Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Herbstkind93
    antwortet
    Zitat von sternap Beitrag anzeigen
    meine mutter hat einen bruder, der durch heirat ihr engster onkel wurde.
    sein sohn war demnach ihr neffe und cousin, aber der war zur eigenen verwirrung sein eigener vetter. wenn er sich mit ihm treffen wollte, musste er sich zum spiegel bemühen.
    .

    Das verstehe ich nicht ganz. Der Bruder deiner Mutter hat also seine eigene Tante geheiratet? Die Schwester seines Vaters oder seiner Mutter?


    LG
    HK

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  • sternap
    antwortet
    meine mutter hat einen bruder, der durch heirat ihr engster onkel wurde.
    sein sohn war demnach ihr neffe und cousin, aber der war zur eigenen verwirrung sein eigener vetter. wenn er sich mit ihm treffen wollte, musste er sich zum spiegel bemühen.


    er starb jung als pumperlgesunder arzt einen plötzlichen tod.
    weil seine andere tantencousine, marcela, darauf beharrrte, dass erdurch ein gift

    ermordet worden war, untersuchte man sämltlich mögliches material.
    er hatte, wie sich entlastend heraustellte, eine seltene genetische krankheit, für die zwei elternteile mit der gleichen seltenen disposition zusammenkommen mussten und dem nachwuchs ein sterben mit knapp über dreißig sicher sei.
    marcela beschimpfte nun die armen verwaisten eltern, sie hätten durch inzucht den tod ihres sohnes vorprogrammiert. man sollte wie sie, einen partner von weither nehmen müssen, gesetzlich vorgeschrieben.


    kein jahr später fiel der pumperlgesunde sohn marcelas mit noch nicht vierzig jahren tot um.
    wegen der verleumdungen vorher untersuchte man genau, was die todesursache sei, ob nicht doch mord im spiel wäre.
    marcela, selbst ausgestattet mit der unseligen disposition, hatte einen mann aus der fremde mit ausgerechnet der gleichen genetischen voraussetzung erwischt. weltweit gibt es jedoch nur einen paar dutzend genträger.


    dass sie ausgerechnet einen von ihnen als partner fand, war hohn des schicksals.
    Zuletzt geändert von sternap; 08.06.2023, 02:12.

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  • sonjavi
    antwortet
    Hallo Juanita,

    wieder so eine schreckliche Geschichte, die aus dem Krieg erwachsen ist … das macht mich traurig.
    Wie man mit so einer Schuld leben kann? Schwer zu beurteilen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Diese alte Dame hat es für sich wohl erträglicher gemacht, indem sie Sonntag für Sonntag das Grab besucht und so das Andenken an ihre Tochter in Ehren hält - einschließlich der immerwährenden Erinnerung an das damalige Geschehen.

    Viele Grüße
    Sonja

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  • Juanita
    antwortet
    Ich habe während meiner Arbeit als Bibliothekarin eine ältere Dame, welche die Minibibliothek in einem Dorf besorgte, kennengelernt. Sie war eine kleine zarte Frau u. sehr freundlich. Sie erzählte mir stets, wenn wir uns trafen, dass sie immer am Sonntag ihre Tochter Erika besuchen würde. Ich dachte mir lange nichts dabei. Aber eines Tages hakte ich nach u. fragte, wo sie denn wohne. Folgende Geschichte kam dabei heraus.
    Das Ehepaar war von Hitler sehr, sehr überzeugt, vor allem der Ehemann. Er war Lehrer.
    Als die Russen kamen, beschlossen sie sich, das Leben zu nehmen. Sie nahmen Gift. Die Eltern wurden gerettet, aber die 6-jährige Tochter Erika nicht. Ich habe diese Geschichte und diese kleine zerbrechliche Frau bisher nicht vergessen können. Ausser sie in den Arm zu nehmen, konnte ich ja nichts tun. Wie kann man nur mit so einer Schuld leben !!??
    Juanita

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    Mainzholzen ist zwar nur ein kleiner Ort, aber einer mit tragischen und schicksalhaften Todesfällen, von denen hier zwei beispielhaft dargestellt werden sollen.

    Hörder Volksblatt vom 2.9.1899:
    Im Scherz erschossen.
    Ein Mitglied des Kriegervereins in Mainzholzen, das einem Kameraden die letzte Ehre erweisen wollte und zu diesem Zweck ein Gewehr entliehen hatte, legte dasselbe vor dem Bretthauerschen Gasthause im Scherz auf den eben aus dem Hause kommenden Arbeiter August Walter an. Plötzlich entlud sich das Gewehr und die Ladung drang W., der bald darauf starb, in den Kopf. Der Getötete war 27 Jahre alt und unverheiratet.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8652873?query=Mainzholzen

    Westfälische Zeitung vom 19.9.1905:
    Verzweiflungstat einer Mutter.
    Göttingen, 19. September. In Mainzholzen brannte das Anwesen des Bahnwärters Herold nieder, nachdem dieser die Vorbereitungen zur Hochzeit seiner Tochter getroffen hatte. Aus Verzweiflung darüber ertränkte sich seine Frau im Brunnen.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2108339?query=Mainzholzen

    Viele Grüße
    Ralf

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  • schulkindel
    antwortet
    Im Mai 1945 kam es in Ostdeutschland wohl allerorten zu solchen Szenen.
    Menschen gingen in die Flüsse und Seen, um sich und ihre Kinder zu ertränken, man erhängte sich, schnitt sich die Pulsadern auf ...
    In der vorpommerschen Stadt Demmin sollen sich wohl an die 1.000 Menschen das Leben genommen haben. Es gibt darüber einen Dokumentarfilm „Überleben in Demmin“. Der ist von 2019
    Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen sich in Demmin hunderte Menschen das Leben. Martin Farkas zeigt, wie die Ereignisse bis heute instrumentalisiert werden.


