Deutsches Familienarchiv

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  • Frika
    antwortet
    Hallo liebe Familienforscher,
    vieleicht liest das hier jemand? Hat jmd. zufälligerweise Zufallsfunde aus Kirchenbüchern zu den Namen Konrad und Richter aus Wittenberg/Seegrehna?

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  • vpanews
    antwortet
    Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigen
    Hallo Vera,

    heute geht es weiter mit Justus Friedrich Siebold, dem Vater von Günther Friedrich Siegmund Siebold.

    .....

    Das ist der zweite Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters von Justus Friedrich folgen dann.

    Gruß Michael

    Hallo Michael,

    da ist man mal 2 Tage "on the road", kommt wieder und findet erneut so wunderbare Informationen von Dir vor - sensationell



    Besten Gruß Vera

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  • Michael1965
    antwortet
    Hallo Vera,

    heute geht es weiter mit Justus Friedrich Siebold, dem Vater von Günther Friedrich Siegmund Siebold.

    DFA, Band 22, Seite 125:
    V bx
    Justus Friedrich Siebold. Über seine Jungend und Studienzeit unterrichtet am besten der anlässlich seiner Promotion aufgestellte und gedruckte Lebenslauf in lateinischer Sprache. Der Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Erfurt, Juris consultus Prof. Johann Heinrich Meier, lud in einer kleinen Schrift zur Promotion von Justus Friedrich Siebold ein, der über die Testamentserrichtung disputieren würde. Die Druckschrift beginnt mit einer Schilderung der Geschichte und den Schwierigkeiten des Testamentsrechtes und der Kodizille. Dann heißt es in freier Übersetzung weiter:
    Über diese Rechtsmaterie wird öffentlich sprechen der ehrenwerte und berühmte Herr Justus Friedrich Siebold, über dessen bisher untadelig verlaufenen Lebensweg wir, wie üblich, kurz berichten. Er wurde geboren ...

    Seite 127:
    ... in Frankenhausen am 21.5.1693. Sein verstorbener Vater war der wohlgelehrte Herr Johann Elias Siebold, ein nicht ganz unbekannter Lizentiat und Konsulent beider Rechte, seine Mutter Christiana Margareta geb. Lindemann. Von diesen seinen liebwerten Eltern wurde er von klein auf für wissenschaftliche Dinge interessiert. Bis zum 17. Lebensjahr besuchte er die Schule in Frankenhausen. Rektor M. Johann Hoffmann brachte ihm die Anfangsgründe bei und Herr Stalknecht, Theologie- ...

    Seite 128:
    ... beflissener, führte ihn in privaten Wiederholungen in die höheren Fächer ein, so dass er 1712 die Universität Halle beziehen konnte. Dort hörte er nicht nur die privaten Vorlesungen von Herrn Prof. Götzsche über das Jusitinianische Recht und Struves Abriß des bürgerlichen Rechtes, sondern auch die öffentlichen Vorlesungen von Herrn von Boden und Herrn Dr. Greiffen.
    1714 wurde er nach Hause zurückgerufen, begab sich aber nach kurzer Zeit nach Jena. Hier verweilte er 1 1/2 Jahre und hörte voll Eifer bei Herrn Dr. Kampfer Erklärung der Digesten und bei Prof. Dr. Struve Erklärung des Feudalrechtes.
    Als während seines dortigen Aufenthaltes seine vielgeliebte Mutter starb (13.9.1715), rief ihn sein Vater nach Hause, um ihn für einige Zeit als Hilfe zur Seite zu haben. Dann aber wurde er 1716 von dem treusorgenden Vater nach Leipzig gesandt, damit er dort mit mehr Glück das theoretische Rechtsstudium beenden sollte.
    Hier hörte er bei Herrn Prof. Schacher die Erklärung der Pandekten und bei Herrn Dr. Hoffmann Staatsrecht. Doch kaum war ein Semester zu Ende, als das unerwartete Ableben seines Vaters (31.5.1717) seinen Plan durchkreuzte und ihn zwang, das akademische Leben aufzugeben, um dem väterlichen Hause ungeteilt vorstehen zu können.
    In dem Bestreben das auf drei berühmten Universitäten angeeignete theoretische Wissen zu Haus vor den Frankenhausener Gerichten nun auch praktisch anwenden zu können, beschloß er, such um die höchste Würde als Lizentiat beider Rechte zu bewerben. Hierfür erwählte er unsere Fakultät, trug uns seine Bitte, zur Kandidaten-Prüfung zugelassen zu werden, vor und bat, ihm nach Zulassung Prüfungstexte aus beiden Rechten zur Erklärung zu benennen. Daruf erläuterte er uns diese Texte klar und sachkundig und beantwortete auch gut die aufgeworfenen Gegenfragen. So wurde er auf Beschluß der Fakultät in die Liste der Kandidaten aufgenommen und zu öffentlicher Probevorlesung zugelassen. Er wird in kursorischer Lesung vom Katheder behandeln: L. (lex) 10 ff. de Jur. Codicillor. Seine Inauguraldisputation wird er halten über das Thema: De clausula codicillari testamento nunquam proficua (Über die einem Testament niemals nützliche Nachtrags-Klausel).
    zu diesem feierlichen Akt werden die Spitzen der Universität und die ernsthaften Freunde der Jurisprudenz offiziell und freundlich eingeladen, sich am 18. September d.J. zur üblichen Stunde im Auditorium des juristischen Kollegiums einfinden zu wollen.

