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  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1315

    Da habe ich stundenlang das auf einer CD-Rom verfügbare "Häuserbuch von Duderstadt" Haus für Haus vergeblich auf das Vorkommen des Familiennamens WOLDERSHAUSEN hin durchsucht (ich wusste sicher, dass einer meiner Vorfahren von dort stammte und dass es mindestens schon Mitte des 15. Jh. Bürger dieser Sippe in der Stadt gab) - nur um dann online über die Digitalisate auf der Internetseite des Stadtarchivs Duderstadt (dass es da digitalisierte Sachen gab, wusste ich dank des Begleitbuches) herauszufinden, dass diese Sippe zwar schon seit Ende des 14. Jahrhunderts über einen recht langen Zeitraum in dieser Stadt verteten war - dummerweise aber zwischen den Jahren 1534 und 1591 NICHT!
    Und das erneute Auftauchen im Jahre 1591 hat offensichtlich nicht lange gedauert: da heiratete ein von außerhalb stammendes Mitglied dieser Sippe ganz offensichtlich durch die Ehe mit einer Bürgers-Witwe wieder in die Stadt ein - und wurde aus irgend einem Grund nicht mit im "Häuserbuch" berücksichtigt...

    Immerhin passt der Zeitpunkt der Eheschließung so gut, dass ich mir ziemlich sicher sein kann, dass es sich da wenigstens um meine unmittelbaren Vorfahren gehandelt hat...
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
    - im Thüringer Wald
    - im südlichen Sachsen-Anhalt
    - in Ostwestfalen
    - in der Main-Spessart-Region
    - im Württembergischen Amt Balingen
    - auf Sizilien
    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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    • Andrea1984
      Erfahrener Benutzer
      • 29.03.2017
      • 2609

      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
      Hallo Andrea,



      das muß nichts heißen! Ich habe es schon sehr oft gesehen, daß der Pfarrer so zwar verstorbene Personen markierte, diese aber durchaus ein hohes Alter erreicht haben!
      Hallo Xtine, danke für deine Antwort. Dann wird es wohl doch der gesuchte Herr gewesen sein. Einen Namenskollegen gibt es im gesuchten Zeitraum nicht und die Namen der Eltern stimmen mit jenem im Trauungseintrag des Herren überein.

      Dann schreie ich diesmal, jedoch vor Freude.

      Und suche dann mal weiter.

      Liebe Grüße

      Andrea
      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

      Kommentar

      • iClaudia
        Erfahrener Benutzer
        • 14.07.2021
        • 123

        Heute mal ein Grund freudig zu schreien

        Mein Heimatdorf wurde erst um 1720 herum gegründet und aufgrund sehr günstiger Grundstückspreise (der Adlige des Landes brauchte dringend Geld) kamen die Menschen von nah und fern. Dementsprechend schwierig gestaltet sich manchmal die Suche, da auch die Pfarrer nicht gerade fleißig waren, was Herkunftsangaben in den Kirchenbüchern anging.

        Eines der toten Enden war bisher ein Nicolaus Meußbacher, der 1799 in dem Dorf heiratete. Zumindest die Eltern hat der Pfarrer eingetragen und bei seinem Tod 1852 auch das Alter. So hatte ich zumindest einen ungefähren Zeitrahmen, aber die Suche in den umliegenden Dörfern war bisher ohne Ergebnis (zumindest in Kronach auf der Festung gab es einen Soldaten mit ähnlichem Nachnamen).

        Zumindest bis gestern. In der Münchner Digitalen Bibliothek fand ich Hinweise auf Mäusbachers (moderne Schreibweise) in und um Lichtenfels. Also an die Arbeit gemacht und was soll ich sagen? In Burgberg bei Lichtenfels findet sich ein Nikolaus Meusbacher, bei dem die Namen der Eltern passen und der auch im richtigen Zeitraum geboren wurde. Dazu kommt, dass er aus den Kirchenbüchern dort "verschwindet". Keine Hochzeit, keine Beerdigung.

        Scheint so, als seien wieder einige meiner Ahnen aus den Nebeln der Vergangenheit aufgetaucht.

