Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Sbriglione
    antwortet
    Aus dem Sterberegister von Mackenrode (Hohnstein) im Jahre 1724:

    "Elisabetha Ehrenberges ist von ihrem Manne tod geschlagen, und den 20ten Jul. in der Stille an der Kirchenmauer begraben".

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    ein Unfall zwischen einem Motorrad und einem Pferdefuhrwerk kam tödlich enden; aber diesmal nicht für das Pferd.

    Herforder Kreisblatt vom 27.04.1938
    „Auf der Fahrt nach Wangelnstedt prallte der Steinhauer Karl Garbe, der auf einem Motorrad fuhr und auf dem Soziussitz seinen 10jährigen Sohn mitführte, gegen ein Pferdefuhrwerk. Garbe versuchte, entgegen der Verkehrsvorschrift links von dem Pferdegespann vorbeizufahren. Er fuhr dabei auf die Gabel der Deichsel, die dem Unglücklichen in den Leib drang. Mit schweren inneren Verletzungen wurde Garbe in das Krankenhaus nach Holzminden überführt, wo er am Sonntagnachmittag verstarb. Sein Sohn fiel beim Aufprall vom Soziussitz und kam mit leichteren Verletzungen davon.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...y=Wangelnstedt

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Sbriglione
    antwortet
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Hallo Sbriglione,

    bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?
    Ich habe keine Ahnung und mich bislang auch nicht selbst um diese Frage gekümmert: den Text habe ich mit nur geringfügigen Anpassungen der Rechtschreibung so übernommen...

    Mein Eindruck war, dass der Pfarrer sich möglicherweise nicht so ganz sicher war, woher denn nun der Kornschreiber tatsächlich stammte und deshalb den einen Ort ohne und den anderen Ort mit Klammer dahinter geschrieben hat.

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo Sbriglione,

    bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich habe heute bei der gezielten Suche nach dem Heiratseintrag eines wahrscheinlichen Bruders einer Vorfahrin von mir im Kirchenbuch von Neindorf (Region Halberstadt) feststellen müssen, dass dieser Eintrag doch etwas umfangreicher war, als vermutet.

    Der Text im Wortlaut:

    "Anno 1685. Hans MEINEKEN, hochadel. aßebg. Schafmeister zu Neind. ist Dom. 4 p. Trin. mit der Ehr, u. Tugendsamen Fr. Ehrengast Grahn S. Joh. Meyers gewesenen Krügers zu Alvensleben nachgelaßener Wittwenn, praevia publ. proclamatore öffentl. getrauet.
    Am andern Hochzeitstage alß den 13ten Jul. am Tage Marg. ist, in dem ich nicht hinüber gewesen zwischen Joh. Albr. Beindorff aus Hattmersleben (Heimersleben) dem Kornschreiber u. Carol Wiening (aus Halberstadt) dem Reitschmiede zu Neindorff, ein unseliges Getzänk entstanden, da sie beyderseits zu unterschiedlichen malen dem Teuffel sich ergeben. Abends ohngefehr nach 10 Uhren kommen sie beiderseits als gute Freunde, einander bey der Hand führende, u. practiciret der Kornschreiber, gantz unvermerket, unter einem langen Reisemantel 2 Degen von dem hochaedel. Hause, u. halten, da sie beyde gantz allein, einen verdammlichen Duell, in welchem der Kornschr. der doch nicht groß von Person, den Schmied alß der ein langer frisch- u. starker Kerl, im ersten Stich erstochen, aber bald hernach über Lutter sich davon gemachet.
    Bey der Eröfnung sahe man, daß der Stoß durch die Lunge, in der vena cava ins Hertz, biß auf den Grund deßelben gegangen, also der Stoß u. Tod zugleich bey einander gewesen".

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo,

    diese Buben haben 1944 mit Stabbrandbomben hantiert, die sie im Wald gefunden hatten, Seite 7:



    Gruß
    Astrid
    Zuletzt geändert von assi.d; 24.04.2023, 12:24.