    Seite 129:
    Veröffentlicht in Erfurt unter dem Siegel der Juristischen Fakultät am 12. September 1717.
    Bereits zwei Tage darauf, am 14.9.1717, verheiratete sich Justus Friedrich Siebold in Kölleda mit Regina Johanna Oberländer, die angeblich nicht in Kölleda am 9.9.1696 geborene älteste Tochter des Pastors prim. M. Johannes Oberländer, die aber schon am 12.1.1735 ohne Hinterlassung von Leibeserben in Frankenhausen starb. Über diesen Sterbefall findet sich folgende Eintragung im Kirchenbuch von Frankenhausen:
    "Ein Weib Frau Regina Johanna Sieboldin geb. Oberländern, conjux Herrn Lic. und Rats Just. Friedrich Siebolds, ist des Abends auf Bewilligung des Hochfürstl. Consistorio auf hiesigem Oberkirchhof beigesetzt worden. Vorher hat sich der Herr Polizeirat geweigert, diese Leiche als eine ganze Schul-Leiche zu bezahlen. So ist von Hochfürstl. Consistorio befohlen worden, daß, wenn er nicht alles vor der Beerdigung abtragen würde, so sollte weder das Grab gefertigt, noch weniger der Kirchhof geöffnet werden. Auf solche Art wurde er gezwungen, die Accidentia zu entrichten".
    Justus Friedrich scheint also ein sparsamer Mensch gewesen zu sein, der für die Beerdigung seiner Frau nicht mehr ausgeben wollte, als unbedingt nötig gewesen wäre. Die Kirche dagegen schätzte ihn als einen vermögenden und angesehenen Mann ein und ordnete eine feierliche Beerdigung an, bei der die ganze Schule, d.h. alle Schulkinder, teilzunehmen hatte.
    Schon 6 Monate darauf schloß Justus Friedrich Siebold am 26.7.1735 in Weißenfels eine zweite Ehe mit Friederike Elisabeth Rausch, der am 8.3.1716 in Weißenfels geborenen Tochter des dortigen Sachsen-Weißenfelsischen Kommissionsrats Johann Ernst Rausch.
    Justus Friedrich war offensichtlich ein sehr geschäftigter und unternehmungslustiger Mensch, dessen Leben durch sein Amt als Polizeirat nicht voll ausgefüllt war. Ganz besonders scheint sein Sinn auf die Gewinnung von Bodenschätzen gerichtet gewesen zu sein. Am 3.2.1725 zeigte er der fürstl. Regierung das Vorkommen von Silbererzen in der Gegend von Kelbra an, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Frankenstein auf der anderen Seite des Kyffhäusergebirges, und schrieb dann weiter in seiner Eingabe: ...

