Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Ich lese gerade ein Sterbebuch zu Kohlgrub/Saulgrub, und bin durch den lateinischen Hinweis "parricida" auf einen Fall aufmerksam geworden.

    So wie ich entziffern konnte, hat 1853 die ledige Maria Anna Sailer erst ihren Vater erschlagen, dann in seinem Schlafzimmer Brand gelegt und sich in der Tenne erhängt.
    "Ohne kirchliches Begräbniß".
    Traurige Sache. Aber selbst heute wird ja nicht immer rechtzeitig erkannt, wenn der Chemiehaushalt im Hirn aus dem Ruder läuft und es dann zu solch schrecklichen Fällen kommt.

    Erster Eintrag auf dieser Seite:


    Oh je, ein paar Seiten danach auch etwas Trauriges:
    Das Bauerskind Michael Lang stirbt nach dem Genuß von Maus-Gift. Was für ein schrecklicher Tod.
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 21.01.2020, 21:40.

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  • fps
    antwortet
    Zitat von smatthaeus Beitrag anzeigen
    Sowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer, wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet.
    Das geht mir ebenso.
    Die "gute alte Zeit" eben.

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  • smatthaeus
    antwortet






    Das sind ein Urgroßonkel von mir und seine Frau, da wurde das Wohnhaus getroffen. Wenn man sowas findet, macht das schon ziemlich betroffen.



    Die Frau muss entsetzlich gelitten haben.


    Sowas nimmt einen echt mit. Genauso schlimm ist es auch immer wenn man Sterbeurkunden von Kindern findet. Das ist die schlimme Seite an der Forschung.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von smatthaeus; 10.01.2020, 23:51.

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  • LisiS
    antwortet
    Mahlzeit! Das ist ja ein interessantes Thema!

    So ganz abwegige Themen gibts bei meinen Vorfahren nicht, aber doch auch ein paar mysteriöse Todesfälle.

    Da war zum Beispiel eine Ludmilla Seidl * 2. Nov 1897, † 2. Feb 1919 laut Sterbebuch an "1. 2. 3. Grades Verbrennungen".
    Es ist absolut nichts rauszufinden, woran die wirklich gestorben ist, ob es einen Hausbrand gab oder nicht!?

    Abgesehn davon ist angegeben, dass sie 1913 geboren und 6 Jahre alt geworden ist. Beim Beruf steht aber, dass sie ledig und Kontoristin war (was der Tatsache laut Überlieferung entspricht!).

    Da stimmt was überhaupt nicht, weil Fakt ist, dass sie 1897 geboren ist, das ist auch belegt, die Todesursache bleibt aber rätselhaft.

    Weiters gibts ihren Vater, der 7 Jahre später am † 1. Feb 1926 angeblich von einer Fähre über einen Fluss gestürzt und ertrunken ist nach einem Herzschlag, als er sich auf dem Heimweg vom Einkaufen befunden hat. Gerüchte sagen, dass er von Verwandten mit angeblich Pilzgift vergiftet wurde, weil er kein angenehmer Zeitgenosse war. Die Gerüchte haben sich bisher weder bestätigt noch widerlegen lassen.

    Was wahr ist, hat er wohl in sein nasses Grab mitgenommen...

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  • Niederrheiner94
    antwortet
    Guten Abend!


    Bei meinem Indexierungsprojekt bin ich auf diese Sterbeurkunde gestoßen.



    Am 16.11.1915 starb der Armierungssoldat der 1. Kompagnie des 68. Armierungsbataillons der Armeeabteilung Gaede und Maurergehilfe Friedrich Karl Hering (*1885R Voerde) in der Stellung am Ausgang von Hirzbach nach Largitzen in einem Unterschlupf durch Erhängen.



    Offenbar hatte der junge Mann so viel vom Krieg gesehen und wusste sich nicht mehr weiterzuhelfen, als den Freitod zu wählen. Eine schreckliche Geschichte.



    Quelle: StA Hiesfeld 71/1916





    Viele Grüße
    Fabian

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  • lemedusa
    antwortet
    Der Cousin meiner Großmutter starb 1940 im Alter von 7 Jahren beim Spielen..er wollte gerne eine Gießkanne haben, diese wurde ihm aber verweigert. Als er im Feld eine vermeintliche Blechbüchse fand, wollte er in diese Löcher reinhacken (um sie als Gießkanne zu benutzen). Leider handelte es sich dabei um eine Granate, die explodierte. Der arme Junge war natürlich sofort tot.


