Autosomal DNA untersucht nur Ihre nahe Familie, kann Ihren Papierstammbaum überprüfen und verlorene Verwandte der letzten Generationen (Auswanderer nach Amerika oder Menschen, die nach dem Krieg aus der Tschechischen Republik vertrieben wurden) aufspüren. Es erfordert jedoch viel zusätzliche Arbeit – das Erstellen von Stammbäumen Ihrer DNA-Übereinstimmungen und das Finden von Schnittpunkten.
Y-DNA-Tests haben das Potenzial, die Geschichte der gesamten Menschheit zu untersuchen. Es kann helfen, die Geschichte Ihrer Familie lange vor der Bildung von Kirchenbüchern zu finden, herauszufinden, woher Ihre Vorfahren stammen, oder Familien mit demselben Nachnamen zu verbinden. Das Hauptproblem ist jedoch der Mangel an getesteten Personen, und daher werden viele Menschen nicht viel Neues erfahren und die häufigste Information wird die Verbindung vor 2000-5000 Jahren sein. Aber es ist wichtig zu wissen, dass die Forschung nicht mit dem Ablegen eines Tests endet. Das Ergebnis wird ständig verfeinert, wenn der Datenbank neue Proben hinzugefügt werden. Ich bin der Meinung, dass jeder Ahnenforscher mindestens einen Big-Y seiner Familie machen sollte, idealerweise auch andere Männer seiner Familie (Muttervater etc.), auch wenn er am Anfang nichts Neues lernt. Gleichzeitig ist es gut, nach Personen mit demselben Nachnamen zu suchen und sie zum Big-Y-Test zu überzeugen, denn sie können die fehlende Probe sein, die Ihnen neue Informationen über Ihre Familie bringt.
DNA-Genealogie
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Hochverehrte Herrschaften,
es ist interessant und begrüßenswert, dass nun langsam die DNA-Analysen mit Ethnizitätsschätzung auch im deutschen Sprachraum ihren Einzug starten.
Hierzulande sind solche Tests eher verpönt und werden als Humbug abgewunken, während sie in den Vereinigten Staaten von Amerika trotz medialer Propaganda, die wie die hiesige Presse mit primitiven Schlagzeilen behauptet, es sei alles unwissenschaftlich oder sehr ungenau, sich seit nun bereits fast einer Dekade großer und stetig steigender Beliebtheit erfreuen. Wie sagt man nicht so gerne? "Die Amis sind uns immer ein paar Jahre voraus!" ... auch hier bewahrheitet sich dieser Spruch.
Um nun direkt Bezug auf die Fragen des Themenerstellers zu nehmen: Ich konnte viel von den DNA-Analysen mit Ethnizitätsschätzung profitieren. Erworben habe ich diese von 23andme und AncestryDNA, und das ganze ist schon ein paar Jährchen her. Man muss etwas Speichel in eine Viole füllen, die einem per Post zugeschickt wurde, und schickt diese Viole dann ebenfalls per Post wieder an die jeweiligen Firmen zurück, die sich beide im Ausland befinden.
Unter anderem konnte ich herausfinden, dass ich, entgegengesetzt meiner und wohl aller Erwartungen, bereits einen Gastarbeiter in meinem Stammbaum habe, der aller Wahrscheinlichkeit nach wohl aus Griechenland stammte. Wer genau es war weiß ich bis heute nicht, da meine Großmutter, die sich den Seitensprung erlaubte und dadurch das einzige uneheliche Kind der Familie, meine Mutter, zeugte, bereits vor einigen Jahren verstarb.
Das bedeutete dann natürlich auch, dass viele Euros und Urkunden der Standesämter sowie ein großer Teil meines Stammbaumes für die Katz' waren; so schnell kann es gehen, dass ein ganzer Zweig des Stammbaumes in sich zusammenkracht, wenn nur ein Vorfahr kein biologischer war, sondern nur in den Dokumenten als solcher geführt wurde. In den allermeisten Fällen ist dies auch der Vater, weshalb ich mir auch nur bei meiner direkten Mutterslinie (Mutter der Mutter der Mutter) sowie bei den Vorfahren, von denen ich Bilder habe sicher bin, dass es sich dabei um meine Ahnen handelt; alles andere ist Spekulation, reine Wahrscheinlichkeit.
