Ahnenforschung in Sachsen-Anhalt
Hallo zusammen,
nachfolgend möchte ich euch einige Hinweise für die Suche nach Vorfahren in Sachsen-Anhalt geben. Ich halte dieses Thema geschlossen; wer dazu Anregungen, Korrekturen oder Ergänzungswünsche hat, kann sich gern per PN an mich wenden. All jenen, die mitgewirkt haben: vielen Dank!
In dem hiesigen Thema sollen vor allem regionalspezifische Tipps gegeben werden. Ganz allgemeine Hinweise zur Ahnenforschung findet ihr in dem Thema „So beginne ich meine Familienforschung“. Daneben empfiehlt es sich, auch einen Blick in die vielen gedruckten Ratgeber zur Ahnen- bzw. Familienforschung zu werfen.
Forschung in der Zeit der Personenstandsregister ab 1874 (1876)
Durch die Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte verloren viele Dörfer und auch Städte ihre vormalige politische Selbständigkeit. Personenstandsregister findet man daher in der Regel in der Obhut der aktuell zuständigen Gemeinden. Man sollte deshalb zunächst über eine Suchmaschine feststellen, zu welcher Gemeinde, Stadt oder Verwaltungsverband eine Kommune heute gehört und dann beim dortigen Standesamt anfragen. Eine Übersicht über die aktuell bestehenden Gemeinden in Sachsen-Anhalt findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...Sachsen-Anhalt Seit einigen Jahren sollen die Standesämter ältere Jahrgänge der Personenstandsbücher an ihr Archiv abgeben. Es mag daher sein, dass ihr vom Standesamt dorthin verwiesen werdet.
Auch wenn seit der Einführung der Standesämter Geburten, Heiraten und Sterbefälle nur durch diese verbindlich festgehalten werden, sollte man nicht vergessen, dass diese Ereignisse parallel weiterhin durch die Religionsgemeinschaften als Taufen, Trauungen und Beerdigungen in den Kirchenbüchern aufgezeichnet worden sind. Eine Einsichtnahme in diese oder eine Nachfrage nach Einträgen kann daher durchaus sehr sinnvoll sein. Ansprechpartner sind die jeweils zuständigen Kirchengemeinden, und zwar auch und gerade dann, wenn die entsprechenden Register aus Datenschutzgründen nicht online stehen oder vollständig eingesehen werden können. Berücksichtigen solltet ihr dabei jedoch, dass spätestens seit den 1970er Jahren, auch bedingt durch die damaligen politischen Rahmenbedingungen, die Zahl der Kirchenmitglieder stark zurückgegangen ist; wer also aus seiner Religionsgemeinschaft ausgetreten ist, steht logischerweise danach in keinem Kirchenbuch.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass sowohl Geburt als auch Heirat und Tod mit Fortschreiten des 20. Jahrhunderts oft nicht mehr zu Hause stattgefunden haben, sondern zum Beispiel in einem nahegelegenen Krankenhaus, das aber heute vielleicht nicht mehr existiert, und dass deshalb das Ereignis beim dortigen Standesamt eingetragen ist. Über ortsspezifische Kenntnisse dazu verfügt sicher das Standesamt des Wohnortes eures Vorfahren oder die örtliche Friedhofsverwaltung, die auch die Friedhofsbücher führt.
Angesichts der stetig gestiegenen Mobilität kann die Frage nach einer alten Einwohnermeldekartei beim örtlichen Einwohnermeldeamt weiterhelfen. Soweit noch vorhanden, befindet sich diese entweder vor Ort oder vielleicht auch schon im zuständigen Kreisarchiv.
Ich will versuchen, das Vorstehende einmal an einem Beispiel plastisch zu machen: Auf einem Dorffriedhof am Harzrand stehe ich vor dem Grabstein meiner Urgroßmutter, die vor vielen Jahren verstorben ist. Auf dem Stein stehen nur der Name und Jahreszahlen. Wie kann ich mehr herausfinden? Das Dorf war früher eine selbständige Gemeinde, heute ist es Teil einer größeren, deren Verwaltung im Nachbardorf sitzt. Das dortige Standesamt findet zum betreffenden Jahr keine Sterbeurkunde. Meine Uroma war Kirchenmitglied. Das Pfarramt, das die Beerdigung vorgenommen hat, informiert mich, dass sie in der benachbarten Stadt im Krankenhaus verstorben ist. Wäre sie nicht in der Kirche gewesen, dann hätte ich dies vermutlich auch aus dem Friedhofsbuch erfahren können. Das für das Krankenhaus zuständige Standesamt teilt mir nun die Sterbeurkunde mit. Aus dieser ergibt ich, das meine Urgroßmutter in Burgörner auf die Welt gekommen ist. Über das Internet sehe ich, dass Burgörner heute ein Stadtteil von Hettstedt ist. Das Standesamt dort kann mir aber keine Kopie aus dem Geburtenbuch schicken, da für Burgörner früher das Standesamt Großörner zuständig war, welches heute nach Mansfeld eingemeindet ist. Den Geburtseintrag bekomme ich also vom Standesamt in Mansfeld.
Fortsetzung folgt.
