Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    aus meiner "Schüssesammlung" vorläufig der letzte aus dem Kirchenbuch Feudingen (Wittgenstein), Jahrgang 1708:

    Johann=Christian Wieck zu Banff der durch einen Schuss ... [durch Falz verdeckt] Hirn verletzt u. verunglücket, hatt sein Leben darüber einbüsen müssen, d. 23. Marti

    Traurig, diese Geschichte, und für mich gleichzeitig wieder erfreulich. Die Witwe heiratete noch im selben Jahr erneut, und diese Verbindung gehört zu meinen Ahnen.

    Friedrich

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  • Araminta
    antwortet
    In der Kapuzinergruft in Wien war ich auch schon - sehr interessant!

    Wie gesagt, die Geschwister meiner Oma wurden in den Sarg eines unbekannten Verstorbenen mit hineingelegt. Da sie selbst zu dem Zeitpunkt entweder noch nicht geboren war oder zu klein,bzw. war ja auch Krieg, konnte sie mir nichts näheres dazu sagen.
    Da sie selbst noch ein kleines Kind war, hat man ihr erzählt, dass man das macht, damit die Babys nicht so allein sind

    Aber es ist heute ja auch noch üblich mehrere frühgeborene Kinder oder Föten in einen Sarg zu legen und dann ein Gemeinschaftsbegräbnis durchzuführen. Zumindest wird es bei uns so gemacht.

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  • Andrea1984
    antwortet
    Mir ist das nur von den Adeligen her bekannt, dass Mutter und Kind einen gemeinsamen Sarg gehabt haben z.B. Maria Luisa, Großherzogin der Toskana, geborene Prinzessin von Neapel-Sizilien (1773-1802) und ihr totgeborener unbenannter Sohn (1802-1802), beide begraben in der Kaisergruft in Wien.

    Gut möglich, dass man das auch bei den Bürgerlichen so gehandhabt hat. Vgl. z.B. Martina von Trapp Dupiere (1921-1951) und ihre Tochter Notburga (1951-1951), beide begraben auf dem Friedhof der Trapp Family Lodge in Stowe, Vermont.

    Ob man Geschwister in einem gemeinsamen Sarg beigesetzt hat, wenn sie z.B. an einer Infektionskrankheit gestorben sind. Warum nicht.

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  • Araminta
    antwortet
    Diese Kuriositäten zu lesen ist höchst interessant!

    @ Renate Soweit ich weiß, war es noch mind. bis vor 70- 90 Jahren oft üblich tot geborene Kinder in den Sarg eines kürzlich Verstorbenen mit hinein zu legen. Jedenfalls wurde es mir von meiner Oma so berichtet, die auch viele verstorbene Geschwister hatte. Sie konnte mir aber auch nicht mehr sagen, ob die Angehörigen des Erwachsenen um Erlaubnis gefragt wurden.

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    und weiter geht's mit ungewöhnlichen Sterbefällen aus dem Kirchenbuch Girkhausen:
    Eintrag Taufe Maria Magdalena Hellwig, * 08.03.1808:
    Dieses Kind kam mit einem starken schwammichten Wesen auf dem Kopfe, in Form einer Hause, zur Welt. Da es aber übrigens eine vollkommen menschliche Gestalt hatte, und keine eigentliche Mißgeburt, so stunde ich nicht an, ihm auf Verlangen des Vaters, die Taufe zu geben. Einen Tag darauf starb es. Das schwammichte Wesen auf dem Kopfe, schien die Anlage zu noch einem Kopfe zu sein, soll aber da Blut daraus floß, immer kleiner geworden sein.

    Friedrich

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    was ich öfter in den KB gefunden habe, sind Beerdigungen von Kindern, die zufällig am gleichen Tag wie ein Elternteil oder ein Großelternteil beerdigt wurden. Dann gab es nur ein gemeinsames Grab.

    Friedrich

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  • renatehelene
    antwortet
    Ach fps

    Jetzt sehe ich einen Eintrag Erfurt 1865, da sterben unzeitig geb Drillingssöhne
    und lt. Aussage des Vaters sind seine Söhne in einem Sarg auf dem
    Brühlerfriedhof? in das Grab eines Erwachsenen beigesetzt worden.

    Frage; war das damals so üblich???? Hat man die Angehörigen des
    verstorbenen "Erwachsenen" um Erlaubnis gefragt?

