[gelöst] Urkunde 1519

[Ditthardt]

Quelle bzw. Art des Textes: Landverkauf
Jahr, aus dem der Text stammt: 1519
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Dillenburg
Namen um die es sich handeln sollte: -

In dieser Urkunde kann ich ein paar Dinge nicht entziffern. Vor allem Kürzungen fallen mir schwer, aber durch den Fleck ist eine Zeile recht unlesbar. Kann da jemand noch etwas erkennen? Diesen Ausschnitt stelle ich mal vergrößert ein.

ich lese
vnd dochter(n) vnd verIrben vmb [...]zehen oberlendischer Rynscher gelt gulden heuptgellts die sie vns
vur? dato diss brieffs guttlich vnd wol betzalt hamt das wie sie der gut ledig vnd loss sagen
und haben dar umb wie obgenennten verkauffern soliche vnser Sippe vnd gerechtickeit verschreiben
uffgegeben? den gutern kauffern vm sich vnd irer? Irben vor schulth(eiß) vnd scheffen zu Herborn
vnd Dr[engensteyn] wieder? uff fr(e)ies willens bruder?lich und Irplich vertzegen woran sie In
raffe? [...] gewoneht vnd recht ist ver harrn auch solichen Irbschafft dry sonn?tage
In der Kirchen Zum vffruffen dissen brieff hoern lasen so ist ford[...] der erdm[...] damit g(e)n(u)egck
sam? umbgangen sonder [...]last und gene[...] verschadlich vnserm gnedigen Hern an dem synen vnd
seiner gnaden gerechtickeit verkauffslude sint gewest Hed[...] Ludwig vnd ffrittzes Conrade zu...

[henrywilh]

An dieser Stelle

raffe? [...]

könnte stehen:

krafft disses brieffs

Unwichtigkeit:
Statt obgenennten verkauffern
heißt es vermutlich obgemelten.

[henrywilh]

Hier

so ist ford[...]

würde passen:

ford[er] handt

auch wenn das h nicht gut aussieht.

Hier

der erdm[...] damit

passt: erdmanunge = Ermahnungen (wobei das d überflüssig und ungewöhnlich ist.

[Wanderer40]

Hallo,

ich mache bei der Baustelle weiter:

ich lese:

vnd dochtern vnd iern Irben vmb Czehen oberlendischer Rynscher gelt gulden heuptgellts die sie vns
vur dato disß brieffs guttlich vnd wol betzailt hamt das wir sie der quit ledig vnd losß sagen
und haben dar vmb wie obgenannten verkauffern soliche vnser Sippe vnd gerechtickeit verschreben
vffgegeben den genennten keuffern vur sich vnd ier Irbenen vur schult[heiß] vnd schaepf[en] Zu der Herboern
vnd Dr[engensteyn] vnd das vff fries willens luterlich vnd Irplich vertzegen weren sie In
crafft dieses brieffs wie lants gewonheit vnd recht ist Wir herrn auch solich Irbschafft dry sonntage
In der Kirchen Zum vffruffen dissen brieff hoern lesen so ist furder ludt der ordmanne damit gnuck
sam vmbgangen sonder argelist vnd geverd vnschedlich vnserm gnedigen Hern an dem synen vnd
siner gnaden gerechtickeit vm kauffs lude sint gewest Hermes (?) Ludwig vnd pfrittzs Conradt zu


LG
Wanderer40

[Ditthardt]

Vielen Dank für eure Hilfe!!! Das hilft mir sehr weiter! Wofür steht das "C" in Czehen? Sind das 110?

[henrywilh]

Wofür steht das "C" in Czehen? Sind das 110?

Ich halte das gar nicht für ein C, sondern für ein T. Also "Tzehen" - und das ist nicht mehr als 10.

[Ditthardt]

Vielen Dank auch dafür!

[Wanderer40]

Nochmals hallo,

Auch wenn es nicht mehr von Belang ist, es steht dort "Cz" und nicht "Tz", vergleiche hiezu "Conradt" in der letzten Zeile.


LG
Wanderer40

[henrywilh]

Wanderer, du hast recht. Sorry, Bastian!

Bleibt also die Frage: Soll man das C als Zeichen für "100" betrachten?

Es gibt mehrere Fundstellen, die zeigen, dass das Wort "czehen" bloß > "zehn" bedeutet, z.B.:

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/2QC6H6DDKVB7FBPML5J7GHO34LV5WY5C

[Ditthardt]

Wieso nicht mehr von Belang? Das finde ich nicht. Vielen Dank für euer Nachhaken!

[Alter Mansfelder]

Hallo zusammen,

die "cz"-Schreibung ist im Spätmittelalter und auch noch im 16. Jh. etwas ganz Gewöhnliches. Das Wort bedeutet also schlicht "zehn".

Es grüßt der Alte Mansfelder