Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Andrea1984
    antwortet
    Hallo.

    Oha, das arme Kind bzw. die armen Eltern.

    Traurige Grüße

    Andrea

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  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Schon 1701 galt: aufgepaßt im Umgang mit Tieren!

    Dom. 25. p. Trinit ist Henni Nevi
    dem jüngeren ein Sohn von 8 Jahren
    begraben welchen der große Eber im Felde
    am Berge zermalmet u. sehr zerrißen
    das Er 2. Tage daran qualen mußen
    und elendig gestorben. ist ein großes
    unglücke gewesen domestica mala majora lacrimis

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • Jen89
    antwortet
    Ebenfalls in Leitzkau gefunden:
    Verstorben im Juli 1681
    Die alte Margreta in armen Hause 103 Jahr ihres Alters, so den 10. July 1579 gebohren.

    Ich kann mir vorstellen, dass das Alter in diesem Fall sogar stimmen könnte.

    Denn warum sollte sich der Pfarrer das Geburtsdatum ausdenken?
    Leider ist die Richtigkeit des Alters nicht mehr überprüfbar, denn die KB von Leitzkau beginnen erst 1625.

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  • Jen89
    antwortet
    Brend in Leitzkau 1678

    Gefunden im KB Leitzkau


    Den 25. April 1678 ist im Kleinen Kruge bei meinem Vorfahren Hans Thunemann ein Feuer ausgebrochen. Man konnte nicht ermitteln ob es fahrlässig entstanden ist (unbeaufsichtigter Ofen o.ä.) oder ob es Brandstiftung war.
    Das Feuer hat sich sehr schnell ausgebreitet und 14 Wohnhäuser vernichtet. Viele davon mit Scheunen und Ställen und auch eine neu errichtete "Mägdlein Schule".
    Viel schlimmer jedoch ist, dass bei dem Feuer der Pachtmann Peter Birckholz und seine Frau Agnisa Schneidicken mit 3 Söhnen und einer Tochter ums Leben kamen.
    Der Mann war 36 Jahre alt, die Frau 32.


    Folgende Gebäude wurden zerstört:
    1. Hans Thunemanns Wohnhaus
    2. He. Heinrich Klingenbergs Ackerhütte mit Scheune u. Ställen
    3. Heinrich Oelschlägers Wohnhaus
    4. die neuerbaute Mägdleinschule
    5. der Frau Müller Häuschen
    6. das Gemeindehaus, die alte Schule genannt

    7. das Schäferhaus
    8. das Hirtenhaus
    9. Heinrich Spielmeyers Wohnhaus, Stall und Scheune
    10. Michael Graunens Wohnhaus, Ställe und Scheune
    11. Andreas Rademacher Wohnhaus, Ställe und Scheune
    12. Peter Zahns kleines Wohnhaus, Ställe und Scheune
    13. Georg _______ Wohnhaus, Ställe und Scheune
    14. Andreas Areds Wohnhaus, Ställe und Scheune
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Jen89; 09.12.2020, 12:59.

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  • Jen89
    antwortet
    Gefunden in Ladeburg (KB Leitzkau)

    Den 17. August 1664
    hatt sich dieser Schreckliche fall begeben,
    mit Cornelius Zepernick, müller uff
    der alten mühl, welchen die mühl er-
    griffen, undt alle glieder gerathbrecht,
    der recht fuß und Schenkel 3 mahl.
    ist unter dem gebeth nachmittag Ein
    geschlaffen. laßt uns wachen, vorsichtig
    sein und betten.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Hallo,
    das scheint aber ein Ausrufezeichen zu sein !!!

    Die geschwungene Form dürfte dem Barockzeitalter geschuldet sein.
    Danke Anna Sara, genau so eine Information habe ich gesucht!
    Also alles in Ordnung, und der Pfarrer hatte es den Verstorbenen dieses Jahr nur besonders stark gewünscht. Wer weiß, vielleicht war es besonders grausam und turbulent.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Danke!! Also, Ausrufe- oder Fragezeichen...
    "Mögen in Gott/Frieden ruhen" klingt anders

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Hallo,
    das scheint aber ein Ausrufezeichen zu sein !!!

