Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Jen89
    antwortet
    Gefunden in Ladeburg (KB Leitzkau)

    Den 17. August 1664
    hatt sich dieser Schreckliche fall begeben,
    mit Cornelius Zepernick, müller uff
    der alten mühl, welchen die mühl er-
    griffen, undt alle glieder gerathbrecht,
    der recht fuß und Schenkel 3 mahl.
    ist unter dem gebeth nachmittag Ein
    geschlaffen. laßt uns wachen, vorsichtig
    sein und betten.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Hallo,
    das scheint aber ein Ausrufezeichen zu sein !!!

    Die geschwungene Form dürfte dem Barockzeitalter geschuldet sein.
    Danke Anna Sara, genau so eine Information habe ich gesucht!
    Also alles in Ordnung, und der Pfarrer hatte es den Verstorbenen dieses Jahr nur besonders stark gewünscht. Wer weiß, vielleicht war es besonders grausam und turbulent.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Danke!! Also, Ausrufe- oder Fragezeichen...
    "Mögen in Gott/Frieden ruhen" klingt anders

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Hallo,
    das scheint aber ein Ausrufezeichen zu sein !!!

    Die geschwungene Form dürfte dem Barockzeitalter geschuldet sein.
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 08.12.2020, 22:17.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Henriette-Charlotte Beitrag anzeigen
    Liebe Bienenkönigin, würdest Du das bitte übersetzen?
    Bin neugierig.
    Wenn der Pfarrer mit einem Jahrgang Todesanzeigen fertig war, hat er sont immer drunter geschrieben "sie mögen in Frieden ruhen".
    Aber bei diesem Jahr hat er ein Fragezeichen dazugesetzt - entweder hat er an seinen Schäflein oder an seinem eigenen Glauben gezweifelt.

    Oder hat sonst jemand eine Erklärung?
    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Liebe Bienenkönigin, würdest Du das bitte übersetzen?
    Bin neugierig.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Hallo zusammen,

    gerade habe ich das hier in einem böhmische Kirchenbuch gefunden.
    Bin mir nicht sicher, wie früher das Fragezeichen verwendet wurde - genauso wie heute?
    Oder eher als Ornament?

    Wenn es wie heute verwendet wurde, dann war der Pfarrer wohl sehr skeptisch, was die Frömmigkeit seiner Schäfchen betrifft!



    Viele Grüße
    Bienenkönigin
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  • TükkersMitÜ
    antwortet
    Mein Ururgroßvater wurde von seiner Mutter auch mal mit Hundefett gegen irgendeine Krankheit behandelt. Als Erwachsener im 1. Weltkrieg hat er den Spieß umgedreht und "Pommersche Gänseleber" (= Hundefett) nach Hause geschickt. Seine Frau, also meine Ururgroßmutter, hat's wohl schon geahnt und nichts davon gegessen. Seine Mutter hingegen schon. Sie soll sich heftigst erbrochen haben, als sie hörte, worum es sich wirklich handelte

    Viele Grüße
    Annika

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Hundefett.... Ich will gar nicht wissen, wie das hergestellt wurde!

    Gängig war aber, mit Urin bei Diphtherie zu gurgeln. Die Vorstellung ist für mich nicht angenehm, aber die Alternative (wie machen einfach nichts und warten ab) ist ja deutlich schlechter.

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  • assi.d
    antwortet
    Hallo,

    mir ist aufgefallen, daß gerade in Westböhmen (Großraum Tepl) extrem viele Menschen -egal welchen Alters- an Tuberkulose starben. Bei meinen Vorfahren gefühlte 70%.

    Schrecklich. Mein Vater (Bj. 1931) sagte immer, seine Schulkollegen in der Grundschule seien dagegen mit Hundefett behandelt worden. Brrrr..... Wer das wohl im 20. Jhd. noch hergestellt hat?

    Gruß
    Astrid, die mal wieder froh ist heute zu leben!

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    So aus dem Stegreif ohne nachzuschauen ist die Kindersterblichkeit bei meinen Ahnen nicht überall gleich groß.
    Bei den armen Bauern und Häuslern in der Schongauer Gegend (Oberbayern) sind z.T. auch extrem viele Neugeborene und Kindern in den Sterbebüchern.