    Seite 130:
    ... habe dieses nicht nur aus untertänigster Devotion gegen gräfl. Herrschaft angezeigt, sondern wolle sich auch zugleich einen Schürfzettel ausgebeten haben.
    Ob er tatsächlich einen Schürfzettel erhalten und nach Silber hat schürfen lassen, ist nicht bekannt geworden. 1743 ließ er im Kalktal, unmittelbar nördlich der Stadt, nach Kohlen graben. Er wollte dadurch erreichen, dass die kostspielige Holzanfuhr aufhörte oder wenigstens stark eingeschränkt werden konnte. Infolge des großen Bedarfs an Holz zur Unterhaltung der Siedefeuer für die Salzgewinnung war in der näheren Umgebung von Frankenhausen offenbar aller Wald abgeholzt. Die Anfuhr von Holz erhöhte die Unkosten erheblich. So wäre es durchaus lohnend gewesen, wenn in unmittelbarer Nähe der Stadt eine brauchbare Kohle gefunden worden wäre. Leider war dies nicht der Fall, und so wurde auch aus diesem Projekt nichts. 1747 wird Justus Friedrich in einem Aktenstück das Salzwerk betreffend erwähnt:
    Justus Friedrich hatte einen umfangreichen Besitz. Nach dem Frankenhausener Flurbuch war es einmal ein Grundstück am Erfurter Tor, das er 1741 für 200 fl. gekauft hatte und das er dem Schneidewindschen Rittergut zu Udersleben (4 Kilometer nordostwärts Frankenhausen) Zinsen zahlen musste. Weiter besaß er ein Brauhaus mit Hof, Hintergebäude, Stallung und Scheune auf dem Anger neben Herrn Assessor Werner und Herrn Rat Säuberlich gelegen, für das er "auf hiesigem Rathaus schosset". Am Salzwerk war er Besitzer einer ganzen Sölde mit Braugerechtigkeit in der Kompagnie-Sölde. Schließlich gehörten ihm an Läandereien noch neun einzelne Grundstücke.
    Justus Friedrich starb am 4.5.1766 im Alter von 73 Jahren und wurde auf dem Frankenhausener Gottesacker "vor eine Sermon" "mit 12 Laternen" beerdigt. 24 Jahre später starb auch seine Witwe, 74 Jahre alt, am 4.3.1790 und wurde ebenfalls mit einer "Sermon mit 16 Laternen" in Frankenhausen begraben. Sie hatte ihrem Mann neun Kinder geschenkt, die alle in Frankenhausen geboren und getauft wurden:
    VI ay
    Ernesteine Magdalene Friederike, ~ 3.6.1736,
    ∞ I. Frankenhausen 29.6.1761 August Christoph Siebold;
    ∞ II. Frankenhausen 6.2.1785 Johann Friedrich Schreiber.

    VI by
    Joseph Friedrich August, ~ 4.1.1738, † Magdeburg 22.9.1791, ∞ Magdeburg 25.10.1763 Maria Sophia Seiffert, * ..., † Magdeburg 4.2.1795, Tochter des Bürgers, Schwarz- und Schönfärbers Gottfried Seiffert und Anna Sophia Kempen,
    Kinder, * Magdeburg:
    1) Sohn, †* 28.7.1781.
    2) Friedrich, * 13.7.1782, † ebd. 20.11.1785.
    3) Johann Friedrich, * 5.1.1789, † ...

    VI cy
    Christina Sophie Friederika, ~ 10.5.1739, ⌂ Frankenhausen 21.5.1742, zusammen mit ihrem Bruder.

    VI dy
    Heinrich Friedrich, ~ 30.4.1741, ⌂ Frankenhausen 21.5.1742.

    VI ey
    Johann Friedrich Karl, ~ 11.4.1743, † Frankenhausen 2.10., ⌂ 5.10.1784, 41 1/2 Jahr alt, Kaufmann, ledig.

