Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • GiselaR
    antwortet
    heute gefunden: Zivilregister Lengerich/Tecklenb. 1814
    in der Bauerschaft Wechte starb ein Säugling an/durch "Kinderschreck".
    Im Netzt nichts zu finden, außer 2 Forenbeiträgen, einer davon hier
    Moin werte Interessierte und Interessiertinnen dieses Teilforums, nachfolgend aus Vereinfachungsgründen (wir räumen auf :wink:) die Fakten, die aus diversen Anfragen vor Jahren als Antworten geliefert wurden und nun "aus der Versenkung heraus" hier eingestellt wurden. Wer also einen Begriff sucht und bei Onkel

    Beitrag 1464

    Vielleicht hat ja jemand neuere Erkennnisse.
    Ein gutes Neues wünscht
    Gisela

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  • Feldsalat
    antwortet
    An Bezauberung gestorben

    Sterbeeintrag vom 15.05.1745, gefunden im Kirchenbuch Darmsheim, Mischbuch 1634 - 1770 Band 1:

    "Starb und wurde d. 16. Dom. Cant. in der Vesper-
    kirch begraben Anna Catharina, Jung Michel
    Sautters, Bürgers und Bauern allhier hinterl.
    Vatter- und Mutterloses Waißlein alt 11 Jahr,
    9 Monath und 3 Wochen. Dieses fromme und
    fähige Schulkind bekam einen Zufall, den man
    anfangs vor Gichter gehalten; hernach aber hat sich
    geäußert daß es eine Bezauberung gewesen,
    da 3 Löcklein Haar, und 4 Schuhnägel per vo-
    mitum von ihm kommen, und noch andern seltsa-
    me Dinge mit ihm vorgegangen. Es ist darauf
    beharrt, es habe ihm jemand Giftt auf Knöpflein
    gestreut zu eßen gegeben. Wann es beym Ver-
    stand gewesen, hat es hören, sich aufrichten aber
    kein Wort reden können, und seine Augen wa-
    ren so vöst zugeschloßen, daß es auch mit Gewalt
    die Augenlider nicht voneinander bringen konnte. Bald
    aber fiel es dahin, wußte nichts von sich selbst, konn-
    te sich nicht aufrichten, die Augen giengen ihm zwar
    auf, aber konnte weder sehen noch hören, aber re-
    dete und bette viel und gar vernehmlich. Und
    solche Abwechslung und erbarmungswürdige Zustand
    währete 6 Wochen lang, biß es Gott erlöst hat. Bey
    der vorgenommenen Legat-Inspection hat sich ge-
    zeigt, daß seine Intestina gantz verdorben, und voll
    Marteri, auch im Hertze kein Blut, im Magen aber
    kein Chylus, sondern lauter Materi, und in der Bla-
    sen gar nichts gewesen."

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  • Straubschneiders
    antwortet
    Grüß euch,

    ich weiß im Moment nicht mehr welche meiner zahlreichen Großtanten, aber eine ist lt. Aufzeichnungen "an einem Pfirsichkern erstickt" :-(

    Lg Tanja

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin HBR121,

    erfroren bei
    Mönsheim,
    und blieb 1nen
    ganzen Monat
    unentdeckt unter
    dem Schnee liegen.

    Der Gute hatte sich bestimmt im Schnee verirrt und war vor Erschöpfung zusammengebrochen.

    Friedrich

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  • HBR121
    antwortet
    Zitat von didirich Beitrag anzeigen
    Am 1. Febr.1845 verunglückte auf dem Weg von Weissach
    Gruß didirich
    Im Totenregister Deckenpfronn ist zu finden:
    Erfroren bei Mönsheim ... kann Jemand den Rest lesen?
    Johann Georg Stöffler wurde 38 Jahre und 10 Tage alt. Er hatte laut Familienregister II387b nur einen Sohn (*28.5.1843,+30.6.1843)
    Angehängte Dateien

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  • Baptist
    antwortet
    Sterbefälle

    Grüß Euch,

    Meine Altgroßtante nahm sich 1819 wohl selbst das Leben.
    Auszug aus dem KB Eintrag:
    Magdalena verschied nächtlicher Weile in der Scheune
    des Gutes zu Schiltern. Niemand ruft einen Priester,
    der ihr die hl. Sterbesakramente reichte.
    Alter 40 Jahre und ledig.

