Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    den Kopf in den Sand zu stecken ist nie gut.

    Echo der Gegenwart vom 15.04.1903:
    „Auf schreckliche Weise ums Leben gekommen ist in Carrenzien bei Neuhaus ein elfjähriger Knabe. Der Junge war acht Tage lang verschwunden, und man konnte keine Spur von ihm entdecken, bis man schließlich auf dem Carrenziener Sie eine Mütze schwimmen sah. Man durchsuchte den See und fand den Knaben, mit dem Kopfe tief im Schlammgrund steckend, vor. Der Junge, das einzige Kind der Eltern, hat von einem am Ufer des Sees festgelegten Kahn aus Fische angeln wollen, hierbei aber das Gleichgewicht verloren, ist kopfüber ins Wasser gestürzt und im Schlamm erstickt.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodic...2Carrenzien%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Juanita
    antwortet
    Heroldishausen 1693:
    "Martin Klipstein vom Karren gefallen, ins Rad kommen und an seinen Gliedern zerquetscht."
    Juanita

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  • Paramecium
    antwortet
    Hier ein Sterbeintrag eines üblen Gesellen aus dem Kirchenbuch von Eickendorf 1719:


    Den 25ten Sept. ist Stephan Huthmann gewesener Hirte gestorben und den 29ten darauf begraben worden, dabei [...] einen Sermon hielte und sein betrübtes exempel (da er vorhens ein ruchloses Leben geführet, kurz zuvor seine Frau elendl. mit Schlägen zugerichtet, und dabay selbst so erboßet, daß er auch bald deshalb durch den Tod hier Gottes Gericht erfodert? der Gemeinde zur Warnung vorgestellet. Er hat zwar einige Reue vor seinem Ende bezeuget; Gott gebe daß sie rechtschafen gewesen

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    eine extrem krasse Art eines Selbstmordes hat sich 1895 ereignet.

    Lippische Landes-Zeitung vom 31.5.1895:
    „Daß ein Mann sich selbst skalpirt, dürfte wohl selten vorgekommen sein. Der Händler Epke in Camen(Westf.) trennte sich mit einem Rasirmesser die Kopfhaut von der Stirn und dem Nacken bis zum Wirbel los und riß die ganze Haut in Fetzen ab. Dann hatte der Mann noch die Kraft, die Pulsadern an einem Arme zu öffnen. In solchem Zustande fand man den Lebensmüden und brachte ihn in das Krankenhaus, wo er bald darauf verstarb.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...r%20Camen%22~4

    Viele Grüße
    Ralf

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  • GiselaR
    antwortet
    KB Schaafheim 1604-1700 ev. S.189, 1674

    Den 24ten 8bris ist M. Hanß Söhnerdt von Schlierbach
    der Müller Jämmerlich von seiner Muhl zerquetschet
    undt hierrauff gestorben.

    Mein direkter Vorfahre
    Grüße
    Gisela

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  • wicki49
    antwortet
    Unfall und Selbstmord?




    20. November 1701
    28. November 1701

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  • j.steffen
    antwortet
    Hallo,
    statt "Pferrennte" wohl eher:
    Pfarramte

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    der Umgang mit Sprengstoff war stets sehr gefährlich und endete manchmal tödlich!

    Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung vom 27.11.1905:
    „Drei Menschen getötet. Straßburg t. Els., 24. Nov. Ein zu früh losgegangener Sprengschuß tötete im Sonderbacher Granitsteinbruch drei Personen, darunter den Mitbesitzer Wilhelm Bechtel; sein Bruder wurde tödlich verletzt.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...=%22Bechtel%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Nebber
    antwortet
    Zitat von Severus Beitrag anzeigen
    Zwar kein wirklich ungewöhnlicher Todesfall, sondern ein Selbstmord. Aufgrund der überaus blumigen Sprache des Pfarrers, zudem ein Meister der gepflogenen Schachtelsätze, möchte ich euch diesen Sterbeeintrag aus der Nähe von Pappenheim nicht vorenthalten:

