Meine toten Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland

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  • Gastonian
    Moderator

    • 20.09.2021
    • 5709

    Hallo Alter Mansfelder:

    Und noch etwas zu der Anna, Frau dieses Hans Allenborns:

    Um 1661 hielt Anna Gellers, Hans Alleborns Wittwe, vom Amt Freckleben Haus, Hof, Garten, ein Weidenfleck, und eine halbe Hufe Landes weniger zwei Morgen in Mehringen, welches sie von ihrem Mann Hans Alleborn ererbt hatte; jährlicher Erbzins war zwei Groschen sechs Pfennige und zwei Hühner (dieses deckt sich mit dem, was Hans um 1619 von seiner Mutter erkauft hatte). Zudem hatte Anna anderthalb Morgen Landes im Felde zu Mehringen, jährlicher Erbzins zwei Groschen (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fols. 2v-3r, nr. 5). Laut einem zweiten Lehnbrief hatte sie ein Haus und Hof mit Garten und kleiner Wiese im Kübicken zusammen mit anderthalb Hufen Landes im Dorf und Feld zu Mehringen, welches sie von ihrer Mutter ererbet hatte, jährlicher Erbzins sieben Groschen acht Pfennige (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fol. 3r, nr. 6). Anna Gellert, Hanß Alleborns Wittwe, hatte auch 21 Morgen Ackerland im Mehringischen Feld, welches sie teils von ihrer Mutter, teils von ihrem Bruder ererbet hatte, sowie drei Morgen Ackerland samt der Hälfte einer Wiese und eines Morgen hinter dem Vorwerke, jährlicher Erbzins insgesamt zwölf Groschen sieben Pfennige (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fol. 20v, nr. 93).

    1619 gab es sowohl einen Hans Gellert dem älteren und einen Hans Gellert dem jüngeren; ich habe die Anna Gellert da nicht zuordnen können.

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

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    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator

      • 21.12.2013
      • 4279

      Hallo Carl-Henry

      Vielen Dank. Ich muss mir das erst genau anschauen.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
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      • Gastonian
        Moderator

        • 20.09.2021
        • 5709

        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen

        1619 gab es sowohl einen Hans Gellert dem älteren und einen Hans Gellert dem jüngeren; ich habe die Anna Gellert da nicht zuordnen können.
        Nachtrag: Sie war überhaupt keine Gellert, sondern eine Duderstadt. Es gibt in den Lehnssachen auch einen ausführlichen Bericht über die Zustände der anhaltischen Lehen im Amt Freckleben um 1643 (als das Dorf Mehringen ziemlich total wüste war), und hier steht zum Lehen von Jacob Duderstadts Witbe und Erben: "Sind 2 Töchter vorhanden alß Osanna Valtin Gellerts eheliche haußrau und Anna Hanß Allebornß eheweib hauß und scheune sind baufellig, acker ligt wüste und bey ihnen ist das gut ungetheilet, Und gehöret diesen beiden töchtern auch der kobbertsche garten" (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIa, fol. 515v, nr. 74). Die Heirat der Susanna Duderstadt mit dem Valentin Gellert am 27.05.1633 ist im KB Mehringen verzeichnet (https://www.archion.de/p/e758b995d3/); die Heirat der Anna mit Hanß Alleborn muss vor KB-Beginn 1627 erfolgt sein.

        Dementsprechend gibt es auch den folgenden Lehnbrief 1661: "Osanna Gellers, Anna Alleborns, Anna Krochen jeder eines theiles und Nicolaus Duderstadt Ambtschreiber zu Wörltiz zwei theil eines gartens zu mehringen, der kobbertsche garten genandt" (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fol. 21r, nr. 96).

        Im Jahr 1619 hatten Jacob Duderstadts Witbe undt Erben "ein Hauß, Hoff und Gartten, zusambt anderthalb Huefen Landeß, in undt vor Mehringen gelegen, so sie von Ihrem Mann undt Vatter ererbett, Erbzinsett Jehrlich vom Hauße undt Hoffe drey groschen Undt Achtt Pennige, Vom Acker aber drey groschen" (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIa, 324r). Margaretha Jacob Duderstatts Witbe hatte 1619 auch "Hauß, Hoff undt Ein Gartten, zusambtt Vierzehen Morgen Ackers, Item Eine Wießen, mitt Ein Morgen Ackerß, hinter dem Vorwergke gelegen, so Sie von Ihrem Mann ererbett, Erbzinsett Jehrlich Neun groschen, drey Pfennige, Undt Zwey Hüner" (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIa, 324v). Das erste deckt sich mit dem zweiten Lehnbrief von 1661; das zweite mag das Großteil des dritten Lehnbriefs 1661 ausgemacht haben.