    VI fy
    Sophia Johanna Henrietta Friederika, ~ 17.6.1745, ⌂ Frankenhausen 16.8.1773, ∞ Thaleben 17.1.1770 Ludwig Wilhelm Seuberlich, ~ Frankenhausen 8.11.1743, † das. 16.3.1823, bei der Eheschließung stud. jur., dann Reg.-Advokat und Fürstlich Schwarzburger Hofrat, S.d. Friedrich Günther Seuberlich, Dr. med., Rats und Physikus in Frankenhausen (∞ II. Frankenahsuen 27.4.1774 Anna Dorothea Meyer, † 1834, 79 1/2 Jahre alt, T.d. Weißbäckers Joachim Christoph Meyer, Brau- und Pfannherr in Frankenhausen).

    VI gy
    Augusta Katharina Elisabeth, ~ 7.6.1747, ⌂ Frankenhausen7.2.1751.

    VI hy
    Friedrich Günther Siegmund, ~ 20.5.1750.

    VI iy
    Abraham Friedrich Wilhelm, ~ 16.4.1754, ⌂ Frankenhausen 18.1.1756.

    Das ist der zweite Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters von Justus Friedrich folgen dann.

    Gruß Michael

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  • vpanews
    antwortet
    Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigen
    Hallo Vera,

    hier die von Dir gewünschte Auskunft.
    .....
    Das noch zu Günther Friedrich Siegmund Siebold. Eltern und Großeltern folgen.

    Gruß Michael
    Hallo Michael,

    ich bin überwältigt - ein riesengroßes DANKE

    Gruß Vera

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  • Roswitha
    antwortet
    Hallo Michael,

    herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich bin mir noch nicht sicher, was die Daten mir bringen. Auf jeden Fall habe ich einen neuen Forschungsansatz.

    Viele Grüße
    Roswitha

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  • Michael1965
    antwortet
    Hallo Vera,

    hier die von Dir gewünschte Auskunft.

    Siebold, DFA, Band 22:

    Seite 132:
    VI hy
    Günther Friedrich Siegmund Siebold wurde am 20. Mai 1750 in Frankenhausen getauft, wobei die Vornamen in der Reihenfolge Friedrich Günther Siegmund im Taufbuch eingetragen wurden. Er selbst unterschrieb sich aber nur in der oben angegebenen Reihenfolge und wurde auch in allen weiteren urkundlichen Angaben so genannt. Er wurde Jäger und heiratete als Fürstlich Schwarzburgischer Hofjäger am 29. Juni 1783 in Niederröglingen Christina Maria Lüttich, die geschiedene Frau des Freisassen Johann Martin August Dommerich zu Niederröblingen. Diese Ehe blieb kinderlos.
    Im Gegensatz zu seinem vorher behandelten, älteren Bruder steht bei Günther Friedrich Sigmund fest, dass der Pfänner gewesen ist. Er hatte wohl den Söldenanteil seines Vaters geerbt. Es erscheint auch nicht ausgeschlossen, dass seine Frau vermögend war, denn auch sie ist "Pfännerin". Vielleicht hat sie ihres Mannes Anteil übernommen. In einem Verzeichnis der Pfännerschaftsmitglieder vom 17.4.1792 wird nur ...