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  • fps
    antwortet
    "Hebamme Forelle" - das hat auch was....
    Mit feuchten Flossen flutscht sich's besser!

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  • renatehelene
    antwortet
    Okay, passt nicht so ganz zum Thema aber .......

    Gesehen KB Erfurt 1864

    "unzeitig todtgeboren" In der Spalte "wann und wo begraben" steht:

    Ist nach Aussage der Hebamme Forelle in das Grab einer größeren
    Leiche beigesetzt worden.

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  • fps
    antwortet
    Der Hut flog halt tief. Ein Vorläufer der Frisbees.

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  • Friedrich
    antwortet
    Der nächste Erschossene

    Moin zusammen,

    auch der wurde erschossen. Aber ich wundere mich, wie man einen Menschen treffen kann, wenn man nach einem in die Luft geworfenen Hut zielt:

    Den 28ten Mai in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr starb an einer nachmittags gegen 4 Uhr durch unglücklichen Zufall erhaltenen Schußwunde Georg Andreas Dickel Herrschaftlicher Forstläufer und Inwohner in Reinhardshaus Alt 20 Jahre 5 Monathe und einige Wochen. Nach geschehener Section wurde er am 30ten Ej[usdem] beerdigt. Diese unglückliche Begebenheit geschahe in der Oster bey der alten Wiese, als die Forstbedienten von einer Holzmessung aus dem Walde kamen, und sich einer der Forstläufer im Schiesen nach einem in die Luft geworfenen Huthe probiren wollte, aber zum Unglück den unten stehenden Förster Dickel trafe, seinen besten Kameraden, doch auch solche Unglücksfälle stehen unter Gottes Vorsicht und Regierung, der menschliche Thorheiten und Unvorsichtigkeiten, woraus[?] sie entstehen, zwar nicht will, Sie aber zuläßt und zum besten lenkt. 2. Buch Mosis 21 V 13.
    (Kirchenbuch Girkhausen)

    Friedrich

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    ein weiterer Fall, der im weiteren Sinn zu den ungewöhnlichen Sterbefällen gehört:

    Im Kirchenbuch Girkhausen (NRW) findet sich unter dem 1. April 1743 die Geburt der Siamesichen Zwillinge Anna Elisabeth und Catharina Elisabeth Treude:
    Den 1. April sind gebohren und 2. dito getaufft Zwillinge mit den Köpffgens aneinander gewachsen...

    In einer Abschrift des Kirchenbuches vermerkt der Abschreiber, daß in der Berleburger Chronik (Berleburg ist die nächstgelegene Stadt) der Tod der beiden vermerkt ist, und zwar starb eins der Mädchen am 6. April, das zweite am 7., und sie wurden zusammen beerdigt. Einen entsprechenden Vermerk im Kirchenbuch Girkhausen gibt es kurioserweise nicht.

    Friedrich

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  • fps
    antwortet
    Ich glaube, aus diesen rudimentären Daten ließe sich der Stoff für mehrere historische Krimis, Thriller und Actionfilme konstruieren....

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  • Matthias Möser
    antwortet
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Moin zusammen,

    im Kirchenbuch Helsen (Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Kirchenkreis Twiste) fand ich im von 1686 bis 1712 geführten Kirchenbuch einen Eintrag von 1707:
    Den 6t Jan ist Maria Elisabeth Römer zu Arolsen im Kruge von der magd mit einer pistolen unvorsichtig tod geschossen und den 9t eiusd. alhir begraben worden.

    Lag die Schußwaffe einfach so herum? Die Magd dürfte doch bestimmt keine Verfügungsgewalt gehabt haben.

    Friedrich
    Vielleicht waren es Rivalinnen und es ging um einen Mann.....

    Gruß
    Matthias

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    im Kirchenbuch Helsen (Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Kirchenkreis Twiste) fand ich im von 1686 bis 1712 geführten Kirchenbuch einen Eintrag von 1707:
    Den 6t Jan ist Maria Elisabeth Römer zu Arolsen im Kruge von der magd mit einer pistolen unvorsichtig tod geschossen und den 9t eiusd. alhir begraben worden.

    Lag die Schußwaffe einfach so herum? Die Magd dürfte doch bestimmt keine Verfügungsgewalt gehabt haben.

    Friedrich

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