Verbleib des Akener Pfarrers M. Kilian Hortich nach 1619?

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  • ofb-dühringshof
    Erfahrener Benutzer
    • 26.12.2015
    • 519

    Verbleib des Akener Pfarrers M. Kilian Hortich nach 1619?

    Hallo Alter Mansfelder,

    das ist ein toller Service, den du hier anbietest.

    Ich bin - bisher erfolglos - auf der Suche nach weiterführenden Quellen zu Kilian Hortich (oder Chilianus Horterus, Hortichius u.ä. Schreibweisen). Er war zwischen 1606 und 1618 Pfarrer in Aken. Damals gab es Streit über das Patronatsrecht. Scheinbar wurde Hortich vom Administrator in Magdeburg als Pfarrer eingesetzt, aber gegen den Willen der Stadt. Im Oktober 1618 wurde er schließlich von der Stadt ins Exil geschickt. Sein weiterer Verbleib ist unbekannt.
    Über den Vorgang 1618 gab es sicherlich eine Akte oder einen Vermerk, die aber laut Auskunft vom LASA nicht (mehr) vorhanden ist.
    Hast du eine Idee, wo ich noch suchen könnte?

    Grüße Silvia
    Familienforschung Voigt
    https://silviadiessner.de/


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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4224

    #2
    Hallo Silvia,

    ich verschiebe Deine Frage zu Kilian Hortich in ein eigenständiges Thema, da sie mit dem Auskunftsthema zur administrativen Zuordnung von Städten und Dörfern in Sachsen-Anhalt nichts zu tun hat.

    Am 02.06.1619 hat M. Kilian Hortich noch seinen Sohn Wolfgang taufen lassen. Zu diesem Zeitpunkt weilte er also (trotz Verweises?) noch in der Stadt. Da ihn die Domdekanei Magdeburg als Pfarrer eingesetzt hat, sollte sich der Streit um seine Absetzung und vielleicht auch Hinweise auf seinen Verbleib in deren Büchern/ Akten widerspiegeln. Ansonsten: Stadtarchiv Aken? Spätere Patenhinweise? Ich habe zwar selbst Vorfahren in Aken (nämlich Hortichs Vorgänger Pfarrer Johannes Pflugmacher), bin aber trotzdem überfragt, wo Du sonst noch nachschauen könntest.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
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    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 5441

      #3
      Hallo Silvia:

      Hast Du auch schon beim Landeskirchenarchiv Magdeburg angefragt, ob in den dortigen Superintendenturakten etwas vorhanden ist? Ansonsten vielleicht im Pfarrarchiv Aken?

      VG

      --Carl-Henry
      Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

      Kommentar

      • ofb-dühringshof
        Erfahrener Benutzer
        • 26.12.2015
        • 519

        #4
        Hallo Alter Mansfelder,

        die Taufe des Sohnes Samuel (nicht Wolfgang?!) im Juni 1619 ist eines der ungelösten Rätsel. Wir erklären es uns bisher so, dass Hortich selbst nicht mehr in der Stadt war, aber sein neun Monate zuvor gezeugter Sohn (also im Oktober 1618) getauft wurde. Seine Frau mit den nunmehr vier Kindern blieb scheinbar in der Stadt zurück? Zwar sind die Kirchenbücher um diese Zeit noch nicht vollständig erfasst, aber schon oft durchgesehen. Als Paten tauchen weder Hortich noch seine Frau nach 1619 noch auf.

        In einer der Chroniken (Bruno oder Haevecker, ich müsste nachsehen) steht explizit, dass Hortich gemeinsam mit seinem Diakon Kupfer am 4.10.1618 ins Exil geschickt wurde und die Stadt verlassen hat. Überliefert ist auch ein Ausspruch von ihm, dass es ihm - sinngemäß - nicht leid tut. Die Bruno-Chronik wurde 1711 verfasst, d.h. Bruno kann diesen Vorgang auch schon nur vom Hören Sagen oder damals vielleicht noch vorhandenen Akten gewusst haben. Lange nach 1619 kann aber auch seine Frau mit Kindern nicht mehr in der Stadt gewesen sein. Es gibt keine Sterbeeinträge, die Familie ist schlichtweg in den Kirchenbücher und Akten unsichtbar.

        Wo wären denn die Akten der Domdekanei Magdeburg zu finden? Im LASA oder im Kirchenarchiv?
        Das Stadtarchiv Aken hat kein Findbuch, d.h. man weiß nicht, welche Akten man überhaupt hat. Im Zuge der Digitalisierung ist uns aber bisher nichts Passendes in die Hände gefallen.

        Übrigens hat Hortich die Leichenpredigt auf deinen Johann Pflugmacher gehalten. Aber das wusstest du vermutlich schon?

        Hallo Carl-Henry,

        auch da habe ich schon nachgefragt. Die Antwort war, dass man Personalakten der Pfarrer erst ab 1816 hat. Weitere Auskünfte konnte oder wollte man mir zum Thema Hortich nicht geben.
        Das Pfarrarchiv Aken ist gut sortiert. Wir haben alle Akten die Stiftung betreffend digitalisiert. Da finden sich keine Hinweise zu seinem Weggang. Andere frühere Akten, direkt die Kirche in Aken betreffend, sind leider nicht vorhanden für diese Zeit.


        Ich hänge mal die deutsche Übersetzung des Schmähgedichts an, das der damalige Rektor Andreas Schmeltzer im Februar 1618 verfasst hat. Es scheint also auch von weltlicher Seite Widerstand gegen ihn gegeben zu haben. Vielleicht war es auch einfach nur Neid. Schließlich hatte Hortich 1609 35 Akener Bürger überzeugt mit ihm gemeinsam eine Stiftung zu gründen, damit auch normale Bürgersöhne studieren konnten.
        Als Pfarrer scheint Hortich danach nicht mehr gearbeitet zu haben. Wir haben bereits (fast) alle denkbaren Pfarrerbücher durchsucht. Den Namen Hortich gibt es später relativ häufig in Frankreich, vielleicht war er dort Missionar. Horter gibt es, ebenfalls als Pfarrer, ca. 200 Jahre später in seiner alten Heimat um Oschatz. Da steht die Forschung noch aus. Ebenfalls Horter ist auch in Schlesien vertreten. Mehr Anhaltspunkte haben wir bisher leider nicht.

        Grüße
        Silvia
        Angehängte Dateien
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        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 5441

          #5
          Hallo Silvia:

          In der Gliederungsgruppe Domkapitel Magdeburg (https://recherche.landesarchiv.sachs...spx?id=1172733) beim LASA Magdeburg gibt es jede Menge Handelsbücher, Brief- und Konzeptbücher, und Protokollbücher des Domkapitels zu diesem Zeitpunkt. Ich weiß nicht, wie gut (falls überhaupt) diese indexiert sind, aber dort ließe sich wohl etwas zu dem vom Domkapitel eingesetzten Pfarrer finden.

          VG

          --Carl-Henry
          Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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          • ofb-dühringshof
            Erfahrener Benutzer
            • 26.12.2015
            • 519

            #6
            Hallo Carl-Henry,

            vielen Dank für den Tipp. Die teils verfilmten Akten lesen sich vielversprechend. Immerhin geht es darin auch um Vocationen.

            Grüße
            Silvia
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