Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • clarissa1874
    antwortet
    Dreher erschlägt Schlicht

    Sterbehauptregister Standesamt Neudörfchen, Kreis Marienwerder, Westpreußen, Nr. 8/1911:


    "Auf Grund der Mittheilung des Ersten Staatsanwalts zu Graudenz ist heute eingetragen worden, daß der Arbeiter Otto Schlicht aus Klein Gilwe, 26 Jahre alt, geboren in Ohra bei Danzig am 10. Juli 1884 als Sohn des Gottlieb Schlicht und der Susanne Mathe, evangelisch, am 3. Januar 1911 von dem Arbeiter Rudolf Dreher in Klein Gilwe erschlagen worden ist. Der Standesbeamte Paul Lück"


    Frage:
    Sehr wahrscheinlich wurde dem Rudolf Dreher der Prozess gemacht. Wo findet man weitergehende Informationen zu diesem Mord oder Totschlag? (Gerichtsakten, Mitteilung im Amtsblatt o. ä.)


    Vielen Dank für entsprechende Hinweise!

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  • Friedrich
    antwortet
    Nee, aber alle gelesen, und ein paar gute Sprüche bleiben hängen. Und einen Teil Bände habe ich immerhin im Regal, einige übrigens im Dialekt.


    Die sind weit besser als die hochdeutschen, z.B. Die Odysee: Da sagt Miraculix zum neuen Zaubertrankrezept: "Geschmacklich absolut eine Verbesserung!" Plattdeutsch: "Smeckt as wenn di'n Engel op de Tung pisst!"


    Wir schweifen ab... Aber Dialekt hat zumindest ein wenig mit unserem Hobby zu tun.


    Friedrich



    Friedrich

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  • fps
    antwortet
    Donnerschlag, Friedrich, hast Du alle Asterix-Bände auswendig im Kopf???

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin Ralf,


    Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
    Dazu passt irgendwie der Spruch „dumm gelaufen“.

    wie sagte man schon bei den Vorfahren der Franzosen, den Galliern, Zitat Miraculix im Band 19, Der Seher, S. 30, letztes Bild, als Obelix vom stinkenden Gebräu des Druiden gerochen hat und bewusstlos umkippt:
    "Weißt du, Asterix, wir machen ja nie Wortspiele, sonst könnte ich jetzt sagen: Meine Idee ist umwerfend!"


    Friedrich

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    aller merkwürdigen Dinge aus französischen Hochadelskreisen sind drei!

    Der französische König Karl VIII. (1470 – 1498), genannt der Freundliche wollte am 07.04.1498 im Schloss Amboise zu einer Partie Jeu de Paume (Vorläufer des Tennis) gehen. Dabei hat er wohl nicht aufgepasst und nicht darauf geachtet, wo er hinläuft. Denn er ist beim Gehen mit dem Kopf so heftig gegen einen steinernen Türsturz geprallt, dass er ins Koma fiel und wenige Stunden später an einer Hirnblutung starb. Dazu passt irgendwie der Spruch „dumm gelaufen“.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VIII._(Frankreich)

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    noch einen weiteren höchst außergewöhnlichen Todesfall aus der Geschichte des Hochadels kann ich ergänzen.

    Am 28.01.1393 fand in Paris ein Bal des Ardents, ein Ball der Brennenden statt: Es handelte sich um den Polterabend für eine Ehrendame der Königin Isabeau.

    Dazu verkleidete sich der französische König Karl VI. (1368 – 1426), genannt „der Wahnsinnige“, mit fünf weiteren Adeligen als „wilde Männer“, wozu sie sich mit Pech einschmierten und mit Werg und Federn bedeckten und aneinander ketteten. Die Lichter wurden gelöscht und die sechs Verkleideten stürmten gegen Mitternacht schreiend und gestikulierend den Saal. Der Bruder des Königs, der Herzog Louis von Orleans wollte dann mit einer Fackel die Identität der Verkleideten feststellen. Dabei hat er sich wohl ungeschickt angestellt und ist den Kostümierten zu nahe gekommen, so dass die Verkleidung Feuer fing.

    Die Ketten waren nun sehr hinderlich und erschwerten eine Rettung. Lediglich der König wurde durch seine angeheiratete 14-jährige Tante, die Herzogin von Berry gerettet, indem sie ihn in ihr Kleid und ihren Unterrock einwickelte und offenbar das Feuer ersticken konnte.