        VG

        --Carl-Henry

        Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

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        • Gastonian
          Moderator

          • 20.09.2021
          • 5709

          Hallo Alter Mansfelder:

          Zu Hans Hedicke: Hanß Heidicke (Ehemann der Anna Allenborn) hatte 1661 einen Lehnbrief für Hauß und Hoff und einem Garten sambt einen halben Morgen Wiesenwachs und Zwo Huffen siebendehalb morgen landes im dorffe und felde gelegen, so er Von seinen Vatter Hanß Heidicke ererbet, ErbZinset jährlich fünffzehen Groschen und drei Pfennige (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fol. 3v, nr. 8). Dies deckt sich fast genau mit den Lehen eines Andres Heidicke in 1601 (es fehlen zwei Hühner im Erbzins) und der Erben des Andreas Heidicke in 1613 (neben den zwei Hühnern fehlt auch 1/2 Morgen Land) - siehe unten.

          In dem Bericht über den Zustand der anhaltischen Lehen im Amt Freckleben um 1643 steht zu Andreß Heidicken Erben ingesampt: Ist Verstorben, Und nicht mehr alß ein Sohnes Kind, Hans Heideck am leben ubrig, Hauß & Hoff ist alleß eingefallen und bey den äcker ganz wüste (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIa, fol. 509r, nr. 14). Damit ist klar, dass Hans Hedicke der ältere der Sohn von Andreas Hedicke war, und dass 1643 Hans Hedicke der jüngere (Enkelkind des Andreas) der einzige noch lebende Nachkomme des Andreas Hedicke war und daher dessen gesamten Besitz erbte - bestätigt auch, dass Hans Hedicke der ältere der 1642 in Aschersleben verstorbene war.

          Laut dem Lehnbuch 1601 des Amts Freckleben erbzinste Andres Heidicke (unter den Ackerleuten und nicht den Kossaten zu Mehringen verzeichnet) 1 Groschen 11 Pfennige von Hauß Hoff eine Huefen landes und 1/2 Morg., 10 Pfennige Noch von 4 Morg., und 12 Groschen 6 Pfennige und 2 Hühner Von einer Huefen und 2 Morg. [dies summt sich zu 2 Hufen 6 1/2 Morgen mit Erbzins 15 Groschen 3 Pfennige und 2 Hühner] (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 101, unfoliiert). Laut der Lehnsregistratur 1613 des Amts Freckleben hatten Andreas Heidicken Erben ingesambt Hauß Hoff und ein Garten, Zusambt einer Hufen Land ein halber morgen Landes im dorffe und felde zu Meringen gelegen, Zinset davor Jehrlich ein groschen Eilf Pfennige, Item eine Hufe Zwey morgen Ackers Uff Meringer marrken gelegen, Zinset dreyzehnede halber groschen, und Zwey Hüner, Endlich vierdehalb morgen Ackers daselbst, so ihr Vater sehl. Vor deßen von Steffan Rohledern kauft, Zinset Zehen Pfennige Jehrlich [zusammen 2 Hufen 6 Morgen Land, Erbzins 15 Groschen 3 Pfennige und 2 Hühner] (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 102, fol. 72r).

          Im März 1600 gab es einen ausführlichen Bericht an den Fürsten von Anhalt zu einer Rechtsstreitigkeit zwischen Andreas Heydigke und seiner älteren Stiefschwester. Laut diesem Bericht war Osanna, George Heydigke's Witwe, am 25. August 1599 verstorben mit Hinterlaßung eines Sohnes Andreas Heydigke und einer Tochter ihrer ersten Ehe namens Catharina Wittman, nun Ehefrau des Andreas Nette. Laut Aussage des Andreas Heydigke hatte sein Vater George Heydigke vor 12 Jahren seiner Stiefschwester 400 fl. ausgezahlt, wogegen sie auf ihre Ansprüche auf väterliches und mütterliches Erbe verzichtet hatte, aber im Frühjahr 1600 wurde die Abfindung der Catharina nochmals verhandelt (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIb, fols. 380r-394r).

