Ich lese gerade ein Sterbebuch zu Kohlgrub/Saulgrub, und bin durch den lateinischen Hinweis "parricida" auf einen Fall aufmerksam geworden.
So wie ich entziffern konnte, hat 1853 die ledige Maria Anna Sailer erst ihren Vater erschlagen, dann in seinem Schlafzimmer Brand gelegt und sich in der Tenne erhängt.
"Ohne kirchliches Begräbniß".
Traurige Sache. Aber selbst heute wird ja nicht immer rechtzeitig erkannt, wenn der Chemiehaushalt im Hirn aus dem Ruder läuft und es dann zu solch schrecklichen Fällen kommt.
Erster Eintrag auf dieser Seite:
Oh je, ein paar Seiten danach auch etwas Trauriges:
Das Bauerskind Michael Lang stirbt nach dem Genuß von Maus-Gift. Was für ein schrecklicher Tod.
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Zitat von smatthaeus Beitrag anzeigenSowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer, wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet.
Die "gute alte Zeit" eben.
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Das sind ein Urgroßonkel von mir und seine Frau, da wurde das Wohnhaus getroffen. Wenn man sowas findet, macht das schon ziemlich betroffen.
Die Frau muss entsetzlich gelitten haben.
Sowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet. Das ist die schlimme Seite an der Forschung.Zuletzt geändert von smatthaeus; 10.01.2020, 23:51.
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Mahlzeit! Das ist ja ein interessantes Thema!
So ganz abwegige Themen gibts bei meinen Vorfahren nicht, aber doch auch ein paar mysteriöse Todesfälle.
Da war zum Beispiel eine Ludmilla Seidl * 2. Nov 1897, † 2. Feb 1919 laut Sterbebuch an "1. 2. 3. Grades Verbrennungen".
Es ist absolut nichts rauszufinden, woran die wirklich gestorben ist, ob es einen Hausbrand gab oder nicht!?
Abgesehn davon ist angegeben, dass sie 1913 geboren und 6 Jahre alt geworden ist. Beim Beruf steht aber, dass sie ledig und Kontoristin war (was der Tatsache laut Überlieferung entspricht!).
Da stimmt was überhaupt nicht, weil Fakt ist, dass sie 1897 geboren ist, das ist auch belegt, die Todesursache bleibt aber rätselhaft.
Weiters gibts ihren Vater, der 7 Jahre später am † 1. Feb 1926 angeblich von einer Fähre über einen Fluss gestürzt und ertrunken ist nach einem Herzschlag, als er sich auf dem Heimweg vom Einkaufen befunden hat. Gerüchte sagen, dass er von Verwandten mit angeblich Pilzgift vergiftet wurde, weil er kein angenehmer Zeitgenosse war. Die Gerüchte haben sich bisher weder bestätigt noch widerlegen lassen.
Was wahr ist, hat er wohl in sein nasses Grab mitgenommen...
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Guten Abend!
Bei meinem Indexierungsprojekt bin ich auf diese Sterbeurkunde gestoßen.
Am 16.11.1915 starb der Armierungssoldat der 1. Kompagnie des 68. Armierungsbataillons der Armeeabteilung Gaede und Maurergehilfe Friedrich Karl Hering (*1885R Voerde) in der Stellung am Ausgang von Hirzbach nach Largitzen in einem Unterschlupf durch Erhängen.
Offenbar hatte der junge Mann so viel vom Krieg gesehen und wusste sich nicht mehr weiterzuhelfen, als den Freitod zu wählen. Eine schreckliche Geschichte.
Quelle: StA Hiesfeld 71/1916
Viele Grüße
Fabian
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Der Cousin meiner Großmutter starb 1940 im Alter von 7 Jahren beim Spielen..er wollte gerne eine Gießkanne haben, diese wurde ihm aber verweigert. Als er im Feld eine vermeintliche Blechbüchse fand, wollte er in diese Löcher reinhacken (um sie als Gießkanne zu benutzen). Leider handelte es sich dabei um eine Granate, die explodierte. Der arme Junge war natürlich sofort tot.
Bei der Forscherei enteckte ich im Breslauer Kreisblatt von 1895 folgende Meldungen unter dem Stichwort "Zur Warnung", die ich auch recht tragisch finde:
"12. Juni. In dem benachbarten Stanowitz wurden dieser Tage zwei Kinder von ihren Eltern in die Schänke nach Schnaps geschickt.Unterwegs trafen die beiden noch ein Mädchen und nahmen es mit. Auf dem Rückweg tranken die Kinder von dem Schnaps, bis sie besinnungslos liegen blieben.
