Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • AhnenFor Scherin
    antwortet
    Das sind ja komische Zufälle in Sommersdorf. Etwas gruselig. Schau gern mal in meine heutigen (oder schon gestrigen) Nachrichten. Liebe Grüße!

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  • Weltenwanderer
    antwortet
    Hallo Jens,
    ich kann nicht sagen, wann das angefangen hat, aber in der Gegend wurde früher auch Tabak angebaut. An manchen Stellen findet man wohl noch heute wilde Tabakpflanzen.
    LG,
    Michael

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  • jebaer
    antwortet
    Im Rahmen eines Themas von Weltenwanderer bin ich neulich hüber den Eintrag vom 11. 7. 1671 hier gestolpert:
    https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/wuerzburg/erlenbach-bei-marktheidenfeld/01190/?pg=72

    1671
    Iulius
    11. huius obijt in Heidenfelt subitanea morte Michael
    Hahn messis tempore, vel ob nimium actum, aut quidem valde
    probabile, ob nimium tabaci usum.

    Am 11. diese Monats starb in Heidenfeld einen pötzlichen Tod Michael
    Hahn zur Erntezeit, entweder wegen zu großer Anstrengung, oder doch viel
    wahrscheinlicher, wegen zu starkem Gebrauch des Tabaks.

    Heut wär das wohl nicht ungewöhnlich, aber 1671? Da muss der Mann wohl gut verdient haben - solange er noch ernten konnte.
    Direkt danach wurde bestimmt begonnen, Tabaksbeutel und Zigarrenkisten abschreckend zu illustrieren ...



    LG Jens
    Zuletzt geändert von jebaer; 02.02.2025, 00:39.

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  • Paramecium
    antwortet
    Auch gefällte Bäume können gefährlich sein. Bebra 1709.

    Den 14. Jan. Hans Nicol Kirchner Sen. 59. Jahr 5. Wochen.

    Dieser, ein frommer und christl. Mann, gehet den 12. [...] mittags um 12 Uhr mit seinem jüngsten Sohn zum Holz am Todemberg, und will von seinem gehäuften Holze etwas heimführen, hauet deßwegen einen Ast von dem niedergefällten Baume ab, indem dieser bricht, drehet sich zugleich der Baum herum, und drückt ihn eine Spitze des abgebrochenen Astes hinten auf der Schulter zu Boden, daß er alsbald seinen Geist aufgegeben.

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  • consanguineus
    antwortet
    Guten Morgen!

    Den 13 Martÿ ist Ludeloff Rabetche im 65 Jahr seines Alters fatalerweise ums Leben kommen, in dem er nach Groß Biewende gegangen, den folgenden Tag aber auf den Klein Biewendischen Pfingstanger tod gefunden. Man hält dafür, daß er mag betrunken gewesen seÿn, daß er in dem Bach gefallen, sich wieder heraus geholffen, und verklamet.

    Ist jetzt zwar nicht wahnsinnig aufregend, aber mir ist erst einmal aufgegangen, wieviele Menschen damals gestorben sind, weil sie besoffen irgendwo hinein- oder hinunterfielen.

    Einen schönen Tag wünscht
    consanguineus

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  • Hey
    antwortet
    Ein Bruder meines Vorfahrs, Franz Zirnstein, starb am 01.08.1858 in Litnitz 10 (Litice) im Alter von 17 Jahren nach einem gescheiterten Selbsterhängungsversuch an einem dadurch ausgelösten Schlaganfall. Er wurde dann ohne Messe am Rand des Friedhofs begraben.

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  • AnNo
    antwortet
    Ein Caspar Weinold ward 1619 in Schmalzgrube (Jöhstadt) "so vom Gebäude erschlagen, welches er hat haben wollen".

    LG Angela

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  • Sebastian_N
    antwortet
    Vielleicht gibt es Zeitungsartikel aus jener Zeit, die über den Unfall berichten. Durchaus wahrscheinlich. Derartiges wurde in jener Zeit in Zeitungen veröffentlicht. In den Leipziger Tageblättern, die ich für meine Recherchen regelmäßig konsultiere, schreiben regelmäßig, teils sehr detaillierte Ereignisse dieser Art in Leipzig und Umgebung.

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  • jebaer
    antwortet
    Eigentlich dachte ich eher an den Klotz, der sich beim Ausholen von der Axt verabschiedet, bevor er in Scheite zerteilt ist - wenn man sich so blöd anstellt, wie ich zuweilen
    Aber im Ernst, das DWDS etwa sagt zur Quetschung:
    "Verletzung durch heftigen Druck, durch Druck verletzte Körperstelle".



    Im Ergebnis wird es dem armen Kind egal gewesen sein, mir wäre es aber schon lieber, es hätte nicht die Schmerzen ertragen müssen, wenn es zerquetscht worden wäre.


    LG Jens

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von jebaer Beitrag anzeigen
    Wenn da steht "starb an Quetschung durch einen Klotz", so heißt das lange nicht, dass sie davon "zerquetscht" worden wäre.
    Brennholz hacken wär schon eine Idee - wenn man da nicht aufpasst, kann der Klotz, den man spalten will, mit großer Wucht ziemlich weit fliegen ...
    Vielleicht, aber würde man bei der Art von Verletzung, die ein mit hoher Geschwindigkeit umherfliegendes Holzscheit zu verursachen vermag, von einer "Quetschung" sprechen?
    Zuletzt geändert von consanguineus; 15.12.2024, 16:16.