    Gräflich Pappenheimischer Unterthan und Halbbauer dahier, hat sich wegen einer ihm aufgebürdeten Schuld seines Vaters und daraus entstandenen Prozeßes mit einem (?) Juden zu Pappenheim und anderer, aus widrigen Verhältnissen seines ehelichen und häuslichen Lebens folgenden, Unruhen seines Herzens in einer verzweiflungsvollen Stunde Sonntags den 27. Juni 1830 Nachmittags zwischen 12 und 2 Uhr ungefähr 300. Schritte vom hießigen Dorfe auf der linken Seite des, von hier nach der Flemmühle führenden, Vicinae (?) fuhrweges auf einen mit Gras bewachsenen Ranken des untern Krautgartens im sogenannten Häselsteig mit einem scharfen Metzgersmessers den Hals ober dem Kehlkopf durchschnitten und wurde um 2 Uhr von Johann Georg Schwenk, Halbbauer dahier in seinem Blute liegend todt am bezeichneten Orte gefunden.
    Nach der von dem Pferrennte (?) durch den Gemeindegestand (?) gemachten unverzüglichen Anzeige an das treffende (?) Gräflich Pappenheimische Herrschaftsgericht und hierauf von den selben durch Herrn Assessor Redenbacher und Herrn Gerichtsphysikus Doctor Redenbacher vorgenommenen gerichtlichen und physikalischen Untersuchung auch in Ort und Stelle aufgenommenen schriftlichen Besichtigungs-Protocolle, wurde der Entleibte nach Hause geführt und am andern Tage, Montags den 28ten Juni 1830. abends unter dem Gebetläuten in der Stille, ohne Gesang und Leichenbegängniß in einem, vom Zimmermann nur aus rohen Brettern gemachten, Sarge auf der Bahre und mit dem gewöhnlichen Leichentuche bedeckt von vier Trägern auf den hießigen Kirchhof gebracht und auf dem westlichen Erbe (?) desselben, nach einer, von mir dem dermaligen Pfarrer Lindner gehaltenen, kurzen Rede in der Abenddämmerung begraben.

    Quelle: https://www.archion.de/p/5324c63be8/
    Bin immer wieder begeistert, wie man solch lange Sätze bilden konnte

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  • GiselaR
    antwortet
    aus dem Kirchenbuch Schaafheim, Sterberegister 1747:
    "den 3ten Oct. starb Johann Christoph Seltz, war zu Pflaum-
    heim auf der Kerb mit 4 Stichen in Halß, Hertz und Lunge
    ermordet, und hier seciret alt 28 Jahr 19 Monat einige Taeg."

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    Glatteisunfälle von Fußgängern mit Todesfolge sind zwar durchaus selten; stellen aber leider auch heute noch eine Gefährdung dar. Allerdings dürften die nun gültigen strengen Sicherheitsvorgaben das Risiko für einen vergleichbaren Betriebsunfall deutlich verringern.

    Westfälischer Kurier vom 23.1.1941:
    „Beckum. 22. Jan. Ein tödlicher Betriebsunfall ereignete sich auf dem Zementwerk Mersmann. Dort kam der 66jährige Invalide Kaldewey zu Tode, der an einem Kohlenbunker beschäftigt war. Infolge der Glätte rutschte der Mann aus und kam so unglücklich zu Fall, daß er sich schwere innere Verletzungen zuzog, an deren Folgen er nach drei Stunden verschied.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...query=Kaldewey

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Geschichtensucher
    antwortet
    Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
    Aus dem Deersheimer Kirchenbuch im Jahre 1695:

    "Den 8 Martii ist gestorben Dorothea Oppermanns, hat 2 Huren Kinder und das dritte Mal 1 Kind im Ehebruch mit Wolf Fischern des H. von Steinäckers Kutscher einem Bösen Buben gezeuget, die ersten beyden hier, das letzte zu Heßen taufen laßen, hat sich nach offentlicher Kirchen bußen niemahls frömmer bezeiget, ist mit Lügen und Trügen ümbgangen, hat sich dem Müßiggang ergeben, zur Kirchen, Behrtstuhl und Abendmahl sich selten und zu letzt fast ein Jahr nicht angestanden, daher sie der gerechte Gott gestraffet, daß sie hier erkranket, im Schweinestatt wegen vieler Leuse, weil kein Mensch bei ihr bleiben können, wie ein Vieh etliche Wochen gelegen, ob sie wohl ermahnet worden, ihre schweren Sünden zu erkennen u. zu beichten, hat sie es doch von einem Tag zum andern aufgeschoben, biß sie endlich, da sie das Abendmahl verlanget, vernunft- und sprachlos worden.
    Deswegen ist sie ohne Gesang und Glockenklang hingeschleppet, u. zwar auf einer Mußtrage, u. ihr Leib verscharret, zu jedermans Abscheu am öffentlichen Straßenweg; nicht weit von dem Kirchhoff bey dem Lindetohr, als deren Gebarren nicht wehrt, bey den Gebeinen der Frommen zu liegen".

