Fallschirmspringer/-Jäger aber nicht bei der Wehrmacht

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  • scheuck
    antwortet
    So, jetzt habe ich auch das AB 1932 "durch" ....

    CASPAR kommt 3 x vor
    CASPER gibt es 4x, dazu den Hinweis s.a. KASPER
    KASPER gibt es dann 8x, wobei ein Kfm. Fritz genannt ist, der Alt Fermesleben 45 wohnt

    Guckt man im Straßenverzeichnis nach, wohnt in Nr.45 der Buchmachergehilfe F.Kasper

    Davon, dass die Melderegisgter zu Kaspar/Kasper und Caspar/Casper nichts hergeben, kann also keine Rede sein. - Ein Adressbuch "lebt" meiner Ansicht nach von den Inhalten eines Melderegisters, oder?

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    nach dem derzeitigen Stand der Forschung spricht wohl eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Identität des Jakob Kaspar erfunden wurde und auf unrichtigen Angaben beruhen dürfte.

    Dann stellt sich die Frage, wann und durch wen der Identitätswechsel erfolgt ist.

    Nach Beitrag #36 war Jakob Kaspar nach Auskunft der Großmutter bis 1947 in englischer Gefangenschaft.

    Nehmen wir einmal an, dass zumindest diese Angabe zutreffend wäre.
    Dann könnten die Ausführungen zur sog. „Rattenlinie Nord“ interessant sein.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlinie_Nord

    Danach wurden SS-Angehörigen, sicherlich auch niederrangigeren SS-Sturmführern im Polizeipräsidium Flensburg schätzungsweise 2.000 bis 3.000 falsche Ausweispapiere ausgestellt und passende gebrauchte Uniformen ausgehändigt, durch welche sie zu einfachen Feldpolizisten, Unteroffizieren der Wehrmacht (bzw. Oberjägern der Fallschirmjäger) oder zu Maaten der Marine erklärt wurden und sich bei Krusau unter die aus Dänemark zurückkommenden Soldaten der Wehrmacht mischen konnten und dann in englische Kriegsgefangenschaft geraten sind.

    „Die britischen Soldaten erreichen Flensburg am 8. Mai. Sie wissen, dass viele Nazi-Verbrecher versuchen, ob der sich auflösenden Wehrmacht abzutauchen. An der deutsch-dänischen Grenze filtern die Briten innerhalb weniger Tage aus dem nach Schleswig-Holstein zurückflutenden Soldaten-Strom aus Norwegen und Dänemark mehr als 2.400 als Wehrmachtssoldaten getarnte SS-Leute heraus.
    Anders läuft es bei denen, die sich in Flensburg neue Identitäten besorgen: Der Mehrheit von ihnen gelingt der Trick. Sie entgehen der Strafe, tauchten später wieder in der neuen Bundesrepublik auf. In vielen Fällen gelangen sie wieder in Führungspositionen. Sie können sich auf ein Kartell schweigender Mitwisser verlassen.“
    vgl. https://www.ndr.de/geschichte/chrono...gsende348.html

    Auf diese Möglichkeit will ich aber nicht hinaus, sondern vielmehr auf die englische Kriegsgefangenschaft.

    Sofern der Identitätswechsel im Mai 1945 gelungen wäre, müsste ein Fallschirmjäger namens Jakob Kaspar in englische Kriegsgefangenschaft geraten sein bis 1947, so dass es darüber auch Unterlagen und Listen in Archiven geben sollte. Dies wäre vielleicht ein Ansatzpunkt, um seinen Werdegang ab 1945 recherchieren zu können.

    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass dieser Jakob Kaspar bei seiner mutmaßlichen Entlassung 1947 nicht nur den alten (gefälschten) Wehrmachtsausweis haben müsste, sondern insbesondere auch die echten Entlassungspapiere aus der britischen Kriegsgefangenschaft, welche als Legitimation für den Erhalt eines Personalausweises praktisch ausreichen sollten, so dass die spätere eidesstattliche Versicherung nicht erforderlich gewesen wäre. Demgemäß ist diese Theorie von einer großen Unklarheit geprägt.

    Aber vielleicht hat jemand eine bessere Idee.

    Viele Grüße
    Ralf

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  • scheuck
    antwortet
    Nabend, zusammen!

    Wenn Juergen nicht das AB Magdeburg 1943 hier verlinkt hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir den Buchstaben K mal etwas genauer anzusehen. Vollkommen stutzig bin ich dann bei diesem Hinweis "siehe auch" geworden. - Man hatte Melanie ja nicht nur gesagt, dass keine Geburt zu Jakob zu finden sei, angeblich haben ja auch die Melderegister nichts hergegeben.

    Selbstverständlich bin ich davon ausgegangen, dass man in einem Archiv auf die Idee kommt, sich mal um andere Schreibweisen zu kümmern, nachdem man tagelang vergeblich nach einer Geb.-Urkunde aus 1919 gesucht hat. Wie wir jetzt wissen, hat Melanie diesen Vorschlag ja auch gemacht.

    Natürlich bin ich nicht sicher, dass es sich bei dem Dreher Heinrich/Heinz um den Vater von Jakob handelt, so ganz aus dem Kopp geht mir das allerdings nicht. - Der Herr Borrmann schreibt: "Jakob Kaspar erlernte ebenfalls den Beruf Dreher". Im Satz vorher spricht er von Vater Heinrich; auf wen sonst sollte sich "ebenfalls" beziehen?

    Wer wann erstmals auf die "Idee" gekommen sein könnte, aus KASPAR Casper oder Caspar zu machen, wird sich nicht klären lassen.

    Wenn meine Vermutung sich allerdings als richtig erweisen würde, wären die "Spätfolgen" grauenhaft, denn dasselbe Theater mit der Geb.-Urkunde scheint es ja schon gegeben zu haben, als seine Witwe eine Rente beantragen wollte, die sich dann nie erhalten hat . Dass wir uns hier seit Tagen die Köpfe heiß reden und denken, ist dabei mehr als vollkommen unwichtig.

    Es gibt im Inet anscheinend auch noch ein AB aus 1932, auch das werde ich mir gleich noch ansehen.
    Morgen werde ich auf jeden Fall bei der Friedhofsverwaltung anrufen und darum bitten, in der Liste der Bombenopfer nach Frau Casper/Caspar zu gucken. Wenn es die dann "plötzlich" gibt, werde ich in der Pfanne verrückt!

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  • Pommerellen
    antwortet
    Hallo,

    zu meinem Ansatz #65
    die Melderegister der Stadt Konstanz sollten aus der fraglichen Zeit noch erhalten sein.

    Vielleicht mal eine telefonische Anfrage oder mail ob diese Melderegister wirklich für 1952 vorhanden sind.

    Viele Grüße

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  • Ringelein
    antwortet
    Hallo zusammen,

    auf die Frage nach der Schreibweise,
    Ja ich habe den Damen damals alle 4 Schreibweisen mitgeteilt (Kaspar, Kasper, Caspar und Casper)
    Sie haben gesucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es keiner dieser Schreibweisen gibt und am 25.05.1919 kein Kaspar oder ähnliches zur Welt kam, kein Heinrich geheiratet hat und auch kein Heinrich geboren wurde. Das wurde mir mitgeteilt.
    Wie genau und ordentlich sie gesucht haben, weiß ich nicht.
    Liebe Grüße

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  • Svenja
    antwortet
    Hallo Scheuck

    Deine Funde im Adressbuch zeigen genau das, was ich schon lange vermutet habe:
    Man sollte sich bei dieser Suche nicht nur auf eine oder zwei Schreibweisen versteifen.

    Hallo Ringelein

    Wurde beim Standesamt in Magdeburg und bei den Einwohnermeldekarten auch nach den Schreibweisen Caspar/Casper gesucht?

    Gruss
    Svenja

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  • Lock
    antwortet
    @Jörg

    bei den "Schlapphüten" war ich schon mal.
    Dafür spräche, das nur eine einzige Person die Angaben bestätigen kann.
    Dagegen eher die spätere Tätigkeit als Bauarbeiter.

    Ich denke das einzige was stimmt, es handelt sich um einen ehemaligen Fallschirmjäger. Die Angaben zu den Einsatzorten sind relativ schlüssig.
    Und in den Fünfzigern kann das eigentlich nur ein Insider wissen.
    Zumal Stendal, Gardelegen und Braunschweig-Broitzen Ausbildungsstandorte waren.

    v.g. Gerhardt

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  • scheuck
    antwortet
    Hallo, zusammen

    irgendwie hören die Merkwürdigkeiten ja nicht auf .....

    Aus Spaß habe ich mir in dem von Juergen genannten AB mal den Buchstaben K wie KASPAR vorgenommen. Auf Seite 128 steht "KASPER s.a. CASPER".

    Auf Seite 58 findet man dann:

    Caspar, Heinrich; Dreher, Fermesleben 1

    CASPER s.a. KASPER und da dann einen
    Casper, Heinz; Dreher, Alt Fermesleben, Rotbau 1

    Geht man dann ins Straßenverzeichnis, findet man "Alt Fermesleben" und "Fermesleben" in einer Rubrik.

    Fermesleben 1 ist ein Werkplatz; letztlich folgen Behelfswohnungen der Stadt Magdeburg, und im Rotbau 1 wohnt der Dreher H.Casper.

    Irgendwie schon komisch, oder?

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  • Juergen
    antwortet
    Hallo allerseits,

    ich habe in den AB Magdeburgs geschaut, ob es einen Alexander BORRMANN schon vor 1945 in Magdeburg als Haushaltsvorstand gab.

    Es gab einen Alexander BORRMANN Behördenangestellter, 1943 als Wehmachtsangestellter gelistet,
    Dodendorfer Str. 78 (Privatadresse).
    --> https://www.familysearch.org/ark:/61...5G6?cat=201045

    Fragt sich ob der dann nach dem Krieg bei der Kirche als Rendant und Kustos unterkommen konnte.
    Wann er geboren wurde und vielleicht heiratete kann ich nicht ermitteln (kein ancestry Account)

    Na ja es bleibt rätselhaft.

    Gruß Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 13.09.2023, 16:22.

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  • duschas
    antwortet
    Hallo zusammen,


    ich habe bisher auch nur still mitgelesen.


    Die Tatsache, dass das 1957 in Magdeburg (ehem. DDR) ausgestellte Schreiben echt sein könnte und die Oma nach dem Tod noch Besuch bzw. Schreiben für den Opa erhalten hat, bringen mich auf einen vagen Verdacht.


    Hat schon mal jemand in den Stasi-Akten nachgeschaut? Vielleicht sollte nicht die Identität vor 1945 sondern die Identität nach 1945 verschleiert werden?

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  • scheuck
    antwortet
    Hallo, zusammen

    Den Herrn hat es in der Nikolai Kirche offensichtlich gegeben, und er hat ein paar Sätze mit Unterschrift und Stempel "von sich gegeben"; das ist also nicht gefälscht.
    Was den Inhalt angeht bleiben meine Zweifel, weil mir der Schrieb einfach nicht "offiziell" genug ist. - Mir fehlt da schon mal die Angabe dazu, dass die Familie an der x-Straße Nr.y gewohnt hat; das Geb.-Datum fehlt, und komisch finde ich auch, dass er den Mädchennamen der Luise nennt.

    Dennoch, kann es ein Rendant wagen, einen solchen Schrieb als "Gefallen" aufzusetzen, weil man mal zusammen Skat gespielt hat oder gemeinsam im Kirchenchor war? - Fände ich schon mutig, denn er schreibt ja nicht als Privatmann.

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  • Ringelein
    antwortet
    Hallo ihr Lieben,

    dann heißt das Klartext für mich, da es den Borrmann in der St nikolai Kirche gegeben hat, dass die Erklärung im Prinzip echt ist.
    Woher kannte der Rendant die Familie und warum finde ich dann in keinen Register und Einträgen auch nur ein Stück davon?
    Wie alt war der Borrmann 1957? Stand das noch zur Realität, dass er den Uropa hätte kennen können?
    Aber wie immer nur halbe Angaben auf der Erklärung, kein genaues Geburtsdatum, keine Straße oder Ort wo die Leute lebten....
    Liebe Grüße

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  • Moselaaner
    antwortet
    Zitat von Kaisermelange Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bisher habe ich still mitgelesen, heute ist mir eine Dokumentation eingefallen, die ich vor einiger Zeit gesehen habe. Das Thema war, dass jemand die Identität nach dem 2. WK eines Opfers angenommen hat.
    Habe die Idee verfolgt und eine Person gefunden, Name, Geburtsdatum ident, auch war die Person in Magdeburg während des 2. WK.
    Zufall? Eine Spur? Keine Ahnung, wollte diesen Fund und Gedanken nur mitteilen, vielleicht hilft es.
    10. Eintrag von unten
    Arolsen Archives - International Center on Nazi Persecution | 4685043 RUS - Nationalität/Herkunft der aufgeführten Personen: Russisch


    Grüße Kaisermelange

    Hallo,
    ich glaube, dass gab es häufiger als man denkt.
    Mein Vater war beim Afrikakorps. In der Gefangenschaft lernte er einen Algerier (franz. Kolonie) kennen, der für die Deutschen gekämpft hatte. Nach der Gefangennahme wäre er an Frankreich ausgeliefert und als Deserteur hingerichtet worden. Deshalb haben seine Kameraden ihm Papiere mit deutscher Identität besorgt. Der Mann wurde mit meinem Vater entlassen. Da er nicht wusste wohin er gehen sollte, nahm ihn mein Vater mit zu sich nach Hause. Nur kurze Zeit später machte dieser sich auf den Weg in ein neues Leben. Er hat sich nie mehr gemeldet.



    Viele Grüße
    Moselaaner
    Zuletzt geändert von Moselaaner; 13.09.2023, 11:28.

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  • Kaisermelange
    antwortet
    Hallo,

    bisher habe ich still mitgelesen, heute ist mir eine Dokumentation eingefallen, die ich vor einiger Zeit gesehen habe. Das Thema war, dass jemand die Identität nach dem 2. WK eines Opfers angenommen hat.
    Habe die Idee verfolgt und eine Person gefunden, Name, Geburtsdatum ident, auch war die Person in Magdeburg während des 2. WK.
    Zufall? Eine Spur? Keine Ahnung, wollte diesen Fund und Gedanken nur mitteilen, vielleicht hilft es.
    10. Eintrag von unten
    Arolsen Archives - International Center on Nazi Persecution | 4685043 RUS - Nationalität/Herkunft der aufgeführten Personen: Russisch


    Grüße Kaisermelange

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  • scheuck
    antwortet
    Moin,

    vielen Dank, Moselaaner! - Bildungslücke geschlossen, großer Unterschied zwischen Junkerschule und Fahnenjunkerschule.

    Juergen, wenn Du mit etwas Phantasie auch Borrmann liest, und es den Herrn auch 1960 noch tatsächlich gab, wird es so sein. Danke!

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