Harry Binder: Wien + Paris

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo zusammen,
    von 1938 bis 1939 wurde eine Akte über Harry Binder bei der Sûreté nationale geführt. Das war die Zeit zwischen dem Weggang aus Wien und dem Eintritt in die Fremdenlegion.

    Es kann Verschiedenes bedeuten, jacq hatte es schon verlinkt. Der Personenkreis umfasste:
    • politische Aktivisten,
    • Ausländer, die ein Verwaltungsverfahren durchführen (Einbürgerung, Erhalt eines Personalausweises),
    • Ausländer, die auf eine Abschiebung warten oder ein Aufenthaltsverbot haben,
    • Personen, die Casinos besuchen, Glücksspielbegeisterte,
    • und im Allgemeinen all diejenigen, die direkt oder indirekt mit der Polizei zu tun hatten



    Viele Grüße
    Peter
    Zuletzt geändert von Xylander; 14.10.2021, 21:22. Grund: Personenkreis

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  • Xylander
    antwortet
    Ja, sternap, das könnte helfen. Zwar endete seine Zeit in der Fremdenlegion mE spätestens 1942 mit der Einreise in die Schweiz. Ich vermute, er ist frühestens 1945 wieder nach Frankreich gegangen. Wir haben immer noch kein Foto, aber vielleicht finden wir eins bei der Fremdenlegion. Ich probiers.
    Viele Grüße
    Peter

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  • sternap
    antwortet
    ich stelle den link zu einem gesuchten legionär hier ein, weil er links zu quellen enthält, die vielleicht hier nützlich sein könnten.


    Guten Tag, Österreich ist - zumindest nicht so früh - mein Forschungsgebiet, aber nun habe ich doch eine "österreichische" Frage. Eine Großtante von mir hat 1947 - 1949 in Dornbirn gelebt. Sie war Haustochter und (später) Köchin. Mich interessiert nun der Vermieter/Hausbesitzer und auch vermutlich der Arbeitgeber:

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo sternap,
    das sind interessante Hintergrundinformationen. Das Stadtarchiv kommt auf die Liste. Die spätere Verbindung entstand nach den Erinnerungen allerdings ebenfalls in Paris, nicht in Wien. Ich warte jetzt mal auf eventuelle weitere Info.

    Viele Grüße
    Peter

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  • sternap
    antwortet
    Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
    Hallo sternap,
    danke wiederum! Die Fotos habe ich mir angeschaut, ja, es sind berührende Zeugnisse. Eingereicht hat sie 1996 eine Tochter von Salomon. Im Moment konzentriere ich mich auf die vermutete Einbürgerung von Harry Binder in Frankreich, um die Verbindung hoffentlich zu verifizieren und dann die gesammelte Feuchtbaum-Genealogie anzuschließen.

    Viele Grüße
    Peter

    das kannst du dir vermutlich sparen, wenn du im wiener stadtarchiv nach ihm forschst. auf seiner dann gefundenen meldekarte hättest dudie letzte adresse vor wiederankunft in wien.




    etwas anderes.
    wenn man biographien von wieder zurückgekehrten juden liest, so ergeben sich logische zeitliche grenzen.
    nach dem krieg war österreich von vier fremden mächten kontrolliert.
    15.mai 55 der staatsvertrag, 19.sept. der abzug der russen,.
    der 10.bezirk mit oberlaa,und der 4., 20., 21., wurde von ihnen kontrolliert. genauer, oberlaa gehörte zur wien umgebenden russischen zone.niederösterreich, wohin es vor dem krieg gehört hatte, ehe es 1938 nach wien eingemeindet worden war. ich weiß nicht, wo die oberlaaer meldeunterlagen aufbewahrt sind, vermutlich doch in wien.

    aber ein teil wiens , die bezirke 6, 14, 15, 16, wäre französisch kontrolliert gewesen, grund um sich als eingebürgerter franzose als besatzungssoldat vorübergehend wieder in der heimatstadt aufzuhalten. vor wenigen tagen hatten wir hier im forum nach einem wahrscheinlichen französischen besatzungssoldaten höheren ranges, gleichfalls aus der legion, gesucht.
    der anteil an juden, die mit den allierten österreich befreien wollten, war wohl groß.


    die größten hungerjahre waren in den 50er jahren.
    ende dieses jahrzehnts kehrten wenige mutige juden wenigstens besuchsweise in ihr land zurück, besonders wenn sie hofften, arisiertes gut ihrer verwandten wiederzubekommen.
    es wäre interessant, ob jemand auf das zweifellos arisierte photographenatelier eines der beiden feuchtbaum, des salomon und des anschel=adolph, anspruch erhob.
    liebschaften zwischen soldaten und wienerinnen wurden häufig strikt unterbunden. den erzählungen nach versetzte man bei bekanntwerden an einen anderen einsatzort.

