Grausamer Tod eines Kindes
... darüber informierte der amtierende Pfarrer von Pressel/nahe (Bad) Düben im Jahr 1757 recht ausführlich auf einer ganzen Kirchenbuchseite die Nachwelt. - Der kleine, viereinhalb Jahre alte Johann Christoph, das einzige Söhnlein seiner Eltern Elias (Hüfner) und Anna Maria, wurde "von seinem eigenen Vater unglücklicher Weise auf der Stelle todt gefahren".
(etwas Schrift steckt im Falz, aber das Wesentliche kann man erkennen)
"Der Vater fuhr mit Getreyde in die Windmühle und das Kind lies nicht nach, bis er dasselbe mitnahm. Er setzte es also mitten drauf und sich selber auf die Deichsel. Als aber bey der Windmühle die scheuen Pferde beyseit auswichen, sprang der Vater von der Deichsel, um demselben Einhalt zu thun, ehe aber dieses geschehen konte, war das Kind schon herunter gefallen und das Hinterrad über deßen Haupt weggegangen, da es dann von einem scharfen Radkegel gleich gequetschet und auf der Stelle getödtet worden ... noch am Begräbnistage ... gleich am Wagen ... Blut zu sehen war.
Erschreckl. Exempel der Warnung vor alle unvorsichtigen Eltern."
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
Einklappen
X
-
In einem Sterberegister von 1947 stand als Todesursache: "Schädeldurchschuß - Schußbruch re. Unterschenkel. Tod durch penetrierende Verlagerung des Großhirns."
"Penetrierende Verlagerung des Großhirns" ist eine bemerkenswerte Formulierung, finde ich.
Einen Kommentar schreiben:
-
-
oh der arme das klingt sehr traurigZitat von Ursula Beitrag anzeigenDie Pfarrer waren nicht immer garstig, machten nicht immer schlimme Bemerkungen. Manche waren gnädig und mitfühlend, setzten sich über kirchliche Gebräuche hinweg.
Ein junger Mann von 27 Jahren hat sich selbst getötet. Beim Beerdigungsdatum steht: "wurde kirchlich beerdigt, weil mit Schwermut behaftet."
Liebe Grüße
Uschi
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Zitat von Ursula Beitrag anzeigenDie Pfarrer waren nicht immer garstig, machten nicht immer schlimme Bemerkungen.
Uschi
oh wie gerne hätte ich auch ein paar Anmerkungen in meinen Büchern... aber ich bin halt im Erzgebirge... da sind sie so verschwiegen
und das nun schon fast 400 Jahre...
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Habe heute bei einem Vorfahren, Jeremias Meyer, den folgenden Eintrag zu seinem Tod gefunden:
"...ist leider, am 15. Junius, nachmittags zwischen 3_4 Uhr, von einem, entstandenem schweren Gewitter, in seiner Scheune,: in welcher er sich, dabey befand, etwas Stroh=bänder zumachen, dort von dem Wetter=strahl elenderweise getötet worden..."
Außerdem vermerkt der Pastor noch verwundert, dass zum Begräbnis des alten Mannes(immerhin 87 Jahre und 6 Monate) eine Menge Königswalder und auch Leute von außerhalb kamen und es eher wie auf einer Hochzeit als auf einer Leichenfeier zugegangen sei.
Lg, Claudia
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Die Pfarrer waren nicht immer garstig, machten nicht immer schlimme Bemerkungen. Manche waren gnädig und mitfühlend, setzten sich über kirchliche Gebräuche hinweg.
Ein junger Mann von 27 Jahren hat sich selbst getötet. Beim Beerdigungsdatum steht: "wurde kirchlich beerdigt, weil mit Schwermut behaftet."
Liebe Grüße
Uschi
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo,
ich habe etwas aus einem KB von Neunkirchen/Saar,
Sterbedatum 3.8.1792
Alter 21 Jahre
Konfession ev.
Was der junge Mann in Besanc,on zu suchen hatte, weiß ich leider nicht, vielleicht hatte es mit den Folgen der frz. Revolution zu tun, vielleicht auch nicht...
Wörtlich:
"Er kam im Juni ds. Js. aus der Stadt Besancon aus Frankreich, wo er 6 Wochen im Spital gelegen, und von den dasigen Nonnen ohne Rücksicht auf seine Religion gut verpflegt worden, mit der Schweindsucht behaftet hier an, nachdem er 5 Wochen unterwegs zugebracht hatte. Er legte sich zu Bette und stund nicht mehr auf."