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  • jebaer
    antwortet
    Ich glaube fast, Ihr schaut zu viel Splatter-Filme (heißt das so?)
    Wenn da steht "starb an Quetschung durch einen Klotz", so heißt das lange nicht, dass sie davon "zerquetscht" worden wäre.
    Brennholz hacken wär schon eine Idee - wenn man da nicht aufpasst, kann der Klotz, den man spalten will, mit großer Wucht ziemlich weit fliegen ...


    LG Jens
    Zuletzt geändert von jebaer; 15.12.2024, 19:49.

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo Carl-Henry,

    darüber habe ich ebenfalls nachgedacht. In meiner Vorstellung ist ein Klotz hölzern. Ein Bauklotz oder ein Bremsklotz scheiden aus. Könnte es sich hier vielleicht um das Stück eines Baumstammes handeln, das darauf wartete, zu Brennholz zerkleinert zu werden? Vielleicht geriet dieser Stammabschnitt ins Rollen und zerquetschte die Kleine.

    Ratlose Grüße
    consanguineus

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  • Gastonian
    antwortet
    Hallo allerseits:

    In Frankenberg/Eder: "April 11. [1830] [wurde begraben] Louise, der Catharine Kessler unehl. Tochter, starb den 9. ej. Nachmit. 3 Uhr an Quetschung durch einen Klotz, alt 7 Jahre 21 Tage"

    Was für ein Klotz konnte 1830 ein Mädchen zerquetschen?

    VG

    --Carl-Henry

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich habe gestern erst einen Text über ein Gerichtsverfahren vom 09.08.1725 transkribiert, das auf dem Amt Harzburg ausgetragen wurde (ich habe den Text aus Gründen der bessern Lesbarkeit stark an das heutige Deutsch angeglichen, ohne ihn inhaltlich zu verfälschen). Das Verfahren fand statt zwischen Hennig Fuhrmanns Ehefrau (als Klägerin = "Actrix") und Hennig Behrens Ehefrau Agnese Sanders (als Angeklagte = "Rea"):

    Actrix:
    "Die Beklagte habe 14 Tage vor Ostern ihren Sohn Jürgen Heinrich Fuhrmann von 9 Jahren geschlagen, daß er vor 7 Wochen daran gestorben. Sie bat, die Beklagte deswegen zu bestrafen und zu Ersetzung der Begräbniskosten angehalten".

    Rea:
    "Sie wüsste nicht, wann es geschehen sei. Es hätten aber ihr die Kinder gesagt, dass der Junge sie für eine Hure gescholten habe. Darauf hätte sie ihn mit der Hand an den Kopf geschlagen und später hätten sie und die Klägerin deswegen vertragen. Als aber der Junge krank geworden sei, hätte die Klägerin gesagt, er wäre verhext".

    Actrix:
    "Die Beklagtin hätte ihn so geschlagen, dass er einen Klump an die rechte Seite geschlagen habe und darauf hätte er auch an Beinen und Armen Drüsen [= Furunkeln/Ausschlag] bekommen, woran er endlich gestorben sei und er wäre auch von den Schlägen hinter dem Ohr blutig gewesen".

    Rea:
    "Gestand, geschlagen zu haben, aber daran könnte das Kind nicht sterben".

    Bescheid:
    "In Sachen Hennig Fuhrmanns und Hennig Behrens Ehefrau Agnese Sanders aus Neustadt [= Bad Harzburg] wird auf heute vorgewesenem Verhör zu Bescheide erteilt:
    Daß die Beklagte wegen dem des Klägers Sohn zugefügten Schlages mit ...tägigem [die Zahl war leider wegen der Bindung nicht lesbar] Gefängnis zu bestrafen und die Gerichtskosten zu bezahlen schuldig sei".


    Nachtrag meinerseits: schade, dass die genaue Anzahl der Tage für die Gefängnisstrafe unlesbar ist, aber ich vermute stark, dass es tatsächlich nur wenige Tage gewesen sein dürften. Ziemlich eindeutig erscheint mir, dass das Gericht schon zu "aufgeklärt" war, um noch an Hexerei zu glauben und nur aus dem Grunde überhaupt eine Strafe verhängt hat, weil nur die älteren Mitglieder der eigenen Familie und sonst höchstens noch Lehrer, Amtspersonen und Vorgesetzten das Recht zugesprochen wurde, andere (und insbesondere Kinder) durch Schläge zu "züchtigen".

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  • jebaer
    antwortet
    Zitat von wicki49 Beitrag anzeigen
    Ins Grab gefallen und erfroren - alles kann ich nicht lesen
    Naja, fast:
    "NB ist zween Tag vorhero halb todt in einem Graben, darinnen
    sie gefallen, eine ganze nacht gelegen undt erfrohrn, ge-
    funden worden. ætatis ..."


    LG Jens

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