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Ausgefallene und außer Gebrauch gekommene Vornamen
Hallo jacq,
ich habe eben erst deinen Beitrag gelesen.
Die Namen hatte ich in einer Ortschronik gedruckt gefunden. Als ich, wie du wohl auch, dann bei google gesucht hatte, bin ich auch auf "Ludovicus" gestoßen und habe mir die gleichen Gedanken gemacht.
Ich muss mal sehen, wann ich die KB im Original lesen kann.
Zwar gibt es im Forum eine Nutzerin mit dem gleichnamigen Nickname und wurde der Name auch schon im Beitrag #601 http://forum.ahnenforschung.net/show...&postcount=601 erwähnt, ohne dass aber die Bedeutung erklärt wurde. Deshalb liefere ich nun die Bedeutung nach. Denn Amoena bedeutet: Die Anmutige!
Der Name wurde im 18. Jahrhundert in Württemberg verwendet; Eine „klingende“, ungewöhnliche Zusammensetzung von Vor- und Familienname ist z.B. Amoena Regina Tollkopf; ~09.04.1744 in Kirchheim am Neckar also quasi die anmutige Tollkopf.
Bemerkt habe ich den Namen Amoena zufälllig in Zusammenhang mit Imagina von Isenberg-Limburg (*um 1255, +29.09.1318), der Ehefrau des deutschen Köngs Adolf von Nassau (*vor 1250; +02.07.1298 bei Göllheim).
Denn zur Erläuterung des Namens Imagina wurde geschrieben, dass dieser Name sich vom lat. Wort „imago“ = Bild ableiten würde. Der Name Imagina sei seit dem 12. Jahrhundert auch in Verbindung mit Amoena verwendet worden.
kürzlich habe ich gelesen, dass Mädchen, die zu Pfingsten geboren wurden, früher (im 17./18. Jahrhundert sowie im Hochmittelalter) die Vornamen Pentecosta oder Pentecostebekamen.
Denn das Wort „Pfingsten” entstand aus dem griechischen Wort Pentecoste, was bedeutet: Fünfzigster (Tag). Gemeint ist der fünfzigste (Tag) nach der ersten Getreideernte (Gerste), an welchem die zweite Getreideernte (Weizen) erfolgte. Das Wort „Pfingsten” entstand aus dem griechischen Wort pentekoste = fünfzigster (Tag), weil das erste Pfingstfest laut Apostelgeschichte am „Fest der (Weizen-) Ernte” fünfzig Tage nach dem österlichen Paschafest gefeiert wurde.
Eine kreative – als Namensgebung aber noch unbekannte – Abweichung zu dem heute in Deutschland wohl nicht mehr gebräuchlichen Vornamen Pentecoste, quasi als fingierter Doppelname Pentecoste-Rosa, wäre Pfingstrose.
Ich habe in Lauenstein, ganz im Norden des heutigen Bayern, im 17. Jh. zwei für mich ungewöhnliche Namen gefunden:
Georgius Sittich und Johannes Luclouicus
Hallo Jettchen,
kannst du die Textstelle zum Johannes einmal zeigen?
Sicher, dass es kein falsch gelesener Ludovicus ist?
Danke für diese Informationen, Ralf. "Meine" Familie gehörte wohl zu den besser Situierten vor Ort. Ich habe die Namen in einem Buch gefunden. Da werde ich bei meinem nächsten Besuch im Pfarramt in den KB nachsehen, wer der Pate des "Sittich" war.
Nun werde ich einmal wegen "Luclouicus" googlen.
zunächst hatte ich ja gar nicht glauben wollen, dass es sich bei Sittich um einen Vornamen(!) handeln solle. Da denke ich doch eher an Wellensittich oder sonstige papageienartige Vögel.
Doch tatsächlich: Sittich ist auch ein Vorname! Unglaublich, aber wahr.
Varianten zu Sittich sind auch: Sittig, Sitticho, Sittiko. Der Vorname war besonders beliebt bei der Familie von Berlepsch, einem niedersächsischem Uradelsgeschlecht aus dem Leinegau, welches später zur althessischen Ritterschaft gehörte.
(Vor-)namensträger waren z.B. Hans Sittich von Berlepsch (*um 1489; +1533), welcher als Amtmann von Eisenach und Querfurt sowie Burghauptmann der Wartburg 1521/22 Martin Luther für 300 Tage auf der Wartburg beherbergt hatte; Marx Sittich von Ems (*um 1466; +1533), ein berühmter Landsknechtsführer, welcher sich als Feldherr des Schwäbischen Bundes im Bauernkrieg den Beinamen „Der Bauernschlächter“ erwarb; Sittich von Zedtwitz (+1496/97), war als Ritter ein Gefolgsmann der Wettiner und 1483 brandenburgischer Amtmann in Selb. Es gab aber auch Bürgerliche „Sittiche“. Am °°15.03.1596 wurde in Stuttgart Cunrad Sittich Nagel und am °°27.06.1660 wurde in Gießen Sittich Becker getraut.
So wirklich durchgesetzt hat sich der Vorname Sittich jedoch nicht. Warum nur?
Ich habe in Lauenstein, ganz im Norden des heutigen Bayern, im 17. Jh. zwei für mich ungewöhnliche Namen gefunden:
Georgius Sittich und Johannes Luclouicus
ein Vorfahr meines Mannes trug die klingenden Vornamen "Apollinarius Ignatz Liborius" - ich finde das fein beim Ahnensuchen, wenn es keine Verwechslungsmöglichkeiten gibt .
Die Oma einer Bekannten hieß "Sophronia", auch nicht sooo gebräuchlich.
In der Tat ist Wilhelm Maximin am 29.05., dem Tag des heiligen Maximin geboren. Die Taufe war am 02.06.
Philipp Ferrutius hingegen ist am 25.10. geboren. Am 29.10., dem Tag des heiligen Ferrutius ist er aber getauft worden.
Vom Gefühl her würde ich eher sagen, dass das Taufdatum für die Namensvergabe ausschlaggebend ist. Aber vielleicht haben bei Wilhelm Maximin die Namen der Heiligen nicht zugesagt
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