Nicht übermäßig spektakulär, aber in meiner Ahnenliste schon ein kleines "Highlight":
Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting (* 1748) lebte Alter in Praest am Rhein bzw. am Bienener Altrhein. Vermutlich stand das Haus etwa 500 m vom Gewässer entfernt. Sicher zuordnen kann ich die damalige Hausnummer noch nicht.
Am 23. Januar 1814, kurz nach Mitternacht, gab es nun offenbar eine Überflutung, die laut Kirchenbuch 14 Bewohner von Praest das Leben kostete. Meine Vorfahrin Elisabeth Wilting, damals 65 Jahre alt, war eine davon.
Aufgefunden wurde ihre Leiche erst am 2. März 1814, also fünf einhalb Wochen später, morgens gegen 8-9 Uhr, und zwar von ihrem Mann Martin Aling und Bienener Polizeidiener Henrich Büttner an der Landstraße "unter dem Eise".
Aus ihrer Sterbeurkunde geht auch hervor, dass ihr Haus von der Flut fortgetrieben wurde.
Nico
Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Hallo zusammen,
auch die Arbeit in einem Zoo ist nicht ohne tödliche Risiken.
Westfälischer Merkur vom 19.08.1903:
„Wien, 18. Aug. In der Schönbrunner Menagerie wurde, laut Voss. Ztg. ein Wärter von einem Bisonstier, einem Geschenk des Kaisers von Rußland, heute Morgen angesichts zahlreicher Besucher mit den Hörnern aufgespießt. Es wurde ihm das Rückgrat gebrochen und der Beklagenswerte zu Tode getrampelt. Hülfe war nicht möglich.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...0getrampelt%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
Spielen auf einem Rangierbahnhof ist gefährlich und kann tödlich enden.
Westfälische Zeitung vom 11.02.1891:
„Gevelsberg, 9. Februar. Tötlicher Unfall. Am Rheinischen Bahnhof war heute vormittag ein 12-jähriger Knabe in einem Nebengeleise mit Auslesen von Kohlen beschäftigt, als unerwartet ein beladener Wagen herangeschoben wurde. Der Knabe geriet mit dem Kopfe zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde sofort getötet.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2031204?query=%22t%C3%B6tlicher%20Unfall%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
ein weiterer übler Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang ist im Februar 1898 in Löttringhausen (heute Ortsteil im Stadtbezirk Dortmund-Hombruch) geschehen, so dass dazu sogar zwei aufeinander folgende Berichte abgedruckt worden sind.
Annener Zeitung vom 16.02.1898:
„Löttringhausen, 11. Febr. [Ein gräßliches Unglück] ereignete sich am letzten Donnerstag Nachmittag auf dem hier neu angelegten Thonwerke. Mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt, die Schneckenmühle, vermittelst welcher der Lehm und Schiefer zermahlen wird, zu reinigen. Durch irgend einen Zufall fiel ein Arbeiter in den Apparat und im selben Augenblicke setzte sich derselbe in Bewegung, und noch ehe man ihn zum Stillstand bringen konnte, war das Unglück geschehen und dem Aermsten ein Bein fast vollständig zerrissen und zerquetscht, so daß die sofortige Ueberführung des Verletzten ins Hombrucher Krankenhaus angeordnet und die Amputation durch mehrere Aerzte vorgenommen werden mußte. Der Verunglückte war ein fleißiger Arbeiter und Ernährer einer Familie von Frau und sechs Kindern.
Löttringhausen, 11. Febr. (Schrecklicher Unglücksfall.) Auf der Ziegelei des Herrn Herbertz hierselbst geriet ein Ziegler aus Detmold, der, als die Maschine stockte, mit seinem Fuße die Lehmmasse in den Trichter hineintrat und dadurch nachhelfen wollte, so unglücklich in das Getriebe, daß ihm das Bein abgerädert wurde. Man befreite ihn alsbald aus seiner entsetzlichen Lage und schaffte ihn ins Hombrucher Marienhospital. Dieses sollte er jedoch lebend nicht mehr erreichen; denn schon auf dem Transport hierhin gab er infolge Verblutung seinen Geist auf.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9702795?query=%22Ziegler%20aus%20Detmold%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
in den historischen Zeitungen werden Unfälle mit Todesfolge häufig mit großer Vorliebe zum Detail geschildert; diesmal ein Beispiel über die Gefährlichkeit des Arbeitslebens.
Hörder Volksblatt vom 01.10.1890:
„Hörde, 30. Sept. (Unglücksfall) Freitag morgen ereignete sich auf dem „Schachte Wilhelm“ der Zeche „Friedrich Wilhelm“ ein tötlicher Unfall. Der Maschinist bei der Koksausdrückmaschine, Jakob Breithauer aus Castrop wurde gegen 8 Uhr auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise von den Kammrädern der Maschine erfaßt und dessen Kopf und beide Arme zermalmt. B. war nach der „Trem.“ Vater einer zahlreichen Familie.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8646399?query=%22t%C3%B6tlicher%20Unfall%22
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen!
Der Bruder eines Vorfahren heiratete eine Witwe. Hier der Sterbeeintrag ihres Mannes:
Am 19 Martij war der Sontagk Reminiscere ist hier im Kruge des Abends vhmb 6 Vhr mit einer Pistol todgeschoßen worden von eines einlogirten Corporals Knechte, ohn einige gegebene Vhrsache Hans Grabauw, ist am Festage Annunciationis begraben im 27 Jahr seines Alters, hat eine Tochter vnd eine junge schwangere Frauw hinter sich gelaßen Textus funebris erat Marc(us). 13 Sehet nun zu wachet und behtet etc.