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  • nav
    antwortet
    Nicht übermäßig spektakulär, aber in meiner Ahnenliste schon ein kleines "Highlight":

    Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting (* 1748) lebte Alter in Praest am Rhein bzw. am Bienener Altrhein. Vermutlich stand das Haus etwa 500 m vom Gewässer entfernt. Sicher zuordnen kann ich die damalige Hausnummer noch nicht.

    Am 23. Januar 1814, kurz nach Mitternacht, gab es nun offenbar eine Überflutung, die laut Kirchenbuch 14 Bewohner von Praest das Leben kostete. Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting, damals 65 Jahre alt, war eine davon.

    Aufgefunden wurde ihre Leiche erst am 2. März 1814, also fünf einhalb Wochen später, morgens gegen 8-9 Uhr, und zwar von ihrem Mann Martin Aling und Bienener Polizeidiener Henrich Büttner an der Landstraße "unter dem Eise".

    Aus ihrer Sterbeurkunde geht auch hervor, dass ihr Haus von der Flut fortgetrieben wurde.

    Nico

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    auch die Arbeit in einem Zoo ist nicht ohne tödliche Risiken.

    Westfälischer Merkur vom 19.08.1903:
    „Wien, 18. Aug. In der Schönbrunner Menagerie wurde, laut Voss. Ztg. ein Wärter von einem Bisonstier, einem Geschenk des Kaisers von Rußland, heute Morgen angesichts zahlreicher Besucher mit den Hörnern aufgespießt. Es wurde ihm das Rückgrat gebrochen und der Beklagenswerte zu Tode getrampelt. Hülfe war nicht möglich.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...0getrampelt%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    Spielen auf einem Rangierbahnhof ist gefährlich und kann tödlich enden.

    Westfälische Zeitung vom 11.02.1891:
    „Gevelsberg, 9. Februar. Tötlicher Unfall. Am Rheinischen Bahnhof war heute vormittag ein 12-jähriger Knabe in einem Nebengeleise mit Auslesen von Kohlen beschäftigt, als unerwartet ein beladener Wagen herangeschoben wurde. Der Knabe geriet mit dem Kopfe zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde sofort getötet.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2031204?query=%22t%C3%B6tlicher%20Unfall%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    ein weiterer übler Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang ist im Februar 1898 in Löttringhausen (heute Ortsteil im Stadtbezirk Dortmund-Hombruch) geschehen, so dass dazu sogar zwei aufeinander folgende Berichte abgedruckt worden sind.

    Annener Zeitung vom 16.02.1898:
    „Löttringhausen, 11. Febr. [Ein gräßliches Unglück] ereignete sich am letzten Donnerstag Nachmittag auf dem hier neu angelegten Thonwerke. Mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt, die Schneckenmühle, vermittelst welcher der Lehm und Schiefer zermahlen wird, zu reinigen. Durch irgend einen Zufall fiel ein Arbeiter in den Apparat und im selben Augenblicke setzte sich derselbe in Bewegung, und noch ehe man ihn zum Stillstand bringen konnte, war das Unglück geschehen und dem Aermsten ein Bein fast vollständig zerrissen und zerquetscht, so daß die sofortige Ueberführung des Verletzten ins Hombrucher Krankenhaus angeordnet und die Amputation durch mehrere Aerzte vorgenommen werden mußte. Der Verunglückte war ein fleißiger Arbeiter und Ernährer einer Familie von Frau und sechs Kindern.
    Löttringhausen, 11. Febr. (Schrecklicher Unglücksfall.) Auf der Ziegelei des Herrn Herbertz hierselbst geriet ein Ziegler aus Detmold, der, als die Maschine stockte, mit seinem Fuße die Lehmmasse in den Trichter hineintrat und dadurch nachhelfen wollte, so unglücklich in das Getriebe, daß ihm das Bein abgerädert wurde. Man befreite ihn alsbald aus seiner entsetzlichen Lage und schaffte ihn ins Hombrucher Marienhospital. Dieses sollte er jedoch lebend nicht mehr erreichen; denn schon auf dem Transport hierhin gab er infolge Verblutung seinen Geist auf.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9702795?query=%22Ziegler%20aus%20Detmold%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    in den historischen Zeitungen werden Unfälle mit Todesfolge häufig mit großer Vorliebe zum Detail geschildert; diesmal ein Beispiel über die Gefährlichkeit des Arbeitslebens.