Nun, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Das interessanteste und unumstößlich Wahre an den modernen DNA-Tests sind die sog. Cousin-matches. Ethnizitätsschätzungen können irrig sein und sind auch ständig dem Wechsel unterworfen, aber ob der Vater wirklich der Vater ist, das können moderne DNA-Tests mit akribischer Genauigkeit feststellen. Somit habe ich auch zweifellos feststellen können, dass mein Großvater ein anderer war als der Großvater meiner angenommenen "Cousins ersten Grades", welche eigentlich nur meine Halbcousins sind. Ebenfalls haben mir beide DNA-Tests bestätigt, dass mein Vater auch der ist, für den ich und alle anderen ihn immer hielten, nämlich zweifelsohne mein Erzeuger.
Daneben habe ich noch ein paar entfernte Verwandte in anderen Ländern, die aber selten mehr als einen Prozent ihrer DNA mit mir teilen. Die meisten kommen, logischerweise, aus den Vereinigten Staaten von Amerika, da dort diese Tests wie bereits erwähnt sehr gängig sind. Auch sind ja viele Europäer, und insbesondere Deutsche, in den letzten Jahrhunderten dorthin ausgewandert.
Einen direkten Bedarf für eine neue Kategorie im Forum habe ich nicht, da ich dieses Forum meist nur für die Lesehilfe und Informationen über Standesämter nutze, und dies auch nur recht sporadisch. Der Umfang des Forums ist für mich jetzt schon etwas erschlagend; hier gibt es wirklich viele Kategorien und Bereiche ... man sollte wohl eher noch etwas abspecken, meine ich.
Einen freundlichen Gruß und ein schönes Wochenende an alle Leserinnen und Leser!Zuletzt geändert von Freude; 02.10.2021, 11:35.
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Durch den Test habe ich die Tochter einer Cousine meines 1945 frühzeitig verstorbenen Opas gefunden. Ihre Mutter, also die Cousine ersten Grades meines Opas lebt noch und sogar in meiner Stadt. Mit ihrer Tochter habe ich netten Kontakt und alte Fotos bekommen auf denen unsere gemeinsamen Urgroßeltern sind. Darüber habe ich mich riesig gefreut da ich kein einziges Foto hatte.
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Bei mir war der DNA-Test der Einstieg in die Ahnenforschung.
Eigentlich nur ein Spaß und Weihnachtsgeschenk, bis sich ein Unbekannter meldete, er hätte eine gute Übereinstimmung. Nach einigem Nachdenken, telefonieren und etliche Mails später hatten wir den gemeinsamen Urururgroßvater herausgefunden ....
... dann hatte es mich gepackt
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Hallo in die Runde:
Da ich Amerikaner bin, ist mein Datenschutz ja sowieso schon pfutsch
DNA-Analysen sind hier ja sehr beliebt, weil in den meisten Gegenden es keine Kirchenbuchaufzeichnungen gab und die standesamtlichen Aufzeichnungen erst um 1890 einsetzten. Anhand der Volkszählungen kann man Vorfahren bis 1850 zurückverfolgen, aber bevor dann ist diese Quelle auch schwer zu benutzen. Konkret heißt das: für meinen Opa aus Hessen habe ich schon etwa 400 Vorfahren, für meinen Großvater aus South Carolina gerade 19 - und das, obwohl alle bekannten Abstammungen ehelich waren.
Aber die DNA-Analyse hat mich hier auch nicht weitergebracht, wegen der starken Endogamie bei den amerikanischen Hinterwäldlern - mit all den Cousinen 3. oder 4. Grades in South Carolina gibt es oft vier oder fünf verschiedene mögliche Verwandschaftsbeziehungen; da weiß man ja nicht, ob das gemeinsame Segment von diesem oder jenem Vorfahren stammt.
Die Y-DNA Analyse hat mich auch nicht weitergebracht. Ich habe Treffer mit rund zehn amerikanischen Männern, die alle deutschen Ursprung haben, und ein paar von denen haben sogar eine anglisierte Version meines Nachnamens - aber da es keine Treffer in Deutschland gibt, hilft das uns auch nicht weiter.
VG
--Carl-Henry
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DNA-Tests
Ich habe 2 DNA-Tests gemacht, würde aber aus Datenschutzgründen meinen Kindern davon abraten. Mich hat es einfach zu sehr interessiert. Ich habe Matches mit entfernten Verwandten und habe mich mit deren Stammbäumen intensiv beschäftigt. Dabei habe ich einige Hinweise bekommen, z. B. dass ich verwandt bin mit einer Gruppe von Familien, die im 19. Jh. aus einem uckermärkischen Dorf nach Australien auswanderte. Und habe Personen und Namen, gerade aus Westpreußen, die in mehreren Matches vorkommen, also vermutlich schon auf Vorfahren hinweisen. Verbinden mit meinem Stammbaum kann ich sie selten.
Es ergeben sich Kontakte zu(entfernten) Verwandten zum Austausch von Wissen, das finde ich bereichernd.
Und interessant, welche Ethnien wir in uns tragen...
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Zitat von Sigrun78 Beitrag anzeigenOder so ein Dna Test bringt erst richtig VerwirrungWir hatten eine Weile Kontakt über myheritage zu einem sehr netten mann aus Schweden, mit dem meine Mutter und auch ich einige Prozent Übereinstimmung hatten. Der nette Schwede und ich haben dann lange gesucht, wo es einen Schnittpunkt zwischen unseren Familien gab. Durch Forschung in den Seitenlinien haben wir dann auch irgendwann eine Verbindung zwischen beiden Familien gefunden, aber theoretisch hätte keine Blutsverwandtschaft bestehen dürfen. Wir haben lange gerätselt, viel gelacht und am Ende akzeptiert, dass wir nie herausfinden werden, wer da vor langer Zeit mit wem fremd gegangen ist
habt ihr die Übereinstimmung auch im Chromosom-Browser angesehen? Gemeinsame Segmente bei Chromosom 15, die an den schraffierten Bereich anschließen, kann man meist ignorieren. (Pile-up)
Ich habe zahlreiche Matches, bei denen mir eine verwandtschaftliche Verbindung völlig schleierhaft ist, mit einem gemeinsamen Segment von bis zu 35 cM im Bereich Chromosom 15. Wenn man dieses Segment weglässt, bleibt nicht mehr viel gemeinsame DNA übrig.
Viele Grüße
Reinhard
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Oder so ein Dna Test bringt erst richtig VerwirrungWir hatten eine Weile Kontakt über myheritage zu einem sehr netten mann aus Schweden, mit dem meine Mutter und auch ich einige Prozent Übereinstimmung hatten. Der nette Schwede und ich haben dann lange gesucht, wo es einen Schnittpunkt zwischen unseren Familien gab. Durch Forschung in den Seitenlinien haben wir dann auch irgendwann eine Verbindung zwischen beiden Familien gefunden, aber theoretisch hätte keine Blutsverwandtschaft bestehen dürfen. Wir haben lange gerätselt, viel gelacht und am Ende akzeptiert, dass wir nie herausfinden werden, wer da vor langer Zeit mit wem fremd gegangen ist
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Zitat von LisiS Beitrag anzeigenGarantie, dass man was findet am toten Punkt, ist so ein DNA-Test aber auch nicht.
Wie beim Corona-Impfen - den größten Erfolg gäbs, wenn alle getestet wären. Und ich fürcht den DNA-Test lassen auch in der Zukunft ganz viele nicht machen, also is mehr oder weniger dann ein Glückstreffer, wenn sich die lieben Anverwandten auch testen haben lassen.
Gruß Gurke
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Garantie, dass man was findet am toten Punkt, ist so ein DNA-Test aber auch nicht.
Wie beim Corona-Impfen - den größten Erfolg gäbs, wenn alle getestet wären. Und ich fürcht den DNA-Test lassen auch in der Zukunft ganz viele nicht machen, also is mehr oder weniger dann ein Glückstreffer, wenn sich die lieben Anverwandten auch testen haben lassen.
