Alte Dokumente konservieren: Über den Sinn und Unsinn von Hüllen, Folien und Laminieren

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  • Carlton
    Ein Gast antwortete
    RE: Hüllen für die Ewigkeit

    Hallo Gisela,

    so ähnlich verfahre ich auch. Nur scanne ich die Originale generell und dabei werden sie nicht unter den Scanner-Deckel gewurschelt, sondern nach hochklappen des Deckels ordentlich auf die Glasplatte gelegt usw.usw. .

    Im übrigen habe ich die ältesten mit handgeschriebenen Dokumente aus dem Jahre 1898 - sie haben Deportationen Polen/Russland, Vertreibung Ostpolen/Westpolen und Vertreibung von Westpolen nach Westdeutschland mitgemacht. Sie lagen zumindest die letzten 60 Jahre zusammengerollt in einer Wohnung und sehen völlig korrekt aus und sind (wenn es nich t altrussisch wäre) problemlos lesbar.

    Viele Grüße,
    Ursula

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  • GiselaR
    antwortet
    RE: Hüllen für die Ewigkeit

    Hallo Sommereiche,
    überhaupt und besonders zu deiner letzten Frage: schau mal meine Beiträge in diesem Thread vom 27.02., 16:23 und vom 28.02.15:04 (bin einfach zu faul das nochmal zu schreiben). Das gibt Hinweise zum Thema, aber ist keine endgültige Antwort.
    Bisher mache ich es so wie oben vorgeschlagen: Kopien ("dokumentenecht", d.h. mit Laserdrucker nicht mit Tintenstrahl) in Klarsichthüllen, "dokumentenecht" bzw. "ohne Weichmacher" steht auf der Packung, wenn man sie kauft. Soweit kein Problem vorerst. Es gibt inzwischen Firmen, die schreiben nicht nur drauf, sondern garantieren gradezu, daß keine Weichmacher drin sind. Ich mach jetzt mal keine Schleichwerbung, hab hier irgendwo den Prospekt, wenn ich ihn finde gebe ich gerne Auskunft.

    Bleibt die Frage der Originale, bzw. schwerzubeschaffender Kopien. (siehe frühere Beiträge auch von anderen)

    Nach allen "Fachgesprächen", die ich bisher geführt habe, gibt es keine Lösung mit Garantie für die nächsten hundert Jahre. Mit der Idee Papier-/pergamyn-Hüllen habe ich das beste Gefühl. Gegen Schweiß- und Fettkontaminierung gibt es Handschuhe, wie sie auch in manchen Archiven angeblich schon Pflicht sein sollen, bzw. von Archivaren benutzt werden.

    Es spricht auch nichts dagegen, Scans auf CD zu brennen (die nehmen fast keinen Platz weg) und gleichzeitig mit einem Laserdrucker auszudrucken (für den Ordner). Wenn dann Daten verloren gehen, bzw. Kopien gelitten haben, kann man 1. rechtzeitig ein Auge darauf haben und Kopien widerholen, 2. die Originale neu einscannen bzw. abfotografieren. Es gibt heute so hochwertige digitale Kameras mit Textmodus!! und für die Originale ist es sicher besser, alle 10 Jahre mal abfotografiert zu werden (ohne Blitz möglich) als 5-10 mal (oder wie oft auch immer) jedes Jahr angefaßt und aus ihrer Papier-/Pergamynhülle geholt zu werden. (wie gesagt, dem dokumentenechten Plastik traue ich auch noch nicht so recht, trotz Garantien). Abfotografieren ist den Originalen sicher auch lieber, als unter den Scanne-Deckel gewurschtelt zu werden. (Nach aller Erfahrung mit Elektronischen Geräten wird diese Technik besser werden, wenn möglich, und dabei eher preiswerter)

    Grüße
    Gisela

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  • sommereiche111
    antwortet
    RE: Hüllen für die Ewigkeit

    Original von Garfield

    Ob das Plastik weichmacherfrei bzw sonst geeignet ist, weiss ich nicht. Aber andere Frage: willst du [alte, wertvolle] Originale tatsächlich für immer "verschandeln"?
    Lieber Garfield,
    Du hast ja selbstverständlich recht! Du bringst in der Tat einen sehr ernst zunehmender Einwand!
    Es soll ja mittlerweise Laminier-Fans geben, die ihren gesamten Schriftwechsel so konservieren. Ob es auch in unseren Reihen solche Individuen gibt? Dem gilt es doch entschieden vorzubeugen!

    In der Tat stellt sich die Frage nach Alternativen, CDs verlieren Daten, Dokumentenhüllen sehen schön aus und lassen auch gut repräsentieren. Aber eine gewisse Unsicherheit bleibt. Papiertüten erschweren eine Präsentation und setzen die Dokumente Fingerschweiss, -fett und anderen Schmutzpartikeln aus.
    Wie praxistauglich hältst Du folgende Lösung: alle Originale, ob alt oder neu, werden in Papiertüten aufgehoben. Kopien hiervon wandern in einen Ordner und werden dort in Plastikhüllen untergebracht. Mit diesen Kopien könnte dem Bedürfnis nach Präsentation entsprochen werden. Andererseits , und das erscheint mir noch wichtiger, ließen sich die Nachweise für Standesämter und kirchliche Stellen hiermit erstellen, ohne dass die Originale herangezogen und beansprucht werden müssen.