    Hörder Volksblatt vom 01.10.1890:
    „Hörde, 30. Sept. (Unglücksfall) Freitag morgen ereignete sich auf dem „Schachte Wilhelm“ der Zeche „Friedrich Wilhelm“ ein tötlicher Unfall. Der Maschinist bei der Koksausdrückmaschine, Jakob Breithauer aus Castrop wurde gegen 8 Uhr auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise von den Kammrädern der Maschine erfaßt und dessen Kopf und beide Arme zermalmt. B. war nach der „Trem.“ Vater einer zahlreichen Familie.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8646399?query=%22t%C3%B6tlicher%20Unfall%22

    Viele Grüße
    Ralf

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Der Bruder eines Vorfahren heiratete eine Witwe. Hier der Sterbeeintrag ihres Mannes:

    Am 19 Martij war der Sontagk Reminiscere ist hier im Kruge des Abends vhmb 6 Vhr mit einer Pistol todgeschoßen worden von eines einlogirten Corporals Knechte, ohn einige gegebene Vhrsache Hans Grabauw, ist am Festage Annunciationis begraben im 27 Jahr seines Alters, hat eine Tochter vnd eine junge schwangere Frauw hinter sich gelaßen Textus funebris erat Marc(us). 13 Sehet nun zu wachet und behtet etc.

    Auch damals gab es schon no-go-areas. Dieser Dorfkrug gehörte offenbar dazu...

    Viele Grüße
    consanguineus
    Angehängte Dateien

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  • Ed Gonzalez
    antwortet
    Weder seltsam noch interessant
    aber berührt hat mich die Anzeige schon:

    Todes=Anzeige.
    In dem zarten Alter von 11 Monaten endig=
    ten heute unsere Kinder, Ernst Julius und
    Carl Hermann, Zwillingsbrüder, geboren am 19.
    April v. J., an den Folgen des Brustfiebers,
    ihr irrdisches Leben. Bemerkenswert ist es: daß
    beide Kinder in einer Viertelstunde geboren und
    auch in derselben Frist, unter beiderseitigem
    Gähnen, wieder in die Ewigkeit gingen.
    Clauberg, den 21. März 1838.

    Peter Kellerstrass.
    Anna Wilhelmina Kellerstrass, geb. Werth.

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  • LDH1
    antwortet
    KB Wendisch-Tychow anno 1745:
    Den ? Jochen Gadt ein Dienstjunge bei dem H.M.R. von Kleist, zerbrach sich auf verbotenen Wegen den Hals

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    von einem ziemlich grauslichen Todesfall wird in diesem Zeitungsartikel berichtet.

    Hörder Volksblatt von 28.03.1930:
    „Sich selbst den Bauch aufgeschlitzt.
    In Schömberg bei Hirschberg in Schlesien hat sich eine 52 Jahre alte Frau, die wegen eines Bruchleidens unerträgliche Schmerzen litt, mit einem Küchenmesser selbst den Bauch aufgeschlitzt, so daß die Eingeweide heraustraten. Die Frau wurde bei vollem Bewußtsein ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand ist hoffnungslos.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9268670?query=aufgeschlitzt

    Es mag dahinstehen, ob es sich um einen bewussten Selbstmord oder – wohl wahrscheinlicher – um einen völlig missglückten Selbstheilungsversuch gehandelt hat.

    Viele Grüße
    Ralf

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