        Kommentar

        • hessischesteirerin
          Erfahrener Benutzer
          • 08.06.2019
          • 1507

          ich habe zwei DNA -Kits geschenkt bekommen, obwohl das für mich nie eine Massnahme war.
          getestet habe ich meine Eltern - mein Vater ist zu 62,4% Balkanbewohner und warum? Weil myheritage Teile der Steiermark zum Balkan zählt...
          und wir reden hier nicht über die alten Gebiete der Südsteiermark, die heute zu Slowenien gehören

          und vor allem nervt es mich, dass myheritage jetzt meinen Stammbaum nicht mehr anzeigt und ich nicht weiß, wie ich meine Vorfahren ohne suche wieder sichtbar machen kann - prinzipiell habe ich jetzt zwei Stammbäume - einen DNA ohne Vorfahren und einen ohne DNA mit Vorfahren - was die suche nach passenden Match nicht gerade vereinfacht

          Kommentar

          • heike_b
            Erfahrener Benutzer
            • 15.07.2007
            • 399

            Heute habe ich die Taufbücher von Drengfurth weiter durchgeschaut und dabei eine Entdeckung gemacht, die glücklicherweise nicht meine Vorfahren betrifft:
            1730
            Hans Planckmeister, agric. Fürstenau, hatt s. 2 Söhnleins deren eines dn 3 tn Januarij hor. XII vespt. das andere dn 5 Januarij hor. 7 matut. gebohren dn 6 tn Fest. Epiph. taufen laßen ...

            Die arme Mutter!

            Kommentar

            • Bienenkönigin
              Erfahrener Benutzer
              • 09.04.2019
              • 1703

              Hallo zusammen,

              mit einer Erkältung im Anmarsch habe ich mir gestern einen gemütlichen Abend mit Laptop auf dem Sofa gemacht und ein bisschen meiner Linie Geth / Göth / Gödt / Gött aus Schwandorf (Oberpfalz) hinterhergespürt.
              Aus den Tauf- und Sterbematrikeln Neukirchen/Naabeck bei Schwandorf hab ich nach und nach mehr Geschwister hinzufügen können und die Geburts- und Sterbedaten ergänzt, bis ich plötzlich bei MEINEM Vorfahren Michael Geth angekommen war und das Sterbedatum ihn als 8jährigen Buben ausweist!
              Argh, gar nicht meine Familie, oder?!
              Meine leise Hoffnung war noch, dass die Eltern einem danach geborenen Sohn ebenfalls den Namen Michael gegeben haben, das hätte zeitlich noch hingehauen mit dem Geburtsjahr seines Sohnes. Aber es war kein weiterer Eintrag zu finden.

              In den Kirchenbüchern von Kirchenbach und Bubach bei Schwandorf (Geburtsort der Ehefrau bzw. des Sohnes) war dann der gesuchte Familienname kein einziges Mal zu finden bzw. der entsprechende Zeitraum nicht eingescannt.

              Mein ganzer Schwung ist dahin, jetzt ruht der Zweig erst einmal - aber eines Tages werden die ganzen rausgesuchten Göths noch ins Puzzle passen, da bin ich mir sicher!
              Viele Grüße
              Bienenkönigin
              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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              • AnNo
                Erfahrener Benutzer
                • 02.09.2024
                • 158

                Guten Abend,

                bin gerade dabei, eine Liste mit allen Aufnahmen auf FS der Orte zu erstellen, die mich für meine Forschung interessieren. Viele Aufnahmen sind dem falschen Ort zugeordnet ... bei den allermeisten steht was anderes drauf als drin ist, z. B. "Auswanderungsakten" für Wanderbücher, andere Orte, andere Zeiten ... und etliche Maschke-Bücher sind doppelt oder sogar dreifach drin, aber unter verschiedenen Aufnahmegruppen-Nummern ... Und, nein, Elsaß-Lothringen ist kein Vorort von Chemnitz! (denk ich jedenfalls mal)
                D. h. ich muss jede einzelne Aufnahme aufmachen, wenigstens das Titelblatt angucken und möglichst noch Hunderte Aufnahmen durchscrollen und kann erst dann in meine Liste eintragen, was das wirklich ist.
                On a positive note: Wenn ich damit fertig bin, kriegt ihr die Excel-Datei, vielleicht hilft sie ja manchem. Dann ist das ganze Hundeflöhen nicht umsonst gewesen.