    Bei der Forscherei enteckte ich im Breslauer Kreisblatt von 1895 folgende Meldungen unter dem Stichwort "Zur Warnung", die ich auch recht tragisch finde:



    "12. Juni. In dem benachbarten Stanowitz wurden dieser Tage zwei Kinder von ihren Eltern in die Schänke nach Schnaps geschickt.Unterwegs trafen die beiden noch ein Mädchen und nahmen es mit. Auf dem Rückweg tranken die Kinder von dem Schnaps, bis sie besinnungslos liegen blieben.
    Der hinzugerufene Arzt brachte die beiden von den Eltern geschickten Kinder noch zum Leben, während das dritte Kind an Alkoholvergiftung starb. "


    "Zu Himmelwitz, Kreis Groß-Strehlitz, hat der zweieinhalb Jahre alte Knabe eines Tischlers mehrere Gläser Schnaps, den seine Eltern unverwahrt am Fensterbrett hatten stehen lassen, getrunken. Trotz aller angewandten Gegenmittel ist das Kind noch an demselben Abend gestorben."
    Zuletzt geändert von lemedusa; 30.12.2019, 16:52.

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  • RGussek
    antwortet
    Mein Ur-Ur-Großvater in Suleyken galt als grobkantig. Die Familie hatte großen Waldbesitz und er machte sich fast jeden Abend mit geschultertem Gewehr auf die Suche nach Holzdieben. Sein Dorf hatte ca. 5-6 Wohneinheiten. Am Dorfausgang vermutete er hinter einem großen Stein einen ebensolchen Dieb und forderte ihn auf, hervorzutreten. Tat dieser dann auch und warf einen großen Stein, der Ludwig auf ewig "ausschaltete". War wohl der einzige Mord/Todschlag, der je in diesem Mini-Dorf verübt worden ist, auf der aktuellen Seite des Dorfes wird aber noch heute darüber gefeixt ...

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  • KoH
    antwortet
    Meine ururur..großmutter Starb nach einer sonst gut verlaufenden Geburt beim Anblicke Französischer (Napoleonischer) Soldaten vor Schreck.

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  • Sepp
    antwortet
    Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
    KB Heegermühle Sterbefall 24.11.1773

    Anmerkung des "Pfaffen" zum Sterbefall von dem 21jährigen Georg
    Christian Bredow " Er war von jeher eines blöden Verstandes und konnte
    zu nichts weiter gebraucht werden, als etwas das Vieh bei dem Theerofen
    herum zu hüten"

    Ich halt's im Kopf nicht aus, was die Pfaffen so alles"von sich geben"
    Aus unserer heutigen Sicht mag das so sein, aber aus der Sicht von 1773 war das eine eher normale und geläufige Beschreibung. Da ist nix
    Unsere Vorfahren waren in der Sprache auch recht deftig !

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  • Sepp
    antwortet
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Moin Roswitha,

    ernsthaft: War sie vielleicht Nymphomanin? Bei den vielen Gästen, die sich in der Gaststätte ihres Mannes aufhielten, betrieb sie vielleicht sogar ein sehr unauffälliges Freudenhäuschen...

    Hatte sie sich vielleicht beim Geschlechtsverkehr mit den oft wechselnden Partnern eine Geschlechtskrankheit zugezogen?

    Nur so eine Idee.

    Friedrich
    Also ich hätte hier eher die Wechseljahre vermutet mit all den aufkommenden Problemchen.

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  • Zita
    antwortet
    Hallo,

    vielen Dank für eure Antworten und Ideen. Dass es um den Biss von kranken Hunden ging, könnte natürlich sein.

    Liebe Grüße
    Zita

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  • Saraesa
    antwortet
    Nicht wirklich außergewöhnlich; aber die Todesursache "Kopfschmerzen" hat mich doch stutzen lassen.

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  • Asphaltblume
    antwortet
    Ich nehme an, "ermordet" und "erschlagen" entspricht dem Unterschied zwischen Mord und Totschlag, den Gerichte ja auch heute noch machen.
    Todesursache "Hund" ist aber schon schräg in so einem Vordruck, das hieße ja, dass diese Todesursache entweder besonders häufig oder irgendwie meldepflichtig gewesen sein muss. Okay, tollwütige Hunde waren vielleicht tatsächlich meldepflichtig.

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  • scheuck
    antwortet
    gewaltsame Todesarten

    Zitat von Zita Beitrag anzeigen
    Hallo,

    hier ein ungewöhnlicher Vordruck im Sterbebuch:


    Gewaltsame Todesarten: Selbstmord - Hund (???) - ermordet - erschlagen

    Und was genau ist der Unterschied zwischen ermordet und erschlagen???

    Liebe Grüße
    Zita
    Hallo,

    erschlagen werden kann man z.B. auch von einem umgestürzten/umstürzenden Baum oder einer umgekippten Kutsche; das ist zwar dann ein Unfall, aber nicht ohne Gewalteinwirkung.

    Wer ermordet ist, kann auch erschlagen worden sein, z.B. mit einem Beil oder einem sonstigen Gegenstand; dabei ist dann aber offensichtlich, dass eine menschliche Hand "im Spiel" war.
    Insofern sehe ich schon einen Unterschied zwischen erschlagen und ermordet.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Zita Beitrag anzeigen
    Und was genau ist der Unterschied zwischen ermordet und erschlagen???
    Ich schätze mal ermordet ist unser "heimtückisch ermordet", z.B. erstochen, und erschlagen im Streit.
    Raufereien waren früher einfach häufiger.
    Gruß,
    Bienenkönigin

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