Wird die "Schreibschrift" überleben?

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  • Mechthild
    • Heute

    Wird die "Schreibschrift" überleben?

    Hallo Zusammen,

    die meisten Nachrichten, egal welchen Inhalts, ob banal oder wichtig, laufen heute per sms, mail oder auch über Sprachnachrichten.

    Lernen unsere Nachfahren in Zukunft nur noch "tippen"? oder wird die Schreibschrift überleben?

    Mechthild, die vorsorglich alle "Schreibschrift-Dokumente" welche sich auf die Ahnen beziehen, schon mal abgetippt hat, damit auch die nächsten Generationen wissen, wo ihre Wurzeln zu finden sind.
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 29892

    #2
    Hallo Mechthild,

    grad heute hab ich im Radio gehört, daß die Bundeskultusministerin dafür plädiert, daß in der Grundschule wieder mehr Schreibschrift gelehrt wird. Vielerorts scheint nämlich nur noch Druckschrift gelehrt zu werden . Da das aber Ländersache ist, kann sie nur eine Empfehlung herausgeben.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • Christian Benz
      Administrator
      • 30.03.2003
      • 2990

      #3
      Hallo,

      etwas Kopfschütteln hat bei mir die Meldung "Finnland schafft die Schreibschrift ab" von vor ein paar Monaten ausgelöst:



      Ausgerechnet Pisa-Sieger Finnland plant eine Revolution im Unterricht: Schüler sollen ihre Texte nicht mehr mit in Schreibschrift verfassen - sondern vor allem an der Tastatur. Deutsche Schulpraktiker und Wissenschaftler sind entsetzt.


      LG
      Chris

      Kommentar

      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #4
        Hallo Mechthild,

        wenn ich im Radio so höre, daß viele Kinder und Jugendliche gar nicht mehr richtig schreiben können, daß auch künftige Generationen Probleme mit der Feinmotorik haben, wenn schon Jugendliche mit "SMS-Daumen" behandelt werden müssen,

        dann fürchte ich: nein.

        Es wird zwar noch einige Zeit dauern, aber irgendwann tippen und wischen die Menschen nur noch

        Pessimistische Grüße
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11548

          #5
          Moin Anja,

          Zitat von XJS Beitrag anzeigen
          aber irgendwann tippen und wischen die Menschen nur noch
          deswegen wird das Smartphoe auch Zartphone genannt.

          Da ist uns doch eine Sauklaue des Pfarrers lieber.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Garfield
            Erfahrener Benutzer
            • 18.12.2006
            • 2216

            #6
            Hallo

            Gute Frage. Ich hoffe natürlich, dass schon...

            Ich habe auch letztens in der Zeitung gelesen, dass die Feinmotorik der Schulkinder sehr abgenommen habe und sie mit der Schönschreibschrift (bzw in der Schweiz die Schnürlischrift) überfordert seien. Allerdings ist das auch kein Wunder, da im heutigen Lehrplan viel weniger Zeit dafür verwendet wird, die Schrift überhaupt zu lernen. Vor 20 Jahren wurden in der 1. Klasse erstmal die Buchstaben schreiben gelernt, heute müssen die Kinder das im Kindergarten schon können. Damals haben wir noch Diktate und Aufsätze geschrieben, in der 3. Klasse wurde die Schnürlischrift erst mit Bleistift und dann mit Füller geübt. Heute sollten die Kinder das zwar auch alles können, aber scheinbar sind heute Lückentexte "in". Kein Wunder, lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben.

            Lustigerweise ist mir persönlich aufgefallen, dass unsere Auszubildenden (so 16-19 Jahre alt) aber auch nicht richtig tippen können. Auch da fehlt die Übung offenbar.
            Und genau jene Generation hat auch sonst nur wenig Ahnung von PCs und wurde zu reinen Konsumenten. Während die Interessierteren von meiner Generation noch gelernt haben, wo man den PC aufschrauben muss, damit man ihn genug schnell fürs neuste Game machen kann .
            Viele Grüsse von Garfield

            Kommentar

            • Christian Benz
              Administrator
              • 30.03.2003
              • 2990

              #7
              Hallo!

              Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
              Und genau jene Generation hat auch sonst nur wenig Ahnung von PCs und wurde zu reinen Konsumenten. Während die Interessierteren von meiner Generation noch gelernt haben, wo man den PC aufschrauben muss, damit man ihn genug schnell fürs neuste Game machen kann .
              Hach ja. In Erinnerungen schwelg.
              Da fällt mir beispielsweise auch noch ein, wie man im Freundeskreis regelrecht im sportlichen Wettkampf stand, wer unter DOS mit der Konfiguration von autoexec.bat und config.sys, die meistens Bytes an zusätzlichem Speicher für die Spiele rausschinden konnte.

              Mit vielen heutigen Klickibunti-Systemen ging irgendwie auch die Notwendigkeit verloren, sich mit der Technik und Funktionsweise näher beschäftigen zu müssen. Diese Notwendigkeit hatte durchaus seine Vorteile. (Klar - bei den heutigen Betriebssystem wäre das aufgrund der Komplexität aber auch gar nicht mehr im gleichen Umfang möglich.)

              Aber um die Kurve zurück zum Ausgangsthema zu schaffen: Wenn man besagte Notwendigkeit/Anforderung hinsichtlich der Schreibfertigkeiten mehr und mehr runterschraubt, dann darf man sich auch nicht über Folgeprobleme wundern - denkbar wäre beispielsweise eine Zunahme der Anzahl junger Leute mit Lese-/Rechtscheibstörung. Und was speziell unser aller Hobby betrifft: Auch da ist die (eigene) Schreibschrift wichtig. Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass das Lesen alter Schriften leichter fällt, wenn man diese Schriften selbst schreiben kann - irgendwie logisch. Ich kann's jedenfalls nur weiterempfehlen: Nicht nur Leseübungen durchführen sondern ab und zu auch mal selbst "die Feder schwingen".

              Viele Grüße
              Christian

              Kommentar

              • elwetritsche
                Erfahrener Benutzer
                • 23.03.2013
                • 989

                #8
                Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                ... daß auch künftige Generationen Probleme mit der Feinmotorik haben ...
                Stimmt Anja,

                die heutige Generation kann ja noch nicht einmal mehr einen Finger in ein Loch stecken und damit einen Kreis bewegen.

                Die können nur noch *wisch wisch*.


                Liebe Grüße
                Elwe

                Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

                Kommentar

                • elwetritsche
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.03.2013
                  • 989

                  #9
                  Noch schlimmer wird es wenn die Kinder nach der Methode "Schreiben nach Gehör" schreiben lernen.

                  Nachdem sie 2 Jahre lang falsch schreiben gelernt haben soll ihnen die richtige Rechtschreibung wohl anschließend wie vom Heiligen Geist gesandt von alleine zufallen?






                  Zudem geben nur noch Japan und Italien im internationalen Vergleich weniger als Deutschland für die Bildung aus:


                  Im internationalen Vergleich investiert Deutschland recht wenig in seine einzelnen Bildungseinrichtungen. Im OECD Vergleich ist das der 3.-letzte Platz.






                  Liebe Grüße
                  Elwe

                  Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

                  Kommentar

                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4218

                    #10
                    Guten Morgen,

                    Zitat von elwetritsche Beitrag anzeigen
                    Noch schlimmer wird es wenn die Kinder nach der Methode "Schreiben nach Gehör" schreiben lernen.
                    für das spätere Kirchenbücherlesen ist gerade das aber sehr von Vorteil - sofern sie dann noch lesen können

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
                    Gesucht:
                    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                    - Tote Punkte in Ostwestfalen
                    - Tote Punkte am Deister und Umland
                    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                    Kommentar

                    • Christian Benz
                      Administrator
                      • 30.03.2003
                      • 2990

                      #11
                      Hallo!

                      Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                      [...] sofern sie dann noch lesen können
                      Die hoffen halt wahrscheinlich darauf, dass die vorherige Generation das dann schon alles fertig transkribiert hat oder die Computer rechtzeitig soweit entwickelt sind, dass diese in der Lage sind, handschriftliche alte Texte durch Mustererkennung und künstliche Intelligenz (vor)lesbar umzuwandeln.

                      Viele Grüße
                      Christian

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11548

                        #12
                        Moin Chris,

                        Zitat von Christian Benz Beitrag anzeigen
                        Und was speziell unser aller Hobby betrifft: Auch da ist die (eigene) Schreibschrift wichtig. Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass das Lesen alter Schriften leichter fällt, wenn man diese Schriften selbst schreiben kann - irgendwie logisch. Ich kann's jedenfalls nur weiterempfehlen: Nicht nur Leseübungen durchführen sondern ab und zu auch mal selbst "die Feder schwingen".
                        was meinst Du, warum es Leute gibt, die so gerne Grüße in alter Schrift von Forentreffen und Jubiläen verschicken... Das ist eine Art der Fortbildung.

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Brigitte Bernstein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.08.2010
                          • 615

                          #13
                          Hallo!
                          Ich denke doch, oder ich hoffe es, dass die Schreibschrift überlebt. Es gab ja schon viele Lern- oder Erziehungsmetoden die erst als super toll galten und dann aber bald als doch nicht so gut eingestuft wurden. Man denke nur an die antiautoritäre Erziehung, oder das Verbannen von Märchen aus den Kindergarte, Da galt es als schlimmstes Vergehen wen man mal ein Märchen erzählte. Sicher sind heute viele Kinder und Jugendliche ohne ihre Handys kaum noch in der Lage irgend etwas zu tun. Er ist wirklich erschreckend, ich habe jetzt einen Enkel von 2 Jahren, was es da schon für dieses Alter an Batterie betriebene Spiele gibt alles ist fertig, sie brauchen nur Knöpfe zu drücken. Kreativ irgend etwas zu gestalten ist kaum noch gefragt. Bisher habe ich mich geweigert so ein Zeug zu kaufen, zu mal die guten alten Holzbausteine oder Legos bei ihm viel besser ankommen. Jetzt fängt er zu malen an, was ja die Vorstufe zum Schreiben ist, und von Bilderbüchern kann er gar nicht genug bekommen. Ich denke das Schreiben und Lesen hat uns doch dahin gebracht wo die Menschheit heute steht. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es wirklich ganz verschwindet.
                          Schöne Grüße Brigitte
                          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

                          Kommentar

                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11548

                            #14
                            Mon Brigitte,

                            Zitat von Brigitte Bernstein Beitrag anzeigen
                            Ich denke das Schreiben und Lesen hat uns doch dahin gebracht wo die Menschheit heute steht.
                            im Grunde ist der gewollte lässige Umgang mit der Sprache in Wort und Schrift (Denglisch, mangelnde Handschrift, schlechte Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse ...) ein Verbrechen am elementarsten Stück Kultur, das wir besitzen! Ich warte nur darauf, daß die Verantwortlichen irgendwann einmal angeklagt werden.

                            Friedrich
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                            Kommentar

                            • Frank K.
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.11.2009
                              • 1352

                              #15
                              Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                              im Grunde ist der gewollte lässige Umgang mit der Sprache in Wort und Schrift (Denglisch, mangelnde Handschrift, schlechte Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse ...) ein Verbrechen am elementarsten Stück Kultur, das wir besitzen! Ich warte nur darauf, daß die Verantwortlichen irgendwann einmal angeklagt werden.
                              Hallo Friedrich,

                              wir brauchen uns doch nicht wundern, wenn in der "Schule der Nation" i.e. Presse, Funk und Fernsehen von "Halbgebildeten" ihren "Schülern" falschen Satzbau, falschen Gebrauch des Genitiv und falsch verwendete Fremdwörter "lehren" ...
                              niemanden wundert es dann, wenn die "Schüler" (i.e. das Publikum dieser "neuen Lehrer der Nation") anfangen "rückwärts deutsch zu sprechen".
                              Dann können wir dies auch in den Presse - Erzeugnissen feststellen, dass viele der Schreiber keine Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik haben und dies dann auch noch stolz als journalistisches Meisterwerk präsentieren.
                              Wie soll der normale heranwachsende Bürger dann noch befähigt sein, seine Gedanken in Worte und Sätze zu fassen, wenn er jeden Tag solch einen unausgegorenen Quatsch vorgebetet bekommt.
                              Sekundär ist natürlich der Gebrauch der Hand, die immer mehr technische Eingabegeräte bedient, als Bleistift oder Füllfeder (bzw. Kugelschreiber) und Papier.
                              Herr! Schmeiß Hirn vom Himmel!
                              Gutes Nachdenken wünscht
                              Frank
                              Zuletzt geändert von Frank K.; 08.06.2015, 10:17.
                              Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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