Hallo zusammen,
Mainzholzen ist zwar nur ein kleiner Ort, aber einer mit tragischen und schicksalhaften Todesfällen, von denen hier zwei beispielhaft dargestellt werden sollen.
Hörder Volksblatt vom 2.9.1899:
„Im Scherz erschossen.
Ein Mitglied des Kriegervereins in Mainzholzen, das einem Kameraden die letzte Ehre erweisen wollte und zu diesem Zweck ein Gewehr entliehen hatte, legte dasselbe vor dem Bretthauerschen Gasthause im Scherz auf den eben aus dem Hause kommenden Arbeiter August Walter an. Plötzlich entlud sich das Gewehr und die Ladung drang W., der bald darauf starb, in den Kopf. Der Getötete war 27 Jahre alt und unverheiratet.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8652873?query=Mainzholzen
Westfälische Zeitung vom 19.9.1905:
„Verzweiflungstat einer Mutter.
Göttingen, 19. September. In Mainzholzen brannte das Anwesen des Bahnwärters Herold nieder, nachdem dieser die Vorbereitungen zur Hochzeit seiner Tochter getroffen hatte. Aus Verzweiflung darüber ertränkte sich seine Frau im Brunnen.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2108339?query=Mainzholzen
Viele Grüße
Ralf
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Im Mai 1945 kam es in Ostdeutschland wohl allerorten zu solchen Szenen.
Menschen gingen in die Flüsse und Seen, um sich und ihre Kinder zu ertränken, man erhängte sich, schnitt sich die Pulsadern auf ...
In der vorpommerschen Stadt Demmin sollen sich wohl an die 1.000 Menschen das Leben genommen haben. Es gibt darüber einen Dokumentarfilm „Überleben in Demmin“. Der ist von 2019
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen sich in Demmin hunderte Menschen das Leben. Martin Farkas zeigt, wie die Ereignisse bis heute instrumentalisiert werden.
Renate
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Noch eine Tragödie aus der Einnahme Steglitz':
Am 24. April 45 wurde der Studienrat Gustav Tischer, 68 J von Russen in seinem Haus erschossen. Am nächsten Morgen hat seine Witwe Katharina Tischer, 58 J die 20 Monate alte Enkelin Gisela Tischer in der Badewanne ertränkt und anschließend sich selbst.
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Noch mehr Sterbefälle im Zusammenhang mit der Eroberung Berlins, diesmal im Bezirk Steglitz:
Der Buchhalterin Martha Riebe, 59 j, ist durch den Luftdruck beim Ateleriebeschluss die Lunge geplatzt.
Luise Samide geb. Jäger, 65 J, wurde von den Russen ins Auge geschossen.
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Folgender Sterbefall ist eigentlich nicht so ungewöhnlich, ist aber der erste, den ich in dem Kontext gesehen habe. Bei der Eroberung Berlins durch die Rote Armee entschieden sich viele für den Freitot: Erhängen, Erschießen, Ertränken, Schlaftabletten, Pulsadern aufschneiden, alles war dabei, nichts ungewöhnliches,
aber die Eisenbahnsekretärin im Ruhestand Paula Busch, fast 63 J alt, entschied sich vom Dach ihres Wohnhauses in Berlin-Schöneberg zu stürzen, am 29. April zwischen 13 und 14 Uhr. Der Tag an dem der Bezirk erobert wurde.
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Aus dem Sterberegister von Mackenrode (Hohnstein) im Jahre 1724:
"Elisabetha Ehrenberges ist von ihrem Manne tod geschlagen, und den 20ten Jul. in der Stille an der Kirchenmauer begraben".
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Hallo zusammen,
ein Unfall zwischen einem Motorrad und einem Pferdefuhrwerk kam tödlich enden; aber diesmal nicht für das Pferd.
„Herforder Kreisblatt vom 27.04.1938“
„Auf der Fahrt nach Wangelnstedt prallte der Steinhauer Karl Garbe, der auf einem Motorrad fuhr und auf dem Soziussitz seinen 10jährigen Sohn mitführte, gegen ein Pferdefuhrwerk. Garbe versuchte, entgegen der Verkehrsvorschrift links von dem Pferdegespann vorbeizufahren. Er fuhr dabei auf die Gabel der Deichsel, die dem Unglücklichen in den Leib drang. Mit schweren inneren Verletzungen wurde Garbe in das Krankenhaus nach Holzminden überführt, wo er am Sonntagnachmittag verstarb. Sein Sohn fiel beim Aufprall vom Soziussitz und kam mit leichteren Verletzungen davon.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...y=Wangelnstedt
Viele Grüße
Ralf
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Ich habe keine Ahnung und mich bislang auch nicht selbst um diese Frage gekümmert: den Text habe ich mit nur geringfügigen Anpassungen der Rechtschreibung so übernommen...Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenHallo Sbriglione,
bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?
Mein Eindruck war, dass der Pfarrer sich möglicherweise nicht so ganz sicher war, woher denn nun der Kornschreiber tatsächlich stammte und deshalb den einen Ort ohne und den anderen Ort mit Klammer dahinter geschrieben hat.
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Hallo Sbriglione,
bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?
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Ich habe heute bei der gezielten Suche nach dem Heiratseintrag eines wahrscheinlichen Bruders einer Vorfahrin von mir im Kirchenbuch von Neindorf (Region Halberstadt) feststellen müssen, dass dieser Eintrag doch etwas umfangreicher war, als vermutet.
Der Text im Wortlaut:
"Anno 1685. Hans MEINEKEN, hochadel. aßebg. Schafmeister zu Neind. ist Dom. 4 p. Trin. mit der Ehr, u. Tugendsamen Fr. Ehrengast Grahn S. Joh. Meyers gewesenen Krügers zu Alvensleben nachgelaßener Wittwenn, praevia publ. proclamatore öffentl. getrauet.