                LG Angela

                Kommentar

                • Sbriglione
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2004
                  • 1315

                  Ich habe leider letzte Woche - da bin ich nicht weiter zum Schreiben gekommen - nur ein enttäuschtes Stöhnen herausgebracht:
                  da habe ich doch tatsächlich eine Strecke von knapp 2.400 km zurückgelegt in der sicheren Hoffnung, in einem bestimmten (wenn auch leider nicht mehr aktiven) Pfarramt einer doch etwas größeren Stadt (es dürfte da so um die 15 ältere Kirchen geben) endlich mit meiner "Stammlinie" weiter zu kommen: mein frühestes sicheres Wissen zu dieser Familie war, dass sie direkt unterhalb dieser Kirche gelebt haben. Und um an die entsprechenden Kirchenbücher heran zu kommen, musste ich erst einmal (auf Sizilien leider nicht ganz so leicht) in Erfahrung bringen, welche Pfarrei jetzt für die entsprechende Kirche mit zuständig ist und wo die Kirchenbücher gelagert werden.

                  Nun ja, das habe ich mit ein wenig Glück herausgefunden und dann auch einen sicheren Ansprechpartner in Form des Sakristans einer anderen Kirche gefunden...
                  Nun hätte ich gerne das eine oder andere Kirchenbuch komplett abfotografiert, was mir der Sakristan leider aus eigener Machtvollkommenheit nicht hätte genehmigen dürfen. Der zuständige Pfarrer war leider ausgerechnet in der Zeit, in der ich da war, in Rom...
                  So war das äußerste, was ich da tun konnte, in den Registern (die leider teils nach den Vor- und nur teilweise nach den Nachnamen geordnet sind) wenigstens nach einem Teil meiner Familien suchen, zu denen ich aber leider nicht unmittelbar fündig geworden bin abgesehen davon, dass mir ein Heiratseintrag einer Person meines Nachnamens (aber nach meinem Eindruck mit der falschen Ehefrau) ins Auge gesprungen ist, den ich mir später noch einmal genauer anschauen wollte. Nur musste der Sakristan leider "später" die nächste Messe für den Pfarrer SEINER Kirche vorbereiten und hatte da leider keine Zeit mehr...

                  Mein Problem: einerseits komme ich leider nicht sonderlich häufig in diese Gegend (die Entfernung...) und nach der erfolglosen Suche in dieser einen Kirche nach den von mir genau dort sicher vermuteten Familie habe ich absolut keine Ahnung, in welcher der übrigen zahlreichen Kirchen ich nun die größte Chance habe, fündig zu werden!


                  P.S.:
                  ein kleines Trostpflaster: ich war selbstverständlich nicht ausschließlich für diese eine Recherche in dieser Stadt, sondern habe natürlich auch meine dortige liebe Verwandtschaft besucht und mir sowohl auf dem Hin-, als auch auf dem Rückweg einige italienische Städte angeschaut, die ich bisher noch nicht kannte.
                  Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                  - rund um den Harz
                  - im Thüringer Wald
                  - im südlichen Sachsen-Anhalt
                  - in Ostwestfalen
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                  - im Württembergischen Amt Balingen
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                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5981

                    Ich versuche gerade wieder einmal verschiedene Henning Kahmanns aus Pabstorf auseinanderzuhalten. Das OFB ist dabei leider keine große Hilfe. Da wird bei den Kahmanns mehr Verwirrung gestiftet als für Ahnenforscher gut ist. Henning Kahmann, dem "Ackermann gegenüber dem Krug" (OFB), * 1685, wird die Tochter Ilsa Catharina zugeordnet, in deren Taufeintrag als Vater Henning Kahmann "bey der Apothecke" genannt wird. Auch wird dem "Ackermann gegenüber dem Krug" im OFB ein Sohn Henning zugeordnet. In dessen Taufeintrag aber wird der Vater nicht spezifiziert. Dafür geht aus der Auswahl der Paten des Sohnes Henning hervor, daß es sich beim Vater um denjenigen Henning Kahmann handeln muß, der in erster Ehe mit Anna Margaretha Gödecke verheiratet war, die im OFB auch wirklich dem "Ackermann gegenüber dem Krug" zugeordnet wird. Aus dieser Ehe wiederum stammt auch Anna Maria Kahmann, die Ulrich Kahmann aus Wackersleben heiratet. Deren Sohn Ulrich, geboren nach dem Tod des gleichnamigen Vaters, hatte zur Patin "Henning Kahmann Ackermann Wittwe Margaretha Elisabeth Timpen ihre Stiffmutter zu Pabstorff". Damit wäre Anna Maria Kahmann eindeutig dem Vater Henning Kahmann zuzuordnen, der laut OFB "Ackermann gegenüber dem Krug" ist. Leider gibt es keinen Taufeintrag zu Anna Maria. Im Traueintrag wird ihr Vater namentlich nicht erwähnt. Es heißt nur, er sei "königlicher Einwohner", was sich deckt mit der Angabe im Eintrag seiner zweiten Ehe mit Margaretha Elisabeth Timpe, nämlich "Halberstädter Einwohner". Allerdings wird in genau diesem Eintrag auch gesagt, Henning Kahmann wohne "auf der Ecke".

                    Ich bin etwas verwirrt, vor allem wegen dreier verschiedener Angaben zur Lage von Henning Kahmanns Hofstelle. Mir geht es primär um Anna Catharina. Noch einmal in kurz: Bei der Taufe ihres Bruders Henning wohnt der Vater "bey der Apothecke". Bei der Hochzeit mit Anna Marias Stiefmutter aber "an der Ecke". Im OFB "gegenüber dem Krug". Laut OFB ist er Ackermann, was sich mit den Angaben im KB Wackersleben deckt. Schon der Vater des 1685 geborenen Henning Kahmann, ebenfalls Henning, wohnte "an der Ecke". Das ist dem Taufeintrag seines Sohnes zu entnehmen. Laut OFB war der Vater aber Kothsasse "auf der Ecke". Das passt doch hinten und vorne nicht...
                    Zuletzt geändert von consanguineus; 16.10.2024, 23:57.
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                    Kommentar

                    • Gastonian
                      Moderator
                      • 20.09.2021
                      • 4197

                      Hallo allerseits:

                      @consanguineus: Da wünscht man sich wohl ein Seelenregister, eine Türkensteuerliste, oder zumindest eine Amtsrechnung, um die Kahmanns eindeutig zu verorten, nicht wahr?

                      @sbriglione: Und bei dir wünscht man sich wohl in der lebenden Verwandschaft in Sizilien den Bruder eines Bischofs, um den Sakristan die Furcht Gottes einzureden!

                      Ich schreie jetzt auch vor Frust: Es geht um die Mutter des Johannes Truchseß von Waldburg (+ 1504), Sohn des Jakob Truchseß. (+1460). In einem im September 1438 verfaßten Testament erwähnt Jakob sowohl seine Frau Urssul geb. Markgräfin von Hochberg wie auch seinen Sohn Hans. 1466, nach dem Tod des Jakob, wird Johannes in einem Brief von der jetzt wiederverheirateten Ursula geb. Markgräfin von Hochberg "mein lieber Sohn" genannt. Laut dem 1900 veröffentlichten zweiten Band von Joseph Vochezers Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben hat die Ursula 1461 vor ihrer Wiederverheiratung auf ihre Morgengabe zugunsten ihres Sohnes Johannes verzichtet. Vochezer hat also die Ursula als Mutter des Johannes zugeordnet, und das scheint auch eindeutig belegt zu sein.