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Hallo an alle Interessierten,
Dies ist doch eine Umfrage, ob eine Rubrik für die DNA-Genealogie eröffnet werden sollte oder nicht.
Hier sollten keine Ergebnisse reingestellt werden.
Einfach sagen ich möchte oder ich möchte nicht diese Rubrik.
Ich habe auch mit ja abgestimmt.
Ist diese Rubrik einmal eröffnet(ich hoffe es doch sehr), dann können wir alle gemeinsam darüber diskutieren und Erfahrungen austauschen.
Es ist im Moment die Zukunft, wenn man bei einem Toten Punkt nicht weiterkommt.
Gruß Gurke
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Zitat von Malte55 Beitrag anzeigenUnd wenn man dann noch den Hypochonder-Marker entdeckt, läßt man sich hoffentlich ausreichend gegen ansteigende Blödheit impfen!
Geht es noch ums Leben oder wie impfe ich mich gegen alle möglichen Krankheiten die meinen vorzeitigen Tod verhindern, nur um irgendwann in der städtischen Pflegetafel dement dahinzudämmern...
Phantastische Zukunftsaussichten, mit jedem Jahr mehr Lebenserwartung steigt auch die Verblödung!
LG Malte
Die wissenschaftsorientierten Pragmatiker genießen derweil ebenfalls angstfrei ihr Leben mit dem Ziel gesund alt zu werden.
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Hallo allerseits,
mir hat in den letzten Tagen meine getestete y-DNA bei der Interpretation meines Nachnamens geholfen, nachdem ich in einem Kirchenbuch nicht nur auf eine ältere Schreibweise meines Namens, sondern im Text selbst auch auf eine unerwartete Übersetzung des Namens in den regionalen Dialekt (der wiederum der Schreibung in der "Hochsprache" sehr nahe kommt) und teils auf direkte Übersetzungen in die Hochsprache gestoßen bin. Der Ort liegt auf Sizilien, mein Name in der frühen Schreibweise und der abgeleiteten Bedeutung entstammte aber eindeutig einem auf Sardinien gesprochenen Dialekt, was nur ZU gut zur Herkunftsanalyse meiner Y-DNA anhand von Ausgrabungsbefunden passt.
Vorher hatte nicht nur ich, sondern auch meine Verwandtschaft meinen Nachnamen aus einem ähnlich lautenden Wortstamm aus dem Hochitalienischen abgeleitet, der aber eine (mindestens scheinbar) völlig andere Bedeutung hat...
Mit anderen Worten: die Analyse der Y-DNA kann unter Umständen sogar einen Beitrag in Fragen der Namensbedeutung liefern, wenn man zufällig auf passende Zusatzquellen stößt!
Grüße
P.S.: wenn man nach dem sardischen Dialekt geht, leitet sich mein Nachname von der dortigen Bezeichnung für den "Heringshai" ab (was vergleichweise eher mäßig begeisternd ist, wenn man bedenkt, dass die "hochitalienische" Interpretation eher für jemanden spricht, der frei und ungebunden herumtollt) - weshalb meine Cousinen diese Interpretation auch deutlich bevorzugen (und zu mir passt sie durchaus auch ganz gut).Zuletzt geändert von Sbriglione; 30.08.2021, 12:20.
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Zitat von Malte55 Beitrag anzeigenPhantastische Zukunftsaussichten, mit jedem Jahr mehr Lebenserwartung steigt auch die Verblödung!
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Zitat von Paramecium Beitrag anzeigenThromboserisiko: Wenn man eine Faktor-V-Leiden-Mutation detektiert, zieht man vor Langstreckenflügen vielleicht doch eher die Thromabosestrümpfe an, trinkt ausreichend und bewegt sich möglichst oft im Flieger.
Geht es noch ums Leben oder wie impfe ich mich gegen alle möglichen Krankheiten die meinen vorzeitigen Tod verhindern, nur um irgendwann in der städtischen Pflegetafel dement dahinzudämmern...
Phantastische Zukunftsaussichten, mit jedem Jahr mehr Lebenserwartung steigt auch die Verblödung!
LG Malte
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