Hallo zusammen,
nachfolgend möchte ich euch einige Hinweise für die Suche nach Vorfahren in Sachsen-Anhalt geben. Ich halte dieses Thema geschlossen; wer dazu Anregungen, Korrekturen oder Ergänzungswünsche hat, kann sich gern per PN an mich wenden. All jenen, die mitgewirkt haben: vielen Dank!
In dem hiesigen Thema sollen vor allem regionalspezifische Tipps gegeben werden. Ganz allgemeine Hinweise zur Ahnenforschung findet ihr in dem Thema „So beginne ich meine Familienforschung“. Daneben empfiehlt es sich, auch einen Blick in die vielen gedruckten Ratgeber zur Ahnen- bzw. Familienforschung zu werfen.
Forschung in der Zeit der Personenstandsregister ab 1874 (1876)
Durch die Gebietsreformen der vergangenen Jahrzehnte verloren viele Dörfer und auch Städte ihre vormalige politische Selbständigkeit. Personenstandsregister findet man daher in der Regel in der Obhut der aktuell zuständigen Gemeinden. Man sollte deshalb zunächst über eine Suchmaschine feststellen, zu welcher Gemeinde, Stadt oder Verwaltungsverband eine Kommune heute gehört und dann beim dortigen Standesamt anfragen. Eine Übersicht über die aktuell bestehenden Gemeinden in Sachsen-Anhalt findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...Sachsen-Anhalt Seit einigen Jahren sollen die Standesämter ältere Jahrgänge der Personenstandsbücher an ihr Archiv abgeben. Es mag daher sein, dass ihr vom Standesamt dorthin verwiesen werdet.
Auch wenn seit der Einführung der Standesämter Geburten, Heiraten und Sterbefälle nur durch diese verbindlich festgehalten werden, sollte man nicht vergessen, dass diese Ereignisse parallel weiterhin durch die Religionsgemeinschaften als Taufen, Trauungen und Beerdigungen in den Kirchenbüchern aufgezeichnet worden sind. Eine Einsichtnahme in diese oder eine Nachfrage nach Einträgen kann daher durchaus sehr sinnvoll sein. Ansprechpartner sind die jeweils zuständigen Kirchengemeinden, und zwar auch und gerade dann, wenn die entsprechenden Register aus Datenschutzgründen nicht online stehen oder vollständig eingesehen werden können. Berücksichtigen solltet ihr dabei jedoch, dass spätestens seit den 1970er Jahren, auch bedingt durch die damaligen politischen Rahmenbedingungen, die Zahl der Kirchenmitglieder stark zurückgegangen ist; wer also aus seiner Religionsgemeinschaft ausgetreten ist, steht logischerweise danach in keinem Kirchenbuch.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass sowohl Geburt als auch Heirat und Tod mit Fortschreiten des 20. Jahrhunderts oft nicht mehr zu Hause stattgefunden haben, sondern zum Beispiel in einem nahegelegenen Krankenhaus, das aber heute vielleicht nicht mehr existiert, und dass deshalb das Ereignis beim dortigen Standesamt eingetragen ist. Über ortsspezifische Kenntnisse dazu verfügt sicher das Standesamt des Wohnortes eures Vorfahren oder die örtliche Friedhofsverwaltung, die auch die Friedhofsbücher führt.
Angesichts der stetig gestiegenen Mobilität kann die Frage nach einer alten Einwohnermeldekartei beim örtlichen Einwohnermeldeamt weiterhelfen. Soweit noch vorhanden, befindet sich diese entweder vor Ort oder vielleicht auch schon im zuständigen Kreisarchiv.
Ich will versuchen, das Vorstehende einmal an einem Beispiel plastisch zu machen: Auf einem Dorffriedhof am Harzrand stehe ich vor dem Grabstein meiner Urgroßmutter, die vor vielen Jahren verstorben ist. Auf dem Stein stehen nur der Name und Jahreszahlen. Wie kann ich mehr herausfinden? Das Dorf war früher eine selbständige Gemeinde, heute ist es Teil einer größeren, deren Verwaltung im Nachbardorf sitzt. Das dortige Standesamt findet zum betreffenden Jahr keine Sterbeurkunde. Meine Uroma war Kirchenmitglied. Das Pfarramt, das die Beerdigung vorgenommen hat, informiert mich, dass sie in der benachbarten Stadt im Krankenhaus verstorben ist. Wäre sie nicht in der Kirche gewesen, dann hätte ich dies vermutlich auch aus dem Friedhofsbuch erfahren können. Das für das Krankenhaus zuständige Standesamt teilt mir nun die Sterbeurkunde mit. Aus dieser ergibt ich, das meine Urgroßmutter in Burgörner auf die Welt gekommen ist. Über das Internet sehe ich, dass Burgörner heute ein Stadtteil von Hettstedt ist. Das Standesamt dort kann mir aber keine Kopie aus dem Geburtenbuch schicken, da für Burgörner früher das Standesamt Großörner zuständig war, welches heute nach Mansfeld eingemeindet ist. Den Geburtseintrag bekomme ich also vom Standesamt in Mansfeld.
Fortsetzung folgt.
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