    Einer der fünf anderen konnte sich von den Ketten befreien und durch einen Sprung in ein Weinfaß retten! Ein weiterer wurde zwar durch Diener noch in ein nasses Tuch gewickelt, ist aber ebenso wie die anderen drei in den Folgetagen an den Verbrennungen gestorben.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bal_des_Ardents

    Die Selbstrettung durch einen Sprung in ein gefülltes Weinfaß ist sicherlich auch außergewöhnlich.

    Der ohnedies schon geistesgestörte König Karl VI. ist aufgrund dieses für ihn wohl traumatischen Ereignisses endgültig dem Wahnsinn verfallen und war nun überwiegend handlungsunfähig.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VI._(Frankreich)
    und (mit vielen Details auch zu den „geistigen Aussetzern des Königs) http://www.manfred-hiebl.de/mittelal...ch_+_1422.html

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    in der Geschichte des Adels finden sich viele sehr seltsame und merkwürdige Todesfälle.

    Karl der II. (1332 – 1387), König von Navarra, genannt „der Böse“ war wohl schon für sich betrachtet zu Lebzeiten eine schillernde Persönlichkeit von negativem Ruf.

    Aber auch sein Tod war offenbar sehr atypisch. Er soll nämlich die Angewohnheit gehabt haben, sich jeden Abend in mit Weinbrand getränkte Tücher einnähen zu lassen. Dumm nur, dass er dann irgendwann in diesem Zustand mit einer Fackel in Berührung kam und die Tücher sofort Feuer fingen. Er ist dann noch brennend entdeckt und gelöscht worden. Aufgrund der vermutlich stärkeren Verbrennungen ist er dann nach zwei Wochen schmerzvoller Quälerei am 01.01.1387 verstorben.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_II._(Navarra)

    Na ja, das Einnähen in mit Weinbrand getränkte Tücher als vermeintliche Heilmethode hat sich in der Medizin irgendwie nicht wirklich durchgesetzt.

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Wolfg. G. Fischer
    antwortet
    KB Friedewald (Hessen)

    1827 März 21

    Jakob Lesser, Tabakhändler aus Brotterode, welcher den 18. ejusdem gegen Abend einen Schubkarren, worauf er Tabak zum Verkauf herumfuhr, hier durchgekommen und mit etlichen Kameraden, die ihm aber voraus geeilt waren, noch das eine gute Stunde von hier gelegene Dorf Sorga erreichen zu können geglaubt hatte, und den 19. des Morgens nicht weit von Friedewald an der Straße nach Hersfeld tot im Schnee war gefunden worden. Er war alt angeblich 36 Jahre.

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  • Leineweber12
    antwortet
    nicht ganz ein Todesfall

    Ein NB bei einem Copulationseintrag von 1772:


    Der Bräutigam hat 1766 wegen angeschuldigter Dieberey zur Schaumburg gesessen und sich selbst im Gefängnis aufgehangen. Wie er aber abgenommen, um zur Anatomie geliefert zu werden, ist er wieder aufgelebt
    und so wurde er in Eisen wieder ins Gefängnis geschickt und im Frühjahr 1772 begnadigt.

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  • assi.d
    antwortet
    Vater hält eigene Tochter für eine Bären und erschießt sie



    Letzter Eintrag linke Seite ganz unten

    ...hat Matthias Henrich, Schütz(e) in Pern seine eigene Tochter in seinem Acker solche für einen Bären ansehent erschoß und ist den 5 darauf mit einer gesungenen Mess in Krips begraben worden, ihres Alters 20 Jahr.



    Astrid

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    im Ruhrbergbau haben sich viele Bergunfälle ereignet, welche in der damaligen Presse auch sehr ausführlich beschrieben wurden.

    So steht z.B. in der Dortmunder Zeitung vom 22.07.1884 auf S. 2:
    Aplerbeck, 21. Juni. [Grubenunglücksfall]
    Auf der hierselbst belegenen Zeche „Margaretha“ kam am 19. d. M. in der Morgenschicht der Fahrhauer Adolf Topp aus Sölde zu Tode. Der Genannte wurde beim Fahren in einem sogenannten Maschinenabhauen unter der vierten Bausohle – 296 – Meter von dem aufgehenden Gestell erfaßt und sodann eine weite Strecke, zirka 150 Meter, bis in die Nähe des unter der vierten Bausohle aufgestellten Lufthaspels fortgeschleppt, woselbst er von seinen Kameraden aufgefunden worden ist. Der c. Topp, ein langjähriger und pflichttreuer Beamter, stand seit nunmehr 19 Jahren in den Diensten der Zeche „Margaretha“, war verheiratet und hinterläßt Frau mit 6 Kindern.