    Seite 133:
    ... sie und nicht ihr Mann als Mitglied geführt. Beide waren an den Salzwerken stark interessiert, wie aus verschiedenen Verhandlungen in der Zeit von Januar-April 1792 hervorgeht. Besonders stellten sich beide gegen das sogen. "Reihewirken", wodurch die Salzförderung gehoben werden sollte. Er unterschrieb a, 3.4.1792 eine entsprechende Eingabe, und bei einer späteren Einzelvorladung aller Pfänner wurde auch sie einzeln vorgeladen und verwies in ihrer Stellungnahme auf diese Eingabe ihres Mannes. Im gleichen Jahr 1792 war Günther Friedrich Siegmund Zeuge in einer Verhandlung, die das Salzwerk in Artern betraf.
    Seine Frau erwarb bereits "1774 oder etwas später" ein Haus in der Klostergasse, wo die vornehmsten Bürger wohnten, von der Frau des Sekretärs Zimmermann. Sie Stellte auch zusammen mit ihrem Mann am 26.2.1789 dem Notar Scheidt eine Vollmacht aus. Nach dem Frankenhausener Flurlagerbuch, das wohl bis 1807 geführt worden ist, besaß Günther Friedrich Siegmund "ein klein Stück Weinwachs" und seine Frau 1 1/2 ar Weinwachs vor dem Frauentor, die er von Dr. Friedrich August Schmeltzer gekauft hatte.
    Christina Maria starb 49 Jahre alt in Frankenhausen und wurde am 18.8.1793 des Abends ,it 6 Laternen begraben.
    Günther Friedrich Siegmund, der sich außer Hofjäger auch Thaleben-Förster nannte, ging am 22.4.1795 in Frankenhausen eine zweite Ehe ein mit Sophie Wilhelmine Christiane Wolfert, der Tochter des Fürstlichen Amtmanns W. aus Schernberg, wo sie aber nicht geboren wurde. Auffallender weise wurde sie aber bereits am 15.4. desselben Jahres, aslo vor der Hochzeit, bei einer Patenschaft als "Frau Hofjäger" im Frankenhausener Taufbuch eingetragen. Sie schenkte ihrem Manne zwei Söhne: Karl, ~ Frankenhausen30.11.1796, † das. 18.2.1797, und August, * Frankenhausen 24.8.1798, über den weiter unten berichtet werden soll.
    Allem Anschein nach begannen nach dem Tode der ersten Frau für Günther Friedrich Siegmund schwere wirtschaftliche Nöte, desgleichen für seine Familie. Zur Zahlung von Pfännerschaftsschulden, die wohl durch den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang und den des Salzsiedens entstanden waren, hatte man einen sogen. "Salzgroschen" eingeführt. So wurde ihm am 12.2.1806 aufgegeben, die restlichen ...

    Seite 134:
    ... 68 Rthlr, 17 Gr. an ordinären Salzgroschen für 649 verkaufte Butten Salz nebst den entstandenen Unkosten von 15 Gr. 6 Pf. binnen Monatsfrist an die Behörde abzuführen zur Vermeidung exekutorischer Verfügung. Freilich waren auch andere dieser Steuerzahlung im Rückstande, nicht nur der Schützenleutnant Kühne, sondern auch der Vizebürgermeister Zech, der Schwager des Kommissionsrates Siebold. Bei Günther Friedrich Siegmund muß es aber besonders schlimm ausgesehen haben, denn die genannten Akten berichten unter dem 17.4.1807:
    "Was den H(errn) H(ofjäger) Siebolt anbetrifft, hat in der Cassa ordinare zu fordern 19 Rthlr. 7 Gr, und die extra 18 Rthlr. 7 Gr. Dieses wird ohne Zweifel verloren sein und bitte solches zurück zu schreiben ..."
    Auf alle Fälle kam es nach dem Tode der Sieboldschen Eheleute im Jahre 1828 zur Zwangsversteigerung, und der Besitz von 1 1/2 ar Weinwachs ging an den Metzgermeister Johann Jakob Birkenfeld über. Wohl infolge dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten verließ Günther Friedrich Siegmund mit seiner Familie Frankenhausen und wurde 1807 Bürger Erfurt, wo er eine Gastwirtschaft betrieb. In Erfurt in der Reglergemeinde starb er am 2.3.1819, nachdem ihm seine zweite Frau am 26.12.1818, 55jährig, in Erfurt im Tode vorangegangen war.
    Unterschrift und Siegel von Günther Friedrich Siegmund Siebold sind erhalten geblieben. Nachdem der Förstersohn Johann Wilhelm Conrad Schilling aus Tilleda drei Jahre lang im Kyffhäuser Forst bei ihm gelernt hatte, stellte er ihm am 6.2.1804 über die erfolgreiche Ausbildung einen Lehrbrief aus. Über das Siegel wird im Anhang berichtet werden.
    Nicht unerwähnt soll ein Ereignis von kulturhistorischer Bedeutung bleiben, an dem Günther Friedrich Siegmund als Hegereiter teilnahm, nämlich ein "Flurumzug". Von Zeit zu Zeit fanden solche Flurumzüge statt, um bei diesen Grenzbegehungen den jüngeren Geschlechtern die Flurgrenzen einzuprägen. Sie bildeten stets ein besonderes Fest für die ganze Gegend. Im "Flurumzugsbrief" des Dorfes Windehausen (2 km nordnordwestlich Heringen-Helme) von 1780 wird der Flurumzug, wie folgt, geschildert:
    "Zuerst ritt der Bäcker Samuel Sperber als Trompeter allein, diesem folgte der Amtsschultheiß Paul Christoph Gottlob Schulze, der Gerichts ...