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  • Bergkellner
    antwortet
    Hallo,

    nach all den Schauerlichkeiten etwas zum Thema "Arbeit an sich ist gefährlich":

    Mein Urgroßvater mütterlicherseits hat sich beim Schweineverladen selbst erschossen, weil er - wie immer - sturzbesoffen war...

    Lg, Andreas

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  • Artsch
    antwortet
    Hallo,

    aus einer Tabelle vom Schlachthof Leipzig für die Jahre 1926/27 entnehme ich, die Schlachtung dreier Hunde für 1926 und von einem Hund für 1927.
    Es ist noch keine 100 Jahre her, aber für uns heute eine undenkbare Todesursache für einen Hund in Deutschland.
    Meine älteste Tante war da 10 Jahre alt.
    Auch heute noch hört man den Spruch:
    "Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!"
    Obwohl ich mir dies schon in meiner Kindheit bildlich vorstellte, glaubte ich eher an einen Scherz-Spruch mit dem man seiner Entrüstung Nachdruck verlieh.
    Da stellt sich mir die Frage nach der Rasse, und ob das Fleisch wirklich in den Verkauf ging?

    Beste Grüße
    Artsch

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  • Socke13
    antwortet
    Hallo zusammen,

    gefunden in der Koschminer Zeitung vom 21. 07.1909

    "Der totbringende Schleier

    Aus Kopenhagen wird dem Berliner Tageblatt berichtet: Das Opfer einer seltsamen Vergiftung ist eine junge Kopenhagenerin, Frl. Kastrup, geworden. Vor einigen Tagen hatte sie sich einen blauen Schleier gekauft; als sie ihn auf einem längeren Ausflug benutzte, wurde sie vom Regen und Sturm überrascht und der durchnäßte Schleier kam mit ihrem Mund und ihren Augen in nahe Berührung. Kurz nach dem Ausflug empfand sie heftige Gesichtsschmerzen, das ganze Gesicht schwoll an und die Augen entzündeten sich. Der Arzt stellte eine gefährliche Vergiftung durch die im Regen aufgelösten Farbstoffe des Schleiers fest. Nach wenigen Tagen büßte Frl. Kastrup infolge der heftigen Entzündungen der Augen ihr Sehvermögen ein; jetzt ist sie an den Folgen einer allgemeinen Blutvergiftung gestorben."

    So etwas könnte sich nicht einmal die Traumfabrik Hollywood einfallen lassen!!!

    Gruselige Grüße Sirka

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  • renatehelene
    antwortet
    Nachtrag:

    Sie hatte am 5.12.1857 Zwillinge zur Welt gebracht.

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  • renatehelene
    antwortet
    Guten Abend,

    gesehen in den kirchl. Wochenzettel 1857

    Es stirbt am 6.12.1857 die ledige Joh. Eleon. Aug. Röhr Alter 25 Jahre

    Todesursache: Tobsucht im Wochenbett

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  • Eva64
    antwortet
    Hallo,

    wenn Friedrich grad die gruselige Zeit des Dreißigjährigen Krieges anspricht... Da hab ich einen schlimmen Mord an einem Pfarrer und seiner Frau (meine Vorfahren)

    "In Holzgerlingen fielen Pfarrer Christoph Ruof und seine Frau den Soldaten zum Opfer.
    Der amtliche Bericht des Böblinger Spezials erzählt: Dienstag den 9. September sind die Feind in Holzgerlingen eingefallen und haben alsbald den Pfarrer gefangen, an ein Roß gebunden, durch die Gassen und ins Feld hinausgeschlaift, jämmerlich geschlagen, und ihr sonder Lustspiel an dem guten alten Mann gehabt und verübt, indem sie ihn auf den Kopf gestürzt, seine beede Füße von einander gesperrt, über und durch ihn geriten. Nachdem sie ihn lang genug jämmerlich und erbärmlich gemartet, haben sie ihn auf dem freien Feld, ohne Zweifel als ihres Vermeinens ganz toten Mann, liegen lassen. Er ist aber folgends von zwei Holzgerlingen Weibern bis in den Flecken, und folgends von zwei Gerichtspersonen ins Pfarrhaus getragen und daselbst verbunden worden, wieder zu seinem Verstand und Rede gekommen, und erst Mittwoch Nachts um 10 Uhr, den 10. September gar geduldig und selig verschieden. Seine Hausfrau haben sie vier Tag nacheinander zu etlich unterschiedlich Malen gefangen, übel traktiert, ranzioniert; und weil sie sich verschnappt, oder vielleicht Gnad zu erlangen gesagt, sie habe(n) schon ihren Herrn umgebracht, als sie, als eine gute arme Pfarrerin, nicht Geld hergeben könnte, haben sie selbige endlich am Freitag jämmerlich mit Stichen und Zerhackung ihres Kopfes ermordet, da sie beede am folgenden Samstag, den 13. September in ein Grab, doch sine ullo pulsu et cerimoniis sind begraben worden.
    Sein Alter betreffend, ist er das 77. Jahr angetretten ... Sein zeitlich Vermögen anbelanged, bezeugt jedermänniglich im ganzen Flecken, und wer ihn gekennt hat, daß er eines sehr geringen Vermögens gewesen, daß er nicht bald einen Gulden bar Geld in seinem Haus gehabt, daher auch ohne Zweifel er und seine Hausfrau sich so jämmerlich haben müssen martern lassen, weil sie am allerwenigsten kein Geld gehabt, noch gewußt, sich zu lösen." Blätter für Württ. Kirchengeschichte 1928, S. 296 f.

