Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Asphaltblume
    antwortet
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    Ich lese gerade ein Sterbebuch zu Kohlgrub/Saulgrub, und bin durch den lateinischen Hinweis "parricida" auf einen Fall aufmerksam geworden.

    So wie ich entziffern konnte, hat 1853 die ledige Maria Anna Sailer erst ihren Vater erschlagen, dann in seinem Schlafzimmer Brand gelegt und sich in der Tenne erhängt.
    "Ohne kirchliches Begräbniß".
    Traurige Sache. Aber selbst heute wird ja nicht immer rechtzeitig erkannt, wenn der Chemiehaushalt im Hirn aus dem Ruder läuft und es dann zu solch schrecklichen Fällen kommt.

    Erster Eintrag auf dieser Seite:


    Oh je, ein paar Seiten danach auch etwas Trauriges:
    Das Bauerskind Michael Lang stirbt nach dem Genuß von Maus-Gift. Was für ein schrecklicher Tod.


    Vielleicht hatte Maria Anna Sailer ja auch einen nachvollziehbaren Grund, ihren Vater zu erschlagen - misshandelnde oder missbrauchende Väter gab es damals ja auch schon.

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  • Araminta
    antwortet
    Von meinem Vorfahren steht geschrieben: Von diesem Verstorbenen ist merkwürdig, dass er selbst den 27. Juni in den Pfarrhof kam, da er eine vonnöthiege Beichte ablegen und gleich das Hl. Sakrament der letzten Ölung empfing. Er ging dann sogleich noch in die Kirche selbst hinaus, wo er die Wegzehrung mit großer Andacht empfing....

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Heute las ich im.Internet über die Umstände des Todes des Urgroßvaters eines entfernten Vetters von mir. Der Mann betrieb eine Mahlmühle. Beim Versuch, bei laufendem Betrieb einen Treibriemen der Transmission auszurichten, geriet er zwischen den Riemen und die Riemenscheibe, wurde somit erfaßt und um die Antriebswelle geschleudert. Dabei verlor er nicht nur das Bewußtsein, sondern auch einen Arm und/oder ein Bein. Mit einem Pferdefuhrwerk brachte man ihn in das Krankenhaus, wo er schließlich, ohne das Bewußtsein wiederzuerlangen, starb. Er hinterließ seine Frau und einen ganz kleinen Sohn. Es gibt sicher angenehmere Arten, aus dem Leben zu scheiden...

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • Anaiwa
    antwortet
    Ich habe mich schon bei einigen kleinst Kindern gefragt, warum sie genau am Taufdatum oder einen Tag danach gestorben sind. Ich weiß, dass es Nottaufen gibt. Alles bei ein und dem selben Pfarrer. Als dieser wechselt nichts mehr.

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  • fps
    antwortet
    Moin,

    aus dem Jahr 1761 fand ich im westfälischen Werther folgenden Kirchenbucheintrag über das Ableben des "jungen Colonus Hermann Heinrich Habichhorst", verstorben mit "26 Jahr, 14 Tagen":
    "Er ist bey nahe ein gantzes Jahr kränklich, und über ein viertel Jahr bettlägerig gewesen. Weyl Er gern gesund werden wolte, und daher einen Artzt nach dem andren unvorsichtig gebrauchte, und den Bühner brunnen wider des Medici D. Müllers verbot, tranck: so wars bald mit ihm aus.
    Multi mali medici, mortem marcidam maturarunt mihi. mags wohl von ihm heißen."

    Der lateinische Passus bedeutet wohl soviel wie: Hat man viele schlimme Ärzte, kommt der baldige Tod durch Entkräftung.
    Treffendere Übersetzungen werden gerne entgegengenommen.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Ich lese gerade ein Sterbebuch zu Kohlgrub/Saulgrub, und bin durch den lateinischen Hinweis "parricida" auf einen Fall aufmerksam geworden.

    So wie ich entziffern konnte, hat 1853 die ledige Maria Anna Sailer erst ihren Vater erschlagen, dann in seinem Schlafzimmer Brand gelegt und sich in der Tenne erhängt.
    "Ohne kirchliches Begräbniß".
    Traurige Sache. Aber selbst heute wird ja nicht immer rechtzeitig erkannt, wenn der Chemiehaushalt im Hirn aus dem Ruder läuft und es dann zu solch schrecklichen Fällen kommt.

    Erster Eintrag auf dieser Seite:


    Oh je, ein paar Seiten danach auch etwas Trauriges:
    Das Bauerskind Michael Lang stirbt nach dem Genuß von Maus-Gift. Was für ein schrecklicher Tod.
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 21.01.2020, 20:40.

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  • fps
    antwortet
    Zitat von smatthaeus Beitrag anzeigen
    Sowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer, wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet.
    Das geht mir ebenso.
    Die "gute alte Zeit" eben.

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  • smatthaeus
    antwortet






    Das sind ein Urgroßonkel von mir und seine Frau, da wurde das Wohnhaus getroffen. Wenn man sowas findet, macht das schon ziemlich betroffen.



    Die Frau muss entsetzlich gelitten haben.


    Sowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet. Das ist die schlimme Seite an der Forschung.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von smatthaeus; 10.01.2020, 22:51.

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  • LisiS
    antwortet
    Mahlzeit! Das ist ja ein interessantes Thema!

    So ganz abwegige Themen gibts bei meinen Vorfahren nicht, aber doch auch ein paar mysteriöse Todesfälle.

    Da war zum Beispiel eine Ludmilla Seidl * 2. Nov 1897, † 2. Feb 1919 laut Sterbebuch an "1. 2. 3. Grades Verbrennungen".
    Es ist absolut nichts rauszufinden, woran die wirklich gestorben ist, ob es einen Hausbrand gab oder nicht!?

