Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Zita
    antwortet
    Hallo,

    hier ein ungewöhnlicher Vordruck im Sterbebuch:


    Gewaltsame Todesarten: Selbstmord - Hund (???) - ermordet - erschlagen

    Und was genau ist der Unterschied zwischen ermordet und erschlagen???

    Liebe Grüße
    Zita

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  • Ursula
    antwortet
    Zitat von assi.d Beitrag anzeigen

    dem "wegen Beckenenge (der Mutter) der Kopf perforiert wurde".

    Die arme Frau hat das dann noch zweimal mit sich machen lassen müssen.....bevor ihr Mann gestorben ist!

    Gruss Astrid, die froh ist, daß sie heute lebt.
    -
    ...... und sie konnte nichts dagegen tun, sie konnte sich (und ihre Kinder) nicht schützen. Ich bin auch froh, diese "gute alte Zeit" nicht mitgemacht haben zu müssen.

    LG
    Uschi

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
    Da Selbsmord zu damaligen Zeit in der kath.Kirche eine Todsünde war wurden diese Selbsmörder auch nicht auf dem Kirchhof begraben und wahrscheinlich deshalb auch nicht in die Kirchenbücher eingetragen.
    Ergo konnte ich das Sterbedatum in den Kirchenbüchern nicht finden, obwohl mein Vorfahre in seinem Geburtsort verstorben ist!
    Also immer auch an o.g. Sachverhalt denken, falls man ein Sterbedatum nicht findet!
    Danke für den Hinweis. Leider gab es solche heimtückischen Krankheiten nicht nur in unseren modernen Zeiten, sondern auch schon früher - aber ohne das entsprechende Verständnis oder medizinische Wissen.
    Das lief ja auch oft unter "Gemütskrankheiten".

    Um hier eine kleine heitere Wendung einzubringen:
    "ü" wird ja im Bairischen normalerweise wie "i" gesprochen. Meine Oma erzählte, dass ihre Brüder, wenn ihnen langweilig war, in München den Straßenstrich aufsuchten.
    Dort fragten sie dann die Damen, ob sie "Geh-mit-krank" wären. Sie fanden das sehr lustig, die Zuhälter nicht. Sie konnten aber anscheinend schneller rennen.
    (das muss so Ende der 1920er gewesen sein)
    VG
    Bienenkönigin

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  • Duppauer
    antwortet
    Hallo ich habe 2 Fälle aus Böhmen, aber nichts spektakuläres !

    Ein Vorfahre von mir ist beim Eisstechen auf der Eger ertrunken.
    Damals wurden Eisblöcke auf Flüssen und Seen gestochen und in sogenannten Eiskellern zur Kühlung verwendet.

    Bei einem anderen Vorfahren fand ich nie sein Sterbedatum in den Kirchenbüchern, auch in den umliegenden Kirchengemeinden nicht.
    Also dachte ich mir der, ist bestimmt an einem unbekannten Ort verstorben.
    Aber falsch gedacht!
    In einem erst kürzlich aufgetauchtem Stadtbuch fand ich die Lösung bzw. das Sterbedatum.
    Hier hatte der Stadtrat 1706 eine Anfrage an den Grafen Lützow, als Grundherren gestellt, wie mit dem Leichnam meines Vorfahren der an Meancholeij, also Melancholie/Depression, verstorben ist umzugehen sei.

    Hier hatte der Vorfahre also einen Suizid/Selbsmord begangen.
    Der Begriff der in den Stadtbücher stand war "Entleibung".
    Als Antwort kam, das der Leichnam ohne Geläut und Gebränge ausserhalb des Kirchhofes vor der Kirchmauer vergraben werden sollte.

    Da Selbsmord zu damaligen Zeit in der kath.Kirche eine Todsünde war wurden diese Selbsmörder auch nicht auf dem Kirchhof begraben und wahrscheinlich deshalb auch nicht in die Kirchenbücher eingetragen.
    Ergo konnte ich das Sterbedatum in den Kirchenbüchern nicht finden, obwohl mein Vorfahre in seinem Geburtsort verstorben ist!

    Also immer auch an o.g. Sachverhalt denken, falls man ein Sterbedatum nicht findet!

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  • assi.d
    antwortet
    Bäh. Gruselig....

    Ich habe letzte Woche einen Sterbeeintrag von etwa 1840 über einen Säugling gelesen, dem "wegen Beckenenge (der Mutter) der Kopf perforiert wurde".

    Die arme Frau hat das dann noch zweimal mit sich machen lassen müssen.....bevor ihr Mann gestorben ist!

    Gruss Astrid, die froh ist, daß sie heute lebt.

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  • Bergkellner
    antwortet
    Da weiß man, woher George R.R. Martin die Ideen für seine Bücher(Das Lied von Feuer und Eis aka Game of Thrones) genommen hat.
    Zuletzt geändert von Bergkellner; 03.12.2019, 12:09.