          Am 23. Nov. 1573 wurde Osanna Duderstatt, Jezo Jürgen Heidicken ehlichen Hausfraw, mit einer Hufe Landes vor Mering. gelegen belehnt; zinset 12 Groschen (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. I, fol. 128r). Am 20. Dez. 1582 wurde George Heydicke zu Meringen mit zwey morg. landes am Heydickennberge daselbst gelegen, welche er von Steffan Schueman erkaufft, belehnt; zinset jerlich Sechs Pfennige (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. I, fol. 31r). Laut Erbzinsregister des Amts Sandersleben 1587 erbzinsete George Heydicke Lanndtschöpp und ein Ackerman 12 Groschen 6 Pfennige von einer Huefen und 12 [![ morg. Ackers, dertzu ein Weyden Werder gehörigkt sein soll (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. I, fol. 347r). Laut Erbzinsregister des Amts Freckleben vom 6. September 1591 war es dann Osanna Jürge Heidecken hinderlaßene Wietwe und Erbenn, welche 12 Groschen 6 Pfennige vor einer Hueffen und 2 Morgen Ackers zinsete (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. I, fol. 448v).

          VG

          --Carl-Henry
          Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

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          • Gastonian
            Moderator

            • 20.09.2021
            • 5709

            Und zum letzten:

            Hanß Heidicke (der jüngere) hatte 1661 noch einen zweiten Lehnbrief für achtehalb morgen landes, so er von seiner mutter Annen Schumans ererbet, Erbzinset jährlich Einen groschen und eilfftehalb Pfennige (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IV, fol. 3v, nr. 9).

            In dem Bericht über den Zustand der anhaltischen Lehen im Amt Freckleben um 1643 steht zu Hanß Shuman: Hatt ein tochter kind nahmens Hans Heideck Verlaßen, Daß Haus ist alles eingefallen, und bey den äcker wüste (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91, Bd. IIIa, fol. 510v, nr. 24). Demnach war Hans Schumann Vater der Anna und Großvater des Hans Hedicke.

            Anna Schumann erscheint in einer Patenschaft am 24.08.1627 noch als J.[ungfer] Anna, Hanß Shumans filia (https://www.archion.de/p/580627a46a/). Bei einer Patenschaft am 11.03.1631 ist sie Anna Hanß Heideckens uxor (https://www.archion.de/p/206f47796d/​), bei einer Patenschaft am 08.01.1634 ausdrücklicher Anna Shumans Hanß Heidecken uxor (https://www.archion.de/p/c8984e1f4e/​). Sie muss Hans Hedicke zwischen 1627 und 1631 geheiratet haben, ein Heiratseintrag findet sich aber nicht im KB Mehringen. Dort zu finden sind aber die Heirateinträge von zwei weiteren Kinder des Hans Schumann, nämlich Margarita am 01.03.1633 (https://www.archion.de/p/836606c6e0/​) und Matthias am 14.11.1633 (https://www.archion.de/p/3f6e61aa14/​).

            Laut der Lehnsregistratur 1613 des Amts Freckleben hatte Hans Schuman Hauß, Hoff und ein Garten, zusambt vier Huffen weniger anderthalb morgen Landes, in und vorm Dorffe uf der Marrken gelegen, so er über seinen Antheil von seinen [ungenannten] miterben erkauft, zinset Jehrlich dreyzehen groschen drey Pfennige und zwo Gense (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 102, fols. 77r-77v). Er hatte den gleichen Besitz 1619 (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 91 Bd. IIIa, fol. 311r). Dies ist fast deckungsgleich mit dem Besitz verzeichnet im Lehnbuch 1601 des Amts Freckleben für Hans Schuemans wittwe (also vielleicht seine Mutter?): Hauß, Hoff, Garten, 3 1/2 Hufe und 5 Morgen Land, Erbzins insgesamt 13 Groschen und 2 Gänse (LASA Dessau, Z 44, Nr. C 3a 101, unpaginiert).

            Hans Schumann erscheint noch als Pate in Mehringen am 16.12.1629 (https://www.archion.de/p/f781505728/​). Ob er um 1636 wie die anderen Mehringer aus dem verwüsteten Dorf nach Aschersleben gezogen und dort verstorben ist, weiß ich nicht; auf jeden Fall war er um 1643 schon tot (wie vermutlich auch seine Tochter Anna, da nur deren Sohn Hans Heidicke als Rechtsnachfolger von Hans Schumann genannt wurde).

            VG

            --Carl-Henry
            Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

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