Die Genealogie ist nun mal ein Teilgebiet der Geschichtswissenschaft, nicht der Biologie. Unsere Forschung fördert keine biologischen Tatsachen zu Tage, auch wenn sie das beständig vorgibt.
Es grüßt der Alte Mansfelder
Das hört sich gut an. Diesen Satz werde ich bei meinen Kritikern, also meiner Familie, nutzen.
Ach du meine Güte! Ich sehe mich gerade ein wenig auf Geni um und stieß auf eine bislang unbekannte Tochter von Agnes. Agnes wird hier genannt "Agnes Of The United Kingdom and British Dominions (geb. Sättler)". Die Tochter soll nach den "Forschungen" des Inhabers dieses Stammbaums am 15. Mai 1892 an einem unbekannten Ort geboren sein und sie verstarb im Juli 1985 in Pembs in Wales. Natürlich hat der Betreiber eine Quelle und dreimal darf geraten werden, welcher Natur diese Quelle ist. Nein, diesmal wars nicht der Hans, sondern der Andreas Kerkeling.
Bei der Geburt des Kindes Edith Day (nee James) war Agnes gerade mal sieben Jahre alt. Erstaunlich, nicht wahr, diese krampfhaften Bemühungen, eine royale Verbindung zu finden.
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Für Agnes, nun mit solch wuchtigem königlichen Titel versehen, gibt es bei MyHeritage eine Quelle, nämlich der Stammbaum bei Geni. Und dieser Stammbaum wird auch noch als "direkter und primärer Beweis" beschrieben.
Das ist alles so ungeheuer frech, dass ich mich frage, wann Hape ankommen wird, um öffentlich zu verlautbaren, war doch nur ein Scherz, wollte sehen, wie sich die Leute von einer solchen Story einwickeln lassen. Angefangen vom Verlagshaus bis hin zu Frau Maischberger.
Ergänzung: Diese Edith James findet sich mit dieser phantasierten Verbindung zum britischen Königshaus inzwischen hundertfach bei MyHeritage. Auch Hape Kerkelings Oma wird fleißig von anderen Benutzern mit dem britischen Königshaus verlinkt. Der fehlerhafte Eintrag von Agnes als Mutter von Edith James passierte offenbar bei der Übernahme aus einem anderen Stammbaum. MyHeritage suggeriert gerade Neulingen, dass die vorgefundenen und empfohlenen Datensätze valide sind. Tatsächlich sind sie das in den wenigsten Fällen. Und vor allem handelt es sich nicht um Quellen. Die Konstruktion erscheint analog der illegitimen Geburt von Berta. Mit diesen Übernahmen sind diese fehlerhaften Zuordnungen inzwischen auf allen genealogischen Plattformen geradezu explodiert.
"Zuverlässigkeit: Direkte und primäre Beweise", da kriegt man beim Lesen doch sonst was ....................
Mabelle, Du gluabst offenbar immer und überall an das Gute im Menschen, und ich fürchte, Du wirst in diesem Fall enttäuscht werden. - Sollte Herr Kerkeling in diesem Forum interessiert mitlesen (hat das nicht der ururenkel irgendwann geschrieben?), hätte er zumindest HIER als Gast schon mal die Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Das wäre ja mehr oder weniger nicht öffentlich schädigend; allein, ich glaube nicht dran. Wenn man so viel (vorsichtig ausgedrückt) "Staub" aufgewirbelt hat, kann man kaum noch zurück rudern ...........
Ach du meine Güte! Ich sehe mich gerade ein wenig auf Geni um und stieß auf eine bislang unbekannte Tochter von Agnes. Agnes wird hier genannt "Agnes Of The United Kingdom and British Dominions (geb. Sättler)". Die Tochter soll nach den "Forschungen" des Inhabers dieses Stammbaums am 15. Mai 1892 an einem unbekannten Ort geboren sein und sie verstarb im Juli 1985 in Pembs in Wales. Natürlich hat der Betreiber eine Quelle und dreimal darf geraten werden, welcher Natur diese Quelle ist. Nein, diesmal wars nicht der Hans, sondern der Andreas Kerkeling.