    Was meinen eigentlich unsere "alten Hasen" hierzu? Diese müssten doch mittlerweile jahrzehntelange Erfahrung haben. Insbesondere dann, wenn sie die Forschungsarbeit eines Vorfahren weiterführen.

    Freundliche Grüße
    sommereiche111

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  • Garfield
    antwortet
    RE: Hüllen für die Ewigkeit

    Original von sommereiche111
    Ich las bislang, dass das Laminieren von Unterlagen ein hervorragender Weg sei, um diese dauerhaft zu erhalten? Stimmt das?
    Ob das Plastik weichmacherfrei bzw sonst geeignet ist, weiss ich nicht. Aber andere Frage: Willst du [alte, wertvolle] Originale tatsächlich für immer "verschandeln"?

    Original von Der_Preuße
    Ja klar...also wenn ich jede Menge in Erfahrung bringe (und das werd ich ja...werd ja auch Archivwissenschaften studieren), werde ich hier alles mitteilen!
    Tolle Entscheidung!

    Ich sitze sozusagen auch an der Quelle, zumindest hat meine Ausbildung neben Bibliothekswesen auch das Archivwesen abgedeckt. Uns wurde halt immer gesagt, am besten vermeide man jeglichen Kontakt mit Plastik und Metall. Kann natürlich schon sein, dass es Spezialplastik gibt, doch mit normalem, unbedruckten (und bestenfalls säurefreiem) Papier, fährt man meiner Meinung nach immer noch am besten. Zumindest haben wir im Archiv Plastikmäppchen immer durch gefaltete normale Papiere ersetzt.

    Diese Firma, die auch Einzeldokumente entsäuert: ist das nicht schweineteuer?

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  • Der_Preuße
    antwortet
    RE: Hüllen für die Ewigkeit

    Original von Dieter Seeghitz

    "unser Preuße"
    hehe...das haste ja schön ausgerdrückt

    Ja klar ... also wenn ich jede Menge in Erfahrung bringe (und das werd ich ja...werd ja auch Archivwissenschaften studieren), werde ich hier alles mitteilen!

    Gruß,
    "euer Preuße"

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  • sommereiche111
    antwortet
    Hülle für alte Unterlagen

    Hallo,
    jetzt habe ich eine Frage zu einem verwandten Thema. Es betrifft ebenfalls den Bereich Archivierung. Ich las bislang, dass das Laminieren von Unterlagen ein hervorragender Weg sei, um diese dauerhaft zu erhalten? Stimmt das? Mittlerweile steht nämlich ein Laminiergerät in meinem Keller.

    Freundliche Grüße

    sommereiche111

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  • Dieter Seeghitz
    antwortet
    Hüllen für die Ewigkeit

    Guten Abend allerseits,

    trotz aller Beteuerungen hinsichtlich weichmacherfrei etc. haben unsere Fachleute und solche, die sich dafür halten, eben keinerlei Langzeiterfahrung mit diesem Medium. Ich erinnere an das liebe Thermopapier der Faxgeräte oder das aktuelle Thema der Datensicherung auf CD-ROM. Jahrelang gepriesen dafür, Daten für die Dauer von 50 Jahren sichern zu können, erweist sich das Versprechen ganz plötzlich als Hirngespinst.
    Wenn "unser Preuße" ein Praktikum im Archiv absolviert, ja dann hätten wir einen Späher an der Quelle und ich möchte Dich heute schon bittten, Deine dann dicken Erkenntnisse hier im Forum bekannt zu geben.

    Gruß

    Dieter

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  • Der_Preuße
    antwortet
    Hallo an Alle,

    wenn die dolumentechten Hüllen nicht so empfehlenswert sind, stellt sich mir die Frage nach der Alternative ... in Pergamynhüllen? In Archivkartons und mit Pergamyn trennen? Find ich alles nicht so wahnsinnig toll, zumal man die Dokumente jedesmal anfassen müsste um sie zu präsentieren, lesen etc. Das würde ja bei Klarsichthüllen wegfallen.

    Man man man, gar nicht so einfach ... mache im Mai nen Praktikum im Landesarchiv Berlin, mal schaune ob ich da was in Erfahrung bringen kann.