Der hinzugerufene Arzt brachte die beiden von den Eltern geschickten Kinder noch zum Leben, während das dritte Kind an Alkoholvergiftung starb. "
"Zu Himmelwitz, Kreis Groß-Strehlitz, hat der zweieinhalb Jahre alte Knabe eines Tischlers mehrere Gläser Schnaps, den seine Eltern unverwahrt am Fensterbrett hatten stehen lassen, getrunken. Trotz aller angewandten Gegenmittel ist das Kind noch an demselben Abend gestorben."Zuletzt geändert von lemedusa; 30.12.2019, 16:52.
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Mein Ur-Ur-Großvater in Suleyken galt als grobkantig. Die Familie hatte großen Waldbesitz und er machte sich fast jeden Abend mit geschultertem Gewehr auf die Suche nach Holzdieben. Sein Dorf hatte ca. 5-6 Wohneinheiten. Am Dorfausgang vermutete er hinter einem großen Stein einen ebensolchen Dieb und forderte ihn auf, hervorzutreten. Tat dieser dann auch und warf einen großen Stein, der Ludwig auf ewig "ausschaltete". War wohl der einzige Mord/Todschlag, der je in diesem Mini-Dorf verübt worden ist, auf der aktuellen Seite des Dorfes wird aber noch heute darüber gefeixt ...
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Meine ururur..großmutter Starb nach einer sonst gut verlaufenden Geburt beim Anblicke Französischer (Napoleonischer) Soldaten vor Schreck.
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Zitat von renatehelene Beitrag anzeigenKB Heegermühle Sterbefall 24.11.1773
Anmerkung des "Pfaffen" zum Sterbefall von dem 21jährigen Georg
Christian Bredow " Er war von jeher eines blöden Verstandes und konnte
zu nichts weiter gebraucht werden, als etwas das Vieh bei dem Theerofen
herum zu hüten"
Ich halt's im Kopf nicht aus, was die Pfaffen so alles"von sich geben"
Unsere Vorfahren waren in der Sprache auch recht deftig !
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Zitat von Friedrich Beitrag anzeigenMoin Roswitha,
ernsthaft: War sie vielleicht Nymphomanin? Bei den vielen Gästen, die sich in der Gaststätte ihres Mannes aufhielten, betrieb sie vielleicht sogar ein sehr unauffälliges Freudenhäuschen...
Hatte sie sich vielleicht beim Geschlechtsverkehr mit den oft wechselnden Partnern eine Geschlechtskrankheit zugezogen?
Nur so eine Idee.
Friedrich
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Hallo,
vielen Dank für eure Antworten und Ideen. Dass es um den Biss von kranken Hunden ging, könnte natürlich sein.
Liebe Grüße
Zita
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Nicht wirklich außergewöhnlich; aber die Todesursache "Kopfschmerzen" hat mich doch stutzen lassen.
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Ich nehme an, "ermordet" und "erschlagen" entspricht dem Unterschied zwischen Mord und Totschlag, den Gerichte ja auch heute noch machen.
Todesursache "Hund" ist aber schon schräg in so einem Vordruck, das hieße ja, dass diese Todesursache entweder besonders häufig oder irgendwie meldepflichtig gewesen sein muss. Okay, tollwütige Hunde waren vielleicht tatsächlich meldepflichtig.
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gewaltsame Todesarten
Zitat von Zita Beitrag anzeigen
erschlagen werden kann man z.B. auch von einem umgestürzten/umstürzenden Baum oder einer umgekippten Kutsche; das ist zwar dann ein Unfall, aber nicht ohne Gewalteinwirkung.
Wer ermordet ist, kann auch erschlagen worden sein, z.B. mit einem Beil oder einem sonstigen Gegenstand; dabei ist dann aber offensichtlich, dass eine menschliche Hand "im Spiel" war.
Insofern sehe ich schon einen Unterschied zwischen erschlagen und ermordet.
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Zitat von Zita Beitrag anzeigenUnd was genau ist der Unterschied zwischen ermordet und erschlagen???
Raufereien waren früher einfach häufiger.
Gruß,
Bienenkönigin
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