    Abgesehn davon ist angegeben, dass sie 1913 geboren und 6 Jahre alt geworden ist. Beim Beruf steht aber, dass sie ledig und Kontoristin war (was der Tatsache laut Überlieferung entspricht!).

    Da stimmt was überhaupt nicht, weil Fakt ist, dass sie 1897 geboren ist, das ist auch belegt, die Todesursache bleibt aber rätselhaft.

    Weiters gibts ihren Vater, der 7 Jahre später am † 1. Feb 1926 angeblich von einer Fähre über einen Fluss gestürzt und ertrunken ist nach einem Herzschlag, als er sich auf dem Heimweg vom Einkaufen befunden hat. Gerüchte sagen, dass er von Verwandten mit angeblich Pilzgift vergiftet wurde, weil er kein angenehmer Zeitgenosse war. Die Gerüchte haben sich bisher weder bestätigt noch widerlegen lassen.

    Was wahr ist, hat er wohl in sein nasses Grab mitgenommen...

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  • Niederrheiner94
    antwortet
    Guten Abend!


    Bei meinem Indexierungsprojekt bin ich auf diese Sterbeurkunde gestoßen.



    Am 16.11.1915 starb der Armierungssoldat der 1. Kompagnie des 68. Armierungsbataillons der Armeeabteilung Gaede und Maurergehilfe Friedrich Karl Hering (*1885R Voerde) in der Stellung am Ausgang von Hirzbach nach Largitzen in einem Unterschlupf durch Erhängen.



    Offenbar hatte der junge Mann so viel vom Krieg gesehen und wusste sich nicht mehr weiterzuhelfen, als den Freitod zu wählen. Eine schreckliche Geschichte.



    Quelle: StA Hiesfeld 71/1916





    Viele Grüße
    Fabian

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  • lemedusa
    antwortet
    Der Cousin meiner Großmutter starb 1940 im Alter von 7 Jahren beim Spielen..er wollte gerne eine Gießkanne haben, diese wurde ihm aber verweigert. Als er im Feld eine vermeintliche Blechbüchse fand, wollte er in diese Löcher reinhacken (um sie als Gießkanne zu benutzen). Leider handelte es sich dabei um eine Granate, die explodierte. Der arme Junge war natürlich sofort tot.


    Bei der Forscherei enteckte ich im Breslauer Kreisblatt von 1895 folgende Meldungen unter dem Stichwort "Zur Warnung", die ich auch recht tragisch finde:



    "12. Juni. In dem benachbarten Stanowitz wurden dieser Tage zwei Kinder von ihren Eltern in die Schänke nach Schnaps geschickt.Unterwegs trafen die beiden noch ein Mädchen und nahmen es mit. Auf dem Rückweg tranken die Kinder von dem Schnaps, bis sie besinnungslos liegen blieben.
    Der hinzugerufene Arzt brachte die beiden von den Eltern geschickten Kinder noch zum Leben, während das dritte Kind an Alkoholvergiftung starb. "


    "Zu Himmelwitz, Kreis Groß-Strehlitz, hat der zweieinhalb Jahre alte Knabe eines Tischlers mehrere Gläser Schnaps, den seine Eltern unverwahrt am Fensterbrett hatten stehen lassen, getrunken. Trotz aller angewandten Gegenmittel ist das Kind noch an demselben Abend gestorben."
    Zuletzt geändert von lemedusa; 30.12.2019, 15:52.

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  • RGussek
    antwortet
    Mein Ur-Ur-Großvater in Suleyken galt als grobkantig. Die Familie hatte großen Waldbesitz und er machte sich fast jeden Abend mit geschultertem Gewehr auf die Suche nach Holzdieben. Sein Dorf hatte ca. 5-6 Wohneinheiten. Am Dorfausgang vermutete er hinter einem großen Stein einen ebensolchen Dieb und forderte ihn auf, hervorzutreten. Tat dieser dann auch und warf einen großen Stein, der Ludwig auf ewig "ausschaltete". War wohl der einzige Mord/Todschlag, der je in diesem Mini-Dorf verübt worden ist, auf der aktuellen Seite des Dorfes wird aber noch heute darüber gefeixt ...

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  • KoH
    antwortet
    Meine ururur..großmutter Starb nach einer sonst gut verlaufenden Geburt beim Anblicke Französischer (Napoleonischer) Soldaten vor Schreck.

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  • Sepp
    antwortet
    Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
    KB Heegermühle Sterbefall 24.11.1773

    Anmerkung des "Pfaffen" zum Sterbefall von dem 21jährigen Georg
    Christian Bredow " Er war von jeher eines blöden Verstandes und konnte
    zu nichts weiter gebraucht werden, als etwas das Vieh bei dem Theerofen
    herum zu hüten"

    Ich halt's im Kopf nicht aus, was die Pfaffen so alles"von sich geben"
    Aus unserer heutigen Sicht mag das so sein, aber aus der Sicht von 1773 war das eine eher normale und geläufige Beschreibung. Da ist nix
    Unsere Vorfahren waren in der Sprache auch recht deftig !

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  • Sepp
    antwortet
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Moin Roswitha,

    ernsthaft: War sie vielleicht Nymphomanin? Bei den vielen Gästen, die sich in der Gaststätte ihres Mannes aufhielten, betrieb sie vielleicht sogar ein sehr unauffälliges Freudenhäuschen...

    Hatte sie sich vielleicht beim Geschlechtsverkehr mit den oft wechselnden Partnern eine Geschlechtskrankheit zugezogen?

    Nur so eine Idee.

    Friedrich
    Also ich hätte hier eher die Wechseljahre vermutet mit all den aufkommenden Problemchen.

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