
Einklappen
X
-
Hallo,
keine Ahnung, die Totenbücher der Pfarrei Friedrichshütte sind leider noch nicht online.
Auch in der Pfarrei Alt Tarnowitz nebenan lässt sich keine Epidemie erkennen.
LG,
Weltenwanderer
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo Weltenwanderer,
was hat der Pfarrer denn als Todesursache angegeben?
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo,
im Standesamt Piassetzna Kreis Tarnowitz bin ich eben über eine Todesserie 1893 gestolpert, die eine halbe Familie dahingerafft hat:
Nummer | Todesdatum | Alter | Name
55 | 14.05.1893 | 7,5J | Ignaz LYSCHIK
56 | 15.05.1893 | 9J8M | Agnes LYSCHIK
57 | 16.05.1893 | 17J11M | Anna LYSCHIK
58 | 18.05.1893 | 11J10M | Albina LYSCHIK
Epidemien sind mir zwar schon früher untergekommen, aber nicht so viele Todesfälle aus derselben Familie in Folge.
Eltern waren der Johann LYSCHIK und die Karoline geb. SZCZYGIOL aus Rybna Kreis Tarnowitz.
LG,
Weltenwanderer
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Zitat von renatehelene Beitrag anzeigenHallo,
gerade gesehen KB Erfurt 1839
Dort stirbt ein 1 Jahr 2 Monate alter Junge; Todesursache "böses Wesen"
böses Wesen umschreibt Epilepsie, auch Fallsucht genannt.
Beste Grüße
Artsch
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo,
gerade gesehen KB Erfurt 1839
Dort stirbt ein 1 Jahr 2 Monate alter Junge; Todesursache "böses Wesen"
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
Ob man Geschwister in einem gemeinsamen Sarg beigesetzt hat, wenn sie z.B. an einer Infektionskrankheit gestorben sind. Warum nicht.
Da waren innerhalb von 2 Tagen 3 Geschwister an den Blattern verstorben.
Der Pfarrer hat extra vermerkt, daß das zuletzt gestorbene Kind mit extra eingeholter Erlaubnis vorzeitig bestattet wurde, weil die Eltern alle 3 in einem Sarg bestatten wollten.
Grüße aus OWL
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Zitat von Friedrich Beitrag anzeigenTraurig, diese Geschichte, und für mich gleichzeitig wieder erfreulich. Die Witwe heiratete noch im selben Jahr erneut, und diese Verbindung gehört zu meinen Ahnen.
Mit besten Grüßen
Wolfgang
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Moin Araminta,
im Prinzip stimmt es, daß wegen unversorgter Kinder schnell wieder geheiratet wurde. Hier allerdings waren noch keine Kinder da.
Friedrich
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Heute sagt man: "nicht mit dem Leben vereinbar"
In meiner Jugend hieß es immer, man hält ein Trauerjahr ein. Also nur schwarze Kleidung, keine Feste usw. eine alte Dame hatte nach dem Tod ihres Mannes sogar ihr Fahrrad schwarz angemalt.
In früheren Jahrzehnten oder Jahrhunderten konnte man sich ein Trauerjahr nicht "leisten". Da wurde sofort erneut geheiratet um sich und die Kinder zu versorgen.
Jedenfalls wissen wir jetzt auch, woher die strengen, deutschen Waffengesetze kommen
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Moin zusammen,
aus meiner "Schüssesammlung" vorläufig der letzte aus dem Kirchenbuch Feudingen (Wittgenstein), Jahrgang 1708:
Johann=Christian Wieck zu Banff der durch einen Schuss ... [durch Falz verdeckt] Hirn verletzt u. verunglücket, hatt sein Leben darüber einbüsen müssen, d. 23. Marti
Traurig, diese Geschichte, und für mich gleichzeitig wieder erfreulich. Die Witwe heiratete noch im selben Jahr erneut, und diese Verbindung gehört zu meinen Ahnen.
Friedrich
Einen Kommentar schreiben:
-
-
In der Kapuzinergruft in Wien war ich auch schon - sehr interessant!
Wie gesagt, die Geschwister meiner Oma wurden in den Sarg eines unbekannten Verstorbenen mit hineingelegt. Da sie selbst zu dem Zeitpunkt entweder noch nicht geboren war oder zu klein,bzw. war ja auch Krieg, konnte sie mir nichts näheres dazu sagen.
Da sie selbst noch ein kleines Kind war, hat man ihr erzählt, dass man das macht, damit die Babys nicht so allein sind
Aber es ist heute ja auch noch üblich mehrere frühgeborene Kinder oder Föten in einen Sarg zu legen und dann ein Gemeinschaftsbegräbnis durchzuführen. Zumindest wird es bei uns so gemacht.
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Mir ist das nur von den Adeligen her bekannt, dass Mutter und Kind einen gemeinsamen Sarg gehabt haben z.B. Maria Luisa, Großherzogin der Toskana, geborene Prinzessin von Neapel-Sizilien (1773-1802) und ihr totgeborener unbenannter Sohn (1802-1802), beide begraben in der Kaisergruft in Wien.
Gut möglich, dass man das auch bei den Bürgerlichen so gehandhabt hat. Vgl. z.B. Martina von Trapp Dupiere (1921-1951) und ihre Tochter Notburga (1951-1951), beide begraben auf dem Friedhof der Trapp Family Lodge in Stowe, Vermont.
Ob man Geschwister in einem gemeinsamen Sarg beigesetzt hat, wenn sie z.B. an einer Infektionskrankheit gestorben sind. Warum nicht.
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Diese Kuriositäten zu lesen ist höchst interessant!
@ Renate Soweit ich weiß, war es noch mind. bis vor 70- 90 Jahren oft üblich tot geborene Kinder in den Sarg eines kürzlich Verstorbenen mit hinein zu legen. Jedenfalls wurde es mir von meiner Oma so berichtet, die auch viele verstorbene Geschwister hatte. Sie konnte mir aber auch nicht mehr sagen, ob die Angehörigen des Erwachsenen um Erlaubnis gefragt wurden.
Einen Kommentar schreiben:
-
Einen Kommentar schreiben: