Lateiner und Historiker gefragt!

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1359

    [gelöst] Lateiner und Historiker gefragt!

    Quelle bzw. Art des Textes: Brief (nicht privat)
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1561
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Naumburg (Fürstentag)
    Namen um die es sich handeln sollte: Mörlin u.a.


    Liebe Lateinkundige und Historiker!

    Ich bin auf diesen Text meines Urahns Maximilian Mörlin gestoßen.
    Mehrere Fragen tauchen dabei auf:

    • Sind das am Ende die Unterschriften der Theologen Mörlin und Stößel? Sie schauen so ähnlich aus!

    • Was heißt das letzte Wort nach „Maximilianus Morlin D (Doktor) s….. (?)

    • Gehört dieses gesuchte Wort zu „Coburg“ in der nächsten Zeile?
      (Mörlin war Superintendent in Coburg)

    • Das Schreiben ist doch offensichtlich in Naumburg verfasst worden. Dort fand gerade der Naumburger Fürstentag statt. In einem Buch habe ich gelesen, dass Mörlin den Herzog dorthin begeleitet hat. In einem anderen Werk heißt es, dort wären keine Theologen anwesend gewesen. Kann ich dieses Dokument als Nachweis betrachten, dass Mörlin dort war? Vielleicht im Hintergrund als Berater seines Herzogs?

    • An wen ist dieses Schreiben adressiert?
      “An die Professoren der Theologie in der Akademie ….. (?)

    • Und nun kommt die vielleicht zu unverschämteste Anfrage:
      Kann jemand in etwa den Inhalt des Schreibens wiedergeben?
      Es wurde ja in der Zeit der größten Konflikte zwischen den verschiedenen lutherischen Gruppierungen und Herrscher verfasst. So weit ich mich richtig informiert habe, verließ der Coburger Herzog den Fürstentag ohne das Bekenntnis zur Ausburger Konfession zu unterschreiben.

    Ich freue mich schon, wenn mir jemand zu einem einzigen Punkt antworten kann.
    Vielen Dank von Jettchen an alle, die sich zumindest zum Lesen die Zeit nehmen!!!
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  • Interrogator
    Erfahrener Benutzer
    • 24.10.2014
    • 1984

    #2
    Hallo,
    kannst Du ein besseres /= mehr Pixel) Bild einstellen?

    Es scheinen die genannten zu sein.

    Gruß
    Michael
    Gruß
    Michael

    Kommentar

    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1359

      #3
      Hallo Michael,

      ich schaffe es leider nicht, das Bild zu verbessern. Bei mir kann ich es eigentlich ganz gut lesen. So kann man aber den Text im Internet finden:
      digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg155/0279
      (Wie man es mit einem Link macht, dass man da gleich hinkommt, weiß ich leider nicht!)

      Das die Namen der Theologen stimmen, weiß ich. Könnten dies aber Unterschriften sein, das heißt jeder eigenhändig? Ich frage mich, ob ich mit diesem Brief eine Schriftprobe meines Ahns gefunden habe.

      Viele Dank für deine Bemühungen!
      Jettchen

      Kommentar

      • Frank K.
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2009
        • 1322

        #4
        Zitat von Jettchen Beitrag anzeigen
        Was heißt das letzte Wort nach „Maximilianus Morlin D (Doktor) s….. (?)
        Hallo Jettchen,

        ich lese hier : "Pastor"

        Mehr kann ich eben nicht entziffern.

        Viele Grüße

        Frank
        Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

        Kommentar

        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1359

          #5
          Das könnte tatsächlich passen, Frank! - Pastor in Coburg
          Vom Titel her wäre dies aber ein understatement, da er die Position eines Superintendenten einnahm. Ob das darauf hindeutet, dass er selbst den Brief geschrieben hat und sich als bescheiden hinstellen möchte?

          Ganz vielen Dank!
          Jettchen

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          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4749

            #6
            Hallo Jettchen,

            - das Dokument ist offenbar Bestandteil einer Akte (oben rechts: Blatt „131“). Am Ende stehen zwar die Unterschriften. Das Schriftbild beider Namenszüge ist aber gleich. M. E. sieht es eher nach einer in die Akte aufgenommenen Abschrift aus.

            - Ich lese auch „... D. pastor Coburg(ensis).“ Wäre die Frage, ab wann er Superintendent geworden ist.

            - Das Schreiben ist datiert „Naumburgj 27. Januarii Anno Chr(ist)i 1561“. Jedenfalls für diesen Tag dürfte damit eine Anwesenheit belegt sein.

            - Das Schreiben ist adressiert „Ad Professores Theologie in academie ...nsi (?)“. Mir leider zu unscharf, um den Rest richtig erkennen zu können.

            - Zum Inhalt kann ich leider nichts sagen (mangels Lateinkenntnissen). Dazu sind aber bestimmt andere hier gut in der Lage.

            Es grüßt der Alte Mansfelder
            Gesucht:
            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
            - Tote Punkte in Ostwestfalen
            - Tote Punkte am Deister und Umland
            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

            Kommentar

            • Interrogator
              Erfahrener Benutzer
              • 24.10.2014
              • 1984

              #7
              Hallo,

              mein Versuch:
              Das Schreiben ist adressiert „Ad Professores Theologie in academia Chrestensi“.

              Gruß
              Michael
              Gruß
              Michael

              Kommentar

              • Klimlek
                Erfahrener Benutzer
                • 11.01.2014
                • 2291

                #8
                Hallo,

                ich lese "Jhenensi"

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                • Interrogator
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.10.2014
                  • 1984

                  #9
                  Hallo,

                  ich meine ein "st" zu sehen.

                  siehe Anlage.

                  Gruß
                  Michael
                  Angehängte Dateien
                  Gruß
                  Michael

                  Kommentar

                  • Jettchen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2011
                    • 1359

                    #10
                    Danke, alter Mansfelder und Michael!

                    Das ist ja interessant, dass der Text eine Abschrift sein könnte. Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Mir kamen die beiden "Unterschriften" nämlich auch sehr ähnlich vor.
                    Schade, er wäre schön gewesen.

                    Superintendent war Mörlin bereits seit 1546.

                    Ob "academia" Universität bedeutet? Damals war Jena die Universität des Herzogs Johann Friedrich des Mittleren von Sachsen; sie hieß "Salana". Aber das passt ja alles nicht zu dem Schriftzug. (Bei "Jena" habe ich, denke ich, an anderer Stelle "Jenensis" gelesen.

                    Danke für alle Hilfe und Denkanstöße
                    von Jettchen

                    Kommentar

                    • Jettchen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 16.10.2011
                      • 1359

                      #11
                      Jetzt melde ich mich gleich noch einmal! Denn jetzt erst entdecke ich die weiteren Zuschriften.
                      Da dürfte Klimlek vermutlich die Lösung gefunden haben!!! Vielen Dank!
                      Dass Jena mit "h" geschrieben sein könnte, darauf kam ich nicht.
                      Die Professoren von Jena dürften, wie ich schon geschrieben habe, die sinnvollste Zielgruppe dieses Schreibens sein.
                      Ganz vielen Dank an alle!!!!

                      Kommentar

                      • Jettchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2011
                        • 1359

                        #12
                        Angeregt durch eure Hinweise, habe ich auf der Seite der Heidelberger Universität, auf der ich den Text fand, weitergesucht. Dort bin ich noch auf weitere Schreiben gestoßen. Wichtig ist aber, dass der Text tatsächlich eine Abschrift ist und gerichtet ist: "ad professoere theologie in academia Ihenensi"! Also auch "Jena" stimmt!
                        Der Brief ist ein Begleitschreiben zu weiteren Schriftstücken.
                        O je, diese zu verstehen, bräuchte man einen Kirchenhistoriker!
                        Ich glaube, da stelle ich jetzt besser auf "gelöst" - dabei kann mir hier sicherlich keiner helfen. Oder meint ihr, es gibt so einen im Forum?

                        Ach ja, eben entdecke ich, dass eine Formulierung nicht gepasst haben soll:
                        Das Wort, das wir als "pastor" gelesen haben, soll laut Eintrag der Uni Heidelberg "Insstor" heißen. Was dürfte das nur wieder sein? Nirgends habe ich eine Lösung hierfür gefunden. Aber bei den anderen Schreiben steht hinter Max. Mörlin auch immer "pastor". Ich denke, da habt ihr besser gearbeitet als die Mitarbeiter der Universität!!!!

                        Ist doch toll?!!!


                        Vielen Dank für alle Hilfe!!!!!
                        Jettchen

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                        • Klimlek
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.01.2014
                          • 2291

                          #13
                          Hallo Michael,

                          "st" ist vermutlich "l" in "salvatore"

                          S(alutem) in christo jesu salvatore, dupliciter nobis grata.

                          Kommentar

                          • Kögler Konrad
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.06.2009
                            • 4848

                            #14
                            Salutem in Christo Iesu salvatore.
                            Gruß in Jesus Christus dem Heiland.

                            Dupliciter nobis grata et accepta fuit epistula vestra, primum quod piam vestram sollicitudinem et curam pro conservando religionis deposito perspicue nobis ostenderet.
                            Deinde quod nos in nostris consuetudinibus maximopere confirmaret, ut qui eiusdem sentantiae omopsäfeis nos esse monstraret.

                            Auf zweifache Weise war uns euer Brief angenehm und willkommen. Erstes weil er uns euere fromme Besorgnis und Fürsorge für die Erhaltung der Ablegung der Religion deutlich
                            zeigte. Dann weil er uns in unseren Gewohnheiten auf höchste bestärkte, da er ja zeigte, dass wir mit dessen Ansicht einer Meinung sind.

                            Es geht um die Reformation: Über manche Begriffe z.B. depositum religionis müsste ich mich zuerst schlau machen, bzw. weiter lesenm um den Inhalt vielleicht ganz zu begreifen.
                            Es sind doch manche gelehrte, auch griechische philosophische und v.a. theoligische Begriffe enthalten, die mir nicht geläufig sein.

                            Vorerst mal Gruß KK

                            Kommentar

                            • Interrogator
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.10.2014
                              • 1984

                              #15
                              Zitat von Klimlek Beitrag anzeigen
                              Hallo Michael,

                              "st" ist vermutlich "l" in "salvatore"

                              S(alutem) in christo jesu salvatore, dupliciter nobis grata.
                              Danke für die Aufklärung - man lernt immer dazu - bin ja erst am Anfang

                              Gruß und Dank
                              Michael
                              Gruß
                              Michael

                              Kommentar

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