    Grüße

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  • GiselaR
    antwortet
    RE: Hüllen für Unterlagen

    Hallo Dieter,
    hat dein Gesprächspartner einen Grund angegeben, warum er von dokumentenechten Klarsichthüllen abrät? Ich bin nämlich auch grade nach Hause gekommen, nachdem ich 3 Gespräche über säurefreie bzw. weichmacherfreie Materialien geführt habe, und zwar jeweils in Papiergeschäften, bzw. Geschäft für Sammlerbedarf. Ich könnte mir denken, ein Grund für Mißtrauen gegenüber dokumentenechtem Kunststoff ist die Tatsache, daß diese Hüllen noch nicht so lange verbreitet sind, man weiß einfach nicht, wie die Unterlagen, die man darin aufhebt, nach 30 - 50 Jahren aussehen. Während es mit Papieren jeglicher Qualität ja hinreichend Erfahrungen bereits gibt (sone und solche halt).

    Gruß
    Gisela

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  • Dieter Seeghitz
    antwortet
    Hüllen für Unterlagen

    Hallo Betroffene,

    soeben komme ich zurück von einem Termin, den ich bei einer Firma wg. Restaurierung und Konservierung von alten Dokumenten hatte.
    In meinem Falle geht es um zwei Zeitungsmäntel von 1861 und 1889, auf die meine Ururgroßmutter unter dem Zeitungstitel handschriftliche Vermerke bezüglich ihres Sohnes (meinem Urgroßvater) hinterlassen hat. Diese möchte ich meinem Sohn und den Enkeln erhalten.
    Das Unternehmen, bei dem ich um Rat gesucht habe, befasst sich mit der Entsäuerung von Papier. Säure ist ja am Zerfall von alten Schriftstücken schuld. Leider ist man dort für Behandlung von Lose-Blatt-Dokumenten technisch nicht eingerichtet, verwies mich aber an eine Firma, die sich darauf spezialisiert hat. Papier wird dort entsäuert und mittels speziellem Verfahren wieder stabilisiert. Falls jemand parallel die Sache in Angriff nehmen möchte, kann er über PN die Adresse bei mir erfragen.
    Von meinen Erfahrungen werde ich hier wieder berichten.
    Abzuraten ist in jedem Fall auch von sog. dokumentenechten Plastikhüllen.
    So sieht es jedenfalls der Fachmann.

    Gruß

    Dieter

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  • GiselaR
    antwortet
    Hallo Norman,
    ich war mal schnell auf der Seite und weiß jetzt nicht, ob du ein bestimmtes Produkt meinst. Falls es normale Klarsichthüllen betrifft, die kaufe ich im normalen Schreibwarenhandel, auch z.B. diese Marke, und dabei achte ich natürlich darauf, die dokumentenechte Version zu nehmen. Das steht dann drauf, ansonsten nehme ich es nicht. Trotzdem bin ich mir immer unsicher, ob Plastik das optimale ist. Ich habe einige alte Briefe, die in einem jämmerlichen Zustand sind. Es sind jetzt zwar nicht mehrere Umzugskisten voll, aber samt Fotos doch genug, daß ich gut beschäftigt bin (gelinde gesagt). Die dokumentenechten Plastikhüllen nehme ich hauptsächlich für Kopien vom Standesamt, (wegen häufiger Benutzung) die sind unter normalen Umständen wiederbeschaffbar, wenn auch aufwendig und teuer. Bei Fotos und Originalen stehe ich wie gesagt grade vor der Entscheidung..... Mal sehen, was die in dem Briefmarkenladen mir die Tage empfehlen.
    Jedenfalls sind Dokumentenechte Klarsichthüllen glaube ich letztendlich eine gute Lösung, und ich bin überzeugt, auch Originale würden darin mindestens Jahrzehnte überdauern. Aber eine kleine Unsicherheit bleibt doch ...
    freundliche Grüße
    Gisela

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  • Der_Preuße
    antwortet
    Wie siehts denn hiermit aus? Schon jmd. Erfahrung mit?



    Bleibt bloß die umstrittene Frage ob dokumentenecht = weichmacherfrei?

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  • Silanna
    antwortet
    Hallo Florian,

    da es sich um weichmacherfreie Kunststoff-Folie handelt, kann sie keine! Säure enthalten. Säurefrei betrifft in diesem Zusammenhang nur Papier.

    Grüße
    Silanna

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  • GiselaR
    antwortet
    Hallo Silanna,
    danke für deine Nachricht, da hatte ich wohl mal wieder Tomaten auf den Augen. , das ist ja größer als ich eigentlich brauche. Einen Briefmarkenladen weiß ich auch in meiner Nähe, da kann ich nächste Woche mal vorbeigehen. Jetzt muß ich nur noch ein Zeitungsblatt mit einem Aufsatz über einen meiner Vorfahren verarzten, das Zeitungsblatt ist von 1911, ziemlich riesig und hat jahrzehnte zusammengefaltet in einem Karton verbracht zusammen mit anderem "Kram", entsprechend sieht es an den Knickstellen aus. Na ja, wenigstens ist es mir gelungen, es recht ordentlich fotokopieren zu lassen, der Rest wird sich auch noch finden.
    jedenfalls danke
    Gruß
    Gisela

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  • Florian
    antwortet
    Ganz kurz.

    Sind die Bogenalben säurefrei?

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