Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • SarahEmelie
    antwortet
    Hallo zusammen,


    im Kirchenbuch von Istha (Kirchenkreis Wolfhagen, KB von 1778-1831) habe ich heute folgenden Eintrag von 1810 betreffend eine Tochter eines Vorfahrens meines Mannes gefunden:


    "8br 28. Anna Christina, Johann Daniel Schaubs Tochter. Sie hat sich d. 21t des Nachts gegen 10 und 11 Uhr in den Brunnen bey ihrem Hause gestürtzt. Zur Ursache wird angegeben, sie seye seit d 17t krank gewesen, habe ein hizig Fiber gehabt, habe schon d 21ten am Tage fantasiert. Die Mutter und der jüngste Bruder haben bey ihr in einer Kammer geschlafen. Da diese eingeschlafen waren, hat sie sich heimlich weggemacht. Und wie sie sie vermist haben, hat sie schon im Brunnen todt gelegen. Es wurde zu Wolfhagen angezeigt und der Friedensrichter Gille, der Docotor Hildebrandt und Chirurges Abee sind hierher gekommen. Beyde lezten haben sie secirt und danach ist sie begraben an dem Ende des Totenhofes. Sie ist alt worden 33 Jahr 2 Monath u. 3 Wochen."


    Liebe Grüße


    Sarah

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  • fps
    antwortet
    Moin,

    der menschliche Sadismus hat sich die grausigsten Dinge einfallen lassen, ich bin immer wieder erschüttert, was man da alles erfahren kann.

    Allerdings: gibt es außer dem menschlichen Sadismus überhaupt einen anderen? Oder zeigt sich auch hierin eine Sonderstellung des Menschen?

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Hatte gerade ein Gespräch mit einem sehr gebildeten Freund, welcher sich unter anderem auch mit frühneuzeitlichen Hinrichtungsmethoden ganz gut auskennt. In der Theorie natürlich nur. Er berichtete mir, daß man dem Delinquenten eine Kette um den Hals schmiedete und diese an einem Pfahl befestigte, um den ein Feuer loderte. Die Kette war lang genug, daß der Verurteilte nicht direkt verbrannte, sondern daß er durch die immer heißer werdende Kette zu Tode kam. Hat jemand solches schon gehört? Dagegen ist der direkte Feuer- bzw. Erstickungstod ja fast schon als human zu bezeichnen.

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • consanguineus
    antwortet
    Nachtrag: siehe Anhang!
    Angehängte Dateien

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo Ralf,

    nein, der Mann war kein Wiedertäufer, sondern "nur" ein erbitterter Feind eines Domherren, welchem er mit einer jahrelangen, blutigen Fehde ziemlichen Schaden zugefügt hat. Und nicht nur dem Domherren. Aber die Zeit deckt sich schon mit den Wiedertäufern.

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo consanguineus, hallo zusammen,

    ist es denkbar, dass es sich um einen verurteilten Wiedertäufer handelte, welche der Fürstbischof Franz von Waldeck massiv bekämpft hatte.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Waldeck

    Die Hinrichtungen der Wiedertäufer waren teilweise besonders grausam; nicht nur die stundenlange Folterung und Hinrichtung der drei bekannten Anführer in Münster. Denn es sollte bewusst eine abschreckende Wirkung auf Sympathisanten erzielt werden.

    Viele Grüße
    Ralf

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Hier habe ich auch etwas:

    "Doch im jar XLVIIo volgens up gunstach XX. Julii in bywesen heren Frans van Waldegge, bysschop tho Munster, vorordelt tom doide in eyner ketten ummet fuyr to loepen buten sunte Ygidius porten by der galgen gewontlycher pynstedde."

    Ist der Mann tatsächlich dazu verurteilt worden, in einer Kette um das Feuer zu laufen? Hätte es nicht ausgereicht, ihn einfach auf den Scheiterhaufen zu stellen? Wozu das Gelaufe in einer Kette?

    Ratlose Grüße
    consanguineus

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  • fps
    antwortet
    Der kluge Mann baut vor - bzw. in diesem Fall zurück.

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  • Friedrich
    antwortet
    Das ist entfernt worden, als die Anlage stillgelegt wurde.


    Friedrich

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  • fps
    antwortet
    Oh, Friedrich, dann pass nur auf Dein Kammrad auf!

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin fps,


    Kammrad und Trichter sind etwas Unterschiedliches.


    Friedrich, der in einer ehemaligen Wassermühle wohnt

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  • MattinausMarten
    antwortet
    Kurz und - hoffentlich - schmerzlos.

    Güldenstein. Der bei der Rübsenernte beschäftigte Landinste Landschoof aus Harmsdorf stürzte von einem beladenen Rübsenwagen herab und war sofort eine Leiche.

    Damit hat der Arme es 1903 bis in die europäischen Nachrichten der Indiana Tribüne gebracht.

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  • nav
    antwortet
    Hallo,

    Da bin ich auch einmal auf einen ganz interessanten Sterbefall gestoßen. Der 17 Jahre alt Carl Johann Hermann Nienhaus ist 1817 in Dingden gestorben, Todesursache: "casu sclopeto occisus" = zufällig mit einem Gewehr getötet.
    Was da wohl passiert sein mag?

    Nico

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  • fps
    antwortet
    Zitat von Ryusoken Beitrag anzeigen
    Noch einen: Am 18.12.1826 starb Heinrich Wilhelm Lemke im Alter von 10 Jahre da, er "auf der Mühle gewesen u. ins Kammrad gefallen" war. Als Todesursache wurde "Todtgemahlen" eingetragen.
    Hatte Wilhelm Busch von daher die Idee für das Ende von Max und Moritz???

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  • Ryusoken
    antwortet
    Hallo zusammen,

    da ich gerade die Kirchenbücher von Batzwitz aufarbeite, finde ich auch Mal einige besondere Sterbeursachen.
    Am 15.10.1826 hat sich Sophie Eleonore Tugendreich Kahl in Barkow erhängt. Sie hatte 3 uneheliche Kinder, wovon auf jeden Fall 2 vom Herrn von Strantz stammten. Das 3. vermutlich auch. Sie war als Dienstmädchen meine ich bei ihm beschäftigt, oder als Wirtschaftlerin. Kein schönes Schicksal.

    Noch einen: Am 18.12.1826 starb Heinrich Wilhelm Lemke im Alter von 10 Jahre da, er "auf der Mühle gewesen u. ins Kammrad gefallen" war. Als Todesursache wurde "Todtgemahlen" eingetragen.

    Grüße
    Sönke

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