Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • fps
    antwortet
    Ich mag es, wenn in den KB solche Geschichten bei den Sterbeeinträgen aufgeschrieben sind. Das bringt uns die vergangenen Zeiten doch näher.
    Die KB, in denen ich suche, vermerken meistens lapidar: NN XX, am y. verstorben, am z. begraben. Meist ohne Altersvermerk, und generell ohne familiären Bezug. Da kommt beim Forschen Freude auf!

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  • Jen89
    antwortet
    Groß Rosenburg 1768

    Gerade im KB Gr. Rosenburg (Sachsen-Anhalt) gefunden:

    1768
    Den 13. Dec. ließ Joh. Christoph Engler der Schöppe allhier seine älteste Tochter, nah. Dorothea Elisab. begraben.
    Solche war verehel. mit Georg Friedrich Lüdecken aus Löderitz, mit welchen sie den 10. Jan. dieses Jahres allhier copuliert worden. Da sie aber in kränkl. Umstände verfallen, und ihre Eltern besuchet, ihr Mann sie aber nicht krank wieder haben wolle, ist sie allhier den 12. Dec. morgens 6 Uhr an der Geschwulst verstorben, da sie ihr Leben gebracht auf 23 Jahr 9 Monath.


    Es geht doch nichts über einen treu liebenden Ehemann, der "in Guten wie in schlechten Zeiten" an deiner Seite steht.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Hallo Ralf,
    "beim Kirchenpflücken"? Du bist nicht zufällig aus Hessen?

    Wir hatten in der Grundschule einen zugezogenen Klassenkameraden aus Hessen und haben ihn dann immer nachsprechen lassen:
    Sag mal "Kirsche" - Antwort: Kirche
    Sag mal "Kirche" - Antwort: Kirsche

    Fand ich als Kind sehr faszinierend.

    Sei mir nicht bös, aber ich liebe alles, was mit Sprache und Dialekten zu tun hat.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    möglicherweise handelt es sich nicht um einen Todesfall (auch wenn denkbar ist, dass die Person doch noch an den Unglücksfolgen verstorben ist), aber immerhin um einen sehr ungewöhnlichen und erwähnenswerten Unglücksfall beim Kirschenpflücken.

    Wittener Zeitung vom 24.7.1894:
    „Fulda, 18. Juli. Eine Nacht voll Schrecken hat der Gärtner Louis Boek aus dem benachbarten Dorfe Schwarzbach durchgemacht. Der etwa 50jährige Mann war zum Kirschenpflücken auf einen ganz jungen Stamm gestiegen glitt jedoch von dem durch den Regen schlüpfrig gewordenen Baum ab, wobei ein Fuß sich zwischen zwei Aesten verfing, so daß Boek mit dem Kopf nach unten hängen blieb Trotzdem behielt er seine Besinnung, holte sein Taschenmesser hervor und suchte den Stamm zu durchschneiden. Als ihm dies zur Hälfte gelungen war, entfiel das Messer seinen Händen. Nunmehr suchte Boek, sich mit den Armen auf einen etwas tiefer stehenden Ast stützend, sich aus seiner verzweifelten Stellung zu befreien. Auch dieses mißlang, da der schwache Ast brach, und nun fühlte Boek, wie ihm das Bein im Knöchel brach. Der Unglückliche wurde am anderen Morgen, nachdem er 16 Stunden in dieser qualvollen Lage verbracht hatte, bewußtlos, indessen noch lebend aufgesunden und aus seiner gräßlichen Lage befreit. Da der Zustand sich bis zur Stunde etwas gebessert hat, hoffen die Aerzte, daß Boek mit dem Leben davonkommt.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10742611?query=%22B%C3%B6k%20mit%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Lorry Bee
    antwortet
    Sie muss furchtbar gelitten haben. Aber die Eltern tun mir auch schrecklich leid. Die armen Eltern. Und die arme Mutter insbesondere, die vermutlich die Kleine nur einen Augenblick nicht im Blick hatte, vielleicht die Leute begrüßt oder verabschiedet, die sie besuchen wollte und schon war es passiert. Ein Alptraum.

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  • Andrea1984
    antwortet
    Das ist ja traurig. Das arme Kind.

    -

    Traurige Grüße

    Andrea

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  • Lorry Bee
    antwortet
    Dies hier finde ich ganz besonders tragisch. Aus dem Sauerländischen Volksblatt vom 27.08.1906: "Ein schreckliches Unglück ereignete sich gestern Morgen um 10 Uhr auf dem Bahnkörper an der Haltestelle Ambrock im Volmetal. Das dreijährige Töchterchen der Eheleute von Göldel aus der Burgstraße in Eilpe, das mit seiner Mutter zu Besuch in Ambrock weilte, ist in einem unbewachten Augenblick auf den Bahndamm gelaufen und dabei von einem Zuge überfahren worden. Dem Kinde wurden die Beine unterhalb der Knie und der rechte Arm abgefahren. Es wurde zum städtischen Krankenhause gebracht, wo es gestern Nachmittag durch den Tod von seinen furchtbaren Qualen erlöst wurde."
    In der Sterbeurkunde wird das Alter der Kleinen mit einem Jahr angegeben.