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo Susanna,
    ja, es gab dazwischen noch einen Nachkommen, 1955 in Paris geboren. Ich warte gerade noch auf Info, ob weitere Erinnerungsdetails auftauchen, die die Identität beweisen könnten. Leider komme ich mit den Pariser Telefonbüchern nicht zurecht, ich hatte gehofft, dass die Adresse eines Harry Binder auf die Sprünge helfen könnte. Auch die weiteren von Euch genannten Quellen, Meldedaten, Einbürgerungen, habe ich ja noch nicht zuende erforscht.
    Ich bleibe zuversichtlich und halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass wir auf der richtigen Spur sind.
    LG
    Peter

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  • Su1963
    antwortet
    Hallo Peter,
    woran könntest du "deinen" Harry Binder erkennen?
    Wo und wann sind die Nachkommen geboren, die zu deiner Familie führen? Denn bisher gibt es ja - wenn ich richtig verstanden habe - nur die Tochter aus erster Ehe, eine spätere Levy, und die beiden vermuteten unbekannten Kinder aus einer möglichen späteren Verbindung.

    Gruß, Susanna

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo zusammen,
    es gibt neue Informationen aus der Familienerinnerung. Der gesuchte Harry Binder hat Mitte der 1950er tatsächlich in Paris gelebt, also nicht etwa irgendwo sonst in Frankreich, das war noch nicht sicher geklärt. Er hat damals sein Geld mit der Reparatur von Schreibmaschinen verdient. Er ist später noch eine andere Verbindung eingegangen, aus der zwei Kinder hervorgingen. Die Namen sind nicht bekannt.

    Ob der von uns ermittelte Harry Binder mit ihm identisch ist, ist damit weder bewiesen noch widerlegt.

    Viele Grüße
    Peter
    Zuletzt geändert von Xylander; 12.10.2021, 23:42.

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo sternap,
    der Zweifler bin ja ich! Als Startinfo hatte ich nur den Namen, Geburtsort, Geburtsjahrzehnt, Religion und Frankreich-Bezug. In Frankreich würde ich aber für jegliche Forschung im Datenschutzbereich noch bessere Beweise brauchen, als wir sie bisher haben. Aber wir kommen ja voran.
    Vorschlag 2 wäre ein Weg. Welche Personen hast Du im Sinn?
    Viele Grüße
    Peter

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  • sternap
    antwortet
    es muss einen grund geben, weshalb dein binder nachkomme zwar vom harry stammen könnte, den von uns gesuchten aber nicht sicher als nachkomme annahmen kann.
    zum beispiel uneheliche geburt. in dem fall könnte etwas im fürsorgeamt in der jungensfürsorge, etwas zu finden sein. etwa die adresse des vaters zum zeitpunkt der zeugung bzw. solange der vater zahlte oder eben nicht.


    eine zweite möglichkeit zur klärung wäre kontaktnahme mit harrys verwandten. ich würde zwei adressen zuerst anschreiben, weil sie noch mehr nähe zur sozialdemokratie zeigen als die anderen.

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo Thomas,
    ich hoffe, er liest hier im Forum noch mit, sonst schreibe ich ne PN
    Viele Grüße
    Peter

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  • Kasstor
    antwortet
    Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
    Nachtrag: hab mal beim User tjoch angefragt, er hat 1971 und 1977
    Der Thomas hat auch mal 2011 in einem anderen Forum kundgetan, dass er eine Telefonbuch-CD von 1995 hat, ob die noch läuft?

    Thomas

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo Zita,
    danke Dir, das probiere ich. Gern würde ich Telefonbücher durschschauen, in GenWiki enden die Adressbücher aber zu früh.
    Liebe Grüße
    Peter
    Nachtrag: hab mal beim User tjoch angefragt, er hat 1971 und 1977
    Zuletzt geändert von Xylander; 12.10.2021, 12:03.

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  • Zita
    antwortet
    Hallo Peter,

    wenn er bis spätestens 1975 wieder in Wien gelebt hat, ist eventuell eine Auskunft aus der historischen Meldekartei möglich (s. Link, es fallen Kosten an!). Eventuell wegen der bestehenden Datenschutzfristen - aber einen Versuch ist es wert.

    Das Wiener Stadt- und Landesarchiv informiert über die Auskunft über historische Meldeunterlagen (1904-1975).


    Liebe Grüße
    Zita

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo jacq,
    ganz herzlichen Dank für diese (fast nicht mehr) überraschenden Funde zur Fremdenlegion! Sie füllen zum Teil die Lücke zwischen 1938 (Wien) und 1942 (Schweiz). Er war also zur selben Zeit in Frankreich wie seine Familie, bewegte sich jedoch unabhängig von ihr. Danke auch für den Thread des Users Vorberg, das klärt schonmal die Vorgehensweise. Im Moment ist die Verwandtschaft ja noch nicht nachgewiesen, so warte ich noch ein bisschen ab, ob wir noch näher herankommen.
    Viele Grüße
    Peter

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