    Renate

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  • Herbstkind93
    antwortet
    Noch eine Tragödie aus der Einnahme Steglitz':
    Am 24. April 45 wurde der Studienrat Gustav Tischer, 68 J von Russen in seinem Haus erschossen. Am nächsten Morgen hat seine Witwe Katharina Tischer, 58 J die 20 Monate alte Enkelin Gisela Tischer in der Badewanne ertränkt und anschließend sich selbst.

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  • Herbstkind93
    antwortet
    Noch mehr Sterbefälle im Zusammenhang mit der Eroberung Berlins, diesmal im Bezirk Steglitz:


    Der Buchhalterin Martha Riebe, 59 j, ist durch den Luftdruck beim Ateleriebeschluss die Lunge geplatzt.


    Luise Samide geb. Jäger, 65 J, wurde von den Russen ins Auge geschossen.

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  • Herbstkind93
    antwortet
    Folgender Sterbefall ist eigentlich nicht so ungewöhnlich, ist aber der erste, den ich in dem Kontext gesehen habe. Bei der Eroberung Berlins durch die Rote Armee entschieden sich viele für den Freitot: Erhängen, Erschießen, Ertränken, Schlaftabletten, Pulsadern aufschneiden, alles war dabei, nichts ungewöhnliches,

    aber die Eisenbahnsekretärin im Ruhestand Paula Busch, fast 63 J alt, entschied sich vom Dach ihres Wohnhauses in Berlin-Schöneberg zu stürzen, am 29. April zwischen 13 und 14 Uhr. Der Tag an dem der Bezirk erobert wurde.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Aus dem Sterberegister von Mackenrode (Hohnstein) im Jahre 1724:

    "Elisabetha Ehrenberges ist von ihrem Manne tod geschlagen, und den 20ten Jul. in der Stille an der Kirchenmauer begraben".

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    ein Unfall zwischen einem Motorrad und einem Pferdefuhrwerk kam tödlich enden; aber diesmal nicht für das Pferd.

    Herforder Kreisblatt vom 27.04.1938
    „Auf der Fahrt nach Wangelnstedt prallte der Steinhauer Karl Garbe, der auf einem Motorrad fuhr und auf dem Soziussitz seinen 10jährigen Sohn mitführte, gegen ein Pferdefuhrwerk. Garbe versuchte, entgegen der Verkehrsvorschrift links von dem Pferdegespann vorbeizufahren. Er fuhr dabei auf die Gabel der Deichsel, die dem Unglücklichen in den Leib drang. Mit schweren inneren Verletzungen wurde Garbe in das Krankenhaus nach Holzminden überführt, wo er am Sonntagnachmittag verstarb. Sein Sohn fiel beim Aufprall vom Soziussitz und kam mit leichteren Verletzungen davon.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...y=Wangelnstedt

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Sbriglione
    antwortet
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Hallo Sbriglione,

    bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?
    Ich habe keine Ahnung und mich bislang auch nicht selbst um diese Frage gekümmert: den Text habe ich mit nur geringfügigen Anpassungen der Rechtschreibung so übernommen...

    Mein Eindruck war, dass der Pfarrer sich möglicherweise nicht so ganz sicher war, woher denn nun der Kornschreiber tatsächlich stammte und deshalb den einen Ort ohne und den anderen Ort mit Klammer dahinter geschrieben hat.

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo Sbriglione,

    bist Du Dir ganz sicher, daß der Kornschreiber Beindorff nicht aus HADMERSLEBEN kam?

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich habe heute bei der gezielten Suche nach dem Heiratseintrag eines wahrscheinlichen Bruders einer Vorfahrin von mir im Kirchenbuch von Neindorf (Region Halberstadt) feststellen müssen, dass dieser Eintrag doch etwas umfangreicher war, als vermutet.

    Der Text im Wortlaut:

    "Anno 1685. Hans MEINEKEN, hochadel. aßebg. Schafmeister zu Neind. ist Dom. 4 p. Trin. mit der Ehr, u. Tugendsamen Fr. Ehrengast Grahn S. Joh. Meyers gewesenen Krügers zu Alvensleben nachgelaßener Wittwenn, praevia publ. proclamatore öffentl. getrauet.
    Am andern Hochzeitstage alß den 13ten Jul. am Tage Marg. ist, in dem ich nicht hinüber gewesen zwischen Joh. Albr. Beindorff aus Hattmersleben (Heimersleben) dem Kornschreiber u. Carol Wiening (aus Halberstadt) dem Reitschmiede zu Neindorff, ein unseliges Getzänk entstanden, da sie beyderseits zu unterschiedlichen malen dem Teuffel sich ergeben. Abends ohngefehr nach 10 Uhren kommen sie beiderseits als gute Freunde, einander bey der Hand führende, u. practiciret der Kornschreiber, gantz unvermerket, unter einem langen Reisemantel 2 Degen von dem hochaedel. Hause, u. halten, da sie beyde gantz allein, einen verdammlichen Duell, in welchem der Kornschr. der doch nicht groß von Person, den Schmied alß der ein langer frisch- u. starker Kerl, im ersten Stich erstochen, aber bald hernach über Lutter sich davon gemachet.
    Bey der Eröfnung sahe man, daß der Stoß durch die Lunge, in der vena cava ins Hertz, biß auf den Grund deßelben gegangen, also der Stoß u. Tod zugleich bey einander gewesen".

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo,

    diese Buben haben 1944 mit Stabbrandbomben hantiert, die sie im Wald gefunden hatten, Seite 7:



    Gruß
    Astrid
    Zuletzt geändert von assi.d; 24.04.2023, 12:24.

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