    Seite 135:
    ... schöppe Johann Heinrich Gerboth und der Vorsteher Georg Heinrich Krause, sodann ritten paarweise Herr Rat und Amtmann Oberländer und ich, Endesgenannter Aktuarius Hampel und Herr Hegereuther Günther Friedrich Siegmund Siebold aus Frankenhausen, ferner die Heringischen Musikanten mit Trompeten und der Vorsteher Daniel Christoph Gerboth, sodann die Cavallerie mit fliegender Estandarte paarweise, welche die Fußgänger, unter welchen der Gerichtsschöppe Johann Christian Raue und der Vorsteher Johann Samuel Karnstedt mit befindlich waren, mit Gewehr und klingendem Spiel folgten".

    Das noch zu Günther Friedrich Siegmund Siebold. Eltern und Großeltern folgen.

    Gruß Michael

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  • vpanews
    antwortet
    Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigen
    ...Band 22, Seite 132:
    Zur Geschichte der Siebold / III. Kapitel.

    VI hy
    Günther Friedrich Siegmund Siebold wurde am 20. Mai 1750 in Frankenhausen getauft, wobei die Vornamen in der Reihenfolge Friedrich Günther Siegmund im Taufbuch eingetragen wurden. Er selbst unterschrieb sich aber nur in der oben angegebenen Reihenfolge und wurde auch in allen weiteren urkundlichen Angaben so genannt. Er wurde Jäger und heiratete als Fürstlich Schwarzburgischer Hofjäger am 29. Juni 1783 in Niederröglingen Christina Maria Lüttich, die geschiedene Frau des Freisassen Johann Martin August Dommerich zu Niederröblingen. Diese Ehe blieb kinderlos.....
    Gruß Michael

    Hallo Michael,

    da diese Lüttich unsere direkten Vorfahren sind, hätte ich eine Bitte um Nachschau in Deutsches Familienarchiv (DFA) Bd. 22, S. 99-143 "Das ausgestorbene Pfännergeschlecht der Siebold in Frankenhausen".

    Es geht mir um Eltern und Großeltern mit jeweiligen Lebens- und Heiratsdaten nebst Ortsangaben etc. von Günther Friedrich Siegmund Siebold (20.05.1750 Bad Frankenhausen - 21.03.1819 Erfurt), fürstl. Schwarzburgischer Hofjäger und Pfänner, der am 29.6.1783 in Niederröblingen/Helme die geschiedene Christiana Maria Lüttich heiratet.

    Danke im voraus und besten Gruß,
    Vera

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  • Michael1965
    antwortet
    Hallo Roswitha,

    hier die von Dir gewünschte Auskunft.

    von Uder, DFA, Band 13, Seite 260, 274, 277, 279, 283:
    Ahnenliste der Geschwister Gerlinger.
    Seite 260:
    von Arnstedt
    240.
    Wilhelm Christian, landgrfl. hess.-kass. Oberstleutnant, * Barleben 29.12.1665, † Großwerther 28.8.1726, ∞ Klingen (Thür.) 12-6-1701 Maria Anna Gertrud von Uder.

    Seite 274:
    von Mennigerode
    483.
    Anna Margarethe Engeln, * Bockelnhagen 10.1.1646, † ... nach 1683, ∞ Klingen (Thür.) 21.11.1667 Wolf Georg von Uder.

    Seite 277:
    von Saalfeld
    1929.
    Anna Maria, * ... um 1575, † ..., ∞ ...1599 Hans Christoph von Uder.

    Seite 279:
    von Schrenck (-Notzing)
    965.
    Marie Elisabeth, * ... um 1605, † ... vor 13.5.1661, ∞ um 1640 Georg von Uder.

