am 23.11.2019 wurde im CompGen-Blog dieser Artikel veröffentlicht, in welchem u.a. zu den Vorstellungen des Diözesanarchivs Würzburg hinsichtlich einer Veröffentlichung der digitalisierten Kirchenbücher bei MATRICULA geschrieben worden war. „Beim Diözesanarchiv Würzburg hingegen ist man noch etwas zögerlich: “Momentan sehen wir die Möglichkeit in ca. 5 Jahren mit den Pfarrmatrikeln online zu gehen. Entscheidend hierfür wird sein, welche Ressourcen uns für diesen Bereich zur Verfügung stehen.” Seit 2012 können im Lesesaal des Archivs die Digitalisate der Matrikel aus ca. 550 Pfarreien des Bistums eingesehen werden.“ vgl. https://www.compgen.de/2019/11/kirch...ricula-online/
Da die Kirchenbücher schon seit Jahren als Digitalisate im Lesesaal eingesehen werden können stellt sich die Frage, welche Ressourcen noch eingesetzt werden müssten und vermeintlich fehlen, um die vorhandenen Digitalisate zur online Stellung an MATRICULA abgeben zu können.
Dabei würde sich unter freundlichem Hinweis auf die bereits erfolgte online Stellung der Kirchenbücher durch die übrigen zum Erzbistum Bamberg gehörenden Diözesanarchive Bamberg, Eichstätt und Speyer (ARCHION) die konkrete und am besten telefonisch zu stellenden Frage an die Archivleiterin empfehlen, welche Hinderungsgründe einer online Stellung entgegenstehen.
Vielleicht lassen sich in einen geschickten Gespräch Details entlocken und kann Überzeugungsarbeit geleistet werden, auch wenn der Satz „zu internen Abläufen geben wir keine Auskunft“ naturgemäß nicht auszuschließen ist.
Die Anfrage sollte durch jemanden erfolgen, dessen Forschungsgebiet das Bistum Würzburg ist.
in Würzburg kann man schon seit Jahren vor Ort digital auf die Kirchenbücher zugreifen!
Vor Ort geht das sehr bequem, durfte ich schon ausprobieren
Die Qualität ist excellent, nur das mit dem Ausdrucken etwas umständlich, aber durchaus möglich.
Es muß also an einer anderen Stelle haken, an den Digitalisaten liegt es nicht!
auf der Homepage des Bistumsarchivs Würzburg ist dieser Hinweis zu lesen: „Auf die rund 6600 Amtsbücher aus ca. 550 Pfarreien kann seit dem Jahr 2012 im Lesesaal von ABBW mittels eines Programms digital zugegriffen werden, vorausgesetzt es gelten keine archivischen Schutzfristen mehr.“ vgl. https://abbw.bistum-wuerzburg.de/arc...lienforschung/
Nach meinem Verständnis handelt es sich bei den digitalisierten Amtsbüchern um die sog. Matrikelbücher, in denen die Tauf-, Trau- und Sterbedaten enthalten sind. Demnach existieren bereits die Digitalisate, welche bei MATRICULA online gestellt werden könnten, so dass der Digitalisierungsaufwand keinen Hinderungsgrund mehr darstellen kann.
Insoweit dürften die technischen Voraussetzungen für eine online Stellung vorhanden sein; es fehlt aber scheinbar noch am Umsetzungswillen.
Denn ein Abwarten bis 2024/25 wäre allenfalls dann nachvollziehbar, wenn die bisherige (offenbar vor 2012 fertig gestellte) Digitalisierung qualitativ minderwertig ist und deshalb eine erneute, aber dann hochwertigere Digitalisierung nach dem aktuellen Stand der Technik durchgeführt werden soll.
Gleichwohl dürfte es schwierig sein, die internen Gründe für die zeitverzögerte Planung in Erfahrung zu bringen.
Beachtlich könnte sein, dass im Oktober 2016 Prof. Dr. Merz, unter dessen Verantwortung die Digitalisierung der Matrikelbücher durchgeführt worden ist, die Leitung von Archiv und Bibliothek abgegeben hatte und Frau Schwarz seine Nachfolgerin wurde. Prof. Dr. Merz wiederum hatte zum 01.04.2019 die Leitung von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising übernommen. Danach wurden schon relativ kurzfristig die Kirchenbücher des Erzbistums München-Freising am 16.07.2019 auf der eigenen Homepage online gestellt und wurden später die digitalisierten Kirchenbücher von 511 Pfarrorten aus dem Erzbistum München und Freising am 28.12.2019 auch bei MATRICULA zur Einsicht freigegeben.
Dies deutet darauf hin, dass Prof. Dr. Merz zu den Befürwortern der online Stellung von Kirchenbüchern gehört, während die Einstellung seiner Nachfolgerin unbekannt ist.
Zwar ist zweifelsohne nicht allein der Wille der Archivleitung eines Diözesanarchiv maßgeblich für die online Stellung von Kirchenbüchern, dürfte aber gleichwohl von richtungsweisender Bedeutung sein.
Ob die Kenntnis der Hintergründe für die zögerliche Absicht zur online Stellung geeignet ist, um eine Beschleunigung zu bewirken, mag dahingestellt bleiben, so dass der Forschergemeinschaft nichts anders übrig bleibt, als abzuwarten.