    Die geschwungene Form dürfte dem Barockzeitalter geschuldet sein.
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 08.12.2020, 23:17.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Henriette-Charlotte Beitrag anzeigen
    Liebe Bienenkönigin, würdest Du das bitte übersetzen?
    Bin neugierig.
    Wenn der Pfarrer mit einem Jahrgang Todesanzeigen fertig war, hat er sont immer drunter geschrieben "sie mögen in Frieden ruhen".
    Aber bei diesem Jahr hat er ein Fragezeichen dazugesetzt - entweder hat er an seinen Schäflein oder an seinem eigenen Glauben gezweifelt.

    Oder hat sonst jemand eine Erklärung?
    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Liebe Bienenkönigin, würdest Du das bitte übersetzen?
    Bin neugierig.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Hallo zusammen,

    gerade habe ich das hier in einem böhmische Kirchenbuch gefunden.
    Bin mir nicht sicher, wie früher das Fragezeichen verwendet wurde - genauso wie heute?
    Oder eher als Ornament?

    Wenn es wie heute verwendet wurde, dann war der Pfarrer wohl sehr skeptisch, was die Frömmigkeit seiner Schäfchen betrifft!



    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Angehängte Dateien

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  • TükkersMitÜ
    antwortet
    Mein Ururgroßvater wurde von seiner Mutter auch mal mit Hundefett gegen irgendeine Krankheit behandelt. Als Erwachsener im 1. Weltkrieg hat er den Spieß umgedreht und "Pommersche Gänseleber" (= Hundefett) nach Hause geschickt. Seine Frau, also meine Ururgroßmutter, hat's wohl schon geahnt und nichts davon gegessen. Seine Mutter hingegen schon. Sie soll sich heftigst erbrochen haben, als sie hörte, worum es sich wirklich handelte

    Viele Grüße
    Annika

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Hundefett.... Ich will gar nicht wissen, wie das hergestellt wurde!

    Gängig war aber, mit Urin bei Diphtherie zu gurgeln. Die Vorstellung ist für mich nicht angenehm, aber die Alternative (wie machen einfach nichts und warten ab) ist ja deutlich schlechter.

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo,

    mir ist aufgefallen, daß gerade in Westböhmen (Großraum Tepl) extrem viele Menschen -egal welchen Alters- an Tuberkulose starben. Bei meinen Vorfahren gefühlte 70%.

    Schrecklich. Mein Vater (Bj. 1931) sagte immer, seine Schulkollegen in der Grundschule seien dagegen mit Hundefett behandelt worden. Brrrr..... Wer das wohl im 20. Jhd. noch hergestellt hat?

    Gruß
    Astrid, die mal wieder froh ist heute zu leben!

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    So aus dem Stegreif ohne nachzuschauen ist die Kindersterblichkeit bei meinen Ahnen nicht überall gleich groß.
    Bei den armen Bauern und Häuslern in der Schongauer Gegend (Oberbayern) sind z.T. auch extrem viele Neugeborene und Kindern in den Sterbebüchern.

    In Böhmen sind es z.T. auch viele, aber bei meinen städtisch lebenden Allgäuer Vorfahren (die meist auch bürgerlich bis großbürgerlich lebten) viel weniger.

    Es war sicher ein Zusammentreffen von grassierenden Krankheiten, Mangelernährung, kaum geheizten Wohräumen, mangelndem Wissen über Hygiene und Kinderpflege.

    Aber gerade bei den Böhmen frage ich mich, wie viel auch die Genetik mitspielt.
    Ich habe mal einen sehr interessanten Artikel gelesen über Afghanistan, wo Verwandtenehen nicht nur zwischen Cousins 2. Grades, sondern auch 1. Grades häufig sind.
    Dort konnten sich manche Erbkrankheiten deshalb stark vermehren.
    Es kommt häufig vor, dass in manchen Familien, besonders den ärmsten, gleich mehrere Kinder mit Behinderung leben.

    Ob das bei meinen Böhmen auch so ist? In dem einen kleinen Ort (Anischau) finde ich im 18. Jahrhundert einige Familiennamen gehäuft, manche extrem (wie meine Vorfahren). Ob es da auch zu Krankheiten kam, die durch diese wiederholte Heirat unter Verwandten zustande kamen?

    Wäre interessant, dazu mal was Wissenschaftliches zu lesen.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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