Hallo Svenja
Bei der Geschichte gibt es eine Menge Merkwürdigkeiten. Überhaupt keine Angaben von der Wast lässt auf zwei Möglichkeiten schließen, entweder existiert die Person in der Form nicht oder die Unterlagen sind ich sage mal verschütt gegangen. Absichtliche Vernichtung halte ich für unwahrscheinlich.
Zu dem Bruder meiner Oma gibt es auch nichts, obwohl Datum und Ort wo er gefallen ist bekannt ist. Meine Tante hat ihn noch auf der Flucht aus Ostpreußen einen Tag vorher
getroffen.
Fallschirmspringer/-Jäger aber nicht bei der Wehrmacht
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Hallo Melanie
Major Heinrich Kasper ist 1942 in Paris gefallen.
Seine Mutter Luise Kaspar geborene Hartwig ist bei einem Luftangriff im Januar 1945 ums Leben gekommen.
Das Datum des Luftangriffs passt nicht und 1942 waren in Paris keine Einsätze. Es sind nur einzelne Zivilisten ums Leben gekommen und die sind alle verzeichnet und darunter ist kein Kaspar.
Im übrigen wird in deinem Zitat nicht erwähnt, in welcher Stadt der Luftangriff stattfand, bei dem Luise Kaspar, geborene Hartwig ums Leben kam.
Gruss
Svenja
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Also du kannst ja nochmal beim Volksbund nachfragen - die haben einen 1942 in Paris begrabenen/gefallenen(?) Major Heinrich Kaspar in ihrer Datenbank. Enteder kommt das aus der gleichen Quelle wie deine Angaben oder mit viel Glück wissen die vielleicht noch mehr:
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Hallo Gerhardt
Verschleierung der Identität und Verfälschung der militärischen Laufbahn nach dem Kriegsende sind eine Sache, aber war es denn für solch eine Person möglich alle Spuren bzw. Dokumente, die bei der ehemaligen WASt oder sonst irgendeiner Verwaltungs-Dienststelle im deutschen Reich vorhanden waren, nach dem Krieg vernichten zu lassen? Ich meine so, dass man auch heute, wo viel mehr Unterlagen aus dieser Zeit mehr oder weniger öffentlich einsehbar sind, und sich auch Dokumentensammlungen, die sich lange Zeit bei den Alliierten befanden, wieder in deutschen Archiven befinden, oder auf den Websites der betreffenden Archive im Ausland einsehbar sind, nichts über die wahre Vergangenheit dieser Person gefunden werden kann?
Gruss
Svenja
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Guten Abend zusammen,
vor der Heirat wurde bei der evangelischen Kirche in magdeburg nachgefragt. Aus dem Jahrgang 1919 wurden die Taufbücher vernichtet im Krieg. Dann hat der kirchliche Mitarbeiter folgendes bescheinigt:
Ich erkläre dass ich die Familie Kaper (dabei heißt sie Kaspar) sehr gut kannte und alles was ich weiß hier mitteilen werde.
Jakob Kaspar war der Sohn des Heinrich Kaspar, Major der Wehrmacht und Zimmerer und Modelschreinermeister. Jakob erlernte ebenfalls den Beruf des Dreher. Nachdem ging er auf die Fahnenjunkerschule, nachdem meldete er sich freiwillig bei den fallschirmjäger, Luftlandetrupp.
Major Heinrich Kasper ist 1942 in Paris gefallen.
Seine Mutter Luise Kaspar geborene Hartwig ist bei einem Luftangriff im Januar 1945 ums Leben gekommen.
Somit verlor er seine Eltern und Heimat zugleich. Auch weitere Angehörige sind nicht mehr am Leben "
Ich habe von meinem kirchenhistoriker bereits mitgeteilt bekommen, dass es sich bei der Erklärung der Kirche einige mysteriöse Daten gibt.
Das Datum des Luftangriffs passt nicht und 1942 waren in Paris keine Einsätze. Es sind nur einzelne Zivilisten ums Leben gekommen und die sind alle verzeichnet und darunter ist kein Kaspar.
Und falls die Frage bezüglich dem major heinrich aufkommt. Ich hab bezüglich der Urgroßeltern alles abgeklappert. Überall wieder nichts. Beim Archiv pa kann ich kein Antrag stellen, da das Geburtsdatum nicht bekannt ist
Alles ist verschachtelt und kompliziert
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Hallo,
was ich etwas merkwürdig finde ist, das auf der standesamtlichen Heiratsurkunde eine Angabe steht, die im Jahre um 1958 nicht überprüft bzw. hinterfragt wurde. In der Regel steht dort schon die Standesamtsnummer mit Urkundennummer der Geburtsurkunde. Auch wurde kirchlich normalerweise ein Taufzeugnis angefordert bzw. eine Bestätigung von der Heimatpfarrei, das die Person nicht schon verheiratet war. Ich habe einen Fall um die Zeit wo in Polen angefragt wurde ob eine Taufe vorliegt, was dann mit dem Heiratsdatum im Kirchenbuch (kath.) hinter der Taufe vermerkt wurde.
Die Legitimität ist weiterhin zweifelhaft.
Viele Grüße
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Hallo
Das ganze liest sich doch einigermaßen mysteriös.
Wenn keinerlei Informationen vor der Heirat zu finden sind, drängt sich mir eine falsche Identität auf. Voraussetzung wäre aber eine Heirat nach 1945.
In Bezug auf Magdeburg, Gardelegen liegt gleich um die Ecke, dort waren unter anderem Einheiten der 1. Fallschirmjägerdivision stationiert. Es war auch Ausbildungsstandort. 1935/36 wurden vor allem freiwillige rekrutiert. Somit kann ein Alter von 17 Jahren gut möglich sein.
Die genannten Einsatzorte lassen auf einen "alten Hasen" schließen.
ich will nichts unterstellen, am 13. April 1945 kam es in der Isenschnibber Feldscheune zu einem Kriegsverbrechen unter Beteiligung diverser vor Ort verfügbarer Einheiten von SS über Wehrmacht bis zum Volkssturm.
Das wäre ein Grund seine Identität zu verschleiern. Die Alliierten haben versucht der Beteiligten habhaft zu werden. Einige haben sie gefunden, und einige nicht. Der NSDAP-Kreisleiter der die Ermordung anordnete, lebte unerkannt bis 1994 mit falschen Papieren.
Wenn ich mich in die Lage deines Opas versetze, hätte ich auch vermieden damit in Zusammenhang gebracht zu werden. Egal ob persönlich beteiligt oder nicht.
Fallschirmjäger gehörten zu den Eliteeinheiten mit einem eigenen "Ehrenkodex" im Soldbuch z.b. waren 10 Gebote festgehalten. das 5. lautet:
Hüte Dich vorm Reden! Sei nicht bestechlich! Männer handeln, während Frauen schwatzen. Reden kann Dich ins Grab bringen.
Ich würde sagen, ja er war Fallschirmjäger, aber nicht der für den er sich ausgab.
Hast Du schon die einschlägigen Datenbanken nach dem Name durchforstet?
Standesamtsunterlagen von Magdeburg gibt es bei Ancestry.
Kirchenbücher bei Archion.
Verfälschungen der Milit.Laufbahn waren nach Kriegsende nicht ungewöhnlich. Mein Großonkel landete 1946 auch vor einem sovjet. Militärtribunal. Er war eben nicht ein Wehrmachtsangehöriger gewesen wie angegeben, sondern Wachmann in einem Gestapogefängniss.
v.g. Gerhardt
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Hallo,
Zitat von Svenja Beitrag anzeigenBist du dir sicher mit dem Geburtsjahr 1919? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man 1936 17-Jährige gemustert hat. Oder könnte das 1936 der Reichsarbeitsdienst gewesen sein?
Wenn Melanie nunmehr schreibt, ihr Opa wäre in Frankreich, Kreta und (Nord-)Afrika gewesen, widerspricht das der Ortsangabe "Monte Cassino", es sei denn, er war nach dem Rückzug aus Afrika außerdem noch dort eingesetzt.
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Hallo,
1919 steht in der Heirats- und Sterbeurkunde. Ob es wirklich so ist, weiß ich nicht, da man ja keine Geburtsurkunde gefunden hat bei der Stadt Magdeburg. Ich weiß nicht einmal ob er wirklich aus Magdeburg stammt. Weil die Adressbücher spucken die Namen leider nicht aus. Das hab ich alles auch schon abgesucht.
Meine Oma hat damals gesagt der Opa war in Frankreich, Kreta und Afrika. Aber ich konnte das ja nie nachvollziehen, weil nicht einmal ein Bild von ihm in Montur der fallschirmjäger vorhanden ist.
Es ist nicht mal ein Abzeichen, ein Pass oder sonstiges von ihm da. Ich habe nur seine Bilder in Zivil und den Reisepass, dort stehen aber die gleichen Daten wie in der Heiratsurkunde
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Hallo Melanie
Bist du dir sicher mit dem Geburtsjahr 1919? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man 1936 17-Jährige gemustert hat. Oder könnte das 1936 der Reichsarbeitsdienst gewesen sein?
Monte Cassino liegt in Süditalien, zuerst war das Kriegsgeschehen in Nordafrika, dann kam die Landung in Sizilien (ab dem 10. Juli 1943), die Landung in Süditalien (im September 1943) und erst danach ereignete sich die Schlacht um Monte Cassino (17. Januar bis 18. Mai 1944).
Gruss
Svenja
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Hallo Ralf,
Dankeschön für die tollen Ansätze.
Zu meinen Urgroßeltern weiß ich von der Kirche, da hat 1958 der kirchenangestellte bestätigt, dass er die Familie kennt (woher auch immer, denn der Nachname ist gleich im ersten Satz falsch geschrieben). Darauf hin und auch nur wegen des Schriebs, durfte dann meine Mutter den Nachname von ihrem Vater annehmen, da mein Opa und meine Oma noch nicht verheiratet waren.
Briefe und Bilder sind von meinen Urgroßeltern nicht vorhanden. Von meinem Opa nur 2 zivile Bilder für Ausweise.
Ich habe auch bezüglich der Urgroßeltern schon Anfragen bei städte wegen Geburt, Heirat und Adressbücher gemacht. Alles negativ.
Auf der Geburtsurkunde und der Heiratsurkunde und der Sterbeurkunde steht immer magdeburg.
Es ist aber in magdeburg nichts vorhanden. Auch Monate vorher und nachher nicht.
Ich weiß von meiner oma, dass er fallschirmjäger war, dass er 1936 gemustert wurde in braunschweig und er dann fallschirmjäger war. Er war in monte Cassino, Afrika im Einsatz und hatte eben Malaria in afrika.
Aus seiner fallschirmjägergruppe haben nur 5 Leute überlebt und eben einer hieß pape.
Wenn du magst kann ich dir gerne per Mail mal die Dokumente schicken, wie Bilder und Dokumente.
Mein Opa hatte auch ein Tattoo auf dem Arm in Form eines Stahlhelms. Nach dem Krieg ist das Tattoo weg gewesen
Alles sehr mysteriös und bringt mich fast zum verzweifeln
Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, weil alle Anfragen immer leer laufen, ob der Name überhaupt stimmt.
Liebe Grüße Melanie
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Hallo Ringelein,
o.K., Du hast die Heiratsurkunde, aus welcher sich das Geburtsdatum und der Geburtsort des Großvaters ergibt.
Trotz der konkreten und urkundlich belegten Angabe ist die Geburtsurkunde aus dem Jahr 1919 nicht auffindbar, obwohl die maßgeblichen Geburtsurkunden des Standesamtes noch existieren.
Dann stellt sich die spannende Frage, wann die Großeltern geheiratet haben. Denn bei Annahme einer Trauung nach dem Ende des 2. Weltkrieges wäre es theoretisch denkbar, dass der Großvater – aus welchen Gründen auch immer – die Identität gewechselt haben könnte und mit falschem Namen und gefälschten Papieren weitergelebt und geheiratet haben könnte.
Was hat er denn Deiner Großmutter zu seinen Eltern, also Deinen Urgroßeltern erzählt und gibt es Unterlagen, Briefe, Fotos, Gegenstände zu der Familie der Urgroßeltern und ist etwas zu deren Lebensdaten und Wohnort bekannt? Sind Geschwister oder sonstige Verwandte des Großvaters oder Details seiner Lebensgeschichte vor 1939 bekannt?
Denn möglich wäre es auch, dass in der Heiratsurkunde versehentlich der Geburtsort falsch eingetragen wurde; z.B. wegen Verwechselung mit dem letzten Wohnort oder weil die Großeltern zwar an dem Geburtsort wohnten, er aber auswärtig geboren wurde.