Das ist alles so ungeheuer frech, dass ich mich frage, wann Hape ankommen wird, um öffentlich zu verlautbaren, war doch nur ein Scherz, wollte sehen, wie sich die Leute von einer solchen Story einwickeln lassen. Angefangen vom Verlagshaus bis hin zu Frau Maischberger.
sorry ich kann nur noch lachen - Hape präsentiert sich mit seinem Stammbaum, den ER seit Corona erforscht hat. er ist natürlich königlichen Blutes und hat auch sonst immer interessante Ahnen. Seine Seelenverwandtschaft zu Amsterdam beruht auf einem Vorfahren aus dieser Stadt.
geht man dieser Story auf den Grund, kommt heraus, dass größtenteils der Stammbaum vor 2020 bereits auf diversen Portalen online gestellt war, vieles ein Cousin erforschte, langsam kommt die Unterstützung einer "Berufsgenealogin" ans Licht und der Amsterdamer Ahne, der die Seelenverwandtschaft zur Stadt herstellt, ist tatsächlich aus der Umgebung von Münster.
mittlerweile kann ich weder diesen Stammbaum noch Herrn Kerkeling ernst nehmen. wie kann man sein Publikum, seine Fans und vor allem die Käufer seiner Bücher so ver******? Noch schlimmer finde ich, dass viele Käufer sagen, "es liest sich doch so toll" und denken, ihnen würde ein Roman vorliegen - Herr K verkauft es aber als Sachbuch.
Würde ich interessieren, wie er darauf reagieren würde, wenn das alles an die Öffentlichkeit kommt
"Immer janz discht dran und knallhart nachjefracht". Das muss jemand, der behauptet, königlichen Geblüts zu sein, sich halt gefallen lassen. Bin gespannt, wie Kerkeling aus dieser Nummer wieder rauskommt...
Auch Leute aus dem Showbusiness können sich nicht alles erlauben. Auch die haben einen Ruf zu verlieren. Wer in irgendeiner Weise in der Öffentlichkeit steht, zumal selbstgewählt, hat auch eine gewisse Vorbildfunktion. Ist jedenfalls meine Meinung.
Erstaunlich, nicht wahr, diese krampfhaften Bemühungen, eine royale Verbindung zu finden.
Die Historikerin Ellen Widder nannte das einmal "Ansippungsbemühungen". Solche haben offenbar gerade unter bürgerlichen Genealogen eine lange Tradition (siehe hier).
Hallo zusammen,
ich habe mir das Buch gekauft und freue mich darauf!
Und: Hatte ihm hier jemand wirklich Geltungsdrang vorgeworfen? Wie kann den ein erfolgreicher und mindestens streckenweise sehr lustiger Komiker nicht haben?!
VG Prinzessin LiSi
(Muss mal mit Titel unterschreiben.)
Ein bisschen , aber es geht auch anders .............
Mein Vater hatte einen "adeligen" Paten, das war für mich als Kind vollkommen klar. Wer "von Werne" heißt, kann ja nur adelig sein; fand ich als Kind ja auch gar nicht so übel ...
Tante Hanne von Werne habe ich dann "mit Verstand" kennengelernt, als ich so um 15 war; da war sie schon weit über 80, und ich habe das zeitweise Gerede über den "Adel" überhaupt nicht kapiert.
Tante Hanne berichtete über "ewiges Theater" damit, dass man sie schon in den 30er Jahren (sie hatten einen Pasamenten-Betrieb in Münster) grundsäzlich mit "Frau Baronin" angesprochen habe. Sie habe zunächst immer darauf hingewiesen, dass sie keine sei, dass sie eben nicht adelig sei. Letztlich habe sie dazu aber irgendwann keine Lust mehr gehabt, so auch in ihren letzten Lebensjahren in einem Seniorenheim. - "Wenn es ihnen Spaß macht, lasse doch".
Nein, ich habe es damals nicht begriffen und habe mich allerdings auch nicht getraut, nachzufragen (welch ein Schwachsinn). Tante Hanne wusste, was ein Toponym ist; ich nicht, und mein Vater wird zeitlebens an seinen adeligen Paten geglaubt haben, obwohl er das ganz sicher nicht für ein Privileg hielt .
Seit Jahren ist es in Mode, mittels DNA-Test die eigene Abstammung zu erforschen – und vielleicht entfernte Verwandte zu finden. Zum Spartarif. Die Anbieter locken Interessierte aber auf eine zwielichtige Fährte.
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