Hier (https://forum.ahnenforschung.net/sho...&postcount=169) ist eine andere Einschätzung heute von einer Anfrage beim Diözesanarchiv Würzburg, welches sich ins archion-Thema verirrt hat - und leider weniger ermutigend ist. Wie Svenja hoffe ich auch auf baldige Einsicht in die katholischen Matriken von Sulzthal und Umgebung.
Vielen Dank für diese Information und dass du in Würzburg nachgefragt hast. Würzburg (bzw. Karlstadt und Umgebung) ist eines der wenigen Gebiete, wo ich noch wichtige direkte Vorfahrenlinien zu erforschen habe.
das Thema ist ja etwas eingeschlafen.
Ich habe nach ziemlich genau drei Jahren nun nochmal beim Diözesanarchiv Würzburg angefragt, ob man inzwischen etwas konkretere Pläne habe. Der Antwort vom Archiv zufolge ist dies leider nicht der Fall, man will aber an dem damals (2019) genannten Zeitrahmen (ca. 5 Jahre, also 2024/2025) festhalten.
nach einer Störung bei Matricula gibt es heute eine Ergänzung bei den Kirchenbüchern aus dem Bistum Limburg! Leider immer noch nichts zum Bistum Speyer das seit längerer Zeit auf eine Veröffentlichung hin vorbereitet wurde.
Bistum Limburg: 11 neue Pfarreien online 7. Juli 2022
Nachrichten
Bistum Limburg: 11 neue Pfarreien online
Die Bücher von Erbach (Taunus), Eschelbach, Eschhofen, Espenschied, Ettersdorf, Ettinghausen, Etzelbach, Ewighausen, Fachbach, Falkenstein und Filsen sind nun online einsehbar. Des Weiteren wurden bei den Pfarreien Erbach (Rheingau) und Fischbach noch fehlende Bücher ergänzt.
nach dem Lesen des Artikels gibt es für mich eigentlich nur zwei Neuigkeiten: Erstens, dass das Bistum die Digitalisierung schon seit 2016 ins Auge gefasst hatte. Zweitens, dass die Onlinestellung definitiv bei Matricula erfolgen wird. Ein solches Bekenntnis für Matricula hatte ich bisher noch nicht gelesen, auch wenn alles andere eine eher große Überraschung gewesen wäre. Ich bin mit Matricula sehr zufrieden und freue mich über diese Entscheidung, dass das Bistum diese bewährte Plattform nutzen will.
Zum zeitlichen Gesamtrahmen kann ich keine Abkehr zu den bisherigen Aussagen des Bistums erkennen: Bei dem zeitlichen Horizont war immer von einigen Jahren die Rede, zum Teil sogar von 10 Jahren. Ich freue mich aber ehrlich gesagt über die Mehrjährigkeit des Projekts. Denn wem hätte die Digitalisierung der vorhandenen, z.T. unlesbaren Mikrofiches innerhalb weniger Wochen wirklich etwas genutzt?
Zwar könnte der Satz "Nach erfolgter Digitalisierung soll die Onlinestellung der Kirchenbücher..." suggerieren, dass bei Matricula erst 2024 die Kirchenbücher auftauchen. Aber wie Jürgen_W schon zutreffend geschrieben hat: Wer weiß, ob künftig nicht stückchenweise Matriken online gestellt werden. Das könnte aufgrund der Vielzahl der KB auch technisch sinnvoll sein. Wir werden es sehen.
Geht aus dem Zeitungsartikel eindeutig hervor, dass die Online-Stellung erst nach Abschluss der Digitalisierung erfolgen wird?
Digitalisierung und Online-Stellung könnten ja grundsätzlich auch parallel erfolgen, wie das z.B. im Erzbistum Paderborn der Fall ist.
Viele Grüße,
Jürgen
Hallo Jürgen,
nein, das ist so nicht daraus abzuleiten. Aber wenn ein Zeitpunkt "nicht absehbar ist" gehe ich schon davon aus, dass es nicht im laufenden Jahr sein wird. Vielleicht liege ich mit der Einschätzung ja daneben. Hoffentlich. Aber wem's pressiert, der sollte sich nicht auf eine baldige Zugänglichmachung verlassen.
Man darf auch nicht vergessen, welche Menge an KB dort gelagert wird!
Regensburg ist ein sehr großes Archiv, daher würde es mich nicht wundern, wenn es sogar länger als bis 2024 dauert, bis alles digitalisiert ist.
"Auch für die Online-Stellung müssen umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden. Der genaue Zeitpunkt der Zugänglichmachung ist daher derzeit noch nicht absehbar." Zuvor ist im Text zu lesen, dass die Digitalisierung selbst wohl noch bis mindestens 2024 andauern wird. Zusammen scheint mir das ein deutliches Zurückrudern im Vergleich mit der wohl zu optimistischen, früheren Einschätzung, es könnten Teile der Bestände schon dieses Jahr online gehen.
Geht aus dem Zeitungsartikel eindeutig hervor, dass die Online-Stellung erst nach Abschluss der Digitalisierung erfolgen wird?
Digitalisierung und Online-Stellung könnten ja grundsätzlich auch parallel erfolgen, wie das z.B. im Erzbistum Paderborn der Fall ist.
Viele Grüße,
Jürgen
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