    Erbarmungslos! Wie grausam.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Aus dem Deersheimer Kirchenbuch im Jahre 1695:

    "Den 8 Martii ist gestorben Dorothea Oppermanns, hat 2 Huren Kinder und das dritte Mal 1 Kind im Ehebruch mit Wolf Fischern des H. von Steinäckers Kutscher einem Bösen Buben gezeuget, die ersten beyden hier, das letzte zu Heßen taufen laßen, hat sich nach offentlicher Kirchen bußen niemahls frömmer bezeiget, ist mit Lügen und Trügen ümbgangen, hat sich dem Müßiggang ergeben, zur Kirchen, Behrtstuhl und Abendmahl sich selten und zu letzt fast ein Jahr nicht angestanden, daher sie der gerechte Gott gestraffet, daß sie hier erkranket, im Schweinestatt wegen vieler Leuse, weil kein Mensch bei ihr bleiben können, wie ein Vieh etliche Wochen gelegen, ob sie wohl ermahnet worden, ihre schweren Sünden zu erkennen u. zu beichten, hat sie es doch von einem Tag zum andern aufgeschoben, biß sie endlich, da sie das Abendmahl verlanget, vernunft- und sprachlos worden.
    Deswegen ist sie ohne Gesang und Glockenklang hingeschleppet, u. zwar auf einer Mußtrage, u. ihr Leib verscharret, zu jedermans Abscheu am öffentlichen Straßenweg; nicht weit von dem Kirchhoff bey dem Lindetohr, als deren Gebarren nicht wehrt, bey den Gebeinen der Frommen zu liegen".
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 30.01.2024, 11:11.

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  • Severus
    antwortet
    Zwar kein wirklich ungewöhnlicher Todesfall, sondern ein Selbstmord. Aufgrund der überaus blumigen Sprache des Pfarrers, zudem ein Meister der gepflogenen Schachtelsätze, möchte ich euch diesen Sterbeeintrag aus der Nähe von Pappenheim nicht vorenthalten:

    Gräflich Pappenheimischer Unterthan und Halbbauer dahier, hat sich wegen einer ihm aufgebürdeten Schuld seines Vaters und daraus entstandenen Prozeßes mit einem (?) Juden zu Pappenheim und anderer, aus widrigen Verhältnissen seines ehelichen und häuslichen Lebens folgenden, Unruhen seines Herzens in einer verzweiflungsvollen Stunde Sonntags den 27. Juni 1830 Nachmittags zwischen 12 und 2 Uhr ungefähr 300. Schritte vom hießigen Dorfe auf der linken Seite des, von hier nach der Flemmühle führenden, Vicinae (?) fuhrweges auf einen mit Gras bewachsenen Ranken des untern Krautgartens im sogenannten Häselsteig mit einem scharfen Metzgersmessers den Hals ober dem Kehlkopf durchschnitten und wurde um 2 Uhr von Johann Georg Schwenk, Halbbauer dahier in seinem Blute liegend todt am bezeichneten Orte gefunden.
    Nach der von dem Pferrennte (?) durch den Gemeindegestand (?) gemachten unverzüglichen Anzeige an das treffende (?) Gräflich Pappenheimische Herrschaftsgericht und hierauf von den selben durch Herrn Assessor Redenbacher und Herrn Gerichtsphysikus Doctor Redenbacher vorgenommenen gerichtlichen und physikalischen Untersuchung auch in Ort und Stelle aufgenommenen schriftlichen Besichtigungs-Protocolle, wurde der Entleibte nach Hause geführt und am andern Tage, Montags den 28ten Juni 1830. abends unter dem Gebetläuten in der Stille, ohne Gesang und Leichenbegängniß in einem, vom Zimmermann nur aus rohen Brettern gemachten, Sarge auf der Bahre und mit dem gewöhnlichen Leichentuche bedeckt von vier Trägern auf den hießigen Kirchhof gebracht und auf dem westlichen Erbe (?) desselben, nach einer, von mir dem dermaligen Pfarrer Lindner gehaltenen, kurzen Rede in der Abenddämmerung begraben.

    Quelle: https://www.archion.de/p/5324c63be8/

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  • Lerchlein
    antwortet
    ... also ich würde es als 123 1/2 Jahre lesen, es oder auch mein Lesen aber bestimmt sehr stark anzweifeln...

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