Josef Dittrich geb. 13. Februar 1861.
Marina Dittrich geb. Jakobi geb. September 1863.
Getraut den 26 Oktober 1885.
Kind geboren den 27. Oktober 1/2 11 Uhr Abends
Name Maria Elisabeth. No. 52.
Wenn die beiden mit dem Heiraten noch einen Tag gewartet hätten, hätte der Pfarrer beim Zurücklegen des Traubuchs gleich das Taufbuch herausholen können.
Dazu passt auch dieser Fund:
Eigentlich zog die Person vom schwäbischen Kempten im Allgäu in das schwäbische Stuttgart.
Aber die Amis haben ihre eigene Meinung:
Hans George DIEHL, *Cloppenburg, +20.1.1756 Kappeln, Schleswig-Holstein
Anna Catharina HERTZ, *1668 Schweinschied, Rheinld.-Pfalz, +27.2.1756 Schildesche, NRW
Hans George DIEHL, *11.1.1657 Kusel, Rheinld.-Pfalz
Anna Catharina HERTZ, *1668 Cappeln, Niedersachsen
Hans Georg DIEHL, *1657 Sulzbach, Rheinld.-Pfalz, +1690 Kappeln, Rheinld.-Pfalz
Anna Catharina HERTZ, *13.8.1662 Cannstatt, Württemberg, +23.2.1706 Eberstadt bei Darmstadt
Ist zwar nicht besonders lustig, ich fands aber irgendwie komisch: der Herr Ferber, von Beruf Schwarzferber, mit einer schwarzen Seele,
denn sein Kind wird 2. tag post Nuptias geboren.
Hallo,
gerade habe ich einen netten Eintrag gefunden von dem Pfarrer, der die Kirchenchronik Czihana (Kreis Pilsen, Böhmen) in den 1940er Jahren aktualisierte:
"Ich studierte alle Archivalien durch, das wichtigste übertrug ich in diese Chronik, nur ein Kenner weiß, was das für eine Riesenarbeit ist..."
Wie wahr, wie wahr! Da hat der gute Mann sicher eine saubere Handschrift bei seinen Vorgängern schätzen gelernt!
PS: Jetzt habe ich noch weiter geblättert, und mir ist dieser Pater Albert Stara (http://kvk.bibliothek.kit.edu/view-t...showCoverImg=1) ans Herz gewachsen. Wie er versucht, in den Kriegswirren noch seine Pfarrei und Schäfchen zu leiten, Predigten plant, Verlustlisten anlegt, dann Inventare anlegt und Empfehlungen gibt, wie mit dem Messwein zu verfahren ist, dass die Kirche in Anischau elektrisches Licht braucht und wohin er verschiedene Heiligenstatuen verbracht hat, wo sein Postsparbuch hinterlegt ist; wenn er gewusst hätte, wie vergeblich diese Hinweise für "seinen Nachfolger" wohl waren - aber er wusste auch nicht, dass wir seine Aufzeichnungen heute mit Interesse lesen.
Tja, die Heiligenverehrung treibt so manche sonderbare Blüte.
Nach Wikipedia war das wohl ursprünglich kein Name, sondern eine Bezeichnung für den Heiligenschein.
Und ist es nun scheinheilig, wenn man einen solchen Namen vergibt? Grübel
In einem Dortmunder Kirchenbuch stieß ich im Jahr 1893 auf zwei Taufen unehelich geborener Kinder, die 12 Tage nacheinander geboren wurden. Der Vater war bei beiden Einträgen mit anderer Tinte nachgetragen worden. Beide Kinder hatten denselben Erzeuger
Im Kirchenarchiv hatte ich heute Dettum/Mönchevahlberg vor, die aus verschiedenen Gründen zu meinen Lieblingskirchenbüchern gehören, da der Pastor zeitweise wahnsinnig ausführlich geschrieben hat und da auch manchmal unfreiwillig komisch war. Im Grunde hat sich der Gottesmann häufig einfach nur fürchterlich über Gottlosigkeit und Hurerei aufgeregt und dann seinem Ärger in den Einträgen mitunter ebenso drastisch wie ausführlich Luft gemacht. Er hatte aber ein gutes Herz, wie viele Einträge belegen. Leider darf man im Kirchenarchiv keine Fotos von den Kirchenbüchern machen, daher einfach nur so für Euch aufgeschrieben, was der Pastor über einen der Paten dachte, die mein Vorfahr, der Dettumer Ackermann Heinrich Julius Maußhake (Moshake) 1712 für seinen Sohn Johann Friedrich ausgesucht hat:
"Johann Friedrich von Paul (v. Pawel), PatriciusBrunsvicensis, ein gar grober und ungeschikter Asinus, und wirklicher Lümmel, wie ich Baptissmoperacto erfahren, da Er sich bey dem Taufmahl Flegel hafftig prostituirte."
Ich wäre gerne dabeigewesen, um zu erleben, was der Pawel da so veranstaltet hat. Ein Spießbürger schein er jedenfalls nicht gewesen zu sein.
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