    In Böhmen sind es z.T. auch viele, aber bei meinen städtisch lebenden Allgäuer Vorfahren (die meist auch bürgerlich bis großbürgerlich lebten) viel weniger.

    Es war sicher ein Zusammentreffen von grassierenden Krankheiten, Mangelernährung, kaum geheizten Wohräumen, mangelndem Wissen über Hygiene und Kinderpflege.

    Aber gerade bei den Böhmen frage ich mich, wie viel auch die Genetik mitspielt.
    Ich habe mal einen sehr interessanten Artikel gelesen über Afghanistan, wo Verwandtenehen nicht nur zwischen Cousins 2. Grades, sondern auch 1. Grades häufig sind.
    Dort konnten sich manche Erbkrankheiten deshalb stark vermehren.
    Es kommt häufig vor, dass in manchen Familien, besonders den ärmsten, gleich mehrere Kinder mit Behinderung leben.

    Ob das bei meinen Böhmen auch so ist? In dem einen kleinen Ort (Anischau) finde ich im 18. Jahrhundert einige Familiennamen gehäuft, manche extrem (wie meine Vorfahren). Ob es da auch zu Krankheiten kam, die durch diese wiederholte Heirat unter Verwandten zustande kamen?

    Wäre interessant, dazu mal was Wissenschaftliches zu lesen.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

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  • Henriette-Charlotte
    antwortet
    Dass sooo viele der Kinder als Kinder sterben, habe ich bei dem Vater meiner Oma. Er ist noch ledig geboren, dann 6 (oder 7, weiß ich grad nicht aus dem Kopf) weitere Kinder. Nur mein Uropa und das jüngste Kind haben überlebt.
    Nein, keinen Brunnen vergiftet, sondern Typhus.

    Mir geht es beim Einsortieren der Ahnen genau wie Euch: es ist wortwörtlich unvorstellbar, ein Kind zu verlieren - nicht zu denken, dass man ein Kind nach dem Anderen verliert.

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
    Laut der Familienlegende an Brunnenwasser welches die Russen vergiftet haben sollen.
    Würde mich nicht wundern. Die Tradition, Gift in Getränke zu schütten, ist ja noch sehr lebendig dort...

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  • LutzM
    antwortet
    Ja, es waren andere Zeiten. Drei Geschwister meines Opas sind 1915 in Ostpreußen, im Alter von drei, vier und fünf Jahren, innerhalb von knapp zwei Wochen verstorben.

    Laut der Familienlegende an Brunnenwasser welches die Russen vergiftet haben sollen. Ob das aber stimmt, weiß ich nicht, in den Sterbeurkunden ist keine Ursache angegeben.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
    Na ja, ich würde das nicht so ernst nehmen . Ich hatte auch schön öfter Leute die beim Tod weit über 80, teilweise auch 90 waren. Findet man die Geburtsurkunde, stellt sich schnell raus, dass sie nur so alt aus sahen
    und oftmals 10-15 Jahre jünger gewesen sind.
    Das ist natürlich möglich, Personalausweise gab es ja damals nicht

    Wobei ich froh bin, jetzt durch dieses spezielle Kirchenbuch durch zu sein.
    Vielleicht bin ich momentan etwas dünnhäutig, aber diese ganzen toten Kinder setzen mir doch zu.
    Von den neun Kindern meines mutmaßlichen Ahns habe ich sechs Sterbeeinträge gesehen, zwischen wenigen Tagen bis zwei Jahre, in manchen Jahren sind ihm zwei gestorben.
    Die Geburt des letzten Kindes hat er gar nicht mehr erlebt, und auch das hat ihn nur ein gutes Jahr überlebt.
    (das war von seiner zweiten Frau; die erste starb ein paar Monate nach Geburt des vorletzten Kindes)

    Wenn ich noch einmal mit mehr Muße und Konzentration suche, finde ich vielleicht noch ein oder zwei mehr Sterbeeinträge (wir sprechen ca. von 1740 herum).

    Ich habe jetzt allen die Ehre erwiesen, sie in meinen Baum bei Ancestry aufzunehmen, mit Tauf- und Sterbeeintrag.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 04.12.2020, 12:28. Grund: Ergänzungen eingefügt

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