    Aus den standesamtlichen Nachrichten in der Dortmunder Zeitung vom 3.8.1884, S. 2 ergibt sich:
    Standesamt Aplerbeck. Anmeldungen vom 20. bis 26. Juli 1884: Fahrhauer Adolf Topp, Sölde, 43 J. 6 M.

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    am 21.12.1882 gab es gegen 3:00 Uhr auf der Zeche Fürst Hardenberg in Lindenhorst (erst am 10.06.1914 eingemeindet zur Stadt Dortmund) ein schweres Unglück bei der Seilfahrt.

    Als sich der nördliche Förderkorb beim Auffördern von Bergleuten der Morgenschicht höchstens noch 5 Fuß unter der Hängebank befand riß das Förderseil und der Förderkorb mit den darauf befindlichen 25 Bergleute stürzte in rasender Geschwindigkeit in den 472 Meter tiefen Schacht. Zwar hatte die Fangvorrichtung funktioniert, blieb aber wegen des erheblichen Gewichts des Förderkorbes und des darunter hängenden Unterseils wirkungslos. Der Aufprall des Förderkorbes erfolgte mit derart großer Wucht, dass alle Lampen am Auffüllort erloschen und die untere Anschlagsbühne durch den Luftdruck in die Höhe gehoben wurde. Der zertrümmerte Förderkorb lag im Schachtsumpf und die Körper wurden bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert.
    Hierüber und zum Stand der Untersuchung zur Ursache des Unglücks berichtet die Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 22.12.1882 auf Seite 2 mit vollständiger Nennung der Namen der 25 tödlich verunglückten Bergleute im Alter von 19 bis 54 Jahren, welche nur aufgrund der Marken, welche nicht zurückgegeben worden sind, identifiziert werden konnten.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...351%2022121882
    Folgeberichte in Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 23.12.1882 auf Seite 6 (keine Schuld des Maschinisten);
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...352%2023121882
    und in Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 27.12.1882 auf Seite 2 (zur Beerdigung am Sonntagnachmittag, 24.12.1882 in einem Massengrab mit 12 Särgen);
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...354%2027121882

    Als Unglücksursache wurde letztendlich Überladung angenommen, da nur maximal 20 Personen in dem Förderkorb hätten transportiert werden dürfen.

    Am 07.10.1911 gab es auf der Zeche Fürst Hardenberg ein ähnliches Unglück. Erneut stürzte ein Förderkorb nach dem Riss des Förderseils in den Schacht; dabei gab es 9 Tote.

    Besonders schicksalhaft war, dass sogar die drei Brüder Theodor, Johann und Wilhelm Leidag aus Mengede bei der Seilfahrt zusammen in den Tod gestürzt sind.

    Aber dies war nicht das einzige familiäre Mehrfachschicksal. Denn nach der Rückkehr von der Beerdigung des ebenfalls bei dem Unglück verstorbenen Camener Bergmanns Wilhelm Brandt ist sein Bruder einige Tage später nach heftigen Kopfschmerzen und häufigem Erbrechen verstorben, wobei er wohl den Wunsch geäußert hatte, mit seinem Bruder sterben zu wollen, wie die Dortmunder Zeitung in der Ausgabe vom 9.1.1883 auf Seite 2 schreibt.
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/download/pdf/2...ame=9%20911883

    Viele Grüße
    Ralf

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  • mumof2
    antwortet
    Ein Vorfahr lebte 15 Jahre in einem Versorgungsheim und starb 1879 an Marasmus. Da das zusätzliche 'sensilis' fehlt, was auf einen natürlichen Altersvorgang schließen würde, kann ich den Auslegungen zufolge, nur auf eine chronische Unterernährung schließen, die schließlich zum Tod führte. Wie traurig!

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  • Feldsalat
    antwortet
    Danke, darauf wäre ich nicht gekommen!

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  • Horst von Linie 1
    antwortet
    Zitat von Feldsalat Beitrag anzeigen

    Ich kann mir nicht wirklich was unter "Blödigkeit des Gesichts" vorstellen

    Guten Abend,
    er war schwachsichtig (nicht schwachsinnig) und blieb deshalb inhäusig.

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