Am andern Hochzeitstage alß den 13ten Jul. am Tage Marg. ist, in dem ich nicht hinüber gewesen zwischen Joh. Albr. Beindorff aus Hattmersleben (Heimersleben) dem Kornschreiber u. Carol Wiening (aus Halberstadt) dem Reitschmiede zu Neindorff, ein unseliges Getzänk entstanden, da sie beyderseits zu unterschiedlichen malen dem Teuffel sich ergeben. Abends ohngefehr nach 10 Uhren kommen sie beiderseits als gute Freunde, einander bey der Hand führende, u. practiciret der Kornschreiber, gantz unvermerket, unter einem langen Reisemantel 2 Degen von dem hochaedel. Hause, u. halten, da sie beyde gantz allein, einen verdammlichen Duell, in welchem der Kornschr. der doch nicht groß von Person, den Schmied alß der ein langer frisch- u. starker Kerl, im ersten Stich erstochen, aber bald hernach über Lutter sich davon gemachet.
Bey der Eröfnung sahe man, daß der Stoß durch die Lunge, in der vena cava ins Hertz, biß auf den Grund deßelben gegangen, also der Stoß u. Tod zugleich bey einander gewesen".
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Hallo,
diese Buben haben 1944 mit Stabbrandbomben hantiert, die sie im Wald gefunden hatten, Seite 7:
Gruß
AstridZuletzt geändert von assi.d; 24.04.2023, 11:24.
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Nicht übermäßig spektakulär, aber in meiner Ahnenliste schon ein kleines "Highlight":
Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting (* 1748) lebte Alter in Praest am Rhein bzw. am Bienener Altrhein. Vermutlich stand das Haus etwa 500 m vom Gewässer entfernt. Sicher zuordnen kann ich die damalige Hausnummer noch nicht.
Am 23. Januar 1814, kurz nach Mitternacht, gab es nun offenbar eine Überflutung, die laut Kirchenbuch 14 Bewohner von Praest das Leben kostete. Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting, damals 65 Jahre alt, war eine davon.
Aufgefunden wurde ihre Leiche erst am 2. März 1814, also fünf einhalb Wochen später, morgens gegen 8-9 Uhr, und zwar von ihrem Mann Martin Aling und Bienener Polizeidiener Henrich Büttner an der Landstraße "unter dem Eise".
Aus ihrer Sterbeurkunde geht auch hervor, dass ihr Haus von der Flut fortgetrieben wurde.
Nico
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Hallo zusammen,
auch die Arbeit in einem Zoo ist nicht ohne tödliche Risiken.
Westfälischer Merkur vom 19.08.1903:
„Wien, 18. Aug. In der Schönbrunner Menagerie wurde, laut Voss. Ztg. ein Wärter von einem Bisonstier, einem Geschenk des Kaisers von Rußland, heute Morgen angesichts zahlreicher Besucher mit den Hörnern aufgespießt. Es wurde ihm das Rückgrat gebrochen und der Beklagenswerte zu Tode getrampelt. Hülfe war nicht möglich.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...0getrampelt%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
Spielen auf einem Rangierbahnhof ist gefährlich und kann tödlich enden.
Westfälische Zeitung vom 11.02.1891:
„Gevelsberg, 9. Februar. Tötlicher Unfall. Am Rheinischen Bahnhof war heute vormittag ein 12-jähriger Knabe in einem Nebengeleise mit Auslesen von Kohlen beschäftigt, als unerwartet ein beladener Wagen herangeschoben wurde. Der Knabe geriet mit dem Kopfe zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde sofort getötet.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2031204?query=%22t%C3%B6tlicher%20Unfall%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
ein weiterer übler Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang ist im Februar 1898 in Löttringhausen (heute Ortsteil im Stadtbezirk Dortmund-Hombruch) geschehen, so dass dazu sogar zwei aufeinander folgende Berichte abgedruckt worden sind.
Annener Zeitung vom 16.02.1898:
„Löttringhausen, 11. Febr. [Ein gräßliches Unglück] ereignete sich am letzten Donnerstag Nachmittag auf dem hier neu angelegten Thonwerke. Mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt, die Schneckenmühle, vermittelst welcher der Lehm und Schiefer zermahlen wird, zu reinigen. Durch irgend einen Zufall fiel ein Arbeiter in den Apparat und im selben Augenblicke setzte sich derselbe in Bewegung, und noch ehe man ihn zum Stillstand bringen konnte, war das Unglück geschehen und dem Aermsten ein Bein fast vollständig zerrissen und zerquetscht, so daß die sofortige Ueberführung des Verletzten ins Hombrucher Krankenhaus angeordnet und die Amputation durch mehrere Aerzte vorgenommen werden mußte. Der Verunglückte war ein fleißiger Arbeiter und Ernährer einer Familie von Frau und sechs Kindern.
Löttringhausen, 11. Febr. (Schrecklicher Unglücksfall.) Auf der Ziegelei des Herrn Herbertz hierselbst geriet ein Ziegler aus Detmold, der, als die Maschine stockte, mit seinem Fuße die Lehmmasse in den Trichter hineintrat und dadurch nachhelfen wollte, so unglücklich in das Getriebe, daß ihm das Bein abgerädert wurde. Man befreite ihn alsbald aus seiner entsetzlichen Lage und schaffte ihn ins Hombrucher Marienhospital. Dieses sollte er jedoch lebend nicht mehr erreichen; denn schon auf dem Transport hierhin gab er infolge Verblutung seinen Geist auf.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9702795?query=%22Ziegler%20aus%20Detmold%22
Viele Grüße
Ralf
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