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  • LisiS
    antwortet
    Zitat von katla Beitrag anzeigen
    Hallo Lisi,

    das mit dem Smog ist eine interessante Theorie, von Smog in Bremen hätte ich allerdings noch nie gehört. Aber da könnte ich ja mal nachforschen.

    Sie ist im März 1905 gestorben, nachdem sie aber schon mehr als zehn Jahre in Bremen gelebt hatte.

    Jetzt wo ich so darüber nachdenke: Ihr Mann war Steindrucker und sie haben lange im selben Haus gelebt, in dem auch die Druckerei war. Er ist 25 Jahre später nach langer Invalidität an "Lungenerweiterung und dadurch bedingter Herzschwäche" gestorben. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht, ob es da vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. Allerdings wären dann ja vielleicht noch mehr Familienmitglieder betroffen gewesen, und dem ist nicht so.

    Guten Abend,

    durch die "dicke Bremer Luft" ist mir das mit dem Smog in England eingefallen. Ich Südmensch hab ehrlichgesagt NULL Ahnung, ob an der Küste überhaupt Smog möglich wäre!? War nur eine spontane Idee.

    Das mit der Druckerei ist sicher auch nicht abwegig, aber ich denk da müsste sie auch gearbeitet haben. Nur, weil die Druckerei im selben Haus war, wird wohl eher keiner dran sterben? Oder doch?

    Wie sagen die Leute "Reizklima" an der Nordküste von Deutschland... ?!
    Das löst Angina aus nur durchs Klima? Ok!? Ist mir ebenso nicht bekannt. Ich kenn nur föhnbedingtes Kopfweh in den Alpentälern...

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  • Lerchlein
    antwortet
    @katla oh, oh.... dann kannst du wohl eher davon ausgehen das die Druckerei die Ursache gewesen sein könnte.

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  • Lerchlein
    antwortet
    @fps ich kann ein Lied davon singen!
    An der See herrscht ein rauhes Klima, da kann man das sogar im Hochsommer bekommen. Dann läufst dub freiwillig ohne Ärmel aber mit Rollkragen.
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 29.01.2023, 19:21.

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  • katla
    antwortet
    Hallo Lisi,


    das mit dem Smog ist eine interessante Theorie, von Smog in Bremen hätte ich allerdings noch nie gehört. Aber da könnte ich ja mal nachforschen.



    Sie ist im März 1905 gestorben, nachdem sie aber schon mehr als zehn Jahre in Bremen gelebt hatte.



    Jetzt wo ich so darüber nachdenke: Ihr Mann war Steindrucker und sie haben lange im selben Haus gelebt, in dem auch die Druckerei war. Er ist 25 Jahre später nach langer Invalidität an "Lungenerweiterung und dadurch bedingter Herzschwäche" gestorben. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht, ob es da vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. Allerdings wären dann ja vielleicht noch mehr Familienmitglieder betroffen gewesen, und dem ist nicht so.

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  • fps
    antwortet
    Na, eine Angina durch einen Wechsel von der Ost- zur Nordsee? Ohne Infektion? Ich weiß nicht.....

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  • Lerchlein
    antwortet
    @katla vielleicht hatte sie sich eine schwere Angina zugezogen. Das kann auch (ohne eine Sturmflut) passieren wenn du innerhalb eines Tages von der Ost - zu Nordsee wechselst. Antibiotika oder Pedicilllin gibt es ja erst seit 1928....
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 29.01.2023, 18:29.

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  • LisiS
    antwortet
    Kann es sein, dass es damals in Bremen Smog gab?

    Ich weiss nur, dass es 1952 in London aufgrund von Smog viele Tote gab. Die Industrie- und Hausbrandabgase blieben ewig in der Luft, weil sich ein Kaltluftsee gebildet hatte und somit sind auch viele Menschen gestorben an Lungenproblemen.

    Hier auf die Schnelle ein Artikel zu dem Thema von 1952.
    In London kam es vor 72 Jahren zur großen Smog-Katastrophe. Mehr als 8000 Menschen starben an den Folgen der Luftverschmutzung.


    Wann ist sie denn genau gestorben?
    Zum Jahreswechsel 1904/1905 gabs an Nord- und Ostsee schwere Sturmfluten mit Windstärke 10 - 11 und schweren Schäden.

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  • katla
    antwortet
    Zum Thema seltsame Todesursachen:

    Hallo,

    Meine Vorfahrin starb 1905 lt. Familienüberlieferung 35-jährig, weil sie als Bayerin „die schwere Bremer Luft“ nicht vertrug.
    In der Sterbeurkunde ist keine Todesursache vermerkt, so dass wir nur spekulieren können. Tuberkulose? Vertuschter Selbstmord als Folge von Heimweh und Depression? ….

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