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  • Ursula
    antwortet
    Rauhe Sitten, mein lieber Schwan.

    LG
    Uschi

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Hi. Ich nehme aber stark an, dass sie vorher schon tot waren (Pest)

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  • Nebelmond
    antwortet
    Kriegs-u. Pestjahr 1637

    Hallo, habt Ihr so etwas schon mal in den Kirchenbüchern gefunden - es reicht für heute, wenn ich mir das vorstelle, nee ... (Anhang)
    Gruß Nebelmond
    Zuletzt geändert von Nebelmond; 05.12.2019, 10:03.

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  • Ursula
    antwortet
    Ja, das ist sehr grausam.

    Z.Zt. scheine ich mich forscherisch in einer gefährlichen Gegend aufzuhalten. Die kleine, gerade mal 1 Jahr alte Magdalena stirbt an einer "Hirnverletzung in Folge eines Falles." Die Familie bekommt noch ein Mädchen, wieder eine Magdalena. Auch diesem kleinen Mädchen ist es nicht beschieden 2 Jahre alt zu werden. Es stirbt an "Wundbrand infolge einer Verbrennung mit siedendem Wasser."

    Erst das Kind mit abgerissenem Arm, dann der Suizid und nun diese beiden kleinen Kinder.

    Ich möchte weg da!!! (Aber es gibt noch so viel zu forschen da )

    LG
    Uschi
    Zuletzt geändert von Ursula; 15.11.2019, 23:52.

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  • Nebelmond
    antwortet
    Grausamer Tod eines Kindes

    ... darüber informierte der amtierende Pfarrer von Pressel/nahe (Bad) Düben im Jahr 1757 recht ausführlich auf einer ganzen Kirchenbuchseite die Nachwelt. - Der kleine, viereinhalb Jahre alte Johann Christoph, das einzige Söhnlein seiner Eltern Elias (Hüfner) und Anna Maria, wurde "von seinem eigenen Vater unglücklicher Weise auf der Stelle todt gefahren".
    (etwas Schrift steckt im Falz, aber das Wesentliche kann man erkennen)
    "Der Vater fuhr mit Getreyde in die Windmühle und das Kind lies nicht nach, bis er dasselbe mitnahm. Er setzte es also mitten drauf und sich selber auf die Deichsel. Als aber bey der Windmühle die scheuen Pferde beyseit auswichen, sprang der Vater von der Deichsel, um demselben Einhalt zu thun, ehe aber dieses geschehen konte, war das Kind schon herunter gefallen und das Hinterrad über deßen Haupt weggegangen, da es dann von einem scharfen Radkegel gleich gequetschet und auf der Stelle getödtet worden ... noch am Begräbnistage ... gleich am Wagen ... Blut zu sehen war.
    Erschreckl. Exempel der Warnung vor alle unvorsichtigen Eltern."

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  • Asphaltblume
    antwortet
    In einem Sterberegister von 1947 stand als Todesursache: "Schädeldurchschuß - Schußbruch re. Unterschenkel. Tod durch penetrierende Verlagerung des Großhirns."


    "Penetrierende Verlagerung des Großhirns" ist eine bemerkenswerte Formulierung, finde ich.

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  • Dominik
    antwortet
    Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
    Die Pfarrer waren nicht immer garstig, machten nicht immer schlimme Bemerkungen. Manche waren gnädig und mitfühlend, setzten sich über kirchliche Gebräuche hinweg.

    Ein junger Mann von 27 Jahren hat sich selbst getötet. Beim Beerdigungsdatum steht: "wurde kirchlich beerdigt, weil mit Schwermut behaftet."

    Liebe Grüße
    Uschi
    oh der arme das klingt sehr traurig

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  • Lerchlein
    antwortet
    Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
    Die Pfarrer waren nicht immer garstig, machten nicht immer schlimme Bemerkungen.
    Uschi
    oh wie gerne hätte ich auch ein paar Anmerkungen in meinen Büchern... aber ich bin halt im Erzgebirge... da sind sie so verschwiegen und das nun schon fast 400 Jahre...

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  • Bergkellner
    antwortet
    Habe heute bei einem Vorfahren, Jeremias Meyer, den folgenden Eintrag zu seinem Tod gefunden:
    "...ist leider, am 15. Junius, nachmittags zwischen 3_4 Uhr, von einem, entstandenem schweren Gewitter, in seiner Scheune,: in welcher er sich, dabey befand, etwas Stroh=bänder zumachen, dort von dem Wetter=strahl elenderweise getötet worden..."

    Außerdem vermerkt der Pastor noch verwundert, dass zum Begräbnis des alten Mannes(immerhin 87 Jahre und 6 Monate) eine Menge Königswalder und auch Leute von außerhalb kamen und es eher wie auf einer Hochzeit als auf einer Leichenfeier zugegangen sei.

    Lg, Claudia

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