Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Zitat von Dunkelgraf Beitrag anzeigen
    1678 ... wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen ...
    Hallo. Die Braunader ist "die stärkste Ader auf der Unterfläche der Zunge." Der Aderlass an dieser Stelle wurde wohl als am wenigsten riskant betrachtet.

    Zitat:
    "... und ist die Aderlaß allhie ganz schädlich und gänzlich verbotten, dann gemeiniglich solche das Leben darüber einbüssen, (man wolte dann die Braun-Ader unter der Zungen öffnen, wegen übermässigen Hauptschmerzen) sonsten anderer Orten ists ganß verbotten"
    Quelle: Approbirte Land- und Feld-Apothecken, 1690

    Zitat:
    "Weil er bey verlohrnen Appetit zur Speisse und Trank eine starke Hitze verspürte, so ließ er sich durch den Bader die Braun-Ader unter der Zungen öfnen, und gebrauchte auch wider die ihm angefallene hitzige, und in der Pfarr grassirende hitzige Krankheit, alle gute Mittel, welche aber nicht würken wollten. In seiner Krankheit betete er unablässig, doch meistens in lateinischer Sprache. Er starb endlich Ao. 1676 Mondtags den 31. Jan. seines Alters 43. Jahr 9."
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.04.2018, 19:51.

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  • Dunkelgraf
    Ein Gast antwortete
    1678 Den 4 Februar ist Dorothea Leyen welche wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen und dermaßen verderbet, daß kein Mensch das Bluten hat verstillen können, sondern hat sich zu tod müßen bluten, samt dem Kind im Unterleib, so noch 3 Wochen auf die Geburtszeit gehabt, begraben worden

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  • Dunkelgraf
    Ein Gast antwortete
    Blöd gelaufen, die armen Kinder

    1678
    August den 8ten wurde Anna Dorothea Rädleinin, M Johann Ludwig Rädlein, Schneiders allhier zweites Töchterlein u Andreas Geier, das einzige Söhnlein M Johann Friedrich Geiers Mahlmüllers allhier, mit einander begraben, die erste neml Anna Dorothea Rädleinin war zur Trägerin des Mühlkindes bestellet u eben da sie das Kind auf den Armen hatte, u vor der Mühle auf den Steinen saße, sind sie beide miteinander rücklings ins Waßer gefallen und ertruncken.

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  • didirich
    antwortet
    Schlimmer gehts nimmer !
    Todesfall in WEISSACH
    Gefunden von didirich
    Angehängte Dateien

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  • SafeHaven
    antwortet
    Heute endlich mal ans transkribieren gemacht und einen interessanten Fall gefunden:

    "den 21 July ist Johann Pickel Bauer zu Odensos, welcher in des
    allhießigen Malbers Hauße von einem einquartierten Sol-
    daten, der aus fürwitz d. Hauß Gewehr in seiner Hand ge-
    nomm u aus Unvorsichtigk. looß gedrücket, ein Schuss in
    Halß bekomm u nach einer Stunde verschieden, in sein
    67 Jahr nach einer Leichpredigt begrab word."

    Da kann man nur den Kopf schütteln. Der Herr Pickel war mein direkter Vorfahr in 9. Generation.

    Liebe Grüße,
    Jana
    Zuletzt geändert von SafeHaven; 16.03.2018, 22:20.

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  • Juanita
    antwortet
    Sterbeeintrag aus dem KB Unterkoskau 1634:

    "Der heute dato der 16. Octobr. zu nacht ein großes Kriegsvolk von Schleitz nach Koßkau kommen, welches die Nacht über alhier hausierte, den Freitag früh aber, da sie wollen abziehen, haben sie den Schultes alhier mit Nahmen Adam Millitzer in seiner eigenen Behausung ergriffen und ganz und gar zu Tode geschlagen, welcher den Sonnabend hernach Christlicher Weiße zu seinem Schlafkämmerlein ist geleget worden, welchen Gott am J. T. eine seliche Auferstehung zu dem ewigen Leben umb Christi Willen mittheilen wolle. Amen"

    Dieser Adam Millitzer ist mein direkter VF in 11. Generation.

    Juanita

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  • Niederrheiner94
    antwortet
    Bei uns am Rhein kommt es noch heute gelegentlich zu unschönen Entdeckungen, wo Wasserleichen gefunden werden. Wie man das damals 1838 in Kalkar-Grieth ins Kirchenbuch schrieb, will ich hier vorstellen:

    Was die am 4ten d.M. im Kanal unfern des Hauses von Leenders
    aufgefischte mönnliche Leiche anbelangt, welche auch auf dem Orte begra=
    ben wurde, so ist solche hier noch unbekannt, und wurde diese wie folgt be=
    schrieben, im Sterbe=Register eingetragen:
    Die Leiche war muskulöser Beschaffenheit, etwa 5 Fuß 5 Zoll und
    einige Strich groß, hatte schwarze Haare, ein Alter von 40-50 Jah=
    ren, war von gesetzter Statur, und dem Anscheine nach im Leben
    Schiffersknecht; da selbige vielleicht 3 bis 4 Wochen im Wasser gelegen,
    so konnte keine nähere Beschreibung der starken Verwesung wegen, auf=
    genommen werden. - Bekleidet war dieselbe mit einem noch neuen
    leinenen mit rothem Garne H:P: gezeichneten Hemde, einem schwarz-
    seidenen Halstuche, einer grauen baumwollenen gestrickten Hemd=
    Jacke, mit weißen knöchernen Knöpfen, einer grauen Hose von Man=
    chester sogenanntes englisches Leder, mit bleiernen Knöpfen, auf einer
    Seite mit einem Hosenträger von Selfkante, und einem Paar lan=
    gen grauen baumwollenen Strümpfen, oben mit einem weißen baum=
    wollenen Rande. - Verletzungen waren an der Leiche nicht wahr=
    zunehmen.

    Wishel, am 6. October 1838
    Der Bürgermeister

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  • Karla Hari
    antwortet
    hola,

    da es ja nicht um "lustige" sondern interessante Sterbefälle geht, hab ich auch etwas trauriges.

    im Jahre 1803; er Witwer und Gardist 33, sie Jungfer 24
    falls ich alles richtig lese:

    Bemerkung
    diese Person hat sich 6 Wochen
    nach ihrer Verheirathung zu Walters-
    dorf aufgehängt. Die Ursache dieses
    Selbstmordes, den sie schon vor ihrer Verheirathung mit dem Stärke (Name) intendirt hatte
    ist völlig unbekannt. Vielleicht lag sie in einer völligen Abneigung gegen ihren Mann
    Angehängte Dateien

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  • Lena94
    antwortet
    Hallo!

    Nachdem ich teilweise bei den Einträgen hier sehr schmunzeln musste, obwohl es ja eigentlich ein trauriges Thema ist, möchte ich auch mal meinen Teil dazu beitragen.

    Da wäre einmal meine UrUrGroßmutter Martha, gebürtig aus Breslau. Sie starb Anfang 1945 in Nikolai (Schlesien) mit fast 70 Jahren an einer "Herzmuskelentartung". Eher traurig als unterhaltsam: Ihre Leiche war vor der Beerdigung im Wohnhaus der Familie aufgebahrt, das nach einem Granateneinschlag zusammen mit ihrem Körper in Flammen aufging. Zum Glück war der Rest der Familie zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe...

    Noch kurioser: Im folgenden März fuhr ihr Sohn Hans Lothar Fritz, mein Uropa, eines schönen Tages in Beuthen (hier lebte er mit seiner Frau und der Tochter) mit dem Motorrad los, weil er "etwas zu erledigen" hatte. Zurückgekommen ist er nie, wurde im Dezember 1945 rückwirkend für tot erklärt und bis heute weiß niemand, was aus ihm geworden ist.

    Liebe Grüße

    Lena

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  • renatehelene
    antwortet
    Guten Morgen,

    gesehen "Sterbe Erfurt 1870"

    Ein fast 49jähriger Mann verstirbt; Todesursache " Brand des Hodensackes
    in Folge äußerer Verletzung".

    Frage: war es zwingend notwendig so explizit die Todesursache zu beschreiben?

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  • renatehelene
    antwortet
    Guten Abend,

    gesehen Sterbe - Erfurt - 1861

    Ein etwas über 2 Jahre altes Mädchen stirbt an " Knötchen im Gehirn".

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo,

    außer hunderten von Vorfahren die an "Lungensucht" oder "brustwassersucht" starben, habe ich nur zwei kuriose Sterbefälle:

    ein Müllergeselle starb in der väterlichen Mühle, als das Mühlrad gewechselt oder gewartet wurde, wurde darunter gezogen und "an Leib und Kopf gequetscht".

    und ein Lohgerbermeister, der mit dem Arm "in die große Mang geraten" war.

    Beides nicht schön.

    In den KB des Sudetenlandes gibt es aber viele Fälle von "vom Baum gefallen" oder "vom Baum erschlagen" und "vom Holz, das vom Schlitten fiel erschlagen worden".

    Gruss
    Astrid

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  • Andrea1984
    antwortet
    Zitat von Kuschi Beitrag anzeigen
    Standesamtregister Marienburg 1927:

    Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

    Der berühmte Blitz beim .......
    *looooooooooooooool*

    Irgendwie hab ich da gerade ein Bild im Kopf, dass sich nur schwer wieder losbringen lässt.

    Spass beiseite:

    So paradox es klingen mag: Immerhin weiß man, wie und wo der Kuhirt gestorben ist, wenn man bedenkt wieviele Männer im Krieg vermisst sind und bis heute zum Teil kein Todesort und keine Todesursache bekannt geworden sind.

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  • Kuschi
    antwortet
    Standesamtregister Marienburg 1927:

    Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

    Der berühmte Blitz beim .......

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  • YMariusY
    antwortet
    Aus dem Kirchenbuch Hörste bei Halle:

    Johann Heinrich Mußmann starb am 30. September 49-jährig an der Mondsucht. Mit Mondsucht ist wohl Schlafwandeln gemeint.

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