    Seite 283:
    von Uder
    241.
    Maria Anna Gertrud, * Klingen (Thür.) 15.5.1683, † Magdeburg 19.2.1755, ∞ Klingen (Thür.) 12.6.1701 Wilhelm Christian von Arnstedt.

    482.
    Wolf Georg, Herr auf Klingen, Leutnant in kaiserlichen Diensten, * um 1640, † um 1705, ∞ Klingen 21.11.1667 Anna Margarete Engela von Minnigerode.

    964.
    Georg, Herr auf Klingen, * Klingen 5.10.1606, † ebd. vor 14.11.1649 (nach 1643), ∞ ... um 1640 Maria Elisabeth von Schrenck (-Notzing).

    1928.
    Hans Christoph, Herr auf Klingen, urk. 1574-1637, † Klingen 2.5.1637, ∞ ... 1599 Anna Maria von Saalfeld.


    Band 135/136 ist leider nicht in meinem Besitz. Hoffe es ist etwas für Dich dabei.

    Gruß Michael

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  • Roswitha
    antwortet
    Hallo Michael,

    bitte suche für mich im Band 135/136 nach Uder und im Band 13 nach von Uder. Ich freue mich auf Deine Antwort.

    Viele Grüße
    Roswitha

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  • Grenzweg
    antwortet
    Danke - ziehe deshalb den Beitrag an dieser Stelle zurück
    Gruß
    Grenzweg
    Zitat von jacq Beitrag anzeigen
    Moin Grenzweg,

    hier im Thema bist du so gänzlich falsch.

    1. Du sprichst in deinem ersten Beitrag vom Deutschen Geschlechterbuch (DGB). Hier werden die Bände des Deutschen Familienarchivs (DFA) behandelt. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe!
    2. Immer die fette Hinweisbox oben zur Vorgehensweise beachten.

    Mit genealogischen Daten kann Michael nichts anfangen, auch nicht nach Orten selektieren o.ä. Dazu müsste er jede Seite überfliegen, was schon alleine aufgrund der Masse an Anfragen unmöglich ist.
    Grundsätzlich lässt man sich die Bände im Thema "Gesamtregister zum Deutschen Familienarchiv" heraussuchen (was bei dem FN Römer ohnehin keinen Sinn machen dürfte, da zu häufig), dann kann man anhand des FN und der Bände in diesem Thema anfragen.

    Mit einer personenbezogenen Suche, wie deiner, gelangst du am ehesten in den regionalen Unterforen (z.B. Hessen) an mögliche Hilfe.
    _______________________

    @Frika:
    Die Bände bzw. auch die Register kannst du käuflich erwerben:


    Oder per Fernleihe über deine Bücherei/Bibliothek beziehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • jacq
    antwortet
    Moin Grenzweg,

    hier im Thema bist du so gänzlich falsch.

    1. Du sprichst in deinem ersten Beitrag vom Deutschen Geschlechterbuch (DGB). Hier werden die Bände des Deutschen Familienarchivs (DFA) behandelt. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe!
    2. Immer die fette Hinweisbox oben zur Vorgehensweise beachten.

    Mit genealogischen Daten kann Michael nichts anfangen, auch nicht nach Orten selektieren o.ä. Dazu müsste er jede Seite überfliegen, was schon alleine aufgrund der Masse an Anfragen unmöglich ist.
    Grundsätzlich lässt man sich die Bände im Thema "Gesamtregister zum Deutschen Familienarchiv" heraussuchen (was bei dem FN Römer ohnehin keinen Sinn machen dürfte, da zu häufig), dann kann man anhand des FN und der Bände in diesem Thema anfragen.

    Mit einer personenbezogenen Suche, wie deiner, gelangst du am ehesten in den regionalen Unterforen (z.B. Hessen) an mögliche Hilfe.
    _______________________

    @Frika:
    Die Bände bzw. auch die Register kannst du käuflich erwerben:


    Oder per Fernleihe über deine Bücherei/Bibliothek beziehen.

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  • Grenzweg
    antwortet
    .
    Zuletzt geändert von Grenzweg; 19.03.2016, 22:12.