Denkbar ist auch, dass der Großvater unehelich geboren wurde und in der Geburtsurkunde der Familienname der Großmutter steht. In diesem Fall könnte die Geburtsurkunde von dem zuständigen Stadtarchiv leicht gefunden werden.
Welchen Dienstgrad hatte der Großvater als Fallschirmjäger und in welcher Zeit ist er in welchem Land in Gefangenschaft gewesen?
Viele Grüße
Ralf
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Hallo Ralf,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Alles nach dem Kennenlernen bzw nach der Hochzeit meiner Oma habe ich und ist auch dokumentiert.
Ich habe die Heiratsurkunde, die Sterbeurkunde und den Beweis, dass er in in 2 Orte gewohnt hat. Hierzu liegen mir alle Dokumente vor.
Nur alles vor der Hochzeit (Geburtsurkunde, Wohnort und Wehrmacht) sind nicht auffindbar. Auch seine Eltern nicht.
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Hallo Ringelein,
da Dein Großvater 1919 geboren wurde und 1936 in Braunschweig gemustert wurde, ist eine reguläre Ausbildung zum Fallschirmjäger mit Sprungübungen (die aus 40 m Höhe waren am härtesten) sehr wahrscheinlich und dürfte er auch Angehöriger der Wehrmacht und nicht der Fremdenlegion gewesen sein, auch wenn das Bundesarchiv (Abteilung PA) keine Unterlagen zu haben scheint.
Da er einmal erkrankt und einmal verwundet war, hätten sich normalerweise in Zentralen Personenkartei der WASt die Meldungen von Lazaretten oder Sanitätsformationen befinden müssen, zumal auch Versetzungen zu Truppenteilen und namentliche Zuordnung zu Erkennungsmarken theoretisch verzeichnet wurden. Aber die Zentralen Personenkartei dürfte auch Lücken aufweisen.
Die Malariainfektion in Afrika würde bedeuten, dass er voraussichtlich 1942 zu Fallschirmjäger-Brigade 1 (u.a. I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 2, II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 5, Fallschirmjäger-Lehr-Bataillon) und 1943 zur 2. Fallschirmjäger-Division (1943 Fallschirmjäger-Regimenter 2, 6 und 7) und des General Ramcke gehört haben könnte.
vgl. https://www.lexikon-der-wehrmacht.de...rig/Ramcke.htm
Die Bearbeitung von Anfragen lief bei der WASt unter Berücksichtigung der individuellen Fragestellung nach vorgegebenem Gang über folgende Stationen ab: alphabetische Zentraldatei → Erkennungsmarkenverzeichnisse/Verlustlisten → Dornburgkartei/Gräberkartei → je nach Fragestellung Kriegsgefangenendatei bzw. Abteilung Kriegsmarine → weiterführende Ermittlungen, je nach Antragsart, sowie externe Recherchen → Benachrichtigung.
Möglicherweise hat das Bundesarchiv (Abteilung PA) nach Übernahme der Zentralen Personenkartei die Bearbeitungsstruktur geändert.
Aus der These, dass der Großvater 1942 zu Fallschirmjäger-Brigade 1 gehörte, ergibt sich vielleicht ein neuer Suchansatz. Ich empfehle, die Optionen mit einem zuständigen Mitarbeiter des Bundesarchivs tel. zu erörtern.
Da die Geburtsurkunde nicht gefunden wurde, wäre der nächste Versuch, die Heiratsurkunde Deiner Großeltern zu finden, sofern kein Familienbuch im Besitz Deiner Großmutter vorhanden war.
Viele Grüße
Ralf
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Hallo Ringelein,
das Thema "Kontakt zur Fremdenlegion" hatten wir hier https://forum.ahnenforschung.net/sho...=Fremdenlegion
schon mal. Scroll einfach mal durch ....
Kann sein, dass ich die Anschrift noch irgendwo habe, muss ich suchen. Mit einer sehr freundlichen Antwort hat es gar nicht lange gedauert, aber ich habe mich dann nicht weiter darum gekümmert, weil ich einen nicht unerheblichen Stammbaum mit zahlreichen beglaubigten Urkunden hätte schicken müssen, um weitere Auskünfte zu bekommen. - Dass jenes Familienmitglied in der Fremdenlegion war, wusste ich schon; mich hätten Einzelheiten interessiert, habe dann aber verzichtet.Zuletzt geändert von scheuck; 07.09.2023, 08:40.
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