Begriff "Deserta" in Sterbeeintrag Oberstenfeld Baden-Württemberg 1812

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  • bamberg1708
    Benutzer
    • 04.03.2025
    • 83

    [gelöst] Begriff "Deserta" in Sterbeeintrag Oberstenfeld Baden-Württemberg 1812

    Quelle bzw. Art des Textes: Sterbematrikel (evangelisch)
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1812
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Oberstenfeld, Baden-Württemberg



    Hallo,

    es geht um den Eintrag Nr. 13:

    http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-2783582-31
    Helena Rosina Wielandin
    Oberstenfeld ev. Rel.
    Deserta.



    Ich kann den Eintrag auch im Übrigen lesen (in diesem Fall brauche ich mal nicht Eure wertvolle Hilfe zum Transkribieren).

    Mir geht es diesmal um folgende ergänzende Fragen:

    Was bedeutet "Deserta"?

    Bedeutet das geschieden oder nur verlassen (im heutigen Sprachgebrauch: [dauernd] getrennt lebend).
    Ich habe im Internet etwas gelesen, dass der Status deserta nach evangelischem Kirchenrecht ein Scheidungsgrund war.
    Ob das stimmt und hier gemeint ist, kann ich aber nicht beurteilen.

    Wie lief eigentlich eine Scheidung formal ab damals?
    Wer hat die Scheidung ausgesprochen?
    Gibt es eigentlich Verzeichnisse über Scheidungen zur damaligen Zeit?



    Ganz herzlichen Dank schon im Voraus!

    Viele Grüße
    bamberg1708
    Zuletzt geändert von bamberg1708; 10.11.2025, 22:34.
  • Spargel
    Erfahrener Benutzer
    • 27.02.2008
    • 1611

    #2
    Hallo,

    Desepta = verwirrt
    Gruß
    Joachim

    Kommentar

    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator

      • 21.12.2013
      • 4346

      #3
      Hallo

      Ich lese auch: Deserta, also offenbar eine von ihrem Mann Verlassene.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
      Gesucht:
      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
      - Tote Punkte in Ostwestfalen
      - Tote Punkte am Deister und Umland
      - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
      - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
      - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

      Kommentar

      • bamberg1708
        Benutzer
        • 04.03.2025
        • 83

        #4
        Zitat von Spargel Beitrag anzeigen
        Hallo,

        Desepta = verwirrt
        Hallo Joachim, vielen Dank für die schnelle Antwort.

        Ich habe dennoch Zweifel, ob es wirklich "desepta" heißt, denn
        a) die lateinischen Begriffe wurden von dem Schreiber in einer anderen Schrift geschrieben,
        b) der Begriff nicht in der Spalte "Krankheit", sondern in der Spalte "Stand" steht; in einem späteren Eintrag heißt es in dieser Spalte beispielsweise "Wittwer".

        Ganz herzliche Grüße
        bamberg1708

        Kommentar

        • jebaer
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2022
          • 4327

          #5
          "Deserta" heißt "verlassene".
          Spargel meint wahrscheinlich "deseps" - töricht, wahnsinnig - eine Form "desepta" gibt es dazu allerdings nicht.


          LG Jens
          Zuletzt geändert von jebaer; 10.11.2025, 21:26.
          Am besde goar ned ersd ingnoriern!

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 30342

            #6
            Hallo,

            Zitat von bamberg1708 Beitrag anzeigen

            Ich habe dennoch Zweifel, ob es wirklich "desepta" heißt, denn
            ich lese wie Friedrich Deserta.
            Beim p setzt der Schreiber ab (siehe April) das ist hier nicht der Fall, also eindeutig ein r.
            Viele Grüße
            Christine


            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • Eva64
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2006
              • 839

              #7
              Des Rätsels Lösung findet sich im Familienregister, das es in Württemberg dankenswerterweise gibt und da heißt es beim Ehemann: zog ohne Weib und Kinder von hier fort nach Polen, verschollen. Also war sie von ihrem Ehemann verlassen worden, eben eine Deserta

              Grüße
              Eva

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator

                • 02.12.2007
                • 11596

                #8
                Moin zusammen,

                Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                ich lese wie Friedrich Deserta.
                ich lese da bei den Antworten keinen, der Friedrich heißt...

                Der Unterzeichnet hier heißt wirklich
                Friedrich

                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator

                  • 16.07.2006
                  • 30342

                  #9

                  Sorry an Alter Mansfelder!

                  Da habe ich wohl im Augenwinkel nur einen bärtigen Avatar gesehen und sofort an Friedrich gedacht
                  Viele Grüße
                  Christine


                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator

                    • 02.12.2007
                    • 11596

                    #10
                    Moin Xtine,

                    dass mein Avatar mal so prägend ist, hätte ich nicht erwartet.

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • eifeler
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.07.2011
                      • 1539

                      #11
                      Guten Abend,

                      "Des Rätsels Lösung findet sich im Familienregister, das es in Württemberg dankenswerterweise gibt und da heißt es beim Ehemann: zog ohne Weib und Kinder von hier fort nach Polen, verschollen. Also war sie von ihrem Ehemann verlassen worden, eben eine Deserta "

                      Ein bei Auswanderungen häufiges Unterfangen.
                      Wenn nicht die gesamte Familie sich auf den Weg machte, ging nur ein Teil/eine Person, um die zukünftige Heimat zu begutachten und für den Nachzug vorzubereiten.
                      Möglicherweise hatte die "Deserta" und ihre Kinder Glück, nicht selbst "verschollen" zu gehen.

                      Der Eifeler
                      Zuletzt geändert von eifeler; 12.11.2025, 19:19.

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                      • bamberg1708
                        Benutzer
                        • 04.03.2025
                        • 83

                        #12
                        Danke an alle für die wertvollen und hilfreichen Beiträge!

                        Kommentar

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