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  • Frika
    antwortet
    Hallo, wo kann man denn diese Familienbände noch einsehen?Oder wo bekommt man diese her?

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  • huetchen1
    antwortet
    Hallo Michael,

    vielen lieben Dank für deine Bemühungen. Ich werde erstmal die hunderte Tröster sortieren und mich dann ggf. nochmals melden bzgl. der Mützen...

    Ich wünsche dir ein schönes, erholsames Wochenende

    Hütchen

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  • Michael1965
    antwortet
    Hallo MPuster,

    hier die von Dir gewünschte Auskunft.

    Lobeda, Band 18, Seite 103, 105, 106:
    Ahnenliste Schwab.
    Seite 103:
    382.
    Hargart, Johann Nikolaus, ~ Winningen a.d. Mosel13.5.1660, † Friedland i.d. Lausitz 16.3.1695, Oberpfarrer (Pastor primarius) zu Friedland, ∞ Friedland 20.4.1689

    383.
    Lobeda, Maria Elisabeth, ~ Friedland (i.d. Lausitz) 3.3.1662, † ... (∞ II. Friedland 15.11.1700 Ludwig Müller, Schneider zu Beeskow).

    Seite 105:
    383.
    Lobeda, Maria Elisabeth.

    766.
    Lobeda, Johannes, * Lieberose 1626, † Friedland i.d. Lausitz 11.2.1688 ("nach 4wöchiger Bettlägrigkeit"), Oberpfarrer zu Friedland, (∞ II. Mai 1667 Anna Catharina, Tochter des Amtschössers Christian Hoppen zu Beeskow), ∞ I. Frankfurt a.d. Oder 24.10.1659

    767.
    Netter, Anna, * Frankfurt a.d. Oder (?) ... 1636, † Friedland 10.5.1666 ("in den Geburths Schmerzen sambt der Frucht").

    1532.
    Lobeda, Hans, * ..., † ..., (vor 1652), Bürger zu Cottbus.

    Lobeda
    Der Oberpfarrer zu Friedland in der Lausitz Johannes Lobeda ist laut Friedländer Kirchenbuch im Jahr 1626 in Lieberose geboren, "wohin seine Eltern von Cottbus aus wegen der Pest geflohen waren". Nun wird im Bürgerverzeichnis der Stadt Cottbus, welches der große Kurfürst im Jahr 1652 aufstellen ließ, um Einblick in die Verfassung seiner Städte nach dem 30jährigen Krieg zu erhalten, erwähnt:

    Seite 106:
    "Hans Lobeda, ist gestorben, hat 4 Söhne verlassen, der älteste ein Studiosus von 24, der zweite ein Riemergesell von 21, der dritte lernt das Kupferschmidt Handwerk von 12, der vierte gehet in die Schull von 8 Jahren".
    Der erwähnte Studiosus, der also 1628 geboren sein soll, ist zweifellos der spätere Oberpfarrer Johannes Lobeda. Der Unterschied von zwei Jahren in der Angabe des Geburtsdatums spielt keine wesentliche Rolle. Sein Vater war demnach der Cottbuser Bürger Hans Lobeda.
    Im selben Verzeichnis ist außerdem noch angegeben:
    "Gabriel Lobeda, Kürschner und Kramer, hiesig Kind, 43 Jahr, hat keine Kinder".
    Die Herkunft der 1. Ehefrau des Oberpfarrers Lobeda, Anna Netter, mit der er sich zu Frankfurt an der Oder am 24.10.1659 vermählte, und die vermutlich auch aus Frankfurt a.d. Oder stammte, ist nicht festzustellen. Gemäß der Altersangabe bei ihrem Tod müßte sie 1636 geboren sein. Am 14.11.1643 läßt in St. Nicolai zu Frankfurt a.d. Oder "Herr Heinrich Netter ein Quartiermeister" einen Sohn Siegesmund taufen. Es ist möglich, daß er auch der Vater der Anna war.

    Das ist alles was ich aus dem Band 18 zu dem Namen Lobeda bitten kann. Hoffe es paßt.

    Gruß Michael

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