Auch damals gab es schon no-go-areas. Dieser Dorfkrug gehörte offenbar dazu...
Viele Grüße
consanguineusAngehängte Dateien
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Weder seltsam noch interessant
aber berührt hat mich die Anzeige schon:
Todes=Anzeige.
In dem zarten Alter von 11 Monaten endig=
ten heute unsere Kinder, Ernst Julius und
Carl Hermann, Zwillingsbrüder, geboren am 19.
April v. J., an den Folgen des Brustfiebers,
ihr irrdisches Leben. Bemerkenswert ist es: daß
beide Kinder in einer Viertelstunde geboren und
auch in derselben Frist, unter beiderseitigem
Gähnen, wieder in die Ewigkeit gingen.
Clauberg, den 21. März 1838.
Peter Kellerstrass.
Anna Wilhelmina Kellerstrass, geb. Werth.
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KB Wendisch-Tychow anno 1745:
Den ? Jochen Gadt ein Dienstjunge bei dem H.M.R. von Kleist, zerbrach sich auf verbotenen Wegen den Hals
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Hallo zusammen,
von einem ziemlich grauslichen Todesfall wird in diesem Zeitungsartikel berichtet.
Hörder Volksblatt von 28.03.1930:
„Sich selbst den Bauch aufgeschlitzt.
In Schömberg bei Hirschberg in Schlesien hat sich eine 52 Jahre alte Frau, die wegen eines Bruchleidens unerträgliche Schmerzen litt, mit einem Küchenmesser selbst den Bauch aufgeschlitzt, so daß die Eingeweide heraustraten. Die Frau wurde bei vollem Bewußtsein ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand ist hoffnungslos.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9268670?query=aufgeschlitzt
Es mag dahinstehen, ob es sich um einen bewussten Selbstmord oder – wohl wahrscheinlicher – um einen völlig missglückten Selbstheilungsversuch gehandelt hat.
Viele Grüße
Ralf
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leider konnte ich de Altersangabe nicht überprüfen, weil die Taufbücher 10 Jahre zu spät beginnen
d 28. Dec 1772 Catrina Magdalena Sassen in Oldenburg, eines Taglöhners Ehefrau, namens Henr. Sass, ist 107 Jahre alt geworden. Hinterläßt eine einzige verehelichte Tochter und verschiedene Kindeskinder. Hat sich 3 mal verheiratet, und war etliche Jahr vor ihrem Ende beständig bettlägerig, und verlor Gehör und Gesicht faßt gäntzlich.
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Ein kleiner Nachtrag im Taufeintrag für Pancratius HOLLEN in Badersleben (getauft 01.06.1651):
"14 Jun[i] sep[ultus] A[nn]o [16]55. Da sein Vater mit dem Mistkarren wieder die alte Pforten Säule des west hinter Hoffes gefahren, ist sie gefallen und hat diesem den Kopff zerspaltet".
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Hallo zusammen,
auch die unsachgemäße Handhabung eines Pferdefuhrwerks konnte tödlich sein!
Hörder Volksblatt vom 27.03.1897:
„Aachen, 23. März. Beim Lampionzug der Radfahrer anläßlich der Centenarfeier wurde ein Lumpenhändler durch das Scheuwerden seines Pferdes unter die Räder seines Fuhrwerks geschleudert und getötet.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...eschleudert%22
Anm:: Bei der o.g. Centenarfeier handelte es sich um die Feier zum einhundertsten Geburtstag Kaiser Wilhelm I., die sogenannte „Hundertjahrfeier“.
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Zentenarium
Viele Grüße
Ralf
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Hallo zusammen,
das Zeitungsportal zeit.punktNRW ist eine reichhaltige Quelle für „seltsame Todesursachen“ und Unglücksfälle.
Daher kann ich nun zwei weitere Beispiele in dem seinerzeit durchaus detailreichen Schreibstil vorstellen:
Westfälische Zeitung vom 15.05.1908:
„Blitzschlag:
München, 15. Mai. In Mindelheim in Bayrisch=Schwaben suchte ein Bauernjunge während eines Gewitters Schutz auf einem vorüberkommenden Fuhrwerk, wurde aber in demselben Augenblick vom Blitz erschlagen als er den Wagen bestiegen hatte. Der Wagenlenker ein Landkrämer wurde bewußtlos vom Wagen geschleudert und das Fuhrwerk in Brand gesetzt. Ein Handwerksbursche zog die Leiche in einen Wassergraben und löschte das Feuer auf dem Fuhrwerk.“
„Schweres Unglück:
Mannheim 15. Mai. In der Landschen Eisengießerei verunglückte gestern nachmittag der Arbeiter Joseph Lauer auf entsetzliche Weise. Er fiel infolge Schwindelanfalles in den Schmelzofen; zwar gelang es, ihn noch lebend herauszuschaffen. doch erlag er seinen Verletzungen im Krankenhause.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...ngl%C3%BCck%22
Viele Grüße
Ralf
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Zitat von fps Beitrag anzeigenDie Ausreden von Unfallverursachern waren früher demnach auch nicht weniger blöd als heutzutage.....
dort sind die straßen im dorf noch, so wie zu zeiten kaiserin maria theresias, breit wie bei uns die sechsspurigen autobahnen. am straßenrand beiderseits ein wassergerinne, danach ein gehweg.
auf diesem weg neben dem haus wurde onkel niedergefahren..
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Zitat von sternap Beitrag anzeigender verursacher rechtfertigte sch, er habe das opfer im dichten verkehr übersehen. ein pferdewagen und gänse wäre ihm entgegengekommen.
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