Wolbeck

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  • Martin Werner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.04.2016
    • 109

    Wolbeck

    Nachdem ich mir einige Wochen das Treiben in diesem Forum angesehen habe und auch noch einige Zeit hier verweilen werde, sollte ich mich jetzt doch einmal vorstellen. Wer zu Ohnmachtsanfällen neigt, sollte sich besser hinsetzen: Ich mache keine Ahnenforschung.

    Im Sommer 2012 habe ich mit der Chronik von Stadt und Kirchspiel Wolbeck angefangen und bin mittlerweile beim Aufbau des Ortsfamilienbuches angekommen. Da kein Verlag so wahnsinnig sein würde, am Ende die zehn Regalmeter Papier drucken zu wollen, habe ich mich von Anfang an zu einer Online-Veröffentlichung auf http://www.wigbold-wolbeck.de entschieden. Dies bietet zudem den Vorteil, jederzeit ergänzen und korrigieren zu können, wenn aus anderer Quelle weitere Informationen zu Tage treten.

    So nutze ich hier im Forum die vielen Anfragen zu Lesehilfen als eigene Übungen für die kommenden Aufgaben. Und darunter sind in meinem Falle auch noch Dokumente aus dem 13. Jahrhundert in wunderschön gemaltem Latein, von denen ich momentan nicht einmal einen Buchstaben entziffern kann. Aber meine Strategie war von Anfang an, mich von der Gegenwart kommend in Richtung Anfang durchzuarbeiten und sich auf diese Weise langsam an die sich verändernden Schriften und Sprachen zu gewöhnen. Insofern sind von mir selbst in diesem Forum keine derartigen Anfragen zu erwarten. Entweder kriege ich den Inhalt selbst raus oder lasse die Dokumente halt endgültig verschwinden...

    Die Quellenlage zur Wolbecker Geschichte ist ungewöhnlich gut, egal ob es sich beispielsweise um Tageszeitungen oder Verwaltungsakten handelt. Da ich für die Chronik nur zeitnahe Belege aus erster Hand akzeptiere, verläuft die Geschichte ohne alle Legenden und mündliche Überlieferungen. Im Laufe der Zeit konnte ich zudem etliche lieb gewonnenen Geschichten widerlegen, womit man anderen nicht unbedingt Freude macht.

    Nach dem jetzigen Zeitplan wird das Projekt im Jahre 2027 abgeschlossen sein, mit dem Tod habe ich entsprechende Vereinbarungen getroffen. Nach Abschluss der Tageschronik Ende 2017 und dem Ortsfamilienbuch Mitte 2018 folgt die Darstellung einzelner Vereine und Gruppierungen, die ausführliche Darstellung besonderer Ereignisse (Der Religionskrieg 1904/05, Die Legende vom fliegenden Reh 1930, Zweiter Westfälischer Frieden 1977 etc.), die Geschichte aller Sakralbauten und Wegekreuze etc. sowie abschließend die Biografien.

    Warum tut man sich so etwas an? Natürlich kann man jeden Abend vor dem Fernseher sitzen und sich die aktuelle Castingshow „Deutschland sucht den längsten Stammbaum“ ansehen, bei der nächsten Bundestagswahl sein Kreuz hinter „OFB“ machen oder sich einfach nur fragen, warum Prince abends nicht mehr anruft. Man kann sich seine Zeit aber auch mit der nicht immer lustigen Geschichte eines Ortes vertreiben. Man müsste, man sollte, man könnte. Oder man fängt einfach damit an.
  • elwetritsche
    Erfahrener Benutzer
    • 23.03.2013
    • 989

    #2
    Hallo Martin!

    Na dann mal herzlich hier im Forum!

    Und vielen Dank für die schöne Vorstellung!


    Zitat von Martin Werner Beitrag anzeigen
    mit dem Tod habe ich entsprechende Vereinbarungen getroffen.
    Perfekt!
    So handelt ein richtiger Ahnenforscher.

    Warum tut man sich so etwas an?
    Weil es - auch bei manchem Frust den man erleben kann - doch viel Spaß macht!
    Liebe Grüße
    Elwe

    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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    • Geufke
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2014
      • 1127

      #3
      Moin Martin,
      klingt auf jeden Fall nach einem spannenden Projekt! Es gibt wirklich superfähige Lateiner in diesem Forum, da werden auch Dokumente aus dem 13. Jh. bestimmt kein Problem darstellen!
      Dann wünsche ich Dir viel Erfolg!
      Viele Grüße, Anja

      Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

      Kommentar

      • Cardamom
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2009
        • 2089

        #4
        Hallo Martin,

        ja, ... Du bist zwar kein Ahnenforscher - aber deine anüsant zu lesende Vorstellung lässt erAhnen, dass Du vom gleichen hartnäckigen ForscherVirus befallen bist wie wir. Insofern bist Du wahrhaft unseres Forums würdig!

        Und vielleicht gelingt es uns ja auch noch, Dich vom Wert der hier gepflegten gegenseitigen Hilfe und der keineswegs ehrenrührigen Zusammenarbeit in manchen Dingen, wie z.B. der Entzifferung alter Handschriften, zu überzeugen, so dass Dein rigoroses Votum "Entweder kriege ich den Inhalt selbst raus oder lasse die Dokumente halt endgültig verschwinden..." eine bewußtseinserweiternde Entwicklung erfährt.

        (((Weiteres zum Stichwort "Bewußtseinserweiternd" findest Du in der Suche unter dem Stichwort "Genealogamin".)))

        Ich habe gleich mal nachgekuckt und gelernt, wo Wolbeck liegt. Falls Du auf den Namen "Hageböck/Hagebök/Hageboke" etc. stösst, wäre ich dankbar für eine Nachricht.


        liebe Grüße aus Franken

        Cornelia

        Kommentar

        • Alter Mansfelder
          Super-Moderator
          • 21.12.2013
          • 4223

          #5
          Hallo Martin,

          willkommen im Forum.

          Zitat von Martin Werner Beitrag anzeigen
          So nutze ich hier im Forum die vielen Anfragen zu Lesehilfen als eigene Übungen für die kommenden Aufgaben. Und darunter sind in meinem Falle auch noch Dokumente aus dem 13. Jahrhundert in wunderschön gemaltem Latein, ...
          Dokumente dieses Alters kommen hier äußerst selten vor. Zum Selbststudium eignet sich da Demandts "Laterculus notarum":



          Falls Du nicht weiterkommst, kannst Du es ja trotzdem mal in der Lesehilfe versuchen.

          Es grüßt der Alte Mansfelder
          Gesucht:
          - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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          • Martin Werner
            Erfahrener Benutzer
            • 06.04.2016
            • 109

            #6
            Vielen Dank für die freundliche Aufnahme in dieses Forum.

            Da zu meiner Unterraschung die Kirchenbücher ab dem Jahre 1799 weiter rückwärts auf Latein wechseln und ich hier nicht jeden Tag gefühlt rund tausend Threads als Lesehilfe posten sollte, was zudem deutlich aufwendiger wäre, als selbst dieses Speziallatein mit seinen Abkürzungen und bizarren Germanismen zu lernen, habe ich mir inzwischen einige Unterlagen beschafft und erfreue mich an Todesursachen wie „Miserere Domini“, während draußen das Leben erfolglos an meine Scheibe klopft.

            Ansonsten wurde „Hageböck et.al.“ im Gedächtnis notiert, da ich noch einige Zeitungsjahrgänge durchsehen muss und dabei immer ein Augenmerk auf Familienanzeigen habe. Allerdings finde ich es immer besonders schwierig, die Kreuzworträtsel am Mikrofilmlesegerät auszufüllen...

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