Grüße
Gisela
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Zahnkrämpfe, bzw. Tod beim Zahnen.
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Am 17. März 1820 wurde Johann Gottfried Götzschel in Paupitzsch geboren (ein wegen Braunkohleabbau devastiertes Dorf bei Delitzsch). In seinem Taufeintrag findet sich eine Bemerkung des 1842 amtierenden Pfarrers :
"diente in Költzen (Kölsa ist gemeint) als Knecht und erhängte sich im Oct. daselbst, weil er im gefährlichen Spiel alles verloren hatte".
Der nächstfolgende Taufeintrag von 1820 enthielt eine gleichartige Bemerkung, "erhängte sich im Jahre 1843".
Einen Kommentar schreiben:
-
-
hallo astrid,Zitat von assi.d Beitrag anzeigenHallo Dominik,
ich kenne das sogar noch aus den 1960ern als "Zahnkrämpfe".
Meine Mutter sagte immer, wenn der Säugling auf einmal alle Zähne gleichzeitig bekam.
Konnte zum Tode führen oder zu geistiger Behinderung.
Gruss
Astrid
wow..davon habe ich noch nie gehört!
was es alles gihbt
liebe grüße
dominik
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo Dominik,
ich kenne das sogar noch aus den 1960ern als "Zahnkrämpfe".
Meine Mutter sagte immer, wenn der Säugling auf einmal alle Zähne gleichzeitig bekam.
Konnte zum Tode führen oder zu geistiger Behinderung.
Gruss
Astrid
Einen Kommentar schreiben:
-
-
ich habe etwas gefunden das sich dentitionskrankheit nennt..evt war es das
Einen Kommentar schreiben:
-
-
ich bin über mort des dents..in etwa tote zähne / tot durch zähne gestolpert....ob das nun eine art blutvergiftung durch schlehcte zähne war oder eine form von nekrose...kann ich leider nicht sagen....
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Hallo,
Ich bin vor Jahren auf einen sehr ähnlichen Kriminalfall aufmerksam gemacht worden: im KB Trotha (heute zu Halle/S.) soll es einen Eintrag geben, betr.Zitat von Svenja Beitrag anzeigenZwei Einträge aus dem Sterbebuch der Pfarrei St. Michael in Peiting, Oberbayern (1856-1883),
Zitat:
"Nikolaus Bader, Söldnerssohn von Kohlgrub, 20 Jahre alt, ledigen Standes, zuletzt als Knecht beim Wastlbauer in Oberobland, wurde am 17. Sonntage nach Pfingsten, dem 24. September 1871, Morgens 7 Uhr, beim Wildern von einem k. Forstgehilfen aus Schongau geschossen, ..."
Dazu konnte ich trotz intensiven Suchens keine Zeitungsberichte finden.
Gottlieb Märcker, erschossen 1834 vom Holzförster beim Wildern. Später stieß ich im Online-Verzeichnis des Landesarchivs Sachsen-Anhalt auf Gerichtsakten, betreffend den Subconductor der Trothaischen Mühlen, Gottlieb Märcker (1727), gefolgt von einigen Beschwerde über den Mühlenmeister Mercker und schließlich 1734 die Übergabe des Amts Petersberg an den Amtmann Gottlieb Märcker. Dass es die gleiche Person sein könnte, darauf deutet eine weitere Akte aus den Jahren 1736/37 beim Landesamt überschrieben mit
Zum Todesfall selbst findet sich seltsamerweise keine Akte, auch keine Personalakte oder so was in der Art, was bei einem Amtmann in preussischen Diensten vielleicht zu erwarten wäre. Hab den dringenden Verdacht, das es ein Racheakt war. <BR><BR>Die Verfertigung eines neuen Pachtanschlages vom Königlichen
Amt Petersberg und dessen anderweitige Verpachtung an die Witwe Johanna Sibylle Märcker
Gruss E. Schmidt
Einen Kommentar schreiben:
-
-
Nicht direkt seltsame Todesursachen, aber eine gruselige Häufung: Ich schaue gerade ins Namensverzeichnis des Standesamtes I in Berlin von 1874-1875, und unter A häufen sich die "aufgefundenen" namenlosen Leichen, sehr oft Säuglinge oder Kleinkinder, aber auch unbekannte Erwachsene. Die Verstorbenen, deren Name tatsächlich mit A anfängt, muss man fast suchen.
Einen Kommentar schreiben:
-
Einen Kommentar schreiben: