Hallo,
ich hänge den gefundenen Konfirmationseintrag hier mal an und bitte um Hilfe bezüglich des Familiennamens. Ich habe zunächst "Kasper" gelesen, bin mir aber nicht sicher ob der Name nicht doch eher "Krasper" lautet?
Fallschirmspringer/-Jäger aber nicht bei der Wehrmacht
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Übrigens noch ein kleiner Hinweis zu den in der eidesstattlichen Versicherung angegebenen Daten der Eltern: ich nehme nicht an, daß Geburts- und Heiratsdaten stimmen. Wenn der Vater 1881 bzw. die Mutter 1886 geboren wurde wäre nach damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen eine Heirat mit 37 bzw. 32 Jahren schon sehr spät gewesen.
Geheiratet wurde auch nicht unbedingt nach oder während des Krieges, sondern unmittelbar bei Kriegsausbruch oder kurz danach (sofern man schon verlobt war). Das hatte Versorgungsgründe - einer Kriegerwitwe standen immerhin Rentenansprüche zu.
Ich kümmere mich mal um die möglichen Daten "potentiell Verdächtiger", vielleicht geben die Kibus von Magdeburg bei archion was her.
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Hab DANK für Deine Mühe, elektroprofi! Ich kümmere mich heute Nachmittag/Abend in aller Ruhe draum.
Melanie ist einverstanden, ich habe versucht, den Personalfragebogen hier anzuhängen, klappt aber leider nicht, weil zu groß .... Mal sehen, vielleicht finde ich einen Experten.
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Hallo,
ich habe heute mal die Fühler in Richtung der Häufigkeit des FN Caspar in den verschiedenen Schreibweisen Caspar/Casper/Kasper/Kaspar in der Gegend um Magdeburg ausgestreckt und konnte folgendes ermitteln:
Der FN Caspar kommt in den deutschen Verlustlisten des I. WK wie folgt vor:
6-mal in der Form Caspar, davon 5-mal mit Sitz in Magdeburg und einmal in Wohlmirstedt. Interessanterweise kommt hier 2-mal ein Heinrich Caspar als Angehöriger des Reserve-Feldartillerie-Regiment 59 vor - einmal als vermißt und einmal als gefangen gemeldet.
1-mal Casper mit Sitz in Magdeburg
2-mal Kasper mit Sitz in Burg b. Magdeburg
Die Namensform Kaspar kommt in den Verlustlisten im Zusammenhang mit dem Wohnsitz Magdeburg nicht vor.
Bei archion stehen die Konfirmandenbücher der Kirchgemeinde St. Nicolai online. Die habe ich durchsucht und auf Seite 232 (https://www.archion.de/p/8bf86f1248/) einen am 25.09.1919 geborenen Hans Joachim Kasper gefunden. Der Name des Vaters ist nicht angegeben, nur dessen Beruf - Lagerverwalter. Beim Geburtsdatum stimmt der Monat nicht, was allerdings auch ein Tippfehler in den vorliegenden Unterlagen sein könnte. Ob der hier aufgeführte Konfirmand noch den zusätzlichen Rufnamen Jacob führte und diesen später hauptsächlich benutzte sollte aus seiner Geburtsurkunde hervorgehen.
Vielleicht hilft dieser Hinweis ja irgendwie weiter?Zuletzt geändert von elektroprofi; 09.02.2024, 12:29.
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Guten Morgen allesamt!
Tja, beim DRK-Suchdienst war man etwas verwundert hinsichtlich meiner zunächst telefonischen Anfrage, aber nach Erhalt einer entsprechenden mail möchte man sich der Sache annehmen.
Beim Stadtarchiv Biberach hat man mir erzählt, dass das Lager Lindele/Heimkehrerkrankenhaus eine staatliche Einrichtung gewesen sei; insofern habe man dazu keine Unterlagen.
Wenn das also staatlich war, kann es eigentlich nicht unter der Regie des DRK gewesen sein, oder?
@ Alex, natürlich stelle ich die Akte hier gerne für die Allgemeinheit ein, würde dazu allerdings erst mal Melanie fragen bzw. ihren "Segen" einholen. Sie wird nichts dagegen haben, aber ungefragt mache ich das nicht gerne.
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Hallo,
da steht doch recht deutlich, dass er am 26.10.1944 versetzt wurde und dort dann bis Kriegsende gearbeitet. hat. Von 1945 - 1947 war er dann sehr wahrscheinlich in Internierung/Gefangenschaft bei den Tschechen. Und nach Entlassung dann wahrscheinlich in dem Heimkehrerlager. Könnte man natürlich beim DRK Suchdienst anfragen, ob es dort eine Kgf. Akte gibt.
Aber schon interessant, dass sich diese "Karriere" wieder ganz anders liest, als das bisherige.
Kannst du die komplette Akte hier einmal für alle einstellen?
Gruß Alex
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Hallo Juergen,
jetzt habe ich die entaprechende Passage rauskopiert und hänge sie an.
Ich gebe zu, das "eher nach bei Köln" in Klammern habe ich dazu geschrieben und vergessen, dass kursiv zu schreiben. - Ich hatte "Junkersdorf" gegoogelt und dazu nur den Kölner Ortsteil gefunden; daher meine Frage "nach". ENTSCHULDIGUNG, mein Fehler!!!!!
Ich habe aber noch eine Frage zu jenem Personalbogen: offenbar hat das ja irgendwie mit Entnazifizierung zu tun und meiner vollkommen unerfahrenen Ansicht nach wird man doch dieses Formular jedem ausgehändigt oder zugeschickt haben, oder? Das würde bedeuten, dass derjenige, der es ausfüllen muss oder will, das handschriftlich tut. Warum ist das hier maschinengeschrieben?Angehängte Dateien
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Hallo Scheuck,
Mai 1945 versetzt zu Junkersdorf (eher "nach" bei Köln?)
Denn ich frage mich, wo er dort eingesetzt werden sollte, nach 8. Mai 1945 versetzt?
Junkers hatte dort gar kein Werk. Wer soll ihn dort hin versetzt haben. nach der Kapitulation am 8. Mai 1945?
Junkersdorf b. Köln das war ein Villenvorort von Köln, dort direkt kaum Industrie, meiner Recherche nach.
Eine Kaserne Etzel gab es wohl.
Junkersdorf ist ein Stadtteil im linksrheinischen Westen von Köln im Stadtbezirk Lindenthal.
Na ja, mal sehen, ob ihr noch weiter kommt, mit dieser Sache Jacob KASPAR.
Grüße JuergenZuletzt geändert von Juergen; 08.02.2024, 22:12.
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Mal ganz andere Denkansätze, elektroprofi! Vielen Dank, dieser Richtung sollte man auf jeden Fall nachgehen. Mal sehen, vielleicht findet man bei Junkers noch etwas ...
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Guten Abend,
vielleicht kann ich mit einem Denkanstoß weiterhelfen: Heimkehrer aus der Gefangenschaft waren nicht nur "richtige" Soldaten der kämpfenden Einheiten, sondern auch Angehörige des technischen Personals und der rückwärtigen Dienste, welche in Gefangenschaft geraten waren.
Mein Opa väterlicherseits war gelernter Flugzeugklempner (ähnlich dem bekannteren Ausbildungsberuf des Karosserieklempners) und während des Krieges als technisches Bodenpersonal auf dem Fliegerhorst in Kiel eingesetzt. Irgend jemand mußte die nach den Luftkämpfen oft schwer mitgenommenen Maschinen ja vor Ort wieder zusammenflicken und dazu brauchte man möglichst im Werk geschulte und qualifizierte Techniker.
Auch er geriet mit Kriegsende in die Gefangenschaft, wurde aber auf Grund der Tatsache daß er seine gesamte Dienstzeit ausschließlich in Kiel verbracht hatte und das auch nachweisen konnte nach knapp 2 Monaten nach Hause entlassen.
Das war übrigens ein Glücksfall - Technisches Flugzeugpersonal war durchaus begehrt und etliche Flugzeug- und Raketeningenieure traten eine unfreiwillige Reise nach Übersee oder in die sibirischen Weiten an.
Es ist also nicht auszuschließen wenn der Gesuchte bei Junkers ausgebildet wurde und dort gearbeitet hat daß er als technisches Personal bei der Luftwaffe eingesetzt wurde. Ggf. hat man ihn im Zuge des Kriegsverlaufes auch auf den entsprechenden Feldflugplätzen eingesetzt?
Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt gibt es noch Unterlagen zu den Junkers-Werken in Dessau. Eventuell könnten die mit einer Anfrage zu Personalakten der Junkers-Werke weiterhelfen?
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Super, Markus, vielen DANK!
Halten wir also fest, dass "Jakob Kaspar" nicht nach Biberach "heimgekehrt" ist und auch nicht krank war; er war dort gelandet, weil es Arbeit für ihn gab. - Folgt daraus auch, dass er in Biberach ordnungsgemäß gemeldet gewesen sein sollte/müsste?
Herrn Adler werde ich kontaktieren ...
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Hallo zusammen,
die Daten aus dem Dokument ("Version I") lassen sich eigentlich nur so interpretieren, dassdie gesuchte Person ("Jakob Kaspar") zum Zeitpunkt des Dokumentes (Dez. 1947) seine Anschrift im "Krankenhaus für Heimkehrer" aufgrund seiner Anstellung als Kutscher hatte.
Laut Fragebogen hatte er 1947 ein Dienstverhältnis als Kutscher beim (Internationalen) Roten Kreuz.
Das ehemalige "Lager Lindele" in Biberach diente nach 1945 als Flüchtlingslager und ab Januar 1947 als Krankenhaus für Heimkehrer. Eine Dienstanstellung denkbar.
"Um Heimkehrer mit besonders schlechtem Gesundheitszustand zu betreuen, verlangte das französische Oberkommando im Oktober 1946 vom Landeskommissariat die Einrichtung von "Erholungsheimen". Ziel sollte es sein, kranke Heimkehrer während eines bis zu drei Monate dauernden Aufenthalts bei einer 2400 Kalorien umfassenden Ernährung wieder dem Arbeitsprozess zuzuführen. Deutsche Stellen sollten diese Heime unter französischer Kontrolle verwalten und bewirtschaften. Zu diesem Zweck sollte das Lager Lindele umgebaut werden. Das Staatskommissariat für die Umsiedlung kam dieser Aufforderung nach und schlug im Januar 1947 vor, im Lager Lindele anfangs 100 Betten bereit zu stellen, in denen kranke, aus russischer oder französischer Kriegefangenschaft Heimkehrende von zwei Ärzten und Pflegepersonal betreut werden würden. Eine Aufstockung der Bettenzahl auf 500 war bereits vorgesehen. Obwohl das Internationale Rote Kreuz darauf bestand, kein Erholungsheim, sondern ein Krankenhaus einzurichten, wurde das Heimkehrer-Krankenhaus Biberach im Lager Lindele am 20. Februar 1947 offiziell als Erholungsheim für rund 300 Patienten eröffnet. Erst im Mai erfolgte die Umwandlung in ein Krankenhaus.
[...]
Das Heimkehrer-Krankenhaus Biberach war übrigens die einzige Einrichtung ihrer Art im gesamten Nachkriegsdeutschland. Im Frühjahr 1948 konnte es nahezu 600 Patienten aufnehmen, die von einem 60-köpfigen Team betreut wurden.22 Zwischen Juli 1948 und April 1949 drohte die Besatzungsmacht Teile der Einrichtung zu beschlagnahmen, gab dann aber diese Absicht auf. Zeitweise wurden auch kranke Vertriebene aus dem Grenzauffanglager im Heimkehrer-Krankenhaus betreut. Nach den Plänen der Flüchtlingsverwaltung sollten für Grenzauffanglager maximal 19 und für Kreisdurchgangslager maximal 11 Personen als Personal eingestellt werden. Für das Heimkehrer-Krankenhaus waren zusätzlich zum technischen Personal achtzehn Personen, also Ärzte, Schwestern und Verwaltungspersonal vorgesehen. lnfolge der Währungsreform vom 21. Juni 1948 wurden bis Oktober aber allein im Heimkehrer-Krankenhaus 22 Personen eingespart. Am 14. September 1950 war das Heimkehrer-Krankenhaus nur noch mit 37 männlichen und sieben weiblichen Patienten belegt. Seine Auflösung war für Ende 1950 vorgesehen, aber aufgrund von Verzögerungen waren noch im Juni 1951, als der Dienstbetrieb der Polizeibereitschaft Württemberg-Hohenzollern im Lager Lindele begann, einige wenige Patienten vorhanden, die aber nach und nach durch die staatlichen Versorgungseinrichtungen betreut wurden."
vgl. http://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-...h/J33H1S53.pdf
(Warnhinweis beim Öffnen des PDF-Dokuments aufgrund fehlenden SSL-Zertifikats)
Die 'Gesellschaft für Heimatpflege (Kunst- und Altertumsverein) in Stadt und Kreis Biberach e.V.', aus dessen Bestand der Beitrag ist, wäre evtl. die nächste Adresse für weitere Recherchen. Autor ist Reinhold Adler, der mehrere Artikel über das Lager Lindele recherchiert und verfasst hat.
vg
MarkusZuletzt geändert von Markus Pezold; 08.02.2024, 20:44.
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Nabend zusammen,
Juergen, das verstehe ich auch nicht! - Unter "Heimkehrern" verstehe ich Soldaten, die von irgendwo im Nirgendwo heimgekehrt sind, aber nicht jemanden, der aus einem deutsch/tschechischen Ort kam und da bei Junkers gearbeitet hatte.
Noch dazu erschließt sich mir nicht ganz wie jemand als Kutscher in einem Krankenhaus in Stellung sein kann.
Na ja, wer weiß schon, ob er wirklich nie Soldat war??? In "Version I" kann man zu keinem anderen Schluss kommen, aber ...........
Nein, in die sowjetisch besetzte Zone wollte er auf gar keinen Fall (siehe "Version II), weil ja Vater und Mutter 1942/1943 bzw. 1945 gestorben waren. Weitere Angehörige gab es ja nicht, sagt ja der Herr Borrmann.
Dieser Personalfragebogen ist zwar interessant, wirft aber leider mehr Fragen auf als er beantwortet.
Ich werde morgen mal im Stadtarchiv Biberach anrufen und fragen, ob es zu jenem Heimkehrerkrankenhaus bzw. zum Lager Lindele dort irgendwas gibt.
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Hallo allerseits,
ich frage mich wieso er Stand 23.11.1947 im Krankenhaus für Heimkehrer gewesen sei,
wenn er doch keinen Militärdienst geleistet hatte, und später noch in ein weiteres Lager bei Lindau
gekommen sein soll.
Laut diesen Aufzeichnungen:
"... Nach einem Bericht des Chefarztes Dr. Arnold vom
August 1947 wurden als Patienten rund 800 ausschließlich aus französischer Kriegsgefangenschaft Ent-
lassene betreut, geheilt und entlassen. ..."
Ob er in die russische Zone abgeschoben worden wäre, da er angeblich in Magdeburg geboren wurde?
Das wollte er vermutlich nicht, wenn er dort keinerlei Verwandte mehr hatte.
VG Juergen
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