    Wie grausam die Menschen doch immer wieder waren und immer noch sind...

    Grüße
    Eva

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  • Friedrich
    antwortet
    Schlimmer war's noch in Kriegszeiten

    Wir sind im Jahre 1634, also im 30jährigen Krieg, in Elsoff in Wittgenstein. Mit den Cöllnischen waren die Truppen aus dem Sauerland und ihre Verbündeten gemeint:

    Den 10ten Junij sind die Cöllschen alhiere zu Ellsoff eingefallen und das gantze Dorf wie auch Allertzhausen geplündte. Die Leutt unbarmhertzig und tyrannischerweise darnieder geschossen, es sindt 5 fromme Männer in dieser Gemein todt pliben undt einen Knecht.
    1. Johann Wiegandt sambt seinem Sohn
    2. Johannes Homerkhusen Schulmeister alhirro zu Ellsoff
    3. Johannes Awen
    4. Johannes Achenbach sonsten der Pfeilschmit genandt
    5. Fuhr Hans
    6. Johannes Feuring sein Knecht war Weber Toffel Sohn von Allertzhausen.
    Hierbey sindt auch 8 Personen verwundt worden, deren noch 2 gestorben sindt als nemelich Theiß Schmidt d. 1ten Julij u. Christ uf dem Scheidt den 16ten Augusti.


    Und es geht weiter:
    Am 6ten Decembris sindt abermahl Cöllsche [unleserlich] zu Ellsoff eingefallten, und Peter Schmit mit einem schoß u. Stich verwundte, das er endlich den 3 Tag hernach gestorben ist.

    Friedrich

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  • Friedrich
    antwortet
    Ich ermorde weiter...

    ... aber nicht selber, sondern, werte Interessierte und Interessiertinnen von ungewöhnlichen und gewaltsamen Todesursachen, ich habe wieder einen Fall eines Mordes, der in einem Kirhenbuch geschildert wird. Dieses Mal aus dem Kirchenbuch Arfeld in Wittgenstein.

    Zunächst der Mord: Den 27ten Xbris [1682] ist Mstr. Valentin Gerhardt hiesiger Müller ein noch lediger Gesell auß der Balten gebürtig nach Mitternacht mit seiner eigenen Zimmeraxt hinder dem Feuer auf einer Banck meuchelmörderischerweise, auff einen eintzigen Schlag hinderm linken Ohr ermordet, und den 12ten ejusdem alhier ehrlich zur Erden bestattet worden, wer der, oder die Meuchelmörder gewesen, knn man noch zur Zeit nicht wissen.

    Den 17ten Augusti [1683] ist Hanß Henrich Hackler, bürdig von Rückershaussen, des heroben ermeldten ermördeten Müllers StiefVatter, welcher seinen Stiefsohn seinem eygenen Bekändnuß nach jamerlich ermordet, zu Laspe bey dem gericht iustificiret worden, und mußte Hr. Diaconus Horn und Ich, uff gn: Befehl, beide uff einen Wagen, einer forn, der andere hinden sitzend, den armen Sundern biß zu seiner Gerichtsstellen trösten.


    Friedrich

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  • renatehelene
    antwortet
    Masel tov

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