                      Aber in einer von einem fernen Verwandten nicht später als 1527 geschriebenen Familienchronik heißt es, daß Jakob keine Kinder mit der Ursula gehabt hat, und daß Johannes Sohn seiner (nachweisbaren) ersten Frau war. Es gibt auch chronologische Schwierigkeiten: Ursula wird in mehreren Urkunden eindeutig als Tochter der Elisabeth geb. Gräfin von Montfort und ihrem zweiten Ehemann Markgraf Wilhelm von Hochberg bezeichnet. Diese Heirat fand aber zwischen März 1422 (Erwähnung der Ursula als Witwe ihres ersten Mannes) und Februar 1424 (Ersterwähnung als Markgräfin Ursula von Hochberg geb. von Montfort) statt. Bei der Geburt eines im September 1438 schon lebenden Sohnes wäre Ursula höchstens 15 Jahre alt gewesen. Heute habe ich entdeckt, daß der Verfasser der 1901 veröffentlichten Regesten des Markgrafen Wilhelm dem Vochezer wiedersprach und den Johannes als Tochter Jakob's erster Ehe bezeichnete.

                      Wem glaube ich nun? Könnte es sein, daß 1462 und 1466 "Sohn" nur Stiefsohn bedeutete? Oder hatte sich der ein paar Generationen später schreibende Chronist geirrt, und die Teenagerin war tatsächlich Mutter des Johannes? Gibt es hier genug Zweifel, daß ich den ganzen Familienbaumzweig absägen muß (da hängen 400 Jahre mittelalterlicher Vorfahren dran)? Aaaargh!

                      VG

                      --Carl-Henry

                      Wohnort USA

                      Kommentar

                      • Alter Mansfelder
                        Super-Moderator
                        • 21.12.2013
                        • 3766

                        Hallo Carl-Henry,

                        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                        Wem glaube ich nun?
                        soweit ich weiß, konnten Mädchen zu dieser Zeit bereits ab 12 Jahren verheiratet werden. Wenig spätere Eheschließungen (mit um die 15 herum) gehörten in diesen Kreisen durchaus zum Üblichen. Vochezer 2, S. 57 f., nennt eine Urkunde vom 17.08.1436, die eine bereits vollzogene Eheschließung Waldburg-Hochberg sehr gut wahrscheinlich macht. Auch eine Mutterschaft mit 15 ist gut möglich. -- Vielleicht helfen folgende Fragen bei der Aufklärung des Sachverhalts:

                        - Jakob, Ursula und Sohn Johannes werden vermutlich öfters gemeinsam in Urkunden vorkommen. Heißt Johannes, besonders bei den ersten Erwähnungen, "mein" (des Vaters) oder "unser" (gemeinsamer) Sohn?

                        - Warum hat Ursula lange vor dem Tod ihres Mannes am 18.01.1452 (Vochezer 2, S. 58 oben) auf ihren eigenen Todesfall ihre Morgengabe dem Johannes verschrieben? Wäre sie zu Lebzeiten ihres Mannes verstorben, dann wäre die Morgengabe an diesen zurückgefallen. Stürbe sie (wie hier) danach, dann wären ihre Kinder ohnehin ihre Erben geworden. Das erscheint mir (zum Zeitpunkt 1452) etwas merkwürdig, wenn Johannes ihr Sohn wäre, oder gab es dafür andere Gründe?

                        - Am 26.04.1485 (Lichnowsky; Vochezer 2, S. 59) wird die ehemals zugunsten Ursulas geschehene Verschreibung auf Trauchburg berichtigt, wobei die von ihrer Forderung einzig verbliebene Heimsteuer auf Trauchburg stehen bleibt und an die Montforter Kinder/Erben aus ihrer 2. Ehe zu verzinsen ist. Geht aus der Urkunde hervor, ob die Montforter nur anteilig oder allein Anspruch auf die 4.000 fl Hauptforderung haben? Gebührt ihnen die Heimsteuer allein, dann dürfte das m. E. ein starkes Indiz dafür sein, dass nur sie Nachkommen der Ursula gewesen sind.

                        Es grüßt der Alte Mansfelder
                        Gesucht:
                        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                        - Tote Punkte in Ostwestfalen
                        - Tote Punkte am Deister und Umland
                        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                        Kommentar

                        • Gastonian
                          Moderator
                          • 20.09.2021
                          • 4197

                          Hallo Alter Mansfelder:

                          Vielen Dank für deine Anregungen!

                          1) Die Urkunde von 1436 ist hier von Vochezer falsch gedeutet worden - die Clara von Montfort, Aebtissin von Buchau, ist nicht erst durch Jakob's Heirat mit Ursula eine Verwandte geworden, sondern war die Tochter (und einziges überlebendes Kind) von Jakob's viel älteren Halbschwester Anna mit ihrem Ehemann Heinrich von Montfort zu Tettnang (siehe Vochezer, Bd. 1, S. 483-484). Demnach ist der erste Hinweis auf die Heirat Jakob-Ursula die Erwähnung der Ursula in Jakob's Testament September 1438

                          2) In dem Testament von 1438 (auf S. 80-82 bei https://books.google.com/books?id=f4dOAAAAcAAJ), welches nur in dritter Person (Bestätigung durch den Landrichter) überliefert ist, ist die Rede von "Fraw Urssul ... sinn Eliche Gemachel und sine Kind Hans und Urssul". Die Tochter Ursula ist nachweislich Tochter von Jakob's erster Ehe (Eheabredung schon 1430 - siehe Vochezer, Bd. 2, S. 57 oben); spätere Kinder des Jakob sind meines Wissens nicht bekannt. Das hier Hans vor seiner Schwester erwähnt wird, mag seinem Geschlecht und nicht seinem Alter schuldig sein. Ich kenne keine weitere Urkunde des Jakob zu seinen Lebzeiten, in der Johannes erwähnt wird (allerdings ist Ueberprüfung hier etwas schwierig, da die meisten Urkunden dieser Familie in Adelsarchiven und nicht in Staatsarchiven lagern).

                          3) Meines Wissens gibt es vier Urkunden, in der Ursula den Johannes "mein Sohn" oder Johannes die Ursula "meine Mutter" nennt: die von Vochezer erwähnte Verschreibung der Morgengabe in 1452 und Verzicht auf die Morgengabe in 1461 (diese Urkunden habe ich nicht gesehen) und zwei Urkunden (als Digitalisat des Staatsarchivs Nürnberg einsehbar) betreffs eines goldenen Halsbands, den Jakob bei der Stadt Nürnberg hinterlegt hatte (1462, nach der Wiederheirat der Ursula, schrieb Jakob an Nürnberg und erbat die Aushändigung an "miner lieben frowen und mutter ... des wolgeborn Graf Ulrichs zu Montfort s[in] gemahel"; 1466 erbat dann die Ursula im Einvernehmen "mit unserm lieben Sune Hern Johannsen Truchsässen zu Waltpurg" die Rückgabe, welche dann auch erfolgte).

                          4) Die von Lichnowsky regestierte Urkunde von 1485 in Innsbruck habe ich nicht gesehen (bei meiner letzten Archivreise hatte ich Zeit für einen Halt in Wien, aber nicht in Innsbruck). Da werde ich wohl an das Landesarchiv Tirol schreiben müssen, ob die sich auffinden läßt.

                          Es scheinen sich hier genug Indizien anzuhaufen (insbesondere die von dir erwähnte Merkwürdigkeit der Verschreibung der Morgengabe 1452), daß es zumindest berechtigte Zweifel gibt, daß Ursula nicht die Mutter, sondern nur die Stiefmutter des Johannes war (er war wohl sehr jung, als Jakob's erste Frau verstarb, und hat daher wohl nur die Ursula als Muttergestalt gekannt).

                          VG

                          --Carl-Henry
                          Wohnort USA

                          Kommentar

                          • Alter Mansfelder
                            Super-Moderator
                            • 21.12.2013
                            • 3766

                            Hallo Carl-Henry,

                            danke für Deine Erläuterungen! Sie bestätigen mir aufs Neue, wie schwierig und oft undankbar die Forschung auch in diesen Gesellschaftsschichten ist. Die genannten Urkunden zu organisieren und zusätzlich die Bestände in den Adelsarchiven zu konsultieren (dieses und das vermutlich), wird sicher nötig sein. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!

                            Es grüßt der Alte Mansfelder

                            PS: Meine winzige Verbindung zum Sachverhalt: Truchsess Eberhards (+ 1291) Tochter Elisabeth, oo vor 21.04.1294 Ulrich v. Königsegg, Ritter (WUB X, Nrn. 4512, 4255).
                            Gesucht:
                            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                            - Tote Punkte in Ostwestfalen
                            - Tote Punkte am Deister und Umland
                            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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                            • Gastonian
                              Moderator
                              • 20.09.2021
                              • 4197

                              Hallo Alter Mansfelder:

                              Bis zum Eberhard bin ich noch nicht angekommen (da brauche ich noch ein paar Urkunden aus dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart) - aber eines Tages werde ich hoffentlich diese zusätzliche Ahnengemeinschaft mit dir bestätigen können!

                              Noch ein paar Sachen zu dem Johannes - er wurde laut Vochezer Hofmeister des Herzogs Sigmund von Oesterreich 1457 und Vogt der herzöglichen Hälfte der Herrschaft Bregenz 1458 (dieses letztere habe ich online urkundlich bestätigen können). Falls 1438 geboren, wäre er zu dem Zeitpunkt 19 bzw. 20 Jahre alt gewesen - hätte er in solch jungem Alter schon solche Vertrauenspositionen innehaben können? Viel bedenklicher: Vochezer erwähnt (Bd. 2, S. 59), daß Johannes schon 1448 ein Notariatsinstrument angefordert hat, also zu dem Zeitpunkt schon erwachsen war. Was heißt hier erwachsen - wohl nicht 10 Jahre alt? Dieses Instrument werde ich mir wohl vom Archiv Waldburg-Zeil anfordern müssen (falls die das überhaupt erlauben). Auf jeden Fall: falls Johannes schon einige Jahre vor 1438 geboren wurde, wird er wahrscheinlich nicht von der gleichen Frau stammen, die 1467 ihrem zweiten Mann einen Sohn gebar (möglich - ja gerade noch; wahrscheinlich - eher nicht).

                              Ich glaube, hier sind schon genug Zweifel, um den gesamten Ahnenstamm der Ursula von Hachberg abzusägen. Damit verschwindet auch der Kreuzfahrer aus meiner Vorfahrenschaft - mein ältester Vorfahre wird nun wohl der zuerst 1219 erwähnte Gottfried von Hohenlohe sein

                              VG

                              --Carl-Henry
                              Wohnort USA

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                              • Sbriglione
                                Erfahrener Benutzer
                                • 16.10.2004
                                • 1315

                                @ Consanguineus: Die Kahmanns in Pabstorf sind schon das absolute Grauen - bestenfalls noch vergleichbar mit den Baderslebener Lüddeckes und Bodes (ich bin das Leiden gewohnt: ich habe alle drei Sippen gleich mehrfach unter meinen Vorfahrenfamilien)...
                                Ich bin meinerseits zumindest sporadisch immer mal wieder dabei, das eine oder andere nochmal genauer auseinander zu dividieren. Bei den Pabstorfer Familien kommt leider durchaus erschwerend hinzu, dass es da u.a. auch Leute gab (ich meine, gerade auch unter den Kahmanns), die gleichzeitig mehrere Höfe hatten und beispielsweise "in Personalunion" Braunschweigischer Ackermann, brandenburgischer Halbspänner UND auch noch Inhaber eines Kothsassen-Hofes sein konnten.
                                Ich hätte das nicht geglaubt, wenn mir so etwas nicht tatsächlich sogar in einer Erbsache so unter gekommen wäre...
                                Sobald ich mal wieder im Lande bin und meine hoffentlich doch neuen italienischen Forschungsergebnisse habe (immerhin konnte ich wenigstens im Dom ein lange geplantes, aber doch weniger wichtiges Kirchenbuch abfotografieren), versuche ich mich mal wieder auch an die Kahmanns zu setzen und mich diesbezüglich mal mit Dir auszutauschen!

                                Liebe Grüße!
                                Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                                - rund um den Harz
                                - im Thüringer Wald
                                - im südlichen Sachsen-Anhalt
                                - in Ostwestfalen
                                - in der Main-Spessart-Region
                                - im Württembergischen Amt Balingen
